Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

PSA 9,1 und bei einer Stanze ein Gleason 3+3

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    PSA 9,1 und bei einer Stanze ein Gleason 3+3

    Hallo Leute,

    ich bin ganz schön down. Seit Jahren beobachte ich meinen PSA Wert. Lag immer so um die 3. Wurde aber seit etwa 2 Jahren immer etwas höher. Letztes Jahr dann 5,3, dieses Jahr dann etwas über 6. Ich hatte schon immer leichte Beschwerden: Ziehen, leichte Schmerzen im Damm. Diese Beschwerden gingen und kamen. Nach einer 6 Wochen Antibiotika nun der Wert auf 9,3 und eine Stanzbiopsie. Vor drei Tagen war die Biopsie und heute hatte ich ein Gespräch mit meinem Urologen aus Berlin-Buch. In einer der 12 Stanzen wurde etwas gefunden. Ein Karzinom mit Gleason 3+3. Eigentlich wollte der Arzt mir am Telefon nichts sagen, aber da ich hier seit ein paar Jahren mitlese, konnte ich Ihn direkt fragen, was nun ist. Da sagte er mir das Ergebnis. Morgen wollen wir miteinander reden und dann weitersehen. Er meinte, dass ich keine Panik haben sollte und es gut war eine Biopsie gemacht zu haben. In diesem Stadium sei alles gut heilbar. Trotzdem wurde mir heiss und kalt am Telefon. Na ja, selber Schuld, ich wollte es ja wissen.
    Achso, ich bin 45 Jahre alt. Ich habe bereits einen Sohn und meine Frau ist mit Zwillingen schwanger.
    Sorry wenn ich hier jetzt erstmal alles durcheinander schreibe, aber ich bin doch etwas geschockt, obwohl ich mich bei den steigenden PSA Werten schon etwas darauf eingestellt hatte.
    Aber Glauben möchte man es ja dann doch immer nicht.

    Noch eine Frage: Sollte ich eine Zweitmeinung wegen dem Gleason-Wert anfordern?

    Viele Grüße aus Berlin

    Andreas

    #2
    Hallo Andreas,
    Zitat von python12589 Beitrag anzeigen
    Seit Jahren beobachte ich meinen PSA Wert.
    Das ist gut! Dann lade Dir doch mal diese Excel-Tabelle herunter und trage Deine Werte und die dazugehörigen Daten ein. Die Tabelle rechnet Dir die PSA-Verdoppelungszeit (PSAVZ) zwischen zwei Messungen sowie zwischen der allersten und jeder weiteren Messung aus. Die PSAVZ gibt einen guten Anhaltspunkt für die Aggressivität des Krebses. Teile uns das Ergebnis mit, dann können wir weiter diskutieren. Eventuell bist Du ein Kandidat für die Active Surveillance (AS). Lies hier und hier mehr darüber.
    Die Beschwerden, die Du beschreibst, deuten eher auf Prostatitis hin als auf Prostatakrebs. Der verursacht erst Beschwerden, wenn er weit fortgeschritten ist, und das ist bei Dir noch lange nicht der Fall.

    Ralf

    Kommentar


      #3
      Hallo Ralf, ich werde versuchen, die genauen Daten, vor allem das Datum nachzuvollziehen. Dann kann ich auch die Excel-Tabelle befüllen. Ich dachte ja auch jahrelang, es ist eine Entzündung. Leider sagt der Stanzbefund ja jetzt was anderes. 1 Stanze ist ja positiv. Bestimmt kommt jetzt eine Rebiopsie genau an der Stelle. Eventl. habe ich ja auch beides: Entzündung und PK. Meine Urologe sagte sowas auch in etwa: "Man kann Flöhe und Läuse haben". Fand ich nicht so witzig....egal.
      Na mal sehen was mir der Arzt morgen erzählt und vor allem, was er mir rät.

