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Erfahrungen mit IMRT - Bestrahlung

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    Erfahrungen mit IMRT - Bestrahlung

    Hallo liebe Forumteilnehmer!

    Ich melde mich hier schon zum dritten Mal zu Wort. Im März 2009 hatte ich eine Prostatektomie,
    Die PSA - Werte danach lagen zunächst ein Jahr bei 0,03 und 0,04. Ab März 2010 stieg der
    Wert leider wieder an von 0,18 auf 0,33. Mein Urologe empfahl mir daraufhin die IMRT-Bestrahlung
    = Intensitätsmodulierte Radiotherapie, die u.a. hier in Berlin zur Anwendung kommt.
    Diese Methode soll schonender sein als die herkömmliche 3-D-Bestrahlung, da gesunde Zellen besser
    geschont werden können.
    Ich unterziehe mich nun zur Zeit einer solchen Behandlung mit 33 x1,8 Gy und habe bereits
    5 davon erfolgreich absolviert. Mich würde interessieren ob es speziell Erfahrungen mit dieser
    Behandlung bei der Bestrahlung der Prostataloge gibt? Vielleicht kann man hier dazu mit anderen
    Betroffenen die Erfahrungen austauschen?
    Ich würde mich freuen, Rainer

    #2
    Hallo Rainer,
    ich hatte 2006 in Mannheim eine IMRT in kurativer Dosis auf Prostata und Umgebung. Außer völlig geringfügigen Auwirkungen auf den Darm keine Nebenwirkungen. (Etwas schleimige Absonderung beim Stuhlgang). Gute 2 Jahre später stellten sich leichte Blutungen bei hartem Stuhlgang und zu festem Pressen ein. Eine Darmspiegelung zeigte kleine Perforationen im Enddarm, die aber keine Behandlung, außer vermeiden von hartem Stuhl erforderten. Tendenz jetzt langsam nachlassend.
    Ein Rezidiv ist bisher nicht aufgetreten, allergings muß ich vermerken, daß ich vor der Bestrahlung eine Chemo Hatte.
    Nach meiner Überzeugung ist die IMRT gleichwertig zur RPE, in grenzwertigen Fällen mit Kapselperforation sogar die bessere Strategie!

    Ganz wichtig zu erwähnen ist auch der Nervenerhalt bei meiner IMRT, trotz kompletter Bestrahlung.

    Vielleicht hilft Dir das jetzt ein wenig weiter.
    Peter

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      #3
      Hallo Peter,

      danke für Deine Hinweise, sie hören sich ja gut an.
      Allerdings wird bei mir nur die Prostataloge bestrahlt, und mich würde sehr interessieren welche eventuellen Nebenwirkungen
      dabei auftreten können?

      Gruß aus Berlin Rainer

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        #4
        Hallo Rainer,
        Deine OP-Narben sind ausreichend verheilt und es ist ja gerade der Vorteil der IMRT, daß anhand der CT-Bilder ein exaktes Strahlenprofil erstellt wird. Bei mir wurde auch die Kapsel und die Samenblasen hart und die Beckenumgebung flächenhaft bestrahlt. Ich denke, da ist kein großer Unteschied.
        Merkst Du denn schon etwas nach der 5. oder jetzt 6. Bestrahlung?
        Ganz Wichtig: Zwischen den Beinen gut pudern! Wo es feucht ist, wird leicht die Haut verbrannt.
        Gruß Peter

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          #5
          Hallo Rainer,

          vielleicht als kleine Hilfe ein Blick auf meinen Bericht bei "myprostate.eu". Ich bin den Ratschlägen im Forum gefolgt und hatte die die traditionelle 3-D-konformale RT gewählt. Es gab hier im Forum einmal einen schönen Vergleich zur Wirkungsweise, der lautete sinngemäß so:
          IMRT = genau definiertes Zielgebiet (Prostata) und Schuß mit einer Kugel aus dem Scharfschützengewehr,
          3-D-konformal = ungenau definiertes Zielgebiet (Prostataloge und ggfls. Umgebung) und Schuß mit einer Ladung Schrot!

