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Brachy Afterloading

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    Brachy Afterloading

    Liebe Gemeinde,
    ich bin zur Zeit auf der Suche nach einer erfahrenen Ärztecrew für das Brachy Afterloading evtl. als Kombitherapie mit perkutaner Bestrahlung. Kenne jemand eine gute Adresse wenn möglich in Süddeutschland (ich wohne in der Schweiz)? Ganz herzlichen Dank für Euer Feedback.
    Meine Daten auf http://www.myprostate.eu/?req=user&id=167

    #2
    Nik,
    ich versuche mal Dir meine Gedanken zu Deinem Ansinnen zu äussern. Deine ADT verläuft sehr positiv, das ist gut und sollte Dir Vertrauen geben! Dein Wunsch jetzt eine konsolidierende lokale Therapie zu beginnen kann ich gut verstehen. Ich habe es ähnlich gemacht. Leider liegt bei Dir ein Samenblasenbefall vor, das lässt die HDR-Brachy nicht optimal erscheinen, da die Samenblasen nicht vom Brachy Boost mitbestrahlt werden. Die bei HDR immer sequenziell durchgeführte EBRT mit ca. 50Gy reicht wahrscheinich nicht aus um die Samenblasen wirksam zu therapieren. Meiner Meinung nach wäre die EBRT hier besser geeignet.

    Bei Hochrisikopatienten hat sich gezeigt, dass die verwendete Strahlendosis extrem wichtig für die Wirksamkeit ist. Selbst eine externe Bestrahlung mit 86Gy, welche Du hier in Deutschland wohl kaum angeboten bekämst, zeigt deutlich schlechtere Ergebnisse wie eine EBRT+HDR-Brachy mit 50Gy+21Gy (Entspr. ca. 100Gy EBRT). Ich an Deiner Stelle, würde versuchen eine Strahlenklinik zu finden die möglichst hochdosiert bereit ist zu bestrahlen. IGRT, d.h. Lagekontrolle wäre für mich absolut notwendig um das Zielvolumen klein, und damit die NW erträglich, zu halten. IG-IMRT, ganz modern in Rotationstechnik RapidArc von Varian oder VMAT von ELEKTA. Protonenstrahltherapie in München auch nachdenkenswert.

    Synergetische Effekte der RT würde ich versuchen zu berücksichtigen: 24 Monate ADT (machst Du schon), Vit.-D, COX2 Hemmer (laut Bonkhoff wichtig, wenn COX2 exprimiert wird),...

    Ich wünsche Dir viel Glück, Andi

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      #3
      Ich wäre sehr vorsichtig bei den Vergleichen zwischen perkutaner Strahlentherapie alleine und perkutaner Strahlentherapie mit HDR-Brachytherapie.
      Randomisierte Studien zur Überlegenheit der Kombinationsbehandlung unter Berücksichtigung der heutigen dosiseskalierten perkutanen Radiotherapie gibt es keine. Ebenso sind die Kollektive nicht einheitlich mit oder ohne Hormontherapie behandelt worden. Die Patientenselektionierung ist ein weiteres Problem in den publizierten Serien.
      Man darf darüber hinaus nicht vergessen, dass die HDR-Brachytherapie auch Ihre Toxizität hat und einen Eingriff bedeutet. Dieser ist nicht bei allen Patienten unproblematisch, da er auch eine Anästhesie beinhaltet.

      Die Kombination aus HDR-Brachytherapie und perkutaner Strahlentherapie ist der perkutanen Strahlentherapie sicherlich gleichwertig. Ob sie wirklich besser ist, wissen wir nicht, da in den letzten Jahren die perkutane Strahlentherapie sich deutlich gebessert hat.
      Der Strahlentherapeut.

      Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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        #4
        Zitat von Daniel Schmidt Beitrag anzeigen
        ....Die Kombination aus HDR-Brachytherapie und perkutaner Strahlentherapie ist der perkutanen Strahlentherapie sicherlich gleichwertig....
        Bitte belegen Sie diese kühne Behauptung durch entspr. Studien. Ich bin bisher von einer Überlegenheit der EBRT+HDR-BT bei lokalem bzw. lokal-fortgeschrittenem Stadium ausgegangen.

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          #5
          The use of high dose rate brachytherapy in combination with external beam radiotherapy resulted in an improved biochemical relapse-free survival compared to external beam radiotherapy alone with less acute rectal toxicity and improved quality of life in this randomised trial.

          The combination of IM plus EBRT was superior to EBRT alone for BCF and postradiation biopsy. This trial provides evidence that higher doses of radiation delivered in a shorter duration result in better local as well as biochemical control in locally advanced prostrate cancer.


          Zwei randomisierte Studien zu der Fragestellung.
          Das Problem beider Studien, ist dass die perkutane Strahlendosis im nicht-HDR Arm relativ gering war (hypofraktioniert 55 Gy, bzw. normfraktioniert 66 Gy). Mit modernen Techniken ist eine Dosiseskalation mit 74 Gy oder mehr möglich.
          Da es keine randomisierte Studien in diesem Dosisbereich gibt, kann man nichts sagen.

