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OP oder Bestrahlung ?

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    OP oder Bestrahlung ?

    habe gestern von meinem Urologen die im Profil dargelegte Diagnose erhalten. Mein Alter ist 54.
    In einem ersten Gespräch hat sich wohl herauskristallisiert, daß am ehesten entweder die radikale Prostatektomie oder Bestrahlung in Frage kommen würde. Wobei ich über die Vorteile und vor allem auch die Nachteile jeder der beiden Methoden einigermaßen aufgeklärt wurde.
    Habe mir dann dieses Forum ein wenig durchgelesen, und glaube zu erkennen, daß von den meisten hier Schreibenden doch eher die OP bevorzugt wird/wurde.
    Daher meine Frage: ist die Bestrahlung doch nicht ganz so zu empfehlen?

    #2
    Man kann sowohl bestrahlen wie auch operieren.

    Der wesentliche Vorteil der Bestrahlung liegt in der niedrigeren Rate an Nebenwirkungen, vor allem was die Potenz betrifft. Egal was die modernen Verfahren mit/ohne Roboter und Nervenschonung schaffen, unter dem Strich ist die Potenz besser erhalten nach einer Strahlentherapie als nach einer OP.

    Der wesentliche Vorteil der Operation liegt darin, dass Sie eine bessere Information zur Ausdehnung des Tumors haben und daher weniger "Restunsicherheit", dass die Biopsie und Bildgebung doch den Tumor vielleicht unterschätzt hatte. Falls es nämlich doch wäre, hätten Sie immer noch die Option der Bestrahlung, falls es bei der Operation nicht alles glatt geht und es zu einem Rückfall kommt.

    Persönlich würde ich nur aufgrund ihres Alters eher zur Operation raten. Es geht darum über die nächsten 20 Jahren Tumorfreiheit zu erzielen. Falls Sie allerdings sexuell noch recht aktiv sind und die Potenz für Sie wichtig ist, dann lassen Sie sich über die Bestrahlung informieren. Ein Strahlentherapeut kann Sie sicherlich besser dazu beraten, als ein Urologe.
    Der Strahlentherapeut.

    Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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      #3
      Hallo Erich,
      das ist eine Gewissensfrage; mir sind Strahlen unheimlich, und ich habe mich deswegen zur op entschieden.
      im Ergebnis sind beide optionen bei deinen (vermeintlichen) Werten gleichwertig.
      Nebenwirkungen: Vorteil op--- du weist es gleich /// bei Strahlen treten Nebenwirkungen verzögert auf.
      gruß JoScho
      Weitere Info und Aktualisierungen auf meiner Homepage
      http://prostata.lima-city.de/
      oder auf:
      http://www.myprostate.eu/?req=user&id=53

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        #4
        mein Arzt hat mir damals von einer Bestrahlung abgeraten, weil eine Bestrahlung auch umliegendes gesundes Gewebe angreift, sollte dann später doch eine Operation und Entfernung der Prostata notwendig sein, dann kann diese Operation sehr kompliziert werden .. weil einfach das Gewebe dort zerstört wurde ...

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          #5
          Hallo Erich,
          in beiden Fällen ist wesentlich, dass Du einen (sehr) gutenArzt/ Operateur hast. Solltest Du dich für die OP entscheiden, dann nur von einem machen lassen der ausreichend Erfahrung (d.h. heisst >1000 OPs) in den letzten Jahren hat. Du willst ja sicher auch danach Deine Kontinenz und Potenz wieder haben.
          Das wichtigste ist jedoch: lass Dir Zeit und wäge sorgfältig ab! Mindestens ein weiterer versierter Arzt ist zu hören! Du musst nicht innerhalb der nächsten 4 Wochen operiert werden! Nach meiner Meinung ist es auch wichtig noch einen 2.Pfeil im Köcher zu haben um nach OP auch noch Bestrahlen zu können !
          Gruss
          Sigi

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            #6
            Hallo Herr Schmidt!
            Wenn die Bestrahlung als Ersttherapie nicht erfolgreich ist, bleibt noch die 2.Option RPE. Wie komplizierter im Regelfall ist diese RPE dann? Wenn die RPE als Ersttherapie nicht erfolgreich ist, ist doch auch die Bestrahlung bei einem Rezidiv im Verlauf schwieriger (bezogen auf das Alter 54, indiesem Fall) ?
            Gruss gustav.g

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              #7
              Wenn die Bestrahlung nicht genug war und es zu einem lokalen Rückfall kommt ist eine OP schwierig. Sie ist nicht unmöglich aber aufgrund der Verwachsung des Gewebes oft mit schwer Folgen verbunden. 20% Gefahr für Dauerinkontinenz (Windeln, nicht Vorlagen) ist dann möglich.

              Wenn die OP nicht genug war und es zu einem lokalen Rückfall kommt ist eine Bestrahlung recht einfach zu machen und sie hat in der Regel recht wenig Nebenwirkungen.
              Der Strahlentherapeut.

              Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                #8
                Zitat von Daniel Schmidt Beitrag anzeigen
                Wenn die Bestrahlung nicht genug war und es zu einem lokalen Rückfall kommt ist eine OP schwierig. ...
                verstehe ich das so richtig, daß, sollte es nach einer Bestrahlung zu einem lokalen Rückfall kommen, keinesfalls noch einmal bestrahlt werden kann, sondern nur noch eine OP möglich ist (mit all den angeführten Problemen und Risken) ?

