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Bestrahlung nach R1-Befund (IMRT, VMAT, RAPID ARC, PROTONEN) 2.-Meinung gesucht 40764

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    Bestrahlung nach R1-Befund (IMRT, VMAT, RAPID ARC, PROTONEN) 2.-Meinung gesucht 40764

    Hallo,
    bei mir ist am 15.03. diesen Jahres in Leverkusen eine roboterassistierte endoskopische extraperitoneale (DaVinci) radikale Prostatavesikulektomie und Lymphadenektomie illeakal bds. sowie Gefäßnervenschonung vorgenommen worden. Bei der pathologischen Untersuchung wurden teilweise randbildend Tumorformationen im Bereich des linken Seitenlappens festgestellt.
    Histologie: gering differenziertes Adenokarzinom der Prostata pT3b, N0 0,6, pMX, G3, L1, R1 li., Gleason-Score 9 4+5.
    Durchgeführte Voruntersuchungen - Herzecho, CT-Abdomen, Skelettszintigraphie - waren ohne Befund.
    Bisher ist mein PSA-Wert unter der Nachweisgrenze < 0,07.
    Mein Urologe hat mir - 59 Jahre - dringend kurzfristig eine Strahlentherapie empfohlen - tägliche Bestrahlung über 7 Wochen - und hat mich auf die Risiken (Beschwerden und Darmblutungen während der Bestrahlungstherapie sowie wahrscheinlich als Folge später auftretender Gewebeschädigungen mit Problemen beim Wasserlassen, Erektionsunfähigkeit sowie die Möglichkeit einer Schädigung des Darmes. der Blase und der Harnwege einschließlich des nicht auszuschließenden Risikos einer Krebsbildung infolge der Bestrahlung hingewiesen.
    Ich habe erhebliche Bedenken hinsichtlich der Risiken und Folgen einer konventionellen Strahlentherapie.
    Kommen für mich neuere schonendere Bestrahlungsverfahren in Frage oder gibt es Alternativen?
    Wer kennt einen guten Uroonkologen im Raum Köln-Düsseldorf, bei dem man eine Zweitmeinung einholen kann?

    #2
    Grüß Dich Hans,
    Zitat von hanswu Beitrag anzeigen
    Bisher ist mein PSA-Wert unter der Nachweisgrenze < 0,07.
    Mein Urologe hat mir - 59 Jahre - dringend kurzfristig eine Strahlentherapie empfohlen - tägliche Bestrahlung über 7 Wochen - und hat mich auf die Risiken (Beschwerden und Darmblutungen während der Bestrahlungstherapie sowie wahrscheinlich als Folge später auftretender Gewebeschädigungen mit Problemen beim Wasserlassen, Erektionsunfähigkeit sowie die Möglichkeit einer Schädigung des Darmes. der Blase und der Harnwege einschließlich des nicht auszuschließenden Risikos einer Krebsbildung infolge der Bestrahlung hingewiesen.
    Ich habe erhebliche Bedenken hinsichtlich der Risiken und Folgen einer konventionellen Strahlentherapie.
    Kommen für mich neuere schonendere Bestrahlungsverfahren in Frage oder gibt es Alternativen?
    Wer kennt einen guten Uroonkologen im Raum Köln-Düsseldorf, bei dem man eine Zweitmeinung einholen kann?
    Möchtest Du es noch komplizierter machen? wie IMRT, VMAT, RAPID ARC, PROTONEN mehr Technik gibt es z.Z. nicht! Aber für Dein Problem reicht eine 3D konformale Photonenbestrahlung aus, denn je genauer diese Geräte arbeiten desto genauer schießen sie am Ziel vorbei bzw. -am Rande der Bestrahlung bleibt was unbestrahlt- meinte ich!

    Hier habe ich einen Vortrag für Dich => http://www.pca-info.de/videovortr%C3...er-teil-1-v-8/

    Aber Bitte, Du hast einen PSA Wert von < 0,07 ng/ml möchtest Du nicht abwarten wie die weitere Entwicklung ist?

    Alles Gute, Helmut


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      #3
      Zitat von Helmut.2 Beitrag anzeigen

      Aber Bitte, Du hast einen PSA Wert von < 0,07 ng/ml möchtest Du nicht abwarten wie die weitere Entwicklung ist?

      Hallo Helmut,

      genau dieser Meinung war ich auch bisher, habe mich aber von meinem Arzt und vom Krebsinformationsdienst aufklären lassen, dass G3 bedeutet, dass ich einen sehr aggressiven Tumor habe und gemäß R1 eben nicht alle Tumorzellen entfernt werden konnten.

      Zitat aus dem Schreiben des Krebsinfomationsdienstes kid@dkfz-heidelberg.de :
      "Gegenwärtig ist es nicht möglich, basierend auf den derzeit vorliegenden Daten, eine generelle Empfehlung zugunsten einer ergänzenden Strahlentherapie bei Kapseldurchbruch, Samenblaseninfiltration oder positivem Absetzungsrand (R1-Resektion) auszusprechen. Bisher ist nicht geklärt, ob eine verzögerte Therapie erst bei erneut erhöhtem PSA nicht gleichwertig ist, wenn PSA-Grenzwerte von 0,5 bis maximal 1 ng/ml als Therapieindikation benutzt werden. In einer (qualitativ hochwertigen) Studie, wurden Patienten, die mindestens einen der o.g. Risikofaktoren hatten, entweder sofort bestrahlt (n=502, 60 Gy konventionelle Bestrahlung über 6 Wochen) oder zunächst beobachtet (503 Patienten, Active Surveillance). Zum Zeitpunkt eines Wiederauftreten des Tumors oder einer PSA-Erhöhung wurde diesen Patienten eine weitere Behandlung (Strahlentherapie und/oder Hormontherapie) angeboten. Nach der sofortigen adjuvanten Bestrahlung waren 74 von 100 Patienten nach fünf Jahren noch rezidivfrei, bei der Gruppe ohne direkte ergänzende Strahlentherapie nur 53 von 100. Das bedeutet, das durch eine ergänze Bestrahlung sich bei dieser Risikogruppe die Zahl der Lokalrezidive (örtliches Wiederauftreten des Tumors) innerhalb der ersten fünf Jahre statistisch signifikant senken lässt.
      ...
      Das Risiko für Spätfolgen der Bestrahlung ist individuell sehr unterschiedlich. Es hängt ab vom individuellen Bestrahlungsfeld und auch von der Ausgangssituation des Patienten ab (Voroperation, vorbestehende Harninkontinenz, Harnröhrenverengungen oder Erektionsstörungen?). Es gibt auch Untersuchungen, die auf ein erhöhtes Risiko, durch die Bestrahlung an einem Zweittumor der Harnblase oder des Rektums zu erkranken, hinweisen. Ein solches Risiko muss gegenüber dem Nutzen einer möglichen Heilung des Prostatakarzinoms aufgewogen werden."

      Eben wegen dieser höheren Wahrscheinlichkeit möchte ich eine Bestahlung machen lassen und gleichzeitig möchte ich die Entstehung von Blasen- oder Dickdarmkrebs tunlichst vermeiden.

      Darum suche ich nach einer Möglichkeit der Bestrahlung mit VMAT, Rapic Arc, Protonen oder IMRT mit Organtracking, wobei mir bisher Informationen fehlen, ob diese Verfahren für meine Indikation geeignet sind und welche Kliniken diese für den Prostatabereich durchführen können.

      LG Hans

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        #4
        Lieber Hans,

        als kleine Empfehlung schlage ich Dir vor, Deine Fragen nochmals zu stellen, sobald Daniel Schmidt aus seinen Ferien zurück ist. Als Strahlentherapeut sollte er Dir eine fundierte Antwort geben können, wobei er allerdings sehr darauf achtet, sich auf evidenzbasierte Medizin abzustützen. In Deinem Fall dürfte das aber kein Nachteil sein, und trotz des kritischen Glesonscores dürftest Du es Dir leisten können, ein paar Wochen auf seine Rückkehr ins Forum zu warten.

        Mit besten Wünschen

        Jürg
        Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
        http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

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          #5
          Bestrahlung mit RAPID ARC nach radikaler Protata-OP

          Nachricht der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie Südharz-Krankenhaus-Nordhausen gGmbH:

          Nach einer Operation fällt die Harnblase in die Höhle der ehemaligen Prostata. Unmittelbar dahinter sitzt ebenfalls als rundliche Struktur der Enddarm. Daraus ergibt sich ein Zielvolumen, was einer liegenden Acht ähnelt. Gerade mit RapidArc lässt sich eine absolut gute Anpassung erreichen, so dass Harnblase und Enddarm optimal geschont werden können. Fast noch wichtiger ist, dass an unseren Beschleunigern jeweils ein CT integriert ist, so dass wir vor jeder Bestrahlung die genaue Lage des Zielvolumens und auch der Risikoorgane erkennen können, um evtl. sofort zu reagieren.

          Kommentar


            #6
            Hallo Hans,

            Du berichtest
            Lymphadenektomie illeakal bds. sowie Gefäßnervenschonung
            und im Nachhinein wird festgestellt, dass es besser gewesen wäre auf die Schonung der neurovaskulären Bündel zu verzichten. Außerdem ergibt der postoperative pathologische Befund, dass man einen sehr aggressiven Tumor nur mangelhaft entfernen konnte. Die überaus moderne OP-Methode ohne Schnellschnitte hat nicht funktioniert.

            In dieser Situation würde ich mich nicht auf die Aussagen einer Klinik verlassen, die ihre Darstellung auch unter kommerziellen Gesichtspunkten verfasst hat. Deshalb käme jetzt für mich nur eine altbewährte Therapie infrage, die auf mehr als 10 Jahre Erfahrung zurückgreifen kann.

            Von verschiedenen Seiten wurde bereits betont, wenn eine punktgenaue Bestrahlung mit modernster Technik einen Sinn haben soll, muss das Ziel eindeutig feststehen und absolut fixierbar sein. Bei Dir liegt das Ziel aber nur ganz vage in einem Bereich der Prostataloge. Das viel entscheidendere ist, dass sich voraussichtlich im umliegenden lymphatischen Gewebe noch eine ganze Reihe von Mikrometastasen befinden, die mit der Lymphadenektomie nicht erfasst werden konnten, aber eine 3D-konformale Bestrahlung erfassen würde.

            Diesen Bereich würde ich nicht schonen wollen um eine Chance der kurativen Behandlung nicht zu vertun, auch wenn sich daraus evtl. deutlichere Nebenwirkungen ergeben würden. Zur gezielten und dosisaufsattelnden Bestrahlung der Loge, würde ich dann auch eine IMRT favorisieren.

            Gruß Heribert

            Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
            myProstate.eu
            Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
            Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



            (Luciano de Crescenzo)

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              #7
              Bestrahlung nach R1-Befund (IMRT, VMAT, RAPID ARC, PROTONEN) 2.-Meinung gesucht 40764

              Hallo Hans und Andere,
              Zitat von Heribert Beitrag anzeigen
              Diesen Bereich würde ich nicht schonen wollen um eine Chance der kurativen Behandlung nicht zu vertun, auch wenn sich daraus evtl. deutlichere Nebenwirkungen ergeben würden. Zur gezielten und dosisaufsattelnden Bestrahlung der Loge, würde ich dann auch eine IMRT favorisieren.

              Gruß Heribert
              Hier möchte ich Heribert recht geben, denn es ist ein großer Unterschied ob der Tumor -nachweislich!- sich noch in der Prostatakapsel befindet, dann kann man durchaus mit einer IMRT = Intensity Modulated Radiotherapy bestrahlen. Die IMRT ist eine Weiterentwicklung der 3D-CRT 3D-Conformal Radiotherapy oder auch 3D-cRT und genau diese 3D-cRT ist vorzuziehen wenn der PCa aus der Prostatakapsel ausgebrochen ist oder man schon prostatektomiert wurde!

              Dissertation: 0_Promotion_R_Herschel.pdf (12,18 MB)
              Matched-Pair-Analyse: Intensitätsmodulierte Radiotherapie ( IMRT ) versus 3D-konformale Radiotherapie. Akut- und Spättoxizität der Bestrahlung von Patienten mit Prostatakarzinom.

              Gruß, Helmut



              Zuletzt geändert von Gast; 10.08.2010, 19:15. Grund: Korrektur

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                #8
                Zitat von Heribert Beitrag anzeigen
                Von verschiedenen Seiten wurde bereits betont, wenn eine punktgenaue Bestrahlung mit modernster Technik einen Sinn haben soll, muss das Ziel eindeutig feststehen und absolut fixierbar sein. Bei Dir liegt das Ziel aber nur ganz vage in einem Bereich der Prostataloge.
                Für mich liegt der Sinn der punktgenauen Bestrahlung in der Schonung von nicht betroffenen Organen. Mir ist ein Fall bekannt, in dem durch die 3-D-konformale Bestrahlung der Prostataloge in der Folge Blasenkrebs aufgetreten ist und zum Tode geführt hat. Daher möchte ich, dass die Blase und der Dickdarm, die je beide in Folge einer Bestrahlung erheblich krebsgefährdet sein können, so punktgenau wie möglich von der Bestrahlung ausgenommen werden.
                Der Rest der Prostataloge soll auch großflächig bestrahlt werden.
                Mit RapidArc/VMAT oder IMRT mit Organtracking bzw. einer Protonen-Therapie sollte das möglich sein.

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                  #9
                  Hans,
                  natürlich ist die Schonung von Darm und Blase ein erstrebenswertes Ziel, wenn nachbestrahlt werden soll. Die permanente Darmtätigkeit wird Bewegungen im Zielvolumen verursachen, die auszugleichen schwierig sein dürfte. Inwieweit das mit den einzelnen Techniken möglich ist, wirst Du erfragen müssen.

                  Hier noch eine Untersuchung zu "Secondary Cancer after RT".... vielleicht interessant für Dich ?



                  Andi

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