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    Hoffnungsmedikament für knochenmetastasierte Kollegen!

    Liebe Kollegen,


    beim Stöbern in amerikanischen Internetseiten bin ich auf ein interessantes neues Medikament gestoßen. Vor wenigen Wochen wurden auf dem 22. EORTC-NCI-AACR Symposium Phase I/II Daten vorgestellt zu dem neuen Kinaseinhibitor XL184, entwickelt vom amerikanischen Biotechunternehmen Exelixis, die alles in den Schatten stellen, was an Ergebnissen zum knochenmetastasierten Prostatakrebs bisher veröffentlicht wurde.


    Von 20 Studienteilnehmern, deren Knochenmetastasen man in der Bildgebung erfassen konnte, hatten 19 Teilnehmer (95%) eine Größenabnahme nach Einnahme von XL184. Selbst nach drei Monaten hatten immer noch 71 % der Männer kein Wachstum ihrer Knochenmetastasen. Allerdings könnte diese hohe Stabilisierungsrate – wegen der strengeren Studienbedingungen - bei einer Phase-III-Studie sinken.
    Auch wird dieses Medikament Knochenmetastasen über einen längeren Zeitraum
    alleine nicht am Wachstum hindern können. Und ob dieses Medikament nach Abschluß einer
    Zulassungsstudie in einigen Jahren tatsächlich zu einer deutlichen Lebensverlängerung führt, ist
    auch noch nicht bewiesen.

    Aber verglichen mit der relativ schwachen Wirkung von Taxotere oder
    der etwas besseren Wirkung von Arbiraterone auf Knochenmetastasen scheinen diese Daten
    sensationell zu sein. XL184 hemmt hauptsächlich den VEGFR2- und den HGF/Met-Signalweg, der
    große Bedeutung bei der Knochenmetastasierung besitzt – nicht nur beim Prostatakrebs.


    Wenn alle Kollegen, die sