Metformin plus Bicalutamid (z.B. Casodex) ?

[Klaus (A)]

Hallo,

mache seit einigen Wochen eine "Sequentielle HB" (Casodex 150 mg und Avodart).

Nun habe ich mehrere Hinweise gefunden, dass bei einer Bicalutamid Monotherapie eine

zusätzliche Einnahme des Anti-Diabetes Mittels Metformin erheblich bessere Ergebnisse

erbringen könnte.

Nachzulesen z.B. unter

http://www.medpagetoday.com/HematologyOncology/ProstateCancer/19732

Ich versuche z.Zt. herauszufinden, ob Metformin ohne grosse Risiken ausprobiert werden

kann auch wenn man keinen Diabetes hat.

Vielleicht kann jemand etwas hierzu sagen?

Klaus

[RalfDm]

Hallo Klaus,

es dürfte wohl schwierig bis unmöglich werden, einen Arzt zu finden, der Dir ohne Diagnose eines Diabetes Metformin verschreibt, zumal die zitierten Forschungsergebnisse noch ganz vorläufig sind, an Zelllinien im Reagenzglas ermittelt wurden, und die Forscherin Dr. Vasundara Venkateswaran selbst einräumt, dass weitere Studien erforderlich sind um zu herauszufinden, ob auch therapeutische Dosen von Metformin im Reagenzglas diesen Effekt haben.

Ralf

[Heribert]

Hallo Klaus,

die Fachinfo zu Metformin sagt darüber einiges aus. Die für Dich wesentliche Aussage ist, dass es bei der Einnahme von Metformin nicht zur Insolinausschüttung und damit zur Unterzuckerung (Hypoglykämie) kommt. Vielmehr sorgt Metformin für eine bessere Bereitstellung der Serumglucose in den Zellen.

Wenn Du mir eine Mail schickst, hänge ich Dir die vollständige Fachinfo an, um sie im Zusammenhang mit diesem Papier mit Deinem Arzt zu diskutieren.

Gruß Heribert

[Daniel Schmidt]

Metformin wird aktuell in Studien auf seine Antitumortwirkung erprobt.
Ich würde im Moment (bis die Studienergebnisse vorliegen) abwarten.

[Wolfgang aus Berlin]

"Das Medikament, nachdem jeder seinen Arzt fragen sollte"

Hallo allerseits,

hier findet Ihr einen umfassenden Artikel der LEF zu Metformin, leider auf Englisch. Aber man kann ihn ja auch durch den Übersetzer jagen. Es wird auch speziell auf Prostatakrebs eingegangen, sowie die heute vermuteten Wirkmechanismen von Metformin. Wie von Daniel Schmidt erwähnt, laufen diverse Studien. Es ist aber bekannt, dass Diabetiker, die mit diesem Medikament behandelt werden, besonders bei einige Krebsarten, Vorteile von bis 40 % bei der Sterblichkeit haben.

Überschrift des Artikels: "Das Medikament, nachdem jeder seinen Arzt fragen sollte"

Ich habe die Googleübersetzung leicht abgewandelt. Zitat: "Die Fülle von Beweisen von Metformins Anti-Krebs-Aktivität ist nun erweitert, nicht nur für solche Patienten mit Diabetes oder Prä-Diabetes-Bedingungen, sondern auch für Menschen, die sonst scheinbar gesund sind. Dies bedeutet, dass jeder, der ernsthaft an einem umfassenden Ansatz zur Krebsprävention interessiert ist, ernsthaft in Erwägung ziehen sollte, Metformin so zu verwenden, wie auch andere Stoffe, die dem Körper Kalorienrestriktion "vorgaukeln".

Diejenigen, die die Vorteile der Langlebigkeit durch eingeschränkte Glukose-und Insulinspiegel nutzen wollen, gewinnen aus Metformin einen ungeheuren Nutzen."

Meine ersten 360 Tabletten a 500 mg sind jedenfalls bereits auf dem Postweg.

Ursprünglich dachte ich, dass es in erster Linie um die Absenkung von Insulinspitzen geht. Das ist aber nicht der Haupteffekt, deswegen unter anderem auch die Empfehlung der Anwendung für Nicht-Diabetiker.


