Wer bisher eine ANNA-kontrollierte Biopsie durchführen lassen wollte, musste die Reise in den nördlichsten Norden der Republik, nach Flensburg, auf sich nehmen.
ANNA steht für "Artifizielle neuronale Netzwerk-Analyse" und ist ein Verfahren, das Ultraschallaufnahmen einer krebsverdächtigen Prostata mittels computerunterstützter Bildanalyse auf verdächtige Areale untersucht. Dabei soll die elektronische Bildauswertung beim Erkennen unterschiedlicher Grautöne empfindlicher sein als das menschliche Auge. Die Bildanalyse wird ggf. anschließend mit dem pathologischen Befund der entnommenen Prostata abgeglichen, das Ergebnis wird wieder in ANNA eingespeist, so dass das System selbstlernend ist und - zumindest theoretisch - immer schlauer und treffsicherer wird.
Zu ANNAs Treffsicherheit gibt es die folgende Angabe:
"In einer ersten klinischen Studie wurden bei 132 Patienten 62 Tumore durch anna C-TRUS entdeckt, die im Vorfeld trotz Mehrfachbiopsien (bis zu 12 Gewebeentnahmen) nicht entdeckt worden waren. Das Verfahren ist evaluiert und wurde inzwischen bei 5000 Patienten erfolgreich angewendet."
C-TRUS steht dabei für "computerunterstützte transrektale Ultraschalluntersuchung (der Prostata)". Ich kann dazu sagen, dass mir auch Fälle bekannt sind, bei denen nach einer bis mehreren negativen Biopsien erst ANNA die verdächtigen Areale erkannte, in denen dann der Krebs gefunden wurde.
Entwickelt wurde ANNA von Prof. Dr. Tillmann Loch, Chefarzt an der Klinik für Urologie im Diakonissenkrankenhaus Flensburg.
Jetzt hat Prof. Loch in der Firma Fresenius Kabi Deutschland GmbH in Bad Homburg einen Partner für das Vermarkten des Verfahrens gefunden. Die Geschäftsidee ist, dass Urologen ihre Ultraschallaufnahmen per Internet einschicken - ob an Frisenius Kabi oder nach Flensburg ist mir noch unklar -, wo sie analysiert werden. Anhand des Ergebnisses kann der Urologe vor Ort die Biopsie vornehmen.
Soweit der sicher gute Gedanke, denn die Biopsien vor Ort können bezüglich ihrer Durchführung und Treffsicherheit von durchwachsener Qualität sein.
Die Sache hat aber mindestens drei Haken:
Literatur zu ANNA:
Ralf
ANNA steht für "Artifizielle neuronale Netzwerk-Analyse" und ist ein Verfahren, das Ultraschallaufnahmen einer krebsverdächtigen Prostata mittels computerunterstützter Bildanalyse auf verdächtige Areale untersucht. Dabei soll die elektronische Bildauswertung beim Erkennen unterschiedlicher Grautöne empfindlicher sein als das menschliche Auge. Die Bildanalyse wird ggf. anschließend mit dem pathologischen Befund der entnommenen Prostata abgeglichen, das Ergebnis wird wieder in ANNA eingespeist, so dass das System selbstlernend ist und - zumindest theoretisch - immer schlauer und treffsicherer wird.
Zu ANNAs Treffsicherheit gibt es die folgende Angabe:
"In einer ersten klinischen Studie wurden bei 132 Patienten 62 Tumore durch anna C-TRUS entdeckt, die im Vorfeld trotz Mehrfachbiopsien (bis zu 12 Gewebeentnahmen) nicht entdeckt worden waren. Das Verfahren ist evaluiert und wurde inzwischen bei 5000 Patienten erfolgreich angewendet."
C-TRUS steht dabei für "computerunterstützte transrektale Ultraschalluntersuchung (der Prostata)". Ich kann dazu sagen, dass mir auch Fälle bekannt sind, bei denen nach einer bis mehreren negativen Biopsien erst ANNA die verdächtigen Areale erkannte, in denen dann der Krebs gefunden wurde.
Entwickelt wurde ANNA von Prof. Dr. Tillmann Loch, Chefarzt an der Klinik für Urologie im Diakonissenkrankenhaus Flensburg.
Jetzt hat Prof. Loch in der Firma Fresenius Kabi Deutschland GmbH in Bad Homburg einen Partner für das Vermarkten des Verfahrens gefunden. Die Geschäftsidee ist, dass Urologen ihre Ultraschallaufnahmen per Internet einschicken - ob an Frisenius Kabi oder nach Flensburg ist mir noch unklar -, wo sie analysiert werden. Anhand des Ergebnisses kann der Urologe vor Ort die Biopsie vornehmen.
Soweit der sicher gute Gedanke, denn die Biopsien vor Ort können bezüglich ihrer Durchführung und Treffsicherheit von durchwachsener Qualität sein.
Die Sache hat aber mindestens drei Haken:
- Die Urologen müssen bereit sein, ihre Kompetenz beim Beurteilen der TRUS an ANNA abzutreten. Diese Bereitschaft sehe ich nicht bei jedem niedergelassenen Urologen.
- Auch wenn der Urologe mitspielt, muss er bei der anschließenden Biopsie anhand der ANNA-Auswertung die betreffenden verdächtigen Areale sicher wiederfinden und auch mit der Biopsienadel treffen, was sicher keine triviale Aufgabe ist.
- Über die Kosten der Auswertung wird in den mir vorliegenden Unterlagen nichts ausgesagt. Für Gotteslohn machen Friseius Kabi/das Diakonissenkarankenhaus das sicher nicht. Bisher kostet eine ANNA-Untersuchung in Flensburg meines Wissens ca. 350,- €. Die Krankenkassen werden sich mit Sicherheit bis auf Weiteres sträuben, diese Kosten zu übernehmen. Nicht jeder Krebspatient hat dieses Geld.
Literatur zu ANNA:
- http://www.diako.de/diako-flensburg/...he-klinik.html
- http://www.diako.de/diako-flensburg/...ikel-anna.html
- "Zweimal negative Stanzbiopsie bei steigendem PSA - Hilft jetzt die Bildgebung?" Der Urologe 2010, © Springer-Verlag 2010
- www.prostatakrebse.de => Forumextrakt => Diagnostik => ANNA
Ralf
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