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Proscar oder Avodart

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    Proscar oder Avodart

    Hallo, liebe Mitstreiter,
    z.zt.hagelt es von allen Seiten nur Absagen, die vorgeschlagene Chemo ist bis heute nicht bewilligt, der Internist verweigert , trotz Argumentation der Firma, Cefasel 300, (das nehme ich nicht auf mich!!!!!) der Uro weigert sich Avodart zu verschreiben, auch nicht als Privatrezept,
    jetzt habe ich gesehen, daß es die Möglichkeit gibt, Proscar ohne Rezept zu bekommen, aber, das ist die große Frage, was wäre besser , Proscar oder Avodart und in welcher Dosierung wäre denn Proscar angesagt? Mein Mann bekam bisher 2 3-Monatsspritzen Profact, dazu seit 3 Monaten Casodex 50, ab September ist der besseren Verträglichkeit halber Trenantone geplant.
    Wie immer, freue ich mich auf alle Antworten
    Gruß Christine

    #2
    Hallo Christine,

    es gibt unter den ärztlichen Experten (Leibowitz, Tucker, Strum, Scholz, Myers...) keine einheitliche Meinung darüber, ob, und wenn ja, welches von beiden besser = wirksamer ist. Also gehen wir der Einfachheit halber und bis auf weiteres davon aus, dass beide etwa gleich wirksam sind.
    Das rezeptfreie Proscar kann nur die niedrige Dosierung zum Fördern des Haarwuchses sein (das haben diejenigen, denen Proscar verschrieben wird, als kostenlose Dreingabe und positive Nebenwirkung dabei). Wie hoch diese Dosierung ist, weiß ich nicht, unser Proscar hat 5 mg pro Tablette.

    Ralf

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      #3
      Hallo Christine,
      die Therapie-Verlaufsbeschreibung im pers. Profil Deines Mannes spiegelt das Horrorszenario des deutsches Gesundheitswesens eindrucksvoll wieder. Ich empfinde es als pervers, wenn Sesselfurzer über die Notwendigkeit einer Therapie entscheiden dürfen und sich über Empfehlungen eines hochkarätigen Arztes hinwegsetzen.
      Kann Euch Ralf nicht weiterhelfen bei der Suche nach einem Uro in Eurem Raum, der nach den Prinzipien v. Dr. Strum, Dr. Leibowitz arbeitet oder zumindest eine DHB richtig durchführt?
      Hohe Kosten zu tragen ist schon schlimm genug, da sollten den Betroffenen nicht noch unnötig Prügel zwischen die Beine geworfen werden.
      PeterP

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        #4
        und dann auch noch die Zweiklassen-Medizin ...

        Neben allen medizinisch-therapeutischen Problemen haben wir uns dann auch noch mit der Realität der Zwei-Klassen-Medizin herumzuschlagen.

        Aus der WDR-Doku "Todkrank und abgeschrieben. Zwei-Klassen-Medizin in Deutschland":

        Ulrike Mandelartz, Patienschutzbund
        „Das System der Gesetzlichen Krankenversicherungen bedeutet für den
        Patienten, nicht nur Patient zweiter Klasse zu sein, sondern ihm werden
        einfach Therapien vorenthalten, und zwar im schlimmsten Fall Therapien, die
        sein Leben erhalten oder verlängern.“

        Wenn wir als BPS nicht politischer werden, in die Richtung, dass wir die Zwei-Klassen-Medizin bekämpfen und deren unmittelbare Folgen in Form von Hilfs-Netzen abzumildern versuchen, werden wir Erfolg und Misserfolg in einem haben. Für die einen, die alle Möglichkeiten haben (Bildung, Beziehungen, Geld), immer besseres Überleben und für die anderen immer grösseres Siechtum. Ein Mischung, in einem einzigen "Forum" versammelt, die schwer verträglich ist, wenn sie nicht auch -neben all den vielen sachinhaltlichen Themen- Gegenstand der Debatte wird.

        grüsse,
        Rudolf

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          #5
          Zometa, Selen, Taxotere, 5-alpha-Reduktasehemmer

          Warum rennen wir der AOK bzw. dem MDK bzw. dem Bundesausschuss nicht die Bude ein?

          Damit der Mann von Christine endlich das bekommt, was allem Überblick nach wirksam ist, von Prof.Heidenreich gestützt wird bzw. vorgeschlagen wurde?

          anbei weitere Zitate aus der WDR-Doku (Stuppardt sitzt im Bundesausschuss)

          vielleicht sollten wir zur Rechtsanwältin Mandelartz Kontakt aufnehmen?

          +++++++++++++++++++++++++++++

          Rolf Stuppardt:
          Vorsitzender IKK-Bundesverband
          „Ich rate jedem Versicherten, das wird noch zu wenig in Anspruch genommen, den Krankenkassen die Bude einzurennen, um das letztendlich auch herauszufordern.“

          .....

          Rolf Stuppardt, Gesetzliche Kassen im Bundesausschuss
          „Wenn wir seltene Erkrankungen haben, wenn wir ne Situation haben, dass
          noch keine umfassenden Studien gemacht worden sind oder die
          wissenschaftlichen Meinungen noch nicht sich herausgebildet haben, wenn es aber Auffassungen gibt von Ärzten oder von Kliniken, dass ne bestimmte
          Therapiemaßnahme durchaus unterstützend wirken kann, auch lindern kann
          bei Lebensbedrohlichkeit, dann muss die Gesetzliche Krankenversicherung
          hier leisten, und das ist ne ganz wichtige Aufgabe in der Solidargemeinschaft.“

          .....

          Theoretisch sollen dann die Ärzte vom Medizinischen Dienst der
          Krankenversicherung den Einzelfall prüfen.

