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Bei Früherkennung nichts unternehmen?

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    Bei Früherkennung nichts unternehmen?

    Hallo liebe Forumsgemeinde,
    ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin. Hoffe aber, dass mir irgendwer einen Tipp geben kann, da ich doch recht verzweifelt bin.
    Mein Vater war beim Urologen, da er leichte Beschwerden hatte. Es stellte sich ein erhöhter PSA-Wert heraus und er musste sich einer rektalen Untersuchung unterziehen.
    Die Diagnose war, dass er Prostata-Krebs hat! Leider habe ich jetzt nicht wirklich viele Informationen. Was mich aber sehr stutzig macht, ist die Tatsache, dass man nichts unternimmt. Er solle sich keine Sorgen machen, da es im Frühstadium erkannt wurde und alle 3 Monate zur Kontrolle. Aber bösartig und keine Sorgen machen in einem Satz zu erwähnen, beruhigt mich nicht wirklich.
    Sollen wir einfach zusehen? Sorry, aber ich dachte, je früher es erkannt wird, umso besser die Heilungs-Chancen. Da können wir doch nicht einfach zusehen. Er ist 68 Jahre, seit ca. 5 Jahren Diabetis (muss täglich Tabletten einnehmen) und ansonsten immer fit.
    Vielleicht hat jemand einen Tipp? Ich hoffe, trotz der wenigen Angaben, kann mir jemand helfen. Ich wurde selber gestern "überrumpelt" und kenne mich in diesem Gebiet überhaupt nicht aus.
    Vielen Dank im Voraus.

    #2
    Hallo Mary!

    Leider hast du nicht viele Informationen. Dadurch kann man dir hier auch nur allgemein antworten:

    Es gibt tatsächlich beim PK zwei Optionen, die je nach Diagnose und Alter des Patienten angewendet werden:

    1.) Active Surveillance, Aktives Überwachen

    2.) Watchfull Waiting: Abwarten und Beobachten

    siehe hier http://www.prostatakrebse.de/informa...lbs-index.html

    Liebe Grüße
    Günter
    "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun"
    Johann Wolfgang von Goethe

    Meine Geschichte unter myProstate

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      #3
      Hallo Günter,
      vielen Dank für deine Antwort und deinen Link. Ich lese mich hier auch ein wenig durch. Da es alles "Neuland" für mich ist und mir viele medizinische Begriffe fremd sind, ist es für mich natürlich nicht einfach. Ich werde mich bezüglich der genauen Werte heute Abend schlau machen. Vielleicht weiß ich dann auch ein wenig mehr. Es macht mich einfach stutzig, dass es bösartig ist und man nur abwarten soll. Und das, obwohl es immer heißt "je früher, umso besser die Heilungs-Chancen".

      Kommentar


        #4
        Hallo Mary!

        Grundsätzlich hast du recht. Aber ein Prostata-Karzinom kann auch weniger aggressiv und langsam-wachsend sein. Man spricht dann von einem "Haustierkrebs" im Gegensatz zu einem High-Risk-Karzinom, das schnell wachsen kann. Man muss letztendlich abwägen, was für deinen Vater besser ist.

        Du solltest von Deinem Vater folgende Informationen erhalten:
        PSA-Wert bei Diagnose?
        Ergebnis der rektalen Untersuchung? (Tastbefund, Ultraschall)
        Wurde eine Biopsie (Gewebeentnahme) vorgenommen? (Nur durch eine Biopsie kann die Aggressivität abgeschätzt werden)
        Welchen Gleason-Score erbrachte die Biopsie? (Besteht aus 2 Zahlen, z.B. 3+3 oder 3+4 oder ähnlich und wird dann als Gleason-Summe angegeben)

        Liebe Grüße
        Günter

        P.S. Bei dem von mir angegeben Link auf "Therapien" klicken.
        "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun"
        Johann Wolfgang von Goethe

        Meine Geschichte unter myProstate

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          #5
          nochmals Danke. Eine Biopsie wurde gemacht.10 Proben (Stanzungen?) wurden entnommen. Wie bereits geschrieben, kenne ich die Werte leider nicht, werde mich aber schlau machen.

          Liebe Grüße Mary

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            #6
            Hallo Mary 2010,

            ein erhöhter PSA-Wert und ein verdächtiger Tastbefund sind noch kein Beweis für das Vorliegen von Prostatakrebs, dazu gehört eine Biopsie (Entnahme von Gewebeproben aus der Prostata) mit Befundung durch einen Pathologen. Ist das geschehen, und liegt Euch der pathologische Befund vor? Dann stelle ihn hier bitte ein.
            Ein ebenso oft vorgebrachtes wie schlechtes Argument gegen regelmäßige PSA-Messungen bei Männern ist der Vorwurf, dass beim Nachweis von Prostatakrebs viel zu schnell operiert werde und dass dies bei vielen Männern eine Übertherapie darstelle, weil diese Männer mit einem "harmlosen" Prostatakrebs ohne PSA-Test zeitlebens nichts von ihrem Krebs wüssten und in hohem Alter glücklich, weil diesbezüglich unwissend, an etwas Anderem sterben würden.
            Seit September 2009 gibt es eine neue urologische Leitlinie zur Diagnose und Therapie des Prostatakrebses, mit der erstmals in die urologische Schulmedizin ein Konzept aufgenommen wird, wie mit Krebsen verfahren werden kann, die allem Anschein nach in die oben beschriebene Kategorie fallen. Das Konzept nennt sich "Active Surveillance" "aktives Überwachen" und sieht vor, gar keine Behandlung vorzunehmen, sondern nur regelmäßige Kontrollen durchzuführen, um rechtzeitig einzugreifen, wenn der "Haustierkrebs" doch aggressiv wird. Keine Behandlung deshalb, weil damit dem Patienten mehr geschadet als genutzt wird.
            Eine patienten- (d. h. laien-) gerechte und -verständliche, abgespeckte Version dieser Leitlinie für das lokal begrenzte Prostatakarzinom kannst Du Dir hier herunterladen.
            Hier kannst Du mehr über die Active Surveillance und die dafür anzulegenden Kriterien nachlesen.
            Günter55 sprach auch das "Watchful Waiting" an. Das ist ein Konzept für ältere Männer, die man ebenfalls zunächst unbehandelt lassen kann, weil z. B. auf Grund anderer Erkrankungen die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass sie sterben werden, bevor ihnen der Krebs Probleme bereitet. Auch bei diesen Männern würde eine aggressive Therapie mehr Schaden als Nutzen anrichten.

            Ralf

            Dies schrieb ich, bevor ich Marys Antwort von 12:37 Uhr gelesen hatte.
            Zuletzt geändert von RalfDm; 21.05.2010, 11:58. Grund: Nachtrag

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