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    Was soll ich machen ?

    Hallo,

    ich bin neu hier im Forum und würde gern Rat und Hilfe in der nächsten Zeit hier suchen.
    Vor 10 Tagen bekam ich von meinem Urologen die Nachricht ich habe einen bösartigen Tumor an der Prostata, sprich Krebs. "Sein Tastbefund hat sich durch die Biopsie bestätigt und hier hat man es mal wieder deutlich, man kann sich auf den PSA-Wert allein nicht verlassen," waren seine Worte. Gleichzeitig sprach er von 3 Behandlungsmöglichkeiten ( innere oder äußere Bestrahlung und OP ), aber für mich käme nur eine "radikale Prostatektomie" in Frage. Sie haben Zeit bis nach Ostern sich das zu überlegen.
    Da ist man geschockt und dann gleich Total-OP, mit 53 Jahren. 2 Tage bekam ich nichts auf die Reihe, bis ich dann im Internet suchte und suchte.
    Nun hab ich mir schonmal eine Zweitmeinung von einem anderen Urologen eingeholt, der diesen Befund:
    2 von 11 Prostatastanzzylinder mit Anteilen eines azinären Adenokarzinoms, low grade; modifizierter Gleason-Score: 3 + 4 = 7a; Tumoranteil in einem Zylinder 50%, im anderen 5%, PSA-Wert: 1,8
    auch gelesen hat. Er hat Sonographie und Tastprobe gemacht und sprach von einer normalgroßen Prostata. Letztendlich würde er mir die Brachy-Therapie empfehlen und auch vorschlagen.
    So, was mach ich nun? Nächste Woche muß ich nun zu meinem Urologen, er will auch noch eine Blasenspiegelung machen ( bevor es zur Total - OP geht ). Bin ja froh das er diesen "feinen Finger" hatte und da was erfühlt hat, aber gleich Radikal-Prostatektomie ? Damit kann ich mich nicht anfreunden. Was könnt Ihr mir raten ?

    Wünsche allen Forumsmitgliedern und Lesern frohe, entspannte und schmerzarme Feiertage,

    GeorgF

    #2
    Was kann ich tun

    Hallo GeorgF,
    auch ich begrüße dich in diesem Forum. Vorab trotz allem, Dir und deiner Familie ein frohes Osterfest.
    Du befindest dich jetzt in der Situation, die den meisten Mitgliedern bekannt ist. Nun heißt es trotzdem Ruhe bewahren, und den richtigen Weg finden. Es werden sich bald viele Mitglieder mit unterschiedlichen Meinungen hier schriftlich äußern.
    Aber du kannst dir schon ein Mal ein Bild machen. Gehe auf www.myProstata.eu dort kannst du dir schon mal die Mitglieder raussuchen, die deinen Werten und deinem Alter ungefähr entsprechen und deren Entscheidungen lesen. Kannst ja auch dann das Profil dieser Mitglieder aufrufen und den Ablauf nachlesen.
    Ich z.B. habe den gleichen Glaeson-Score wie du, schau in mein Profil. Und nebenbei, ich bin der Meinung du hast einen spitzen Urologen.

    Also, ließ dich schlau.

    Gruß premme
    Daten und Berichte unter: www.myprostate.eu/?req=user&id=84&page=report

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      #3
      Hallo,
      bevor die Therapieentscheidung fällt, möglichst viele Informationen aufnehmen, damit die Entscheidung in Zusammenarbeit mit dem Urologen fallen kann. Vor allem auch in den betreffenden Kliniken Informationsgespräche vor Ort führen.

      Gehe auf die KISP-Seite und klicke dort die Rubrik "Erster Rat" an. Dort findest Du zwei Texte, die eine Art "Startinformation zum Prostatakrebs, seiner Diagnostik und Behandlung" liefern und in denen Du immer wieder nachschlagen kannst.

      Ich möchte Dir zusätzlich nahe legen, Kontakt mit einer Selbsthilfegruppe aufzunehmen. Hier findest Du Betroffene, die in ähnlichen Lebenssituationen stehen oder von vergleichbaren Schwierigkeiten betroffen sind. Die Selbsthilfegruppen werden von keinem professionellen Experten oder Therapeuten geleitet. Jeder Betroffene ist nur Experte für sich selbst und spricht von seinen Erfahrungen. Hier findest Du die Selbsthilfegruppen hier




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        #4
        Hallo GeorgF,

        gibt es PSA-Werte aus früheren Jahren? Die PSA-Verdoppelungszeit (PSAVZ) ist ein wichtiges Kriterium für das Beurteilen der Aggressivität des Tumors.