          Das war für mich plausibel, denn auf einen Schwarm Vögel (Tumorreste) würde ich auch mit Schrot schießen.
          Ich bin nun seit vergangenen Freitag fertig mit der Bestrahlung und habe noch einige Probleme mit Stuhlgang und Darm (Schmerzen beim Stuhlgang).
          Wenn Du Dein Profil auch bei "myprostate.eu" einstellst, dann können wir ja den weiteren Verlauf gut verfolgen und viele andere Betroffene können Schlüsse daraus ziehen.
          Alles Gute für den Rest der Bestrahlungen und keine Nebenwirkungen
          wünscht
          "wanderfreund" Roland
          Mein Profil und meine Krankengeschichte auf www.myProstate.eu

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            #6
            Erfahrungen mit IMRT - Bestrahlung

            Grüß Dich Rainer, hallo Wanderfreund Roland,
            Zitat von wanderfreund Beitrag anzeigen
            Ich bin den Ratschlägen im Forum gefolgt und hatte die die traditionelle 3-D-konformale RT gewählt. Es gab hier im Forum einmal einen schönen Vergleich zur Wirkungsweise, der lautete sinngemäß so:
            IMRT = genau definiertes Zielgebiet (Prostata) und Schuß mit einer Kugel aus dem Scharfschützengewehr,
            3-D-konformal = ungenau definiertes Zielgebiet (Prostataloge und ggfls. Umgebung) und Schuß mit einer Ladung Schrot!

            Das war für mich plausibel, denn auf einen Schwarm Vögel (Tumorreste) würde ich auch mit Schrot schießen.
            Ich bin nun seit vergangenen Freitag fertig mit der Bestrahlung und habe noch einige Probleme mit Stuhlgang und Darm (Schmerzen beim Stuhlgang).
            das liest sich ja sehr brutal an "Schafschützengewehr" da hatte ich die Schrotflinte und Kugelgewehr gemeint aber den Vergleich IMRT vs. 3D-konformale RT könnt Ihr in dieser Dissertation nochmals nachlesen!

            Übrigens: bin auch mit der 3D-konformalen RT vor 5 1/2 Jahren bestrahlt worden und daß ich fast 5 Jahren nach der Bestrahlung wider ein Lokalrezidiv bekam hängt wohl an meinem pT3b zusammen und eventuell auch an Strahlungsresistente Prostatakrebszellen! Ich bin immernoch der Meinung: operierte mit "3D-konfomalen RT und nicht operierte mit IMRT aber, die Krebszellen noch in der Prostata!

            Roland Du brauchst Geduld mit deinem Harnröhrenverschuß. Denke daran, daß es nur ein kleiner Muskel ist und der braucht Zeit sich wieder aufzubauen und was noch wichtiger ist, daß zwischen dem äusseren Harnröhrenmuskel und Steuerzentrale Gehirn auch alles stimmen muß!

            Ich benötigte mit meinem System bzw. Wildetal Klinik "Inkontinenztraining für den Mann" fast ein Jahr und Hin und Wieder geht Heute noch ein klitzekleines Bisschen in die Hose wenn ich nicht aufpasse!

            Neulich hatte ich eine Blasenspiegelung die ich mir aus bestimmten Grund selbst verordnete aber davon werde ich noch berichten und wünsche Euch

            alles Gute, Helmut



            Zuletzt geändert von Gast; 11.11.2010, 09:29. Grund: Ergänzung

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              #7
              Hallo Helmut und in die Runde,

              nur noch zur allgemeinen Information: Ich war nach der OP nach 5 Monaten trocken und das hielt bis zur 27. Bestrahlung an. Danach fing es wieder an zu tröpfeln und ich habe jetzt den Eindruck, das es immer mehr wird - besonders beim Gehen. Vielleicht hat der Schließmuskel bei der Bestrahlung etwas abbekommen? Nachts, am PC und bei der Hausarbeit brauch ich keine Vorlagen mehr. Aber, Geduld zu üben, habe ich auch hier aus dem Forum gelernt und werde das Inkontinenztraining wieder aufnehmen!
              Danke für Deine ausführlichen Hinweise dazu.

              Freundliche Grüße

              "wanderfreund" Roland
              Mein Profil und meine Krankengeschichte auf www.myProstate.eu

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                #8
                Hallo an die Runde,

                danke für die Hinweise. Ich habe heute die 8. Bestrahlung absolviert, und bisher
                ist alles ok. Ich hoffe es bleibt so? Mit Inkontinenz hatte ich generell keine Probleme.
                Ansonsten habe ich mit der IMRT - Betrahlung begonnen und werde sie auch zu Ende
                bringen. Ich werde dann berichten wie es gelaufen ist.