          Darüber hinaus darf man den Endpunkt nicht vergessen.
          Alle HDR-Befürworter zeigen auf das bessere PSA progressionsfreie Überleben durch HDR-Brachytherapie. Ein Einfluss auf das Gesamtüberleben ist allerdings noch nie gezeigt worden.
          Der Strahlentherapeut.

          Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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            #6
            Zwei randomisierte Studien zu der Fragestellung
            CONCLUSIONS: The use of high dose rate brachytherapy in combination with external beam radiotherapy resulted in an improved biochemical relapse-free survival compared to external beam radiotherapy alone with less acute rectal toxicity and improved quality of life in this randomised trial.

            CONCLUSION: The combination of IM plus EBRT was superior to EBRT alone for BCF and postradiation biopsy

            Freut mich, dass wir hier einer Meinung sind!

            ....Ein Einfluss auf das Gesamtüberleben ist allerdings noch nie gezeigt worden
            ....In a matched case series, actuarial 5-year survival with HDR brachytherapy in combination with EBRT was found to be greater than with EBRT alone (86% versus 54%, respectively; p < 0.001).....

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              #7
              Freut mich, dass wir hier einer Meinung sind!
              Das sind wir nicht.
              Entweder können Sie nicht lesen oder wollen Sie nicht lesen, was ich geschrieben hatte.
              Beide Studien hatte zu niedrige Dosen perkutaner Strahlentherapie angewendet, ohne konsequent antihormonelle zu behandeln. Daher sind die Ergebnisse auf die heutige Situation nicht übertragbar.
              Der Strahlentherapeut.

              Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                #8
                Lieber Andy, Sehr geehrter Herr Schmidt,
                herzlichen Dank für Ihre Antworten und Entschuldigung für meine verspätete Reaktion. In meinem Fall würde mich nun interessieren, ob nicht trotzdem eine Brachy HDR das bessere Resultat bringt. Wenn ich die Materie richtig verstehe, würde die Prostata mit HDR bestrahlt und Samenblase, Lymphknoten (Lymphabflusswege) mit EBRT (IGRT). Weshalb soll den eine Bestrahlung der gesamten befallenen Teile mit EBRT (IGRT), alleine, wirkungsvoller sein? Ist es nicht so, dass die Bestrahlung der Prostata mit Brachy insgesamt eine grössere Strahlendosis bei gleichzeitig kleineren Nebenwirkungen erlaubt.
                Selbstverständlich habe ich auch schon an Protonenbestrahlung gedacht. Ich werde mich deshalb, parallell zur Brachy Idee, demnächst mit München in Verbindung setzen.
                Noch eine andere Frage, die mich umtreibt: Die DHB mache ich nun schon seit ca. 3 1/2 Monate. Die Diagnose Prostatakrebs ist von anfangs Juni. Lässt sich eine Bestrahlung evtl. auf Mai/Juni 2011 verschieben? Ich bin selbständigerwerbend und Alleinunternehmer weshalb ich für die nächsten Monate noch stark beschäftigt bin.
                Im voraus herzlichen Dank für Euer sehr geschätztes Wissen und meinerseits die besten Wünsche, Nik
                Meine Daten auf http://www.myprostate.eu/?req=user&id=167

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                  #9
                  Hallo Andy !

                  Da Du Dich mit dem gesamten Umfeld unserer Krankheit sehr gut auskennst (bist du Arzt ?) möchte ich Nik´s Frage noch ergänzen. Von der Wirksamkeit der Therapie „HDR-Brachy + EBRT“ bist Du allgemein scheinbar überzeugt ! Es würde mich interessieren, ob es in Nik´s speziellen Fall möglich ist, die Strahlendosis der EBRT auf ca. 70 Gy zu erhöhen(+HDR-Brachy), um die evt. befallenen Samenblasen wirkungsvoller mitzubehandeln ? Mit dem Verzicht auf die Innere Bestrahlung, würde man sonst möglicherweise verlieren. was man mit einer hochdosierten EBRT-Monobehandlung evt. gewinnen könnte ?


                  Hallo Nik !

                  Es gibt einige im Forum, die erst Jahre nach DHB-Beginn, erfolgreich mit einer Bestrahlung begonnen haben. (zum Beispiel: Hutschi und Ludwig)


                  Gruß
                  Bernhard A.

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                    #10
                    Ist es nicht so, dass die Bestrahlung der Prostata mit Brachy insgesamt eine grössere Strahlendosis bei gleichzeitig kleineren Nebenwirkungen erlaubt.
                    Ja und Nein.
                    Die Dosis ist zwar höher, ob das tatsächlich einen Einfluss aus Überleben hat ist unsicher.
                    Die Nebenwirkungen müssen nicht weniger sein, es gibt zahlreiche Studien, die hohe Raten an Nebenwirkungen seitens der Harnröhre duch die Brachytherapie zeigen.
                    Als Erklärung: Wenn Sie die Prostata mit einer hohen Dosis bestrahlen wollen, dann müssen Sie diese Dosis zwangsweise auch an der Harnröhre geben, denn diese zieht mitten durch die Prostata durch.