        Ralf

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          #5
          Zitat von GeorgF Beitrag anzeigen
          Was soll ich machen ?
          Ratschlaege wird es viele geben, der Arzt wird dir auch nur seine Meinung sagen koennen , aber am Ende musst nur du entscheiden ... ich hatte meine Entscheidung mit meiner Frau gemeinsam getroffen ...

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            #6
            Zitat von GeorgF Beitrag anzeigen

            aber gleich Radikal-Prostatektomie ? Damit kann ich mich nicht anfreunden. Was könnt Ihr mir raten ?
            Hallo Georg,

            kaum eine andere Krebsart hat bietet soviele Behandlungsalternativen wie der Prostatakrebs.

            Die Kattan-Nomogramme sprechen sich in Deinem Fall mehr für die Strahlentherapie aus. Die Kattan-Nomogramme sind statistische Modelle, in denen die Verläufe von Patientenkollektiven hinterlegt sind. Es ist eine rein statistische Angabe, die im Einzelfall nicht zutreffen muss:

            11,79% Wahrscheinlchkeit eines PSA-Rezidives innerhalb von 5 Jahren nach OP
            3,30% Wahrscheinlichkeite eines PSA-Rezidives innerhalb von 5 Jahren nach Strahlentherpie mit einer Dosis von 78 Gray
            3,80 Wahrscheinlichkeit eines PSA-Rezidives innerhalb von 5 Jahren nach Brachy kombiniert mit einer externen Bestrahlung.

            Der 5-Jahreszeitraum ist natürlich für einen Prostatakrebs zu kurz. Besser wären da 10 ode 15 Jahre.

            Gruß

            Hansjörg Burger
            Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

            PS: PSA-Rezidiv macht man nur am steigenden PSA fest. Es kann klinisch noch nicht festgestellt werden.

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              #7
              Hallo Georg,
              ein schwieriger Entscheidungsweg, vor allem in Deinem jugendlichen Alter. Helfen wird Dir nur fragen, und nochmal fragen bis Du dich zu einer Entscheidung durchringen kannst.
              ich habe mir ''den Bauch aufschneiden lassen''. Heute ist nahezu alles wie vorher; komisch ? oder spielt die innere Verfassung eine ausschlaggebende Rolle. Oder hat mein Operateur so gut gearbeitet, dass ich dieses Ergebnis habe ?
              Um zu Deiner Entscheidung zu kommen: sprich mit mehreren Ärzten der verschiedensten ''Empfehlungslinie'' und vor allem mit Ärzten die über ein gewisses Alter und entsprechende Erfahrung verfügen. Dann wirst Du Deine Entscheidung finden. Lass Dir Zeit !!!
              Gruss
              Sigi

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                #8
                Man sollte mit Nomogrammen vorsichtig in diesem Fall umgehen.

                Der PSA-Wert ist ausgesprochen niedrig, obwohl in zwei Biopsien eindeutig Tumor nachgewiesen wurde, der auch mit Gleason 7 nicht sehr brav ist.
                Vielleicht haben wir es hier mit einem weit entdifferenzierteren Tumor zu tun.
                Der Strahlentherapeut.

                Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                  #9
                  Hallo Georg,

                  kenne ich, ich konnte mich auch nicht mit der RPE anfreunden, warum auch. Dann noch viele Meinungen, auch von Fachleuten. Von Anfang an hat mir der Hausarzt sowie der Urologe und auch Freunde, die sich in der Materie auskennen geäußert, ich solle mir das mit der Op durch den Kopf gehen lassen. Heute weiß ich wieso alle so vorsichtig sind: vermutlich erst mit meinem Tod weiß ich (wüßte ich), was die richtige Entscheidung war bzw. gewesen wäre.
                  Ich habe mich durch alle möglichen Therapiemöglichkeiten durchgearbeitet, und dann auch dank dem Forum hier, mich gefragt was für Therapiemöglichkeiten nicht in Frage kommen (um das ganze etwas einzuengen), habe mir dann noch eine Meinung in einer Uni-KLinik eingeholt, die sehr viele Möglichkeiten anbieten kann, wenn ich einen anderen Wunsch haben sollte. Auch hier war die Empfehlung zur RPE, auch auf Grund meines Alters - bin nur 2 Jahre älter. Die Klinik lag von mir 90 km entfernt, mir war nur wichtig: ich hatte ein gutes Gefühl bei meiner Entscheidung. Wichtig war mir die Ausführung der OP (ich hatte Da vinci im Kopf), so wurde es auch gemacht.
                  Aber nochmal Georg: lass Dir in Ruhe durch den Kopf gehen, was Dir vorschwebt (das kannst Du dann sinnvollerweise auch noch mit einem neutralen Fachmann durchsprechen - Zweitmeinung) und treffe dann die Entscheidung für Dich. Ob ich allerdings die endgültige Entscheidung jetzt direkt nach Ostern treffen würde, vermutlich eher nicht. Ich denke, so wie sich dein Uro bisher verhalten hat, wird er verstehen, dass Du noch ein paar Tage brauchst.