                Grüße Rainer

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                  #9
                  Hallo Leute,
                  mir scheint, da geistern völlig verkehrte Vorstellungen in den Köpfen herum. Natürlich ist klar, daß Strahlentherapeuten, die noch alte Geräte besitzen, diese noch vermarkten wollen und allerlei wilde Geschichten in die Welt setzen, damit die "Kundschaft" bei ihnen bleibt!
                  Das mit der Kugel ist soweit richtig, daß das IMRT-Gerät messerscharf in ausreichender Dosis den Bereich trifft, der befallen ist oder das Rezidiv sitzt. Die umgebenden Bereiche wie Blase, Darm usw. kriegen im Gegensatz zu den alten ungenauen Geräten viel viel weniger ab! IMRT kann aber noch viel mehr, da kann z.B. die Samenblase oder ein Lympknoten in der exakt erforderlichen Dosis abgegrenzt bestrahlt werden. Wenn der Kollimatar weiter geöffnet wird, kann z.B. der gesamte Lymphabflußbereich mit einem kurzen Impuls völlig gleichmäßig, sanft bestrahlt werden.
                  Und das Beste zum Schluß: Die 3D-Konformalen beschießen Dich von 4 Seiten, je um 90° versetzt. D.h. alles was links und recht und oben und unten vom Bestrahlungsfeld liegt, kriegt 50% der gesamtdosis ab. Was denkt Ihr wohl, was z.B. der Darm dazu meint?
                  Das IMRT läuft in 60°-Schritten um Dich herum. Ich hatte mich damals zuerst über die ungerade Zahl, 9x bestrahlt über den Umfang, gewundert. Aber dann wurde mir klar: Der Austritt ist nie an der gleichen Stelle, wo der Eintritt ist!
                  Das heist im Klartext: Bei der IMRT ist das benachbarte Gewebe mit 11% der "harten" Bestrahlung beaufschlagt, gegenüber 50% bei der 3D-Konformalen!
                  Ich hoffe, ich habe damit ein wenig Licht in die Dunkelheit gebracht.
                  Peter

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                    #10
                    Hallo Peter,
                    es wird schon stimmen, wie Du es darstellst. Wenn ich mir die Nebenwirkungen bei mir ansehe, hat speziell der Darm einiges abbekommen. Ich tröste mich damit, dass evtl. verstreute Tumorreste (R1-Situation) mit der "Schrotladung" vielleicht auch getroffen wurden. Sollte sich jedoch ein Rezidiv einstellen, dann hoffe ich auf den technischen Fortschritt bei den Bestrahlungstherapien in den kommenden Jahren. Eine Woche nach Bestrahlungsende kann ich schon leichte Besserungen beim Stuhlgang (Häufigkeit, Schmerzen) feststellen. Ich werde weiter berichten.

                    Schönen Sonntag noch

                    "wanderfreund" Roland
                    Mein Profil und meine Krankengeschichte auf www.myProstate.eu

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                      #11
                      Hallo Rainer

                      Die Gesamtdosis fuer die Bestrahlung Deiner Prostataloge erscheint mir mit 33 x 1,8 Gy zu gering und entspricht nicht den neuesten Erkenntnissen der Strahlenmedizin. Der Standard liegt bei 66,6 Gy (dies waeren 37 Einheiten). Ich habe mir auf eigenen Wunsch 70,2 Gray (39 Einheiten) verpassen lassen, die Akut-Nebenwirkungen waren moderat und auszuhalten.

                      Wo wirst Du bestrahlt ? Vielleicht in der Charite, Campus Virchow ?

                      Ich wuerde da mal nachhaken, ob dies so seine Richtigkeit hat.

                      Gruss

                      Spertel

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                        #12
                        Erfahrungen mit IMRT - Bestrahlung

                        Grüß Dich Rainer,

                        Spertel hat Recht, Du solltest mal nachfragen wegen der Bestrahlung warum nur 59,4 Gy?

                        Ich hatte 66,6 Gy allerdings mit pT3b GS 3+4=7 bzw. 4+3=7b bei der 2. Bewertung Prof. H. Helpap und Du?

                        Wünsche Dir viel Glück dabei
                        Helmut

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                          #13
                          60 Gy ist ein bisschen wenig, ich würde eher 64-66 Gy empfehlen.
                          Der Strahlentherapeut.

                          Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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