      Gruss Andreas

      Kommentar


        #4
        Hallo Andreas,
        das Wichtigste ist auf jeden Fall Ruhe bewahren, eine Hast und Panik ist nicht notwendig. Eine Rebiopsie sollte auch nicht Hals über Kopf veranlasst werden. Soviel ich weiss sollte immer 4 Wochen zeitlicher Abstand dazwischen liegen.
        Eine Zweitmeinung ist schon wegen Deines jugendlichen Alters sinnvoll. Auch das weitere Vorgehen muss abgesichert werden.

        Gruss und Kopf hoch !....

        Kommentar


          #5
          Mit 45 Jahren ist AS für mich persönlich keine gute Option.
          Nicht bei diesem PSA-Wert.
          AS und warten auf was? Dass der Tumor nie progredient sein wird? Das ist eher eine Illusion, da python noch 35+ Jahre zu leben hat.

          Überstürzen muss man auch nichts.
          Man kann sich Zeit mit der Entscheidung lassen, eine Behandlung sollte man aber schon durchführen.
          Seeds oder OP wäre die zwei Favoriten für mich.
          Der Strahlentherapeut.

          Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

          Kommentar


            #6
            Hallo Andreas,
            45 Jahre ist viel zu jung um AS zu betreiben, außerdem möchtest du das Thema wahrscheinlich aus dem Kopf bekommen.Ich bin 49 und wurde im April 2010 operiert.Da ich sehr gute Erfahrungen mit meiner OP in der Martiniklinik HH gemacht habe , wäre es eine Option dich dort vorzustellen um zu schauen ob dies für dich eine Möglichkeit ist.
            Grundsätzlich solltest du , egal ob Strahlentherapie oder Operation zu absoluten Spezialisten gehen.
            Im Anfangsstadium , und danach sieht es momentan bei dir aus hast du sehr gute Chancen auf Heilung. Nutze sie!
            Viele Grüße
            Skipper
            http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

            Kommentar


              #7
              Hallo Leute, vielen Dank für Eure Tipps. Mein Urologe ist Dr.Popken in Berlin Buch. Morgen will er mir die genauen Befunde mitteilen und dann mit mir meine Optionen besprechen. Ich bin gespannt, was er mir vorschlagen wird. Er operiert seit langer Zeit im Helios-Klinikum Berlin Buch. Ich denke auch, dass ich nicht einfach abwarten kann. Den PSA werde ich nochmal machen lassen, da der 9,1 Wert eventl. zu hoch war (War am Tag vor der Messung noch recht aktiv )
              Ob das was bringt....? Der PK ist ja auf jeden Fall da. Aber klare Daten sind für mich schon wichtig für eine Entscheidung.
              Bin morgen früh auf jeden Fall schlauer.
              Ich berichte dann gleich.

              Viele Grüße aus dem Schneesturm in Berlin
              Andreas

              Kommentar


                #8
                Zitat von Daniel Schmidt Beitrag anzeigen
                Mit 45 Jahren ist AS für mich persönlich keine gute Option. Nicht bei diesem PSA-Wert.
                Bisher wissen wir noch herzlich wenig über Andreas' tatsächliches Stadium. Der momentane relativ hohe PSA-Wert hat möglicherweise andere Gründe als Krebs. Deswegen meine Frage nach der PSA-Verdoppelungszeit.
                Weder die deutschen noch die amerikanischen Kriterien (von Dr. Duke Bahn) für die AS nennen eine untere Altersgrenze. Dafür hat Andreas einen GS von 3 + 3 und nur in einer von zwölf Stanzen wurde ein Karzinom festgestellt. Wir wissen, dass etwa 30 % aller Männer im Alter zwischen 30 und 39 bereits Krebsherde in der Prostata haben. Das war schon zur Zeit des Korea-Krieges vor bald 60 Jahren so. Viele dieser Männer starben in gesegnetem Alter an irgendetwas Anderem und wussten bis zu ihrem Tod nicht einmal, dass sie Krebs hatten. Mit der S3-Leitlinie wird dieser Umstand erstmals in der Geschichte der deutschen Urologie wahrgenommen und berücksichtigt. Warum soll man dieser möglichen Option also nicht nachgehen?