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                  #9
                  Ich habe Ihre Daten mal im MSKCC-Rechner eingegeben:

                  Rezidivfreiheit 5Jahre 10 Jahre

                  OP 97% (5Jahre) 96%

                  Radiatio 82Gy 71% (10 Jahre)


                  Gerade die ersten 5 Jahre ist es ziemlich egal, was Sie tun (auch nichts tun),
                  die werden Sie immer erleben. Und wenn Sie 80 Jahre wären, würde man NICHTS
                  machen, bei 75 Jahren die Bestrahlung bevorzugen.
                  Aber da ich davon ausgehe, dass SIE noch 20 Jahre oder mehr wünschen kommt
                  statistisch gesehen nur die OP in Frage (ich habe übrigens bei der Bestrahlung eine
                  sehr hohe Dosis von 82 Gray angesetzt, bei der Standarddosis 72 Gy wären es
                  noch 69%)

                  Gruss
                  fs
                  Zuletzt geändert von Urologe; 27.11.2010, 12:20.
                  ----------------------------------------------------------
                  Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
                  sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
                  wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
                  vor Ort ersetzen

                  Gruss
                  fs
                  ----------------------------------------------------------

                  Kommentar


                    #10
                    Zitat von Urologe Beitrag anzeigen
                    Ich habe Ihre Daten mal im MSKCC-Rechner eingegeben:
                    ...
                    danke für die Info; ist natürlich ein gewisser Anhaltspunkt für mich. Die 10-Jahreswerte unterscheiden sich doch wesentlich, leider. "Leider" deshalb, weil ich eher eine Strahlentherapie vorziehen würde. Aber je mehr ich Informationen sammle, desto mehr scheint es doch in Richtung OP zu gehen. Wenn da halt nicht diese ganz bestimmten, mit großer Wahrscheinlichkeit eintretenden Nachwirkungen wären (welche mir dann egal wären, wenn ich heute 80 Jahre alt wäre :-)

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                      #11
                      Hallo Erich ,
                      die Nebenwirkungen der OP kannst du durch die sorgfältige Auswahl deines Operateurs meist gut in Grenzen halten oder sogar ganz vermeiden. Ich empfehle die die Profile von Bernet , Wassermann, Premme , Rembert , Skipper u.a. .
                      Viele Grüße
                      Skipper
                      http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

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                        #12
                        sagt, mit welcher Aufenthaltsdauer im Krankenhaus ist denn bei einer OP so durchschnittlich zurechnen? Mal unter der Annahme, daß im großen und ganzen alles geregelt abläuft und keine Komplikationen auftreten?

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                          #13
                          5-10 Tage ist die Regel. Danach 3 Monate absolut schonen und nichts schweres heben/tragen.
                          Nach 3 Monaten kannst du dich , wenn alles gut verlaufen ist, langsam wieder voll belasten.
                          Gruß skipper
                          http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

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                            #14
                            hallo...erich....auch ich bekam vor vier monaten...also im juli nach biopsie die diagnose prostatakrebs (T1c, PSA 1,89, Gleason 3+3=6).....war in derselben lage wie du....bestrahlung oder op....mein arzt im klinikum klagenfurt und auch mein internist haben mir aufgrund meines alters (51 Jahre) von der bestrahlung abgeraten, weil dann eine eventuell nachfolgende op sehr schwierig werden würde, da durch die bestrahlung eine art "verbranntes" gewebe zurückbleiben würde und der heilungsprozess nach so einer op schwierig und langwierig sein würde....außerdem müsste ich mit darm- und blasenproblemen rechnen....habe mich dann zur op entschlossen und bereue es bis heute nicht, da der arzt mir sagte, für mich sei die sache erledigt und das rückfallrisiko sehr gering, inkontinenz nahezu null, nur potenz fehlt noch!

                            liebe grüße
                            siegfried

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                              #15
                              Hallo Erich,
                              die Schilderung des "verbrannten Gewebes" bei der Bestrahlung kann ich so nicht stehen lassen und auch nicht die Blasen-und Darmprobleme. Dies gilt zwar für die Bestrahlung von Außen aber nicht für die Brachy-Seedimplantation d.h.die Bestrahlung innerhalb der Prostata und Schonung der umgebenden Organe.Die Seedsimplantation ist inzwischen der Total-OP vollkommen gleichwertig, aber was die Erhaltung der Potenz und und Kontinenz betreffend überlegen. Desweiteren hat diese schonende Therapie auch Vorteile für Patienten im arbeitsfähigen Alter, da sie nur maximal mit Narkose ca.3 Stunden in Anspruch nimmt und ambulant bzw. stationär mit 1 Tag Krankenhausaufenthalt abgewickelt werden kann. Auch stimmt nicht, dass im Falle eines Versagens eine nachträgliche OP nicht möglich sei, denn auch bestrahltes Gewebe heilt zwar schlecht, aber es heilt, nur etwas länger.
                              Überleg es Dir noch einmal, denn bei einer Prostatagröße unter 50 ccm könnte für Dich dies die Therapie der Wahl sein.
                              Mit freundlichen Grüßen
                              Hajoke
                              PS.: Schau mal hier rein: www.brachytherapie.de
                              "Mein Profil und meine Geschichte" www.myProstate.eu

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