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    Hallo,
    vor rund einem Jahr war ich schon einmal in diesem-ausgezeichneten- Forum (siehe: Meine
    Story v. 19.06.2009).
    Inzwischen bin ich 73 Jahre alt geworden.
    Hier nochmals der Verlauf meiner PSA-Werte (in ng/ml):
    2000: 1,10
    2005: 2,10
    2006: 2,40
    2007: 3,40
    20.10.2008: 6,24
    12.12.2008: 4,04
    11.03.2009: 4,24
    (fPSA/tPSA)-Quotient: 0,70/4,24= 0,18 Ratio somit: 18%

    Im April 2009 ließ ich mir in der Klinik für Urologie der Uni Tübingen (UTK) einen
    Progena PCA3-Test machen.
    Dieser Test ergab eine sehr starke Überexpansion des PCA-Gens mit einem ermittelten PCA3-Score von 128.
    Man teilte mir schriftlich mit,dass dieser Befund mit einem statistisch stark erhöhten Risiko für ein Prostatakarzinom verbunden ist.

    Ich setzte mich-in meinem Übereifer- daraufhin gleich mit dem „Da Vinci-Operateur“ Dr.med.Jean-Luc Fehr vom Uroviva Zentrum für Urologie Hirslanden in Zürich in Verbindung, und zwar deshalb,weil mein Tennis-Doppelpartner und zwei weitere gute Bekannte von mir von diesem Arzt erfolgreich per Roboter operiert wurden.
    (Dr.J.-L. Fehr hat 1999 als Chefarzt am Kantonspital Schaffhausen als eines der ersten Zentren in Europa,die laparoskopische Prostatektomie mit Hunderten von Eingriffen etabliert.
    In den letzten 7 Jahren gehörte er zu den Züricher „Da-Vinci-Operateur-Pionieren“, von denen
    PD Dr. Hubert John in der Fachwelt am bekanntesten ist).

    Am 25. Mai 2009 hat Dr.med. J.-L. Fehr bei mir eine Prostata-Biopsie mit 10 Stanzen durchgeführt.
    Die Stanzen waren alle ohne Nachweis von PIN, ASAP oder invasivem Karzinom.
    Es wurde eine herdförmige, mässige chronisch unspezifische Entzündung festgestellt.Die zusätzliche immunhistochemische Untersuchung bestätigte das Fehlen von invasiven Karzinom-
    zellen.(Die Untersuchung der Biopsien erfolgte im Institut für histologische und zytologische
    Diagnostik Aarau,Schweiz).

    Am 25.Nov.2009 betrug mein PSA-Wert 4,90 (Ratio: 15%), am 29.Apr. 2010 stieg er auf 7,49
    (Ratio: 17%) und am 9.Juni 2010 fiel er auf 6,74 (Ratio: 16%).
    5 Tage später-also am 16.Juni 2010- ließ ich mir von einem anderen Labor (im Rahmen einer
    größeren Blutuntersuchung über meinem Hausarzt) nochmals die Prostata-Werte bestimmen.
    Dabei ergaben sich dann folgende-noch höhere-Werte,nämlich:
    PSA gesamt: 9,43
    Freies PSA: 1,04
    Ratio somit: 11% !