Wichtig: Bitte Kontraindikationen beachten.

Gute Gesundheit

Wolfgang

[Klaus (A)]

Hallo Wolfgang,

Fragen zu Deinem "Metformin" Versuch:

Unterstützt Dein Arzt deine Entscheidung?

Werden deine Blutzuckerwerte kontrolliert?

Nimmst Du Metformin zusammen mit Bicalutamid ein (soll dann besonders gut wirken)?

Habe noch kein Metformin geschluckt und habe das auch noch nicht mit meinem Arzt besprochen - bin (immer noch) sehr interessiert.

Frage mich auch, was inzwischen der Stand der seit Jahren laufenden Studie(n) ist.

Grüsse
Klaus

[Wolfgang aus Berlin]

Hallo Klaus,

ich mache das ohne Arzt.
Mein Blutzuckerwert ist optimal.

Ich denke, der Artikel der LEF fasst alle derzeitigen Ergebnisse zusammen.

Fällt man nicht unter die Menschen, bei denen Meformin nicht angezeigt ist, kann ich kein Risiko erkennen.
Zum Risiko hier ein guter Beitrag. Eine Laktatazidose ist extrem selten. Das geht fast gegen Null: http://www.rosenfluh.ch/images/stori...ontra_9.08.pdf

Meine Leber-Nieren-Herzwerte sind optimal. Bis auf "etwas" Prostatakrebs bin ich (soweit das erkennbar ist) völlig gesund. Ich habe einen BMI von 19. Beim absoluten Krafttest, nur die Beinkraft, waren nur 5 % aller Probanden besser als ich, also Ergebnis weit überdurchschnittlich.
Gelegentlich lasse ich auf Eigeninitiative Nieren- und Leberwerte (und ein paar andere) direkt im Labor prüfen. Das kostet fast nichts.

Bis man alle Studien abgewartet hat, ist man tot. Gibt es Ansätze, die risikolos erscheinen, teste ich diese. Allerdings, weiß man natürlich nicht so genau, was letztendlich gewirkt hat. Man weiß, wenn man mehrere Ansätze verfolgt, auch nicht, was möglicherweise sogar kontraproduktiv war. Hat man solche Bedenken, muss man Studien abwarten.

Wenn ich überlege, wie viele Medikamente viele alte Leute gleichzeitig bekommen, wird mir ganz schlecht. Dort sind echte Risiken.

Wer täglich ein Stück Kuchen ist, lebt sicher ungesünder, als wenn er drei Metformin (jeweils nach dem Essen) nimmt. Ich kenne einen Arzt (Inneres, Onkologe), der das auch nimmt, ohne dass er Diabetiker wäre.

Ich möchte aber an dieser Stelle noch mal betonen, dass nach meinen derzeitigen Recherche-Ergebnisse Kohlenhydratreduktion die Nummer eins sein könnte. Seit heute beginnend, habe ich noch mit der Entsäuerung meines Körpergewebes mit RMS (rechtsdrehende Milchsäure) begonnen. Ob sie hilft, weiß ich nicht, sie schadet aber auch nicht.


Gruß
Wolfgang

[M Schostak]

Solange wir keine gesichternen klinischen Daten haben, kann es nicht nur sein, das diese Medikation nichts nutzt, sondern sogar schadet.
Metformin ist keineswegs risikolos. Wenn nicht auf den internistischen Weg (s.o.), z.B. im Falle eines Unfalls oder einer anderweitig notwendigen Narkose; dann entsteht Formalin (Konservierungsmittel)
Blinder Aktivismus allein führt nicht unbedingt zu mehr Erkenntnis oder zu längerem Leben, ich würde auch dringend empfehlen, Ergebnisse aus klinischen Studien abzuwarten

[Helmut.2]

Metformin plus Bicalutamid (z.B. Casodex) ?

Lieber Wolfgang,

Wer täglich ein Stück Kuchen ist, lebt sicher ungesünder, als wenn er drei Metformin (jeweils nach dem Essen) nimmt. Ich kenne einen Arzt (Inneres, Onkologe), der das auch nimmt, ohne dass er Diabetiker wäre.

es ist wohl ein sehr großer Unterschied zwischen einem Stück Kuchen und 3 Pillen Metformin!

