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    Inkontinenz

    Hallo, liebe Forumgemeinschaft,

    ich wende mich an diejenigen unter Euch, die nach Prostataoperation von Inkontinenz geplagt sind. Ärzte und ich waren nach erfolgreicher OP und Katheterentfernung (März 2009) erschrocken, als keine Blasenfüllung möglich war, selbst nachts nicht. Seitdem wurde mein Leidensweg durch folgende Meilensteine markiert:
    - Auch nach 6 Monaten noch totale (Durchfluss-) Inkontinenz
    - Implantation einer ATOMS-Schlinge (September 2009)
    - Danach allmähliche Verbesserung, aber immer noch täglich 200 ml unkontrollierter Urinverlust
    - Notwendige Revision des Implantats (Juni 2010); seitdem wieder stärkere Inkontinenz (täglich 500 ml)

    Wer von Euch hat Erfahrungen mit einer ähnlichen Leidensgeschichte? Wie kann man mit starker Inkontinenz aktiv am „gesellschaftlichen Leben“ teilnehmen? Welche operativen Möglichkeiten (außer AMS-Sphinkter) könnten mir noch helfen? Wer hat welche Erfahrungen mit einem künstlichen Schließmuskel?

    Ich bin gespannt, ob ich mit meinem Fragenkatalog einen Erfahrungsaustausch anrege, über den ich mich sehr freuen würde.

    #2
    Hallo,
    eine speziell formulierte Stellungnahme und auch gezielte Empfehlungen stehen mir leider nicht zur Verfügung. Aus meinen Erfahrungen würde ich darauf tippen, dass der verbliebene Schließmuskel
    durch die OP beschädigt wurde oder bereits vorher nicht in Ordnung war. Die Größe der Prostata, die Ausbreitung des Krebses und das Können des Operateures spielen eine große Rolle.


    Zu den sehr belastenden Fragen der Belastungsinkontinenz durch eine Totaloperation oder Bestrahlung im Zusammenhang mit dem Prostatakrebs sollten diese Hinweise helfen:

    Die Häufigkeit der Belastungsinkontinenz (Harnkontinenz) nach einer transurethralen Prostataresektion (TUR-P) liegt deutlich unter 1%. Gemeint ist die Entfernung von Prostatagewebe durch die Harnröhre hindurch, so dass auf einen Bauchschnitt verzichtet werden kann . Eine „TUR-P“ wird z.B. durchgeführt, wenn die Prostata vergrößert ist. Dieser Eingriff steht nicht im Zusammenhang mit der Behandlung eines Prostatakrebses.

    Ganz anders und bedeutend schlechter sieht es nach einer Totaloperation ( Entfernung der Prostata) aus. Hier liegt der Anteil der Belastungsinkontinenz zwischen 5 und 45%. Dieser sehr schlechte Wert ist u.a. abhängig von der Qualität und der Erfahrung des Operateurs. Gemeint ist der Arzt, der die Totaloperation durchgeführt hat. Kernsatzt dazu: Der Arzt sollte jährlich mindestens 200 Totaloperationen durchführen !

    Auch Bestrahlungstherapien hinterlassen sehr häufig eine Belastungsinkontinenz. Der Anteil dürfte sich in etwa mit den Aussagen zu der Totaloperation decken.

    Die Stärke und Dauer der Belastungsinkontinenz nach einer Totaloperation verringert sich mit der Zeit nach der Operation und erreicht nach 1 bis 2 Jahren ein gleichbleibendes Niveau. Heißt aber nicht, dass die Beschwerden immer total verschwunden sind. Es gibt sehr viele Männer, die für ewig unter der Belastungsinkontinenz zu leiden haben. Von einer geringen bis starken Intensität.

    Was sind die Ursachen der Belastungsinkontinenz ?
    Eine Blasenfunktionsstörung, eine Schließmuskelschwäche oder eine Kombination von beiden Ursachen.

    Wie kann die Belastungsinkontinenz behandelt werden ?

    Es gibt eine Reihe von konservativen Therapien ( z.B. Beckenbodentraining), die aber nicht immer erfolgreich eingesetzt werden können. Ergänzend gibt es z.Zt. 4 operative Behandlungsoptionen bzw. –techniken. Um die richtige ergänzende Therapie herauszufiltern, gibt es nur den Weg eines Informationsgespräches mit einem Urologen, der durch seine Ausbildung/Tätigkeit tatsächlich über die kurz erwähnten Behandlungsmöglichkeiten informiert ist. In der Regel finden wir diese Ärzte in einer Klinik (Prostatkrebs-Zentrum, Uni-Klinik –z.B. UKE Hamburg, Uni-Klinik Kiel).

    (Quelle: URO-Nachrichten der Uni-Klinik Kiel /März 2010).





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      #3
      Hallo Friedhold !

      Ich kann Dir nicht mit persönlicher Erfahrung dienen.
      Aber Frau Prof.Fisch vom UKE Hamburg hat schon Vielen, in ähnlichen Situationen, geholfen.
      Bis vor einem Jahr war Sie noch im AK Hamburg-Harburg. Bei meinem Sohn hat Sie in einer anderen urologischen Situation ein kleines Wunder vollbracht.

      Gruß
      Bernhard A.

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        #4
        Hallo Friedhold,

        ich bin nach einer mehrtägigen Bergwanderung in der Schweiz dabei das Forum "durchzustöbern". Du hast auf Deine Fragen wenig Antworten bekommen. Ich hatte Dir per PN die Tel.-Nr. eines Betroffen mit langjähriger Erfahrung mit einem AMS-Sphinkter gesandt - konnte er Dir neue Tips geben?

        Die Entscheidung ob Schlinge oder AMS-Sphinkter nimmt uns keiner ab. Wobei in Deinem Fall ja die implantierte ATOMS - Schlinge nicht den erwünschten Erfolg brachte. Wahrscheinlich ist deshalb die "nächste Stufe", d. h. der künstl. Sphinkter jetzt nicht mehr zu vermeiden.

        Ich wünsche Dir eine gute Entscheidung.
        WenerR.
        Meine Daten und Berichte unter http://www.myprostate.eu/?req=user&id=109

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          #5
          Hallo, WenerR.,

          ja, ich habe bisher den Eindruck, dass es unter den Forumnutzern nur wenige gibt, die meinen Leidensdruck teilen. Mit dem von Dir mitgeteilten Betroffenen habe ich ausführlich telefoniert. Solche Gespräche sind mir wichtig. Ich hoffe, hier in diesem Forum noch weitere Kontaktpersonen ausfindig zu machen.

          Danke an alle, die mir bisher Hinweise gaben und - im Voraus - an diejenigen, die sich hoffentlich noch melden werden.

          Friedhold

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