    Mein behandelnder Urologe vor Ort empfahl mir daraufhin eine Sättigungsbiopsie stationär in einer Klinik.Ich bat ihn aber stattdessen um eine Überweisung zur Durchführung eines bildgebenden Verfahrens, nämlich einer Cholin-C11-PET/CT-Untersuchung.
    Bei erhöhten PSA-Werten und sonst keinen weiteren Auffälligkeiten an der Prostata kann mit
    Cholin-PET/CT mit hoher Wahrscheinlichkeit von über 85% nachgewiesen werden, ob ein
    Prostatakarzinom vorliegt und gegebenenfals schon weitere Bereiche betroffen sind.
    Mit dem Ergebnis ist dann eine gezielte Stanzbiopsie durchführbar mit dann vorraussichtlich mehreren positiven Stanzen, die eine aussagefähige Diagnose erlauben.
    Diese Untersuchung ließ ich mir in der Klinik für Nuklearmedizin am Uníklinikum Ulm durch den
    bekannten Prof.Dr.med. Sven Norbert Reske am 17.Juni 2010 machen.
    Nach der Auswertung kam mir Prof. Reske bereits im Flur entgegen und sagte: „Jetzt haben wir den
    Übeltäter gefunden!“.
    Hier das Ergebnis:
    Lokalbefund:
    Im rechtsbasalen Drittel der Prostata erkennt man in der peripheren Zone laterodorsal lokalisiert einen intensiv Cholin-anreichernden Fokus (SUV max. 3,5).
    Im CT zeigt sich an entsprechender Stelle ein unscharf begrenzter, hyperdense Herdbefund von 11mm Größe.
    Kein Nachweis weiterer Cholin-anreichender Herdbefunde in der Prostata.
    Kein Nachweis von suspekten, Cholin-anreichernden Lymphknotenvergrößerungen im Bereich des
    Beckens oder abdominal.
    Abdomen:
    Nierenzyste rechts von 19 mm Größe. Im Lebersegment 5 winzige Hypodensität von etwa 3 mm Größe DD am ehesten einer Zyste entsprechend.Ansonsten regelrechte Abbildung der parenchymatösen Oberbauchorgane, insbesondere kein Nachweis von filiasuspekten Veränderungen.Etwas vermehrter Lymphknoten-Besatz retroperitoneal / interaortocaval mit
    Cholin-negativen Lymphknoten bis 7 mm Größe. Nebenbefundlich Divertikulose des Sigmas.
    Keine Auffälligkeiten an den basal miterfassten Anschnitten beider Lungen, dort keine Rundherde
    oder infiltrativen Veränderungen, keine auslaufenden Pleurergüsse, Herzschrittmacher.
    Skelettsystem:
    Kein Nachweis von Cholin-positiven osteolytischen oder osteoplastischen Läsionen bei altersent-
    Sprechenden degenerativen Veränderungen.

    Beurteilung:
    Dringender Verdacht auf Prostata-Karzinom im basalen Prostata-Drittel rechts laterodorsal in der
    peripheren Zone. Kein Nachweis einer Metastasisierung in Lymphknoten, Skelettsystem oder
    parenchymatöse Oberbauchorgane.


    Ich war dann anschließend in einer Sprechstunde bei Prof. Dr. med. Mark Schrader,dem neuen
    Ärztlichen Direktor der Klinik für Urologie am Uniklinikum Ulm, welcher erst vor 3 Monaten von
    der Charite` Berlin nach Ulm kam.
    Das Gespräch mit ihm war sehr ausführlich.Er erwähnte auch,dass er in den letzten Wochen eine ausgesprochen erfolgreiche Operationsphase mit minivalinvasiven und nervenschonenden Prosta-
    tektomien vorzuweisen habe,vor allem auch in Bezug auf postoperative Kontinenz der Patienten.
    „Alle waren hinterher dicht!“(Einschränkend meinte er auch noch, dass sich dies auch wieder schnell
    änderen könne).Dabei schaute er mich prüfend an und meinte: „Auch Sie werde ich-spätestens nach
    der AHB- bestimmt dicht hinkriegen! Sie sind nicht dickleibig,gehen regelmäßig ins Fitnessstudio inkl. Gymnastikkursen und sehen einiges jünger als 73 aus!“
    Er schlug mir eine Sättigungsbiopsie in seiner Klinik mit 2-tägigem stationären Aufenthalt vor.
    (wegen meiner Marcumar-Therapie bei permanenten Vorhofflimmern).
    Meine Rebiopsie fand dann am 1.Juli 2010 in Ulm statt.Hierbei wurde ein neues Hightech-Ultraschallgerät verwendet,das erst 14 Tage in der Klinik in Betrieb war.
    Als erstes wurde das Volumen meiner Prostata exakt vermessen,welches vorher von meinem Urologen
    und auch noch von einem weiteren Urologen im Vorjahr auf 26 – 27 ml bestimmt wurde.
    Jetzt kamen- trotz 3-maliger Wiederholung- nur 21,7ml- also rund 22 ml – heraus.
    Wegen dieser relativ kleinen Prostatagröße wurde die Anzahl der Stanzen auf 25 beschränkt.
    (Dies wäre lt. Prof.Schrader defacto eine Sättigungs-Biopsie).

