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Prostatakrebs im Frühstadium

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    Prostatakrebs im Frühstadium

    Hallo zusammen,

    nach mehr als drei Jahren Ungewissheit habe ich gestern nach der zweiten Biopsie die Diagnose "Prostatakrebs im Frühstadium" erhalten. Jetzt bin ich erstmal froh, dieses Forum entdeckt zu haben und hoffe, dass mir jemand Tipps für das weitere Vorgehen geben kann. Der Befundbericht lautet wie folgt:

    Prostatastanzen 1. bis 8. Die jeweilige Stanze wurde in Stufen geschnitten und in der HE- und PAS-Reaktion untersucht. Proben 1.-4. links, Proben 5.-8. rechts.

    Beurteilung: Es handelt sich in 1. bis 8. um Prostataparenchym und perioprostatisches Gewebe zusätzlich in 7. über 1mm mit mikroazinären hellzelligen epitelialen Zellkomplexen. Die Differenzialdiagnose liegt zwischen einer ASAP und einem mikroazinären Karzinom. Eine immunhistochemische Untersuchung zur Differenzierung wurde durchgeführt. Der ergänzende Bericht lautet:

    Die Prostatastanze 7 wurde immunhistochemisch untersucht. Im Bereich der mikroazinären atypischen epithelialen Zellkomplexe sind mit CK34ßE12 keine Basalzellen nachweisbar. Mit dem prostatakarzinom-spezifischen Antikörper P504S besteht eine positive Reaktion. Beurteilung: Nach den Ergebnissen der immunhistochemischen Untersuchungen der Prostatastanze 7 handelt es sich bei der 1mm großen hellzelligen epithelialen Zellproliferation um Anteile eines mittelgradig differenzierten mikroazinären hellzelligen Prostatakarzinoms G2, Gleason score 3+3, ICD-OM 8140/3, ICD-OC 61) ohne Kapselinfiltration und ohne perineuraler Tumorausbreitung (Pn0).

    Der PSA-Wert ist innerhalb von 3 Jahren von 8,6 auf 16,1 gestiegen. Bei der ersten 10-fach Biopsie vor 3 Jahren wurde eine chronische Prostatitis festgestellt. Das Prostatavolumen beträgt ca. 50ml. Ich bin 52 Jahre alt.

    Mein Urologe hat mir die Operation empfohlen. Ich mache mir jetzt natürlich Gedanken, ob bei diesem Befund eine OP wirklich erforderlich ist. Über Ratschläge, wie ich weiter vorgehen soll, würde ich mich sehr freuen.

    Danke schonmal im voraus!

    Viele Grüße
    Werner

    #2
    Prostatakrebs im Frühstadium

    Grüß Dich Werner,

    >Der PSA-Wert ist innerhalb von 3 Jahren von 8,6 auf 16,1 gestiegen.<
    Das ergibt auf dem PSA-VZ Rechner http://www.pca-info.de/informationen...scher-rechner/ folgendes Ergebnis: Angenommen habe ich vom 15.05.2007 bis 15.05.2010 -Du schreibst ja innerhalb 3 Jahre- genauere Daten wären hilfreich!

    PSA-Verdoppelungszeit wären nach der o.g. Berechnung etwa 40 Monate und der Stand nach dieser Zeit PSA 32 ng/ml aber das ist natürlich auch relativ könnte auch viel höher liegen!

    > Anteile eines mittelgradig differenzierten mikroazinären hellzelligen Prostatakarzinoms G2, Gleason score 3+3,<
    Leider hatten wir hier im Forum -wie schon oft- Fälle, deren Gleason Score = GS 3+3 = 6 nach der OP ungleich höher lag wie nach der Biopsie.

    Lieber Werner, wenn es so wäre wie die Biopsien ergaben, so hast Du einige Optionen frei auszuwählen aber bedenke, Du bist erst 52 Jahre Alt und ich fürchte, daß dein Urologe nicht ganz unrecht hat mit seiner Empfehlung!

    Alles Gute mein Lieber
    Helmut

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      #3
      Hallo Werner, Dein jugendliches Alter macht es erforderlich, dass Du die möglichen Therapie-Varianten sehr sorgfältig abwägen solltest. Bitte, lies zunächst einmal hier, bevor Du eine Entscheidung triffst. Wenn Du über weitere Details z.B. auch Größe der Prostata etc. informiert bist, lass uns das wissen.

      "Der Anfang ist der wichtigste Teil der Arbeit"
      (Platon)

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        #4
        Herzlichen Dank für Eure schnellen Antworten! Hier noch einige Angaben:

        Das Prostatavolumen beträgt ca. 50ml. Der erste PSA-Wert (15.02.2007) betrug 8,7. Am 07.03.2007 wurde die erste Biopsie durchgeführt. Danach folgten in ca. dreimonatigen Abständen PSA-Messungen. Die Werte schwankten bis zum 14.07.2009 immer zwischen 8,7 und 10,4. Am 24.11.2009 lag der Wert bei 13,3; am 04.03.2010 bei 15,8 und am 26.04.2010 dann bei 16,1. Der PSA-Wert könnte ja auch durch die chronische Prostatitis erhöht sein. Der Tastbefund war immer negativ. Ultrallschall war auch immer unauffällig.