Du bist doch ein sehr intelligenter Mensch aber irgentwo hast Du den Faden zwischen Wirklichkeit und Fantasie verloren, denn 3 in Worten: Drei Pillen Metformin einzunehmen ohne auf die Folgen bzw. Nebenwirkungen zu achten, nein mein Lieber, wenn Du unbedingt solche Pillen einnehmen möchtest würde ich Dir die "Jalra 50 mg Tabletten empfehlen, sie hat den Vorteil, keine Unterzuckerung zu verursachen! So die Aussage meines Diabetologen!

Übrigens, was macht Deine Knochendichte bei soviel Metformin?

Mach es Gut und viel Erfolg

Helmut

[Wolfgang aus Berlin]

Hallo Helmut,

ich danke für die Sorge um meine Gesundheit. Trotzdem möchte ich ironisch antworten: Ich weiß, dass ich mich hier in einem vorwiegend schulmedizinisch "angehauchtem" Forum bewege, wo einerseits "gefährliche" Mittel, wie Vitamine, mit Argusaugen beobachtet werden, aber andererseits die Entfernung eines "unwichtigen" Organs, die Anwendung "ungefährlicher" Strahlen und Körpergifte mit Demut angenommen werden.

Da ich genau anders herum denke, suche ich sowohl nach grundlegenden Ansätzen, wie Kohlenhydratreduktion, als auch nach Ansätzen der modernen Medizin.

Ich hoffe, Du hast den ausführlichen von mir verlinkten Beitrag zu Metformin gelesen, welches übrigens milliardenfach seit ca. 1994 eingenommen wird.

Hier ein kurzes Zitat aus der Zusammenfassung per Google übersetzt und etwas nachgebessert:

"Die Fülle der Beweise für Metformin als Anti-Krebs-Mittel, erweitert sich auch auf Menschen ohne Diabetes, die scheinbar gesund sind und bezieht sich nicht nur auf solche mit Diabetes oder Vor-Formen davon. Dies bedeutet, dass jeder, der ernsthaft einen umfassenden Ansatz zur Krebsprävention anstrebt, ernsthaft in Erwägung ziehen sollte, Metformin zu verwenden."

Ich glaube, vielen ist nicht klar, wie gefährlich die dauerhafte Einnahme von Kuchen und anderem "Dreck" ist. Das sind die gefährlichen "Medikamente"

Im Übrigen, da ich jetzt eine verstärkte Kohlenhydratreduktion- und Milchsäure-Kost gestartet habe, werde ich Metformin beenden, damit ich später die Erfolge besser zuordnen kann.

Beste Grüße
Wolfgang

[Lothar M]

Hallo,

nachstehend ein Link aus der Ärztezeitung zum Einsatz von Metformin vor PC-OP.

http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/krebs/prostatakrebs/article/809430/haelt-metformin-prostata-ca-schach.html

Gruß

Lothar

[Wolfgang aus Berlin]

Hallo Klaus,

ich möchte auf die Fragestellung eingehen, die du ganz am Anfang hattest.

Ich habe nun ein paar Monate Metformin eingenommen, und zwar 1.250 mg pro Tag. Wie zu erwarten, gibt es keine Nebenwirkungen. Wirkungen habe ich noch nicht geprüft. Dass es welche gibt, und zwar vorteilhafte ist wohl unbestritten. Ich verweise auch noch mal auf den von mir unter #10 verlinkten Artikel. Wer es gerne doppelt lesen möchte, kann neuere Artikel der LEF nachlesen: http://www.lef.org/magazine/mag2012/...r-Death_01.htm und im gleichen Heft mit Andeutungen zur Dosis: http://www.lef.org/magazine/mag2012/...-Levels_01.htm

Besten Dank an Lothar für den Hinweis auf den Artikel in der Ärztezeitung.

Mit Grüßen an alle, die immer noch ihrem Arzt aus der Hand fressen.

Wolfgang

[vaukaa]

Grüße ...

(...)

Mit Grüßen an alle, die immer noch ihrem Arzt aus der Hand fressen.