    Der Untersuchungsbefund durch Prof.Dr. P. Möller von der Pathologie des Uniklinikums Ulm
    lautet folgendermaßen:

    Epikritischer Bericht:
    Die Prostatastanzen enthalten vorwiegend fibromuskuläres Gewebe, dazwischen Prostatadrüsen,
    im vorliegenden Material ohne Epithelatypien.Fokal chronische, lymphozytäre Begleitprostatitis.

    Kommentar:
    Im vorliegenden Material kein Anhaltspunkt für Malignität, es erfolgt daher noch eine stufen-
    förmige Aufarbeitung, hierüber wird nachberichtet.

    Nachtragsbefund:
    Die weitere stufenförmige Aufarbeitung der Prostatastanzen ergibt keinen weiterreichenden Befund.
    Kein Nachweis eines Prostatakarzinoms!

    Anläßlich einer weiteren Besprechung mit Chefarzt Prof. Schrader verlangte ich eine referenz-
    pathologische Zweitbegutachtung des Stanzmaterials durch den „deutschen Papst der Prostata-
    Pathologen“, Prof. Bonkhoff aus Berlin.Insbesondere soll das Vorhandensein von HGPIN,dem
    wichtigsten Vorläufer eines Prostatakarzinoms, sowie auch auf ASAP noch untersucht werden.

    Ich sagte dann zu Prof. Schrader:“Jetzt hilft nur noch ANNA!“ Damit meinte ich das von Prof. Dr. Tillmann Loch in Flensburg entwickelte und dort angebotene Verfahren zur Prostata-Biopsie.
    Allerdings müßte ich dann die weite Strecke vom Bodensee bis nach Flensburg auf mich nehmen.
    Prof. Schrader riet mir von dieser Untersuchung ab.
    Auch über eine diagnostische Abhobelung der Prostata und eventuell einer TURP wurde disku-
    tiert.“Wir haben bei Ihnen eine Sättigungsbiopsie gemacht,die negativ verlaufen ist.Ich gehe
    davon aus, dass Sie kein P-Karzinom haben.Bei Ihrem Alter von 73 Jahren ist eigentlich davon auszugehen, dass dieser-wenn er vorhanden wäre- nur relativ langsam weiter wachsen wird.“Dies
    war die abschließende Aussage von Prof. Schrader.

    Überlegenswert wäre vielleicht auch als nächstes eine Feinnadel-Biopsie mit anschließender
    Zytometrie der DNA
    (Die nächste Möglichkeit hierzu wäre für mich Prof.Dr. Jürgen Breul vom Loretto-Krankenhaus Freiburg).

    Viele Grüße
    Eberhar

    #2
    Hallo Eberhar,

    mir fällt folgendes auf: Du schreibst zwar "Mit dem Ergebnis [der PET/CT] ist dann eine gezielte Stanzbiopsie durchführbar", ich kann Deinem Bericht zur Sättigungsbiopsie aber nicht entnehmen, dass der betreffende laterodorsale (d. h. seitlich auf der Rückseite der Prostata gelegene) Bereich tatsächlich gezielt biopsiert wurde. Manche Bereiche der Prostata sind durch den üblichen rektalen Zugang für eine Biopsie nur schlecht zu erreichen, auch bei einer Sättigungsbiopsie. Das mag hier der Fall sein.
    Untypisch für ein Prostatakarzinom ist aber der schwankende PSA-Wert, der eher auf eine womöglich chronische Prostatitis hindeutet.
    Zwei Optionen sehe ich für Dich:
    - Eine Reise nach Flensburg,
    - erstmal nichts tun, außer die PSA-Entwicklung weiter zu beobachten.
    Die FNAB mit DNA-Zytometrie bringt auch nur etwas, wenn der Krebsherd tatsächlich getroffen wird.

    Ralf

    Kommentar


      #3
      Hallo Ralf,
      besten Dank für Deine schnelle Stellungnahme.
      Nachfolgend der komplette pathologische Befundbericht meiner Sättigungsbiopsie:

      Makroskopie:
      25 Prostatastanzen
      I. (Laterales Horn rechts) Fünf Stanzen ca. 3 bis 10 mm.
      II. (Apex rechts) Vier Stanzen ca. 2 bis 11 mm.
      III. (Mitte rechts) Vier Stanzen ca. 1 bis 5 mm.
      IV. (Basis rechts) Eine Stanze ca. 10 mm.
      V. (T-Zone rechts) Eine Stanze ca. 11 mm.
      VI. (Laterales Horn links) Zwei Stanzen ca. 12 bis 13 mm.
      VII. (Apex links) Zwei Stanzen ca. 12 bis 14 mm.
      VIII. (Mitte links) Zwei Stanzen ca. 2 bis 7 mm.
      IX. (Basis links) Zwei Stanzen ca. 7 bis 13 mm.
      X. (T-Zone links) Zwei Stanzen ca.11 bis 14 mm.

