Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Welcher Behandlungsschritt

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Welcher Behandlungsschritt

    Mein Arzt hat gesagt, dass die dendritische Immuntherapie aus Kostengründen erst als letzte Option zum Einsatz gelangt. Wer hat Erfahrungen mit dieser Therapie?
    Wird mir Lebenszeit genommen, wenn ich diese Therapie vor der Chemo und der Protonenbestrahlung nutze?

    #2
    Moment mal...

    Ich verstehe ein paar Sachen in Ihrem Profil nicht...

    Sie haben sich bei einem Anfangs-PSA von nahezu 100 und nachgewiesenen Knochemetastasen dennoch an der Prostata operieren lassen? Wo haben sie den Urologen gefunden, der bereit war den Eingriff zu machen?
    Und was für eine Chemo oder Protonenbestrahlung?
    Sie brauchen beides nicht. Der Tumor ist noch lange nich hormonrefraktär.
    Und jetzt wollen Sie noch dendritische Immuntherapie machen? Warum eigentlich?

    Darf ich fragen, was für ein Arzt für die Gesamtbehandlung bei Ihnen zuständig ist?
    Der Strahlentherapeut.

    Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

    Kommentar


      #3
      Vielen Dank für das Echo. Ich habe übrigens regelmäßig die Vorsorge samt PSA Messung durchführen lassen. Aufgrund des hohen Gleason Scores und des von Prof. Bonkhoff festgestellten neuroendokrinen Tumoranteiles hat mein Urologe (der wohl auch im Forum präsent ist) empfohlen die Tumorlast zu reduzieren und gleichzeitig Material für eine spätere dendritische Therapie zu assivieren. Dies habe ich auch durchgezogen und bin kontinent.
      Nach Leibowitz sollte eigentlich bei meinen Hochrisikofaktoren zur DHB eine Chemo gemacht werden. Passiert aber z.Zt. nicht. Aufgrund des gerade gemachten CT's wurde festgestellt, dass die Lyphknoten bis zu 50% geschrumpft, die Knochenmetastasen sich jedoch vergrößert haben.
      Die bereits genehmigte Protonenbestrahlung der Knochenmetastasen wäre eine Option. Da ich aber nunmehr hoffe, dass die dendritische Therapie, die mir als Chance(Heilversuch) aufgezeigt wurde, nicht der letzte Behandlungsschritt sein muss, habe ich meine Fragen ins Forum gestellt.

      Kommentar


        #4
        Lieber Daniel Schmidt,

        Sie sind leider nicht auf meine Frage eingegangen. Vielleicht ist es Ihnen doch möglich.

        Und was für eine Chemo oder Protonenbestrahlung?
        Sie brauchen beides nicht. Der Tumor ist noch lange nich hormonrefraktär.
        Und jetzt wollen Sie noch dendritische Immuntherapie machen? Warum eigentlich?


        Ziel meiner Frage (eines Neulings) ist, zu klären, ob ich ich durch die Behandlungsumstellung einen "s.g. Pfeil" aus dem Köcher zu früh verschieße. Ich weiß, dass ich Geduld und Vertrauen haben muss. Aber ich hoffe, das es im Forum vielleicht doch Erfahrungen zu der Problemstellung gibt. Meinem Urologen vertraue ich und weiß auch, das Chemo und Bestrahlung noch nicht angesagt sind. Aber im Forum wird doch immer wieder gesagt: Information so früh und so umfassend wie möglich.

        Ihr

        MalteR

        Kommentar


          #5
          Hallo MalteR,

          Die dendritischen Zellen sind eine noch experimentelle Therapie, obwohl damit schon seit Jahren experimentiert wird. Ein erstes Medikament "Provenge" ist in den USA zugelassen worden. Nur es ist sündhaft teuer (93.000 Dollar) und noch nicht in ausreichender Menge (für 2.000 Patienten) verfügbar.