          O-Ton: Rolf Stuppardt, Gesetzl. Kassen im Bundesausschuss
          „Dafür brauchen wir unabhängige Mediziner, Mediziner, die nicht für die Seite der Pharmaindustrie oder für die Seite der Kassenärztlichen Vereinigungen arbeiten, sondern Mediziner, die ausschließlich für die Krankenversicherungen arbeiten.“

          Doch wie unabhängig sind diese Mediziner, wenn sie von den
          gesetzlichen Kassen bezahlt werden? Zu einer Einzelfallbegutachtung
          kommt es kaum. Stattdessen lehnt man ab und verweist auf den
          Leistungskatalog.

          O-Ton: Ulrike Mandelartz, Rechtsanwältin
          „Da der MDK aber ein Teilstück dieses Systems der Gesetzlichen
          Krankenversicherungen ist, kann er im Zweifel nicht zu dem Ergebnis
          kommen, das hab ich auch noch nie erlebt, dass er sagen würde, jawohl, hier ist ein Patient, der braucht die und die Therapie, die es im Katalog der
          Gesetzlichen Krankenversicherungen nicht gibt; denn er würde ja gegen sein
          eigenes System anlaufen; der MDK ist eigentlich überflüssig, so betrachtet.“

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            #6
            Proscar oder Avodart

            Hallo, liebe Mitstreiter, ich bin ganz überrascht über die Resonanz auf meinen Bericht. Danke an alle, aber es gibt NEUIGKEITEN:!!!
            Gestern kam der Anruf, die AOK bezahlt die Chemo, der Vorgang war beim Vorstandsvorsitzenden gelandet, und der hat entschieden, ja. Jetzt müssen noch die Abrechnungsmodalitäten geklärt werden, ich denke, übernächste Woche kann es beginnen. Prof. Heidenreich verabreicht zwar 4-wöchentlich die 75mg Version, aber da seh ich keine andere Möglichkeit. Ich hoffe, daß mein Mann es gut wegsteckt, er ist ja körperlich in hervorragender Verfassung .
            Allerdings hätten wir auf diese dabei gemachten Erfahrungen herzlich gern verzichten können. Wo sitzen eigentlich die Menschen, die entscheiden, daß Taxotere erst zum Einsatz kommt, wenn die Metastasen schön dick und fett zu erkennen sind, und gleichzeitig die bildgebenden Verfahren, die ein früheres Erkennen möglich machen würden, nicht bezahlen, Ich kann dieser Logik nicht folgen. Allerdings packt mich kalte Wut, wenn ich bedenke, daß es viele Männer gibt, die vielleicht niemanden haben, der für sie kämpfen kann, die vielleicht auch kein Internet haben und blind ihrem Uro vertrauen, der die einfachste 08/15Variante verwendet,
            Meine Meinung ist, auf den MDK (Medizinischen Dienst der Krankenkassen)können wir sehr gut verzichten, wir brauchten einen MDP (Medzinischen Dienst für Patienten)
            Gruß Christine

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              #7
              Hallo Christine,
              habe gerade mit Freude Deine letzte Mitteilung gelesen, daß es mit dem Taxotere jetzt doch klappt. Besser verträglich wäre aber das Verfahren 3x wöchentlich mit niedrigerer Dosis und dann eine Woche Pause. Das ist dann keine so starke Keule auf einmal und die Wirkung ist gleichmäßiger verteilt. Versuche vielleicht noch einmal mit Prof. Heidenreich darüber zu reden.
              Die Avodart- oder Proscar-Tabletten kann man sich auch auf Privatrezept verschreiben lassen (evtl. auch vom Hausarzt). Kosten ca. 130 Euro für 90 Tabletten = 90 Tage.
              Die Zometa-Infusion ist als Vorsorge-Therapie, wenn noch keine Knochenmetastasen vorliegen, leider auch keine Kassenleistung. Man kann es sich aber ebenfalls auf Privatrezept verschreiben lassen. Empfohlen wird die Vierteljährliche Infusion. Kostet allerdings jedesmal ca. 350 Euro.
              Zometa ist ebenfalls unbedingt zu empfehlen, hat aber beim ersten Mal mitunter Nebenwirkungen und sollte deshalb mit der Chemo richtig terminiert werden.
              Viel Erfolg
              PeterP

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                #8
                Hallo Rudolf,fficeffice" />

                ich stimme Dir zu: wir müssen eine menschenunwürdige Zwei-Klassen-Medizin verhindern.
                Der gesetzlich Versicherte sollte gestärkt werden nach dem Motto: Hilfe zur Selbsthilfe
                a) mit der Bereitstellung eines im Medizinrecht spezialisierten Rechtsanwaltes (durch den BPS ?), der mit Rat (und evtl. auch mit Tat) den Kontakt zur Krankenkasse effektiver machen könnte z. B. nach den Richtlinien des Off Label Use.
                b) als Verband könnte der BPS auf die Benachteiligung der gesetzlich Versicherten nicht nur in den dafür vorgesehenen Gremien hinweisen sondern auch gegenüber der Öffentlichkeit (Medien etc.), so wie es dankenswerterweise einzelne Sender, Professoren oder auch andere Selbsthilfeorganisationen schon tun.
                c) der BPS sollte sinnvolle, aber für den Prostatakrebs nicht zugelassene Medikamente mit Unterstützung seiner Ärzte im Beirat in den gemeinsamen Bundesausschuss als Off Label Use Medikamente vorschlagen z. B.
                Ketokonazol
                COX 2 Hemmer
                frühzeitige Taxoterechemo
                Leukine
                Aromatasehemmer wie das nicht mehr erhältliche Orimeten als Vermeidung einer 2. Therapie mit Casodex
                USPIO
                PET-CT
                etc. etc. etc.

                Viele Grüße, Rudolf,

                Sepp

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