      Mikroskopie:

      I.:
      Fibromuskoläres Gewebe, fokal Prostatadrüsen mit spärlichen, intraluminalem Sekret.
      Schütteres gemischtes, entzündungszelliges Infiltrat im Stroma.

      II.:
      Fibromuskuläres Gewebe und Prostatadrüsen ohne Epithelatypien. Spärliches Epithel
      der prostatischen Harnröhre mit squamöser Metaplasie.

      III.:
      Fibromuskuläres Gewebe und Dickdarmschleimhaut sowie spärliches Prostatagewebe
      mit vorwiegend chronischem, lymphozytärem Infiltrat im Stroma.

      IV.:
      Vorwiegend fibromuskuläres Gewebe, fokal Prostatadrüsen ohne Epithelatypien.

      V.:
      Vorwiegend fibromuskuläres Gewebe , fokal Prostatadrüsen mit intraluminal eingedicktem Sekret.

      VI.:
      Fibromuskuläres Gewebe mit Prostatadrüsen, diese insgesamt spärlich, keine Epithelatypien.

      VII.:
      Vorwiegend fibromuskuläres Gewebe , dazwischen spärliche Prostatadrüsen ohne Atypien.

      VIII.:
      Vorwiegend fibromuskuläres Gewebe, spärliches Dickdarmschleimhautgewebe sowie spärliche Prostatadrüsen ohne Epitheltypien.


      IX.:
      Vorwiegend fibromuskuläres Gewebe, dazwischen Prostatadrüsen ohne Atypien.

      Epikritischer Bericht:

      I. bis X.:
      Die Prostatastanzen enthalten vorwiegend fibromuskuläres Gewebe, dazwischen Prostatadrüsen, im vorliegenden Material ohne Epithelatypien.
      Fokal chronische, lymphozytäre Begleitprostatitis.

      Kommentar:

      Im vorliegenden Material kein Anhalt für Malignität, es erfolgt daher noch eine stufenförmige Aufarbeitung, hierüber wird nachberichtet.

      Nachtragsbefund:

      Die weitere stufenförmige Aufarbeitung der Prostatastanzen ergibt keinen weiterreichenden
      Befund.
      Kein Nachweis eines Prostatakarzinoms.


      Der Klinik-Arzt,welcher die Biopsie durchführte, hatte die Farbbildaufnahme des Cholin-
      PET/CT-Befundes vor sich liegen, so dass er gezielt stanzen konnte. Prof. Schrader sagte
      im Vorgespräch noch, dass gezielt mit 5 Stanzen auf den festgestellten, intensiv Cholin-
      anreichernden Fokus (hyperdense Herdbefund von 11 mm Größe) „draufgegangen“ werde.
      Die 20 weiteren Stanzen werden dann im restlichen Bereich der Prostata gesetzt.

      Eberhar

      Kommentar


        #4
        Moin,

        um den Weg nach Flensburg etwas zu verkuerzen, es bleibt auch noch die Moeglichkeit der Elastographie in der Martiniklinik HH, die ebenso wie die ANNA Untersuchung ziemlich exakte Werte ergibt.
        Gruss aus Tornesch
        Guenther
        SHG Prostatakrebs Pinneberg
        Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
        Serve To Lead

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          #5
          Bei erhöhten PSA-Werten und sonst keinen weiteren Auffälligkeiten an der Prostata kann mit
          Cholin-PET/CT mit hoher Wahrscheinlichkeit von über 85% nachgewiesen werden, ob ein
          Prostatakarzinom vorliegt und gegebenenfals schon weitere Bereiche betroffen sind.
          Wer diese Aussage gemacht hat, weiss ich nicht. Stimmen tut sie allerdings nicht.


          Ich persönlich würde dazu raten erstmal nichts mehr zu unternehmen.
          Sie sind in der Tat 73 Jahre alt und haben 2 ausgiebige Prostatastanzbiopsien hinter sich.
          Ob ein Tumor vorliegt oder nicht, wissen wir nicht.
          Den PSA würde ich sicherlich weiter beobachten, mal schauen was passiert!