                  Ich wünsche Dir die nötige Ruhe für "Deine" Entscheidung.
                  Mein PCa-Verlauf: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=157

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                    #10
                    Der niedrige PSA-Wert ist selten - aber er kommt vor

                    Hallo Georg,

                    ich hatte einen Anfangs-PSA con 0,46, der vor der Therapieentscheidung noch auf 0,24 fiel!

                    Tastbefund und gesichertes Karzinom durch Biopsie!

                    Ich empfehle dir ein paar Wochen Recherche, wenn du die Ruhe behalten kannst.

                    Tastbefund bedeutet in aller Regel Kapselnah - somit hohe Wahrscheinlichkeit, dass man mit einem T3a rechnen muss. Wie Daniel schon schrieb, eventuell weit entdifferenziert.

                    Bei mir war es dann schließlich nicht so, der geringe PSA-Wert resultierte aus einem minimalen Tumorvolumen (allerdings auch GS 7a).

                    Ich wollte pathologische Gewissheit, und habe mich für die RPE entschieden - nach einer Bestrahlung gibt es nunmal keinen pathologischen Befund.

                    Das muss auf dich nicht zutreffen.

                    Mein Profil und mein langer Thread "Adenokarzinom-Neuling (49) sucht Rat... wird dir viele Anregungen geben.

                    Wähle in Ruhe und mit Bedacht deine Therapie.
                    Eine kurative Therapie musst du machen.
                    Gruß aus dem mittleren Neckarraum bei Stuttgart

                    Frank


                    Informationen und Wissen reduzieren
                    Glück und Panik
                    vor der Therapieentscheidung


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                      #11
                      Giuten Abend Georg,

                      ich denke auch, dass mit Gleason Score 7 nicht zu spaßen ist. Aber Dein PSA-Wert ist ja noch niedrig. Dass Du in Deinem Alter etwas tun mußt, ist Dir ja klar. Aber, wie alle anderen schon geschrieben haben, lass Dir Zeit. Vor allen Dingen lass Dich bitte nicht von der Terminsetzung ("jetzt haben Sie Zeit bis Ostern...") Deines Urologen beeindrucken. Er mag ja sogar Recht mit seinem Therapievorschlag haben, aber es ist schließlich DEIN Tumor, DEIN Körper, DEIN Leben. Und da Du mit Deiner Entscheidung möglichst lange leben willst, brauchst Du die Kenntnis über alle Alternativen, damit Du irgendwann auch zu DEINER Entstehung stehen kannst. Ich denke, das ist eine ganz wichtige Grundlage, um dann Deinen Weg mit Optimismus und Tatkraft zu verfolgen.
                      Alles Gute, Giorgios

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                        #12
                        Hallo,