          Mehr unter: http://www.deutsche-apotheker-zeitun...ugelassen.html

          Es wird übrigens erst im "austherapierten" Zustand, also beim kastrationsrestistenten (hormonrefraktärem) und nach Progress unter Chemotherapie gegeben. Insofern verbauen Sie sich nichts,wenn Sie jetzt erstmals den klassischen Wege über Hormontherapie und anschließende Chemo gehen.

          Die Frage der Therapiefolge auf die Überlebenszeit wird Ihnen niemand beantworten können, da es für diese Kombination der Therapien meines Wissens nach keine Studien gibt.

          Gruß

          Hansjörg Burger
          Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

          Kommentar


            #6
            Hallo MalteR !
            Ich hatte auch einen Ausgangs PSA von ca. 100 , wurde operiert und machte anschließend eine Chemo mit Taxotere 6 Monate.
            Ob dies einen Nutzen gegen meine Krebszellen hatte konnte durch Laborwerte nicht belegt werden.
            Ein " günstiger" Alternativ-Versuch zur Imuntherapie mit Provenge wären Injektionen mit GM CSF für ca. 1500,- Euro monatlich.
            Bei helf ich Dir gern.
            Gruß Klausi

            Kommentar


              #7
              Nach Leibowitz sollte eigentlich bei meinen Hochrisikofaktoren zur DHB eine Chemo gemacht werden.
              Das ist eine Meinung. Die Daten der Studien belegen allerdings, dass eine Chemotherapie nur erforderlich ist und Sinn macht, wenn die Hormontherapie nicht mehr wirkt.

              Die bereits genehmigte Protonenbestrahlung der Knochenmetastasen wäre eine Option.
              Eine lokale Therapie (wie eine Strahlentherapie) in einer metastasierten Situation ist nur dann sinnvoll und erforderlich, wenn:
              a) Die Metastasen Probleme machen (z.B. Schmerzen)
              b) Katastrophen drohen (z.B. Wirbelbruch)
              Einen anderen Grund gibt es nicht.
              Da ich aber nunmehr hoffe, dass die dendritische Therapie, die mir als Chance(Heilversuch) aufgezeigt wurde, nicht der letzte Behandlungsschritt sein muss, habe ich meine Fragen ins Forum gestellt.
              Ich würde an Ihrer Stelle vorsichtiger mit dem Wort "Heilversuch" umgehen. Sie haben leider ein metastasiertes Tumorleiden und eigentlich keine Chance mehr auf eine Heilung. Die dendritische Therapie ist ein experimentelles Verfahren, was in grossen Studien nicht untersucht ist und sicherlich keine heilende Behandlung. Wir wissen nicht mal ob es überhaupt wirkt.

              Ziel meiner Frage (eines Neulings) ist, zu klären, ob ich ich durch die Behandlungsumstellung einen "s.g. Pfeil" aus dem Köcher zu früh verschieße.
              Nicht wirklich, denn wir wissen nicht mal ob dieser Pfeil überhaupt was taugt.
              Das was nicht geht (soweit ich weiss) ist dendritische Therapie zusammen mit Chemo. Die Chemo macht dann die dendritischen Zellen platt.
              Der Strahlentherapeut.

              Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

              Kommentar


                #8
                Zitat von meni.li. Beitrag anzeigen
                Ein " günstiger" Alternativ-Versuch zur Imuntherapie mit Provenge wären Injektionen mit GM CSF für ca. 1500,- Euro monatlich.
                Kolonie-Stimulierende Faktoren, wie Neupogen&Co haben keinen nachgewiesenen Effekt gegen Tumorzellen.
                Im Gegenteil, es gibt sogar einige randomisierte Studien (bei anderen Krebsarten), wo die zusätzliche Gabe von CSF die Prognose verschlechterte. Die Arbeitshypothese besagt, dass durch die Freigabe von Zytokinen durch das CSF das Tumorwachstum stimuliert wird.
                Darüber hinaus führt CSF eigentlich nur zu einer Ausschwemmung von unreifen neutrophilen Granulozyten aus dem Knochenmark. Diese Zellen sind nicht für die Tumorzellvernichtug zuständig (ihre Spezialität sind nämlich Bakterien) und aufgrund ihrer Unreife wenig effektiv.
                Der Strahlentherapeut.

                Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

                Kommentar


                  #9
                  Für die von BurgerH, meni.li und Daniel Schmidt erhaltenen Informationen bedanke ich mich sehr. Sie haben mich bei meinen Überlegungen weitergebracht.
                  Nochmals herzlichen Dank

                  MalteR

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Herr Dr. Schmidt !
                    Da haben sie Recht. Aber wenn diese Colonie Stimulierenden Faktoren zu einer Ausschwemmung von neutrophilen Granulozyten aus dem Knochenmark führt, und diese dann mit Bakterien , z.B. im Gewebe, in Kontakt kommen können sie doch unter Einfluß von Zytokinen und Erregersubstanzen zu Makrophagen differenzieren. Makrophagen gehören nun wiederum genauso wie Dentritrische Zellen zu den antigenpräsentierenten Zellen des Imunsystems.
                    ( Wobei sich diese Ausschwemmung von unreifen aus dem Knochenmark in 2-3-Tagen zurückbilden sollte und diese dann vermehrt im Knochenmark gebildet werden falls keine Schädigung des Knochenmarks besteht.

                    Wobei ich GM CSF gemeint habe und dies, anders als CSF, seine stärkste Wirkung direkt auf die Differenzierung zu Makrophagen hat. Ferner erhöht es in seiner Umgebung die Aktivität ....."ausgereifter."........ Granulozyten und Makrophagen.
                    Obs dann in der Praxis so funktioniert ist doch auch wieder von so unterschiedlicher Ausgangslage, Verfassung und Faktoren abhängig die wir überhaupt nicht kennen, aber einen eventuellen Versuch wert.
                    Schauen Sie doch mal in mein Profil. Ein Gleason 9, den ich in der 2 jährigen Therapiepause ca. 6 Monate mit Granatapfelextrakt therapiert habe. Da sagt mein Uro Prof. zu mir " So ein Schmarn " aber eine Erklärung warum der PSA stagniert hat er auch nicht.
                    Wobei eine Untersuchung einer Biopsie Probe aus meinem Rezidiv an der Blase ergab das diese Zellen eine diploide Verteilung im Vergleich zu meinem Ausgangstumor, tetraploid, und somit eine geringere Agressivität haben.
                    So schwierig wie das zusammensetzen der medizinischen, fachlichen, diagnostischen Mosaiksteine für uns auch ist um so überlebenswichtig ist es für den einzelnen von uns.
                    Erfahrungswerte von Betroffenen die mit GM CSF in Verbindung mit Thalidomid und Celebrex ihren Krebs seit über 10 Jahren in Schach halten, bei guter Lebensqualität , und nicht erst abwarten bis sie die Stadien der Hormon und Chemoresistenz erreicht haben, sind für mich Beweis daß es funktionieren kann.
                    Wobei ja auch bei Provenge in Studien bewiesen ist daß durch GM CSF und Trägergene eine zielgerichtete Imuntherapie Wirkung zeigt.
                    Jetzt is aber Schluss für heute. 5 Stunden hab ich gebraucht bis ich einigermaßen verstanden habe was ich hier "fachlich " schreibe.
                    Danke für Ihr Interesse , Herr Schmidt und Allen eine Gute Nacht.

                    Gruß Klausi

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Klausi,

                      vielen Dank für Ihre ausführlichen Erläuterungen. Wenn ich das richtig verstehe, geht es um die Stimulierung der Makrophagen. Gestern hat WernerS unter "Was ist neu" einen Beitrag zu einem Vortrag von Herrn Dr. Eichhorn berichtet. Darin geht es um GC MAF. Im Netz findet man hierzu einige Ausführungen, leider immer nur auf Englisch. Es scheint in die gleiche Richtung zu gehen. Unverständlich ist mir nur, dass sich die Forschungen von Dr. Mayomoto schon so lange hinziehen und es kein echtes Interesse an dieser Therapie gibt. Vielleicht ist das ja ein viel versprechender Weg?

                      Herzliche Grüße

                      MalteR

                      Kommentar

                      Lädt...
                      X