                    Selbstverständlich habe ich auch schon an Protonenbestrahlung gedacht. Ich werde mich deshalb, parallell zur Brachy Idee, demnächst mit München in Verbindung setzen.
                    Können Sie machen.
                    Koster deutlich mehr, bringt keinen nachweislichen Vorteil.

                    Noch eine andere Frage, die mich umtreibt: Die DHB mache ich nun schon seit ca. 3 1/2 Monate. Die Diagnose Prostatakrebs ist von anfangs Juni. Lässt sich eine Bestrahlung evtl. auf Mai/Juni 2011 verschieben? Ich bin selbständigerwerbend und Alleinunternehmer weshalb ich für die nächsten Monate noch stark beschäftigt bin.
                    Ja. Einfach Hormontherapie bis dahin weitermachen. Eine kanadische Studie hat diese Fragestellung randomisiert untersucht und entweder mit 3 oder 8 Monaten Hormontherapie behandelt, bevor die Patienten bestrahlt wurden.
                    Ergebnisse waren gleich fürs Überleben, etwas besser für die 8-Monate-Gruppe bezüglich PSA Progressionsfreiheit.
                    Der Strahlentherapeut.

                    Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                      #11
                      Hallo Nik !

                      Ein Zitat von Daniel Schmidt !
                      "Die Nebenwirkungen müssen nicht weniger sein, es gibt zahlreiche Studien, die hohe Raten an Nebenwirkungen seitens der Harnröhre duch die Brachytherapie zeigen.
                      Als Erklärung: Wenn Sie die Prostata mit einer hohen Dosis bestrahlen wollen, dann müssen Sie diese Dosis zwangsweise auch an der Harnröhre geben, denn diese zieht mitten durch die Prostata durch."
                      Ich habe zu über Zehn Mitbetroffen, die ebenfalls Kombi-HDR/EBRT als Therapie hatten, Kontakt. Keiner klagt über die vom Strahlentherapeuten beschriebenen Nebenwirkungen ! Die meisten haben gar keine Nebenwirkungen zurückbehalten !

                      Gruß
                      Bernhard A.

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                        #12
                        Zitat von Daniel Schmidt Beitrag anzeigen
                        Das sind wir nicht. Entweder können Sie nicht lesen oder wollen Sie nicht lesen...
                        Doch, doch, lesen kann ich schon - so leidlich zumindest. Auf meine Frage nach Belegen für Ihre Behauptung "...HDR-Brachytherapie und perkutaner Strahlentherapie ist der perkutanen Strahlentherapie sicherlich gleichwertig..." haben Sie zwei Studien gebracht, die beide einen Vorteil in der HDR-BT + EBRT sahen. Somit dachte ich, Sie wären auch dieser Meinung.

                        Mir ist das deshalb wichtig, da ich verhindern möchte, dass Kollegen, die in entspr. Situation stehen, durch solche Äusserungen zu suboptimalen Therapien verleitet werden.

                        Zitat von Bernhard A. Beitrag anzeigen
                        ...Es würde mich interessieren, ob es in Nik´s speziellen Fall möglich ist, die Strahlendosis der EBRT auf ca. 70 Gy zu erhöhen(+HDR-Brachy), um die evt. befallenen Samenblasen wirkungsvoller mitzubehandeln?....
                        Bernhard, Nik,
                        ja, diese Frage drängt sich einem auf, wenn man darüber nachdenkt. EBRT ca. 60-70Gy, dafür HDR-BT etwas weniger. Oder Samenblasen mit in die HDR-BT einbeziehen. Ob, das geht? Keine Ahnung. Werde versuchen mich schlau zu machen...

                        Andi

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                          #13
                          Mir ist das deshalb wichtig, da ich verhindern möchte, dass Kollegen, die in entspr. Situation stehen, durch solche Äusserungen zu suboptimalen Therapien verleitet werden.
                          Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass 74-78 Gy perkutaner Strahlentherapie "suboptimal" seien.
                          Der Strahlentherapeut.

                          Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                            #14
                            Herzlichen Dank für Ihre Info betr. Frist für die Durchführung einer RT. Damit gewinne ich etwas Zeit, nebst der Arbeitsbelastung, für die Suche/Entscheidung betr. Strahlentherapie.
                            Was die Protonentherapie anbetrifft, so war ich aufgrund der verfügbaren Information, der Meinung, dass diese Technik einen signifikanten Vorteil gg. der Röntgenbestrahlung aufweist in dem Sinne, dass sie a) das zu bestrahlende Gebiet besser abgrenzt und damit b) zu kleineren Nebenwirkungen führt, was c) höhere Gesamtstrahlung erlaubt. Ist das nicht so? Übrigens, haben Sie eine Ahnung mit welchen Kosten gerechnet werden muss?

                            Mit bestem Dank im voraus für Ihr Feedback und Gruss, Nik
                            Meine Daten auf http://www.myprostate.eu/?req=user&id=167

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