          Meine Frage wäre relativ einfach:
          Was würde Sie denn machen, wenn man doch diesen 11mm grossen Herd treffen würde und sagen wir mal ein Gleason 3+4=7 rauskommen würde?
          Würden Sie sich sofort operieren lassen?
          Würden Sie sich sofort bestrahlen lassen?
          Oder würden Sie lieber erstmal Active Surveillance machen?
          Der Strahlentherapeut.

          Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

          Kommentar


            #6
            Hallo Dr. Schmidt,
            die Aussage:
            "Bei erhöhten PSA-Werten und sonst keinen weiteren Aufälligkeiten an der Prostata kann
            mit Cholin-PET/CT mit hoher Wahrscheinlichtkeit von über 80% nachgewiesen werden,
            ob ein Prostatakarzinom vorliegt und gegebenenfalls schon weitere Bereiche betroffen sind."
            habe ich von einem Extrakt (Diagnostik PET/CT) aus dem Prostatakrebs-Forum von KISP
            und BPS (Erfahrungsbericht von Knut v. 02.09.2006).
            Laut Prof. Reske (Nuklearmedizin Uni-Klinik Ulm) liegt die Aussagekraft der Cholin-PET/CT-Untersuchung bei hohen PSA-Werten – wie dies bei mir 9,43 der Fall sei – bei
            größer als 90 % !
            Wenn ich mir aber die Krankheitsgeschichte von JürgenK anschaue, bekomme ich Zweifel
            an der o.g. Aussage. JürgenK war im Jahre 2008 bei Prof. Semjonow an der Uni-Klinik
            Münster. Dieser eröffnete ihm, dass sie an der Uni-Klinik selbst Versuche mit PET/CT
            unternommen hätten und dass die Ausagekraft nur etwas größer als die normale Zufälligkeit
            sei ( ca. 60-65 %). Eine genaue Aussage könne nur die Biopsie erbringen.
            Eberhar
             

            Kommentar


              #7
              Laut Prof. Reske (Nuklearmedizin Uni-Klinik Ulm) liegt die Aussagekraft der Cholin-PET/CT-Untersuchung bei hohen PSA-Werten – wie dies bei mir 9,43 der Fall sei – bei
              größer als 90 % !
              Da muss man erstmal definieren was "Aussagekraft" bedeutet:
              Sensitivität, Spezifität, positiver prädiktiver Wert, negativer prädiktiver Wert?

              Ich sage mal Folgendes.
              Mit einem PET-CT alleine haben sicherlich keine 90% der Patienten Klarheit über Ihr Problem.
              Eine Prostatitis kann auch schön im PET leuchten.
              Der Strahlentherapeut.

              Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

              Kommentar


                #8
                Was nun?

                Grüß Dich Eberhar,
                Zitat von Eberhar Beitrag anzeigen
                habe ich von einem Extrakt (Diagnostik PET/CT) aus dem Prostatakrebs-Forum von KISP und BPS (Erfahrungsbericht von Knut v. 02.09.2006).
                Laut Prof. Reske (Nuklearmedizin Uni-Klinik Ulm) liegt die Aussagekraft der Cholin-PET/CT-Untersuchung bei hohen PSA-Werten – wie dies bei mir 9,43 der Fall sei – bei
                größer als 90 % ! Eberhar
                Sieh Dir doch mal dieses Video an von "Prostatakrebs Seminar Bad Reichenhall" ein Vortrag über Cholin-PET-CT von Prof. Dr. S.N. Reske

                Bitte, es sind 5 Teile! Die DVD hiervon kann bei...: http://www.prostatakrebs-bps.de/inde...352&Itemid=149
                ...bestellt werden!

                Man darf nicht vergessen, wenn man eine solche Untersuchung macht, muß man unbedingt darauf achten so wenig wie möglich cholinhaltiges Lebensmittel 8-14 Tage vor der Untersuchung einzunehmen, sonst könnte es zu "positiv falsche Ergebnisse" führen!

