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Aus Fehlern lernen

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    Aus Fehlern lernen

    Für alle, die Zeit haben!
    Gäbe es eine 2. Chance, dann würde ich manches anders machen. ¼ Jahr nach der RPE und vielem Grübeln über den Untermieter und seine Folgen, möchte ich nur einmal meine Gedanken hier in der Plauderecke aufschreiben. In den Diskussionsforen werden mir die Beiträge langsam zu wissenschaftlich und verwirrend. Wenn man sich über 200 Beiträge in einem Thread durchgelesen hat, ist auch keine Lösung in Sicht. Wahrscheinlich ist der Krebs genauso ein Individuum, wie sein „Hausherr“; genetisch einzigartig und nicht einfach zu entschlüsseln. Deshalb hat wohl die Wissenschaft und die Schulmedizin auch noch nicht das „Allheilmittel“ gegen ihn gefunden bzw. präventive Maßnahmen entwickelt, die das Entstehen von Tumoren verhindern.
    So empfehle ich Verwandten und Bekannten Männern in meinem Umfeld in Hinsicht der Vorsorge bzw. bei ähnlich gelagerter Betroffenheit:
    1. Bei Anzeichen von Veränderungen in den unteren Regionen (Wasserlassen, Libido, Schmerzen) nichts auf die lange Bank schieben, sondern durch einen Arzt untersuchen lassen.
    2. Vorsorgeuntersuchung bei einem Urologen spätestens ab dem 45. Lebensjahr, mit PSA-Test! Auch, wenn keine Probleme bestehen.
    3. Bei zu hohem PSA-Wert, weitere Untersuchungen nach dem Stand der Technik. Sollte die Biopsie noch angesagt und positiv sein, dann unbedingt eine Zweitmeinung einholen, um weitere Therapieentscheidungen besser auszuwählen.
    4. Zur Therapieentscheidung, die letztendlich immer beim Betroffenen liegt, Informationen jeglicher Art einholen und vergleichen. Nicht gleich den ersten Empfehlungen der Ärzte folgen! Oft ist die Kontaktaufnahme mit einem Gleichbetroffenen ein besserer Ratgeber als der behandelnde Arzt. Hier bieten meiner Meinung nach die Erfahrungsberichte und Statistiken bei „myProstate.eu“ das beste Material, um Gleichbetroffene zu finden und Erfahrungen zu sammeln. Hier sind die Berichte ohne emotionalen Meinungsstreit, wie er ja oft im Diskussionsforum entbrennt, zu studieren und man kann sich seine eigene Meinung bilden.
    5. Sollte die Entscheidung zur RPE gefallen sein, dann unbedingt eine Klinik auswählen, die auch mit Schnellschnitten arbeitet. Ich glaube, das verringert das Risiko für unsaubere Wundränder und eröffnet Möglichkeiten evtl. befallene Lymphknoten zu erkennen und zu entfernen u. a.
    6. Auf die Folgen der OP – Inkontinenz und Impotenz – muss man sich einstellen. Keine Wirkung ohne Nebenwirkung! Man kann nicht auswählen, zu den ca. 75 %, die sofort nach der Entfernung des Katheders „trocken“ sind, zu gehören. So habe ich es jedenfalls aus den Berichten im Forum entnommen, von 20 mit offener OP waren 15 sofort trocken!??? In meiner Klinik und bei der AHB sah das allerdings ganz anders aus. Aber es können ja letztendlich nicht alle nach Starnberg oder nach Hamburg zur OP fahren. Ich frage mich nur, warum die Operationsmethoden, die einen Nerverhalt ermöglichen nicht verallgemeinert und von allen Operateuren angewandt werden? Und, wer das nicht beherrscht, sollte Dermatologe werden!
    7. Und erscheint die Diagnose noch so schlecht – „Nicht unterkriegen lassen!“ Der Untermieter ist nicht der Hausherr! Das bin ich selbst und es liegt auch an mir, dass ich mich nicht ihm unterwerfe, sondern die Tatsachen akzeptiere.
    Die vorstehend aufgezählten Punkte sind genau das Gegenteil von dem, was ich getan habe. Deshalb die Überschrift „Aus Fehlern lernen“. Vor einem halben Jahr kannte ich die Funktion einer Prostata noch nicht und hatte mich mit dem Problem „Krebs“ noch nie beschäftigt. Fast alles, was ich jetzt weiß, habe ich aus dem BPS-Forum und seinen Verknüpfungen. Es reicht mir und ich habe nicht die Absicht, den Rest meines Lebens nur noch mit diesem Problem beschäftigt zu sein. Im Herbst gehe ich nach Görlitz zur Bestrahlung (3 D-konformal) und hoffe, die Inkontinenz irgendwann in den Griff zu bekommen. Alles Weitere wird sich ergeben. Nicht, dass ich mich aufgebe; bei Weitem nicht!
    Die eigentlich in vier Jahren (70 Geburtstag) geplante Wanderung von München nach Venedig wird vorverlagert und vielleicht schon im nächsten Jahr unter die Füße genommen. Ich lebe gesundheitsbewußter, tue etwas für das Immunsystem und orientiere mich an den Mitbetroffenen, die schon mehrere Jahre mit dem Untermieter leben.
    So viel und soweit nun genug geplaudert. Danke allen, die die Geduld aufbringen, diesen „Erguss“ zu lesen und eine besonderer Dank für Korrekturen, wenn ich etwas völlig Falsches niedergeschrieben habe.
    Alles Gute für jeden Betroffenen in der Auseinandersetzung mit dem „Untermieter“ und seinen Folgen
    „wanderfreund“ Roland
    Mein Profil und meine Krankengeschichte auf www.myProstate.eu

    #2
    10 Punkte (mehr gab es nicht)

    Mein lieber Wanderfreund,

    deine Zeilen sind sehr gut und treffend geschrieben. Müßte zur Pflichtlektüre für jeden Neuzugang werden.
    Ich hoffe, das deine "vorgezogene Wandertour" auch klappt. Aber bei deinem Willen seh ich da gar kein Problem, wird bestimmt toll. Hoffe auch darüber, hier zu lesen.

    Also, viele Grüße und weiter so.
    premme
    Daten und Berichte unter: www.myprostate.eu/?req=user&id=84&page=report

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