        Danke nochmal und Grüße
        Werner

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          #5
          Sorry, das PV, also die Größe der Prostata, hatte ich am Threadbeginn übersehen. Der PSA-Verlauf erinnert mich an meine eigenen Werte während der Watch and Wait Phase vom November 2001 bis Februar 2003, an deren Ende ich auch einen PSA-Wert von über 17 ng/ml hatte. Zum Zeitpunkt der PK-Diagnose mit GS 3+4= 7 war das PV 35 ml. Meine Ängste vor einer Ektomie und der möglicherweise länger andauernden Inkontinenz waren Auslöser der Entscheidung zu einer kompletten Hormontherapie. Da jedoch nach einer Intermittierung der HB der PSA-Wert zu rasch wieder anstieg, entschloß ich mich dann letztlich zu einer Bestrahlung per IGTR gesteuerter IMRT. Heute, 3 Jahre nach Ende der Radiatio und mit einem PSA-Wert vom Januar 2010 von 0.22 ng/ml, hoffe ich, dem Tumor noch eine längere Zeitspanne mit einer recht guten Lebensqualität abtrotzen zu können. Werner, Du hast es es selbst in der Hand, werde ein mündiger Patient, es geht um Dein Leben.

          P.S.: Dein Alter spielt natürlich eine ganz wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung. Ich war immerhin beim Erstbefund schon 68 Jahre alt.

          "Wenn einer keine Angst hat, hat er keine Phantasie"
          (Erich Kästner)

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            #6
            Hallo Werner,

            ich lese nichts davon, dass und ggf. wie die Prostatitis behandelt wurde. Sie verfälscht den PSA-Wert, und so ist eine Aussage über eventuelle Optionen nicht möglich.

            Ralf

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              #7
              Macht diese Prostatitis und vergrösserte Prostata Ihnen Beschwerden?
              Der Strahlentherapeut.

              Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                #8
                Prostatitis

                Hallo Werner, die Hinweise bzw. Fragen zu einer bestehenden Prostatitis sind durchaus angebracht. Grundsätzlich habe ich Dir mit meiner knappen Schilderung der eingeschlagenen Therapiewege die Scheu vor notwendigen Behandlungen jedweder Art nehmen wollen. Jeder PCa-Verlauf ist unterschiedlich, folgt also einer absolut individuellen Spur. Was bei dem einen wirkt, könnte bei einem anderen Betroffenen zum Mißerfolg führen. Auch in meinem Befundbericht des Pathologen, der mir leider erst 2 Jahre nach Biopsie vom Original kopiert ausgehändigt wurde, ist eine chronische Prostatitis festgeschrieben worden. Lies bitte hierzu diese Erläuterungen. Ich habe erst im Jahre 2003, also 2 Jahre nach der Biopsie, dann auf Empfehlung eines hier im Forum bekannten Urologen 6 Wochen lang 2 x täglich 500 mg Ciprobay eingesetzt. Leider ließ sich nie ein direkter Zusammenhang mit den PSA-Werten feststellen. Ich wünsche Dir ein glückliches Händchen für Deine Therapieentscheidung.

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                  #9
                  Hallo Werner,
                  um dir weiter zu helfen, Ratschläge / Hinweise / Tips usw. geben zu können, ergänze BITTE dein Profil.

                  Gruß premme
                  Daten und Berichte unter: www.myprostate.eu/?req=user&id=84&page=report

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                    #10
                    Hallo Werner ,
                    leider kann man auch Flöhe und Läuse haben , sprich Prostatitis und PC. Dein PSA - Wert ist doch schon sehr hoch. Da würde ich zeitnah weitere Diagnostik betreiben , MRT , Elastographie , Histoscan. Eine sehr gute Adresse zur Elastographie und Histoscan ist die Martiniklinik in HH und dort OA Dr.Salomon. ( Er hat nur solche Fälle )
                    Wenn in deiner Prostata ein behandlungsbedürftigerTumor wachsen sollte , Dr. Salomon wird ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit entdecken.
                    Gehst du zu einem Urologen in der Nähe , oder einer Uniklinik wird meist ein junger , nicht so erfahrener Assistenzarzt an einen gewöhnlichen Ultraschallgerät , bei dem man außer Grauschleier oft nichts sieht die Biopsie vornehmen , und das Ergebnis ist oft Minimalstbefund oder ohne Befund , der PSA ist aber gestiegen und dafür muß es eine Erklärung geben!!!!
                    Man könnte es mit 2-3 Wochen Antibiotika versuchen , danach sollte der PSA sehr deutlich gefallen sein.
                    Viel Glück
                    SKIPPER
                    http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