                Einen Beitrag darüber möchte ich noch auf meiner Website einbringen z.B. dieses => www.asconex.de/arzneimittel/leferdivin/pflanzenlecithin.pdf

                Gut Glück bei deinen Therapien
                Helmut

                Kommentar


                  #9
                  Hallo Herr Schmidt, hallo Eberhard, hallo Helmut,
                  war selbst dreimal in Ulm, will deshalb etwas zu dieser Diskussion sagen:

                  a) In Ulm wird ursprünglich und vorwiegend auf die Frage hin untersucht, ob die Lymphknoten o.a., schon befallen sind, d.h. bei den meissten ist ein Biopsieergebniss vorhanden, anhand dessen das Cholinergebnis in der Prostata verglichen werden kann, bevor es um die Metastasen geht.

                  b) Ich gehe davon aus, dass Prof Reske als Forscher an einer Uniklinik in seinem eigenen Forschungsgebiet obige Aussage anhand seiner retrospektiven Fallbegutachtung macht (wissenschaftliche Formulierung wäre nachzulesen). Aus dem Zusammenhang würde ich sagten er meinte die Sensitivität (Richtig-Positiv), siehe a)

                  c) Angeblich soll eine Prostatitis eben nicht im Cholin-PET leuchten. Dazu gibts eine Studie von Reske.

                  d) Macht die Uniklinik Münster Cholin PET/CT? Soweit ich weiss, ist Ulm die einzige Uniklinik, habs aber schon länger nicht mehr verfolgt.

                  e) Vorher kein Cholin essen: mir sagte man 5 Tage, nicht 8 bis 14.

                  f) Mein Uro empfahl mir anstelle der (nächsten?) PET/CT eine MRT-Spektroskopie an der Uniklinik Mannheim zu machen. Wäre noch sensitiver. Habe das aber z.Zt. nicht weiterverfolgt.

                  ThomasW

                  Kommentar


                    #10
                    Die referenzpathologische Zweitbegutachtung des Stanzmaterials meiner Sättigungsbiopsie
                    vom 1.Juli durch Prof. Bonkhoff, Berlin, liegt inzwischen vor.
                    Es lautet:
                    „Eingesandt wurden 30 Biopsie-Schnittpräparate.
                    Histologie:
                    Prostatastanzbiopsien mit vorbestehenden Drüsen und Gangstrukturen.
                    Mehrfach auch atrophische Veränderungen mit lockeren entzündlichen Infiltraten.
                    In der Fraktion 8 duktale Läsonen mit verschobener Kernplasmarelation, hier auch mit erkennbaren Nukleolen.
                    Diagnose:
                    1. bis 10. Prostatastanzbiopsien mit stromaler und glandulärer Prostatahyperplasie mit
                    Herden einer postinflammatorischen Atropie der peripheren Zone, teils mit leichter
                    entzündlicher Aktivität, ein mögliches Korrelat für einen leichten PSA-Anstieg.
                    Fokale HGPIN in der Stanzbiopsie der Fraktion 8.
                    Für ein Prostatakarzinom ergibt sich an dem vorliegenden Material kein Anhalt!“

                    Prof.Dr.Mark Schrader,der Ärztl. Direktor der Klinik für Urologie am Uniklinikum Ulm,
                    hat mich, als das Gutachten von Prof. Bonkhoff bei ihm auf dem Tisch lag, persönlich
                    nochmals angerufen.
                    Er empfahl mir, dass ich das Thema „Prostatakrebs bei mir: ja oder nein“ für ein halbes
                    Jahr vollkommen ausblenden solle! Auch keine PSA-Bestimmungen mehr in dieser Zeit.
                    Die von mir eventuell vorgesehene Reise vom Bodensee nach Flensburg zu Prof.Dr.
                    Tillmann Loch wegen C-TRUS (ANNA) solle ich ebenfalls sein lassen.

                    Eberhar

                    Kommentar


                      #11
                      Aus dem Zusammenhang würde ich sagten er meinte die Sensitivität (Richtig-Positiv), siehe a)
                      Sensitivität ist nicht immer richtig positiv.

                      Eine hohe Sensitivität heisst, dass die Methode Krebs sehr gut detektieren kann.
                      Wenn die Spezifität niedrig ist, dann interpretiert die Methode auch gutartige Veränderungen als Krebs.
                      Und genau da, ist das Problem der Cholin-PET-CT. Sie hat oft falsch positive Befunde (niedrige Spezifität).

                      Daher ist der positive prädiktive Wert ein besseres Mass, als die Sensitivität oft.
                      Der Strahlentherapeut.

                      Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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