                        erstmal herzlichen Dank für die vielen Antworten, guten Ratschläge und beruhigenden Worte.
                        Will auch nichts vorm Knie zerbrechen und muß auch noch mehr Informationen haben. War gestern zur Blasenspiegelung bei meinem Urologen, da war alles soweit in Ordnung. Die Prostata ist nicht vergrößert, sie ist normal groß bzw. klein. Habe ihm gesagt das ich noch keine Entscheidung getroffen habe, wurde auch akzeptiert. Er hat die Praxis erst das zweite Jahr, war vorher in Klinik selbst als Operateur und wollte mich natürlich auch dorthin schicken. So einige Argumente waren auch: die Brachy-Therapie zahlt nicht jede Krankenkasse, auch die Brachy kann zu Impotenz führen, nach OP wird vermutlich der Gleason höher als 7 sein, OP um höhere Lebenserwartung zu haben.
                        Muß vieleicht auch erstmal noch erwähnen, daß ich auch an fortgeschrittener Osteoporose leide. Seit 2005 bekannt, mit schon deformierten Wirbelkörpern ( 5 cm Größenverlust ). Da habe ich 4 1/2 Jahre schon Biphosphonate und Calcium mit Vit.D eingenommen und weil die Knochendichte im Jan.2010 wieder schlechter war, wurde umgestellt auf die Jahresspritze ( Zolendronsäure ). Der Erfolg den diese Medikamente schon nach kurzer Zeit habe sollte blieb aus, meine Schmerzen und Probleme wurden immer mehr. Seit 1/2007 Tinnitus ( stets u. ständig ) seit Sommer 2008 noch Restless Legs ( unruhige Beine ). Es wurde dann eine Fibromyalgie vermutet, die letztes Jahr in einer Reha auch bestätigt wurde. Nun hab ich ja auch gelesen der PK geht in die Knochen und verursacht auch Knochenschmerzen. Wird doch hoffentlich kein Zusammenhang sein. Nehme seit 2006 täglich Opiate ( morphinhaltige Tabl. ) und auch Antidepressiva um schmerzfreier zu sein und auch schlafen zu können.
                        Nun mal noch ein paar Fragen: was heisst "weit entdifferenziert", was hat der Testosteronwert für eine Bedeutung, habe von 2007 einen Wert von 5,55 und 2006 von 7,08 ( aus endokrinologischer Praxis ). Wo kann man erfahren welche Kliniken nach " da-Vinci-Methode " operieren ?
                        Für nächste Woche habe ich einen Termin in der Strahlentherapie, wo ich über die Brachy-Therapie mehr erfahre. Ohne das ich mich bisher entschieden habe. Ich hab ja von mehreren gelesen, daß sie in Uni- bzw Großkliniken bei nahmhaften Professoren waren und auch operiert wurden. Wo findet man im mitteldeutschen Raum so eine Möglichkeit ?

                        Danke nochmals für die Info`s, Gruß GeorgF

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                          #13
                          Zitat von GeorgF Beitrag anzeigen
                          Wo kann man erfahren welche Kliniken nach " da-Vinci-Methode " operieren ?
                          Hallo GeorgF,

                          das kannst Du hier erfahren.

                          Ralf

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                            #14
                            Hallo Georg,
                            kann dich, wie die Vorschreiber auch, gut verstehen. Vor allem, weil ich mich auch mit 52 Jahren hab operieren lassen (ist jetzt 7 1/2 Jahre her). Siehe auch mein Profil.
                            Ich weiß sicher nicht was richtig ist, ich will dir aber gern mitteilen, was ich heute mit meinem heutigen Wissen überlegen und dann machen würde:
                            Bei deinem Alter solltest du zuerst den Ergeiz haben, zumindest die 80 Jahre locker schaffen zu wollen und daran die weitere Therapie messen. Außerdem solltest du dir klar sein, dass du nicht unter Zeitdruck stehst, auch nicht bei Gleason 3+4 = 7. Lass dir da nichts einreden. Wenn du dir diese Zeit nimmst (ganz sicher noch einige Wochen, wenn nicht Monate), würde ich dann als Ersttherapie die OP in Erwägung ziehen und zwar nur unter "da Vinci", von einem Operateur, der viel Erfahrung hat und sein Fach versteht. Lieber dafür ein paar hundert Kilometer in Kauf nehmen und dafür ein besseres Ergebnis erzielen. Mit der OP und dieser "schonenden" Methode (damit meine ich auch nervschonend) hast du auch noch alle anderen Optionen, wenn nicht alles im ersten Schritt gut gehen sollte. Das NW- Prostatazentrum in Gronau (Dr. Witt) hat übrigens sehr viel Erfahrung und von dort könntest du dir eine CD mit einem Video über die OP schicken lassen. Wenn das nicht klappt, könnte ich dir da auch helfen. Wie gesagt, nach meiner Kenntnis gibt es mittlerweile eine ganze Reihe guter Kliniken mit entsprechend großer Erfahrung mit da Vinci.
                            Und noch etwas und das aus meiner Erfahrung: Auch wenn du dich momentan in einer "Ausnahmestituation" befindest, mit dem ersten Therapieschritt, egal welcher, beginnt erst ein richtig neuer Lebensabschnitt und villeicht besser, weil bewusster, als bisher. Auch mit Prostatakrebs kann es ein sehr gutes und erfülltes langes Leben geben, es hängt nur von dir selbst ab.
                            Ich wünsche dir alles Gute und viel Glück weiterhin.
                            Wolfgang
                            Wolfgang aus Osnabrück

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                              #15
                              "Weit entdifferenziert" nennt man einen Tumor der in der Regel aggressiv ist und wenig Merkmale wie eine normale Zelle hat. Solche Tumoren der Prostata produzieren in der Regel wenig PSA.
                              Der Strahlentherapeut.

                              Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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