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                      #11
                      Hallo,

                      im eigentlichen Sinne, geht es doch ausschließlich darum, ob das sehr kleine mikroazinäre Prostatakarzinom nur beobachtet werden kann oder ob es bei Werners Alter sicherer ist eine der möglichen invasiven Therapien baldmöglichst einzuleiten.
                      Ob ein 4-wöchiger Versuch mit Ciprofloxacin das PSA so deutlich drückt, um "Active Survaillance" zu betreiben, glaube ich eher nicht.
                      Bei einer 50 ml großen Prostata ist weder eine LDR- noch HDR-Brachy-Therapie die Therapie der Wahl.
                      Mein Vorgehen wäre zunächst für 4 Wochen Ciprofloxacin, dann PSA messen. Unabhängig davon Skelettszintigraphie und Becken-CT ggf. Becken-MRT(S).
                      Danach entscheiden ob AS möglich ist. Wenn nicht, mich mit den Techniken der operativen Möglichkeiten befassen.

                      Gruß aus dem nasskalten Erzgebirge (wassertreten statt wandern)
                      Heribert

                      Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                      myProstate.eu
                      Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                      Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                      (Luciano de Crescenzo)

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                        #12
                        Hallo zusammen!

                        Komme gerade von der Arbeit und kann erst jetzt Eure Fragen beantworten. Laut meinem Urologen habe ich eine abakterielle chronische Prostatitis. Es waren keine Bakterien nachweisbar. Trotzdem habe ich 3x ein Antibiotikum (2x für 10 Tage Tavanic 250mg und 1x CiproHexal 250mg für 3 Wochen) bekommen. Der PSA-Wert ist nach der Tavanic-Einnahme jeweils von 10,6 auf 8,6 gesunken. Nach der CiproHexal-Einnahme ist der Wert nicht gesunken.

                        Beschwerden durch die Größe der Prostata habe ich keine. Durch die Prostatitis habe ich gelegentlich ein vom Dammbereich ausgehendes ziehenes Kribbeln, das nicht ganz unangenehm ist. Sonst habe ich keine Beschwerden.

                        Sollte ich Eurer Meinung nach eine Zweitbegutachtung eines Pathologen einholen? Ist so etwas üblich?

                        Mein Profil werde ich noch erstellen.

                        Grüße und vielen Dank für Eure Unterstützung!

                        Werner

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                          #13
                          Zitat von Heribert Beitrag anzeigen
                          Unabhängig davon Skelettszintigraphie und Becken-CT ggf. Becken-MRT(S).
                          Nun mal sachte, Heribert, wir wollen doch nicht übertreiben! Noch ist gar nicht nachgewiesen, dass Werner überhaupt PK hat, da besteht kein Grund, gleich die schwere Artillerie in Stellung zu bringen. Bei einem PSA-Wert von unter 20 ng/ml ist selbst bei einem nachgewiesenen PCa eine Skelettszintigrafie rausgeschmissenes Geld; die S3-Leitlinie nennt als Untergrenze 10 ng/ml. Ein Becken-CT ist generell rausgeschmissenes Geld und wird nur aus Tradition (oder um das Gerät auszulasten) gemacht. Beide Untersuchungen müsste Werner ohne pathologisch nachgewiesenes PCa aus eigener Tasche bezahlen.

                          Ralf

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                            #14
                            Zitat von Werner52 Beitrag anzeigen
                            Laut meinem Urologen habe ich eine abakterielle chronische Prostatitis.
                            Eine abakterielle Prostatitis ist schwerer zu behandeln als eine bakterielle. Das einzige bekannte Mittel, das eventuell etwas bringen soll, ist Cernilton, ein natürliches Produkt aus Roggenpollen, das rezeptfrei zu bekommen und darum nicht verschreibungsfähig ist.

                            Ralf

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                              #15
                              Hallo Werner,

                              Zitat von Werner
                              Sollte ich Eurer Meinung nach eine Zweitbegutachtung eines Pathologen einholen? Ist so etwas üblich?
                              in unausgegorenen Fällen kann das sehr wohl sinnvoll sein. Es ist hier im Forum bekannt, dass ein Gleason 2 keine Anerkennung für eine halbwegs zuverlässige Aussage findet. Im Klartext heisst das, dass aus einem Befund 2 nach der Gleason-Einstufung dann auf 3 im wahrsten Sinne des Wortes aufgerundet wird. Aus diesem Grunde bedienen sich verantwortungsbewußte Urologen der Möglichkeit der Auswertung der Stanzbiopsate durch die DNA-Zytometrie. So bekommt man statt eines subjektives Befundes durch den Pathologen einen objektiven biologischen Befund, der die wahre Tumoragressivität bzw. Malignität darstellt. Ich würde Dir also empfehlen, Dein Dir gehörendes Biopsat durch den Pathologen direkt an einen Zyto-Pathologen senden zu lassen. Alle guten Pathologen kennen die Anschrift. Trotzdem hier findest Du sie. Die Befundung ist Kassenleistung. Es kostet Dich also nichts.

                              "Man kann nicht immer ein Held sein, aber man kann immer ein Mann sein."
                              (Johann Wolfgang von Goethe)

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