                @Andreas: Bei Dr. Popken bist Du bestimmt gut aufgehoben. Soweit ich weiß, haben sie in Berlin-Buch auch gute Haus-Pathologen, so dass ich eine Zweitbefundung erstmal nicht für nötig halte.

                Ralf

                Kommentar


                  #9
                  Hallo Leute, war jetzt bei meinem Urologen und habe etwa eine Stunde mit ihm über meinen Befund und die möglichen Optionen gesprochen. Er sieht eine Operation in meinem Alter und mit diesem Befund als sicherste Lösung. Dabei soll es "egal sein ob offen oder per Roboter oder oder oder". Hauptsache der Operatuer hat Erfahrung und ist Spezialist. Er sieht die offene Operation als beste Option, weil " man da auch mal um die Ecke schauen kann".
                  Wegen der möglichen Komplikationen macht er mir sehr sehr viel Mut. Er würde mich operieren.
                  Ich fühle mich nach dem Gespräch erheblich besser. Nach einer fast schlaflosen Nacht, fasse ich wieder Mut.
                  Die Biopsie wurde im hauseigenem Institut für Pathologie in Buch gemacht und konsiliarisch von einem zweiten Pathologen mitbegutachtet. Ich denke, ich kann auf eine externe Zweitmeinung verzichten.
                  Es blieb bei dem positiven Befund in einer Stanze. Es war die sechste: AR (vorne rechts)
                  Hier der Auszug des Befundes:
                  "VI...... Zusätzlich in ca. 5% des Materials Infiltrate einer malignen epithelialen Neoplasie mit innerhalb der Lumina atypisches Sekret, auch Kristalloide. Zell -und Kernpleomorphie mäßig stark ausgeprägt, Nukleolenprominenz, Basalzelllagen fehlen"

                  "Fazit: Stanze VI Infiltrat eines Adenokarzinoms der Prostata Gleason 6=3+3 in ca. 5% des Gewebes (AR)"
                  Werde jetzt über die Feiertage alles sacken lassen und dann entscheiden. Bin aber jetzt schon eher von der OP überzeugt. Aber diese Meinung wechselt bei mir noch zu oft.

                  Viele Grüße aus dem Schneetal Berlin

                  Andreas

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo python

                    Eine richtig gute Entscheidung zum Jahresende, Du solltest Deine Meinung nicht ändern !

                    Dein Uro hat alles Wesentliche geschildert und auf Grund des Befundes dürfte die Angelegenheit für Dich mit hoher Wahrscheinlichkeit schon bald Geschichte sein.

                    Bei mir ist die Op exakt -5- Jahre, -5- Monate und -9- Tage her, eine Rezidivbestrahlung erfolgte im Oktober/November 2009 und mir geht es glänzend, keine Schmerzen, keine Inkontinenz und auch keine Impotenz (obgleich es auch andere Fälle gibt).

                    Alles Gute und frohes Fest von "um die Ecke"

                    Spertel

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Spertel, wünsche ich Dir auch. Meine Meinung festigt sich schon. Ich denke schon über den Termin nach.
                      Ende April 2011 bekommen wir Zwillinge ( zwei Mädchen ), nun ist für uns die Fage: Davor oder Danach...?
                      Bin da noch nicht ganz am Ende der Überlegung. Nach meiner Frage heute an meinen Arzt, wie lange man ausfällt, meinte er:" Als Selbständiger 4-7 Tage, als Oberstudienrat 4-7 Wochen "
                      Da ich eine Firma leite, wären 7 Wochen schon recht viel. 2 Wochen gehen aber locker. Auch ne Kur könnten man noch machen. Allerdings müsste ich dann vor der Entbindung alles hinbekommen, kann ja meine Frau nicht mit drei Kindern wochenlang alleine lassen. Wäre selbst in der Schwangerschaft schon blöd genug.