Wolfgang

Danke für die Grüße, die Hand war sehr erfolgreich, ich halte meinen Urologen der mit viel Empathie an mich und meinen PCa herangegangen ist, für den Hauptgrund, dass ich nach fast 5 3/4 Jahren ganz offensichtlich geheilt bin, ohne ihn - und natürlich meinen Operateur- wäre ich nicht soweit. Ja, ja ich weiß, ich bin nunmal kein mündiger Patient.

Probleme mit der Wasserversorgung (zuhause!) überlasse ich nämlich meinem Installateur, ich bin halt da auch nicht mündig.

Leute, lasst die Kirche im Dorf.

Volker

[Klaus (A)]

Ich habe nun ein paar Monate Metformin eingenommen, und zwar 1.250 mg pro Tag. Wie zu erwarten, gibt es keine Nebenwirkungen. Wirkungen habe ich noch nicht geprüft. Dass es welche gibt, und zwar vorteilhafte ist wohl unbestritten.

Hallo Wolfgang,

danke für den Bericht, aus dem ich allerdings nicht entnehmen kann, welcher Art die "unbestrittenen vorteilhaften Wirkungen" sind.

Nach Deinem Profil hast Du die letzte PSA Messung im Sept. 2011 gemacht (PSA=11,27).
Für mich wäre DIE VORTEILHAFTE WIRKUNG aus einer eindeutigen Absenkung des PSA ersichtlich.

Nach Deinem bisherigen etwa immer halbjährigen Messintervalls wäre eine nächste PSA Messung eigentlich wieder fällig. Bitte informiere uns doch umgehend über das Ergebnis sobald es vorliegt!

Ich bin insofern sehr interessiert als ich bez. Metformin immer noch in "hot stand-by" bin.

Grüsse, Klaus

[Reinardo]

hallo Wolfgang:-

Nachdem Knut Dir in unwiderlegbarer mathematischer Stringenz nachgewiesen hat, dass Deine PSA-Werte trotz aller von Dir genommenen biologischen Mittel nach oben gehen (jetzt fast 12 ?) wünsche ich Dir mit Metformin guten Erfolg.
Die bisher zitierten Versuchsergebnisse sehe ich mit großer Skepsis. Wie bei vielen solcher Versuche wird der Erfolg lediglich am Abfall des PSA-Wertes festgemacht. Dieser ist aber keine verlässliche Größe, weil er bestenfalls (wenn überhaupt) etwas aussagt über das Volumen des Krebses, jedoch nichts über Veränderungen in dessen Malignität. Eigentlich müsste man bei derartigen Versuchen vorher und am Ende des Versuchs auch immer ein Cholin-PET-CT und eine DNA-Analyse machen, um zu wissen, was Sache ist.
Aber wenn Du keine Nebenwirkungen spürst und die Kosten von Metformin bezahlbar sind, dann ist ein Versuch ja einen Versuch wert und ich wünsche Dir Erfolg.

Was die Ärzte Zeitung angeht, so erhalte auch ich täglich deren Emails mit Informationen. Ich muss aber sagen, dass das alles reinster Verlautbarungs-Journalismus ist. Nie lese ich da eine gründlichere Analyse oder eine eigenständige Kritik, insbesondere, was Nebenwirkungen von schulmedizinischen Heilverfahren und Medikamenten betrifft. Du wirst mir wahrscheinlich beipflichten, wenn ich sage, dass viele der verharmlosend "Nebenwirkungen" genannten Wirkungen in Wahrheit Körperverletzungen sind, von denen man nur hoffen kann, dass eine intakte körperliche Widerstandskraft und ein nicht vorgeschädigtes Immunsystem damit fertig werden, so dass keine lebenslangen Schäden bleiben.
Ich habe mir in unentschuldbarem Vertrauen auf die vielen Jubelberichte in der Ärzte Zeitung über Prolia (Denosumab) dieses Medikament zur Vorbeugung gegen Metastasenbildung spritzen lassen und bin seitdem richtig krank. Das war mein Fehler. Den beiden Ärzten, die das gemacht haben, kann ich keine Schuld geben. Die lesen die Ärzte Zeitung auch und sind selbst Opfer von Desinformation.

Gruß und Dir alles Gute.
Reinardo