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Postoperative Befundung

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    Postoperative Befundung

    Hallo zusammen!

    Wie an anderer Stelle berichtet, wird mein Bruder 6 Monate nach RPE mit einem rapid steigenden PSA-Wert konfrontiert.

    Er hatte vorher schon länger erhöhte PSA – Werte (maximal 29), die jedoch auf eine chronische Prostatitis zurückgeführt wurden, nachdem 2 Biopsien mit 36 Stanzen o.B. waren. Erst eine TURP brachte die Diagnose PK.

    Es ist zu befürchten, dass das jetzige Geschehen bereits systemisch ist.
    Dann war die Therapie – Entscheidung falsch!

    Sollte es sich jedoch um ein Lokalrezidiv handeln,
    dann kann m. E. der postoperative Befund nicht stimmen.

    Im OP-Bericht des ausführenden Chefarztes heißt es unter „Histologie“:
    Regressives Prostata – Karzinom pT2a, GS 3+4, pNO (o/13), sämtliche Grenzproben tumorfrei (R0).

    Der pathologische Befund, der erst auf Anforderung ausgeliefert wurde, beginnt mit
    Seite 2 von 3; die Seite 1 fehlt.

    Seite 2 beginnt mit dem Abschnitt „Makroskopischer Befund“; es folgen noch die Abschnitte „Schnellschnitt“ und „Laborarbeiten“.

    Müssten in dem Befund nicht auch Begriffe wie „Mikroskopischer Befund“ „Tumorklassifikation“ „Tumorausdehnung“ etc. auftauchen?

    Nachdem ich selbst mit postoperativer Befundung keine Erfahrung habe, bitte ich um
    Stellungnahmen.
    Danke im Voraus.
    Helmut

    #2
    Nein; Helmut, die Therapieentscheidung war eigentlich völlig richtig, den behandelnden Ärzten ist aus meiner Sicht kein Vorwurf zu machen.

    Als bei Deinem Bruder die TURP indiziert wurde, sicher auf Grund von Miktionsproblemen, hatte er bereits -2- Biopsien mit insgesamt 36 Stanzen hinter sich. Diese waren negativ und auf Grund der hohen Anzahl an Stanzen eigentlich als verläßlich zu betrachten, zumal durch die Pathologie eine ausgedehnte Prostatatis diagnostiziert worden ist.

    Wann wurde letztmalig eine Biopsie durchgeführt ?

    Da die Prostata offensichtlich zu groß gewesen ist wurde diese durch eine begleitende Hormontherapie verkleinert. Meines Wissens ist dies üblicher Standard.
    Als die TURP durchgeführt worden ist konnte man wegen zweier negativer Biopsien davon ausgehen, dass das entnommene Prostatagewebe eigentlich frei von Tumorzellen sein müßte.
    Hier nimmt diese Sache dann einen ungewöhnlichen Verlauf und belegt wieder einmal, wie wenig die Ergebnisse der Diagnostik mit denen des tatsächlichen Befundes korrelieren können.
    Nach dem pathologischen Ergebnis der TURP, "pT2a, Gleason 3+4" wurde die Hormonbehandlung offensichtlich weitergeführt, um bis zur weiteren Therapieentscheidung den Krebs am Wachstum zu hindern. Da der Zeitrahmen zwischen TURP und radikaler OP lediglich -6- Monate betrug gehe ich bei dem jetzigen Verlauf davon aus, dass bereits zum Zeitpunkt der Resektion zumindest eine Mikrometastasierung bestand.

    Ein ärztliches Versäumnis bzw. eine fehlerhafte Behandlung ist zum Zeitpunkt der jeweiligen Indikationen nicht zu erkennen.

    Zur Frage der Tumorklassifikation : der pathologische Befund "pT2a" ist die Tumorklassifikation oder Tumorstatus; dieser wird mikrokopisch erstellt; die Angabe zur Tumorausdehnung gehört meines Wissens nicht zur standardgerechten Aufarbeitung und ist recht kompliziert und angeblich prognostisch nicht relevant.
    Der Gleason-Score dürfte dürfte unter Einfluß der HB stark beeinflußt worden sein, daran dürfte auch ein Zweitgutachten nichts ändern.

    Ich würde in etwa 4-6 Wochen eine neuerliche PSA-Messung veranlassen, sollte sich der PSA-Anstieg in ähnlicher Dynamik fortsetzen halte ich eine Strahlentherapie mit kurativer Intension für nicht mehr angezeigt.
    Ob dennoch eine Strahlentherapie einen Benefit in Puncto Langzeitüberleben ergeben könnte wäre eher ein Thema für unseren Strahlentherapeuten Daniel Schmidt.
    Gleiches gilt für den weiteren Einsatz und Nutzen bildgebener Verfahren; da dürfte Herr Schmidt der richtige Ansprechpartner sein.

    Gruss

    Reinhard

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