                      Gruss Andreas

                      Kommentar


                        #12
                        Hallo Andreas,
                        auch nach der OP wirst Du nicht so fit sein, dass Du bei 3 Kindern so richtig ''zulangen'' kannst, also nicht auf den Arm nehmen. Auch das Tragen von Bier- oder Wasser-Kästen ist nicht möglich. Bis Du wieder ''zulangen'' kannst werden wohl 3 Monate vergehen ggf. inkl. REHA. Dein Arzt sagt zwar 4-7 Tage aber ob Komplikationen auftreten weiss auch er nicht. Also stell Dich ruhig auf eine längere Pause ein wo Du nicht körperlich aktiv sein kannst. Schreibtischarbeit geht natürlich schon!
                        Ich wünsche Dir auf jeden Fall einen Operateur mit einer Menge Erfahrung und ein gutes Gelingen!
                        ciao

                        Kommentar


                          #13
                          Hallo Andreas,

                          wenn Dein Entschluss für eine operative Behandlung bereits gefasst ist, würde ich an Deiner Stelle, möglichst früh im Januar den Eingriff machen lassen. Es geht jetzt nur darum, einen erfahrenen Operateur zu finden, was in Berlin nicht besonders schwe fallen dürfte. Wenn bis Ende Januar bereits geschehen und anschließend eine AHB (falls erforderlich) durchgeführt wird, bist Du im April wieder soweit fit, dass Du Deiner Familie ausreichende Stütze sein kannst. Die Firmenleitung wird, egal wann Du es angehst, ehedem ein wenig darunter leiden.

                          Herzliche Grüße
                          Heribert

                          Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                          myProstate.eu
                          Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                          Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                          (Luciano de Crescenzo)

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo Heribert, der Entschluss ist schon recht fest, obwohl ich natürlich Angst vor den Folgen habe. Aber wegrennen kann ich nicht und aufschieben macht es ja auch nicht besser. Meine Stimmung schwank teilweise zwischen Mut und Zuversicht, dann wieder Verzweiflung und Nichtglaubenwollen.
                            Ich hoffe, das wir ( meine Familie und ich ) nicht zu stark unter dem Einschnitt ( im besten Sinne des Wortes ) leiden müssen.
                            Spannend finde ich den mentalen Reifeprozess, obwohl ich auf diese radikale Art auch gerne verzichtet hätte, aber egal. Auf jeden Fall lerne ich im Moment eine Menge über mich selber.

                            Zum Operateur: Im Moment vertraue ich da meinem jetzigen Urologen Dr.Popken aus Berlin Buch.
                            Er macht das jeden Tag, seit einigen Jahren. Wird also auf vierstellige OP-Zahlen kommen und ist Chefarzt der Urologischen Klinik im Helios Bln-Buch.
                            Er hatte den richtigen Riecher bei mir und den PK gefunden. Er war sehr hartnäckig...
                            Ob das alles so passt, weiss man leider erst danach....

                            Wegen der Firmenleitung mache ich mir keine Sorgen. Ich habe super Mitarbeiter, die mich bestens vertreten.

                            Was ist eine AHB?

                            Viele Grüße
                            Andreas

                            Kommentar


                              #15
                              Hallo Andreas
                              Zitat von python12589 Beitrag anzeigen
                              Was ist eine AHB?
                              AnschlussHeilBehandlung oder auch unter der Bezeichnung Reha bekannt. Also etwas anderes als eine Kur, die ein großes Genehmigungsverfahren ins Rollen bringt. Im Anschluss an eine solche Operation wird eine intensive Rehabilitationsmaßnahme (stationär oder ambulant) bereits in der Klinik eingeleitet. Stationär mindestens 3 Wochen lang.

                              Gruß Heribert

                              Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                              myProstate.eu
                              Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                              Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                              (Luciano de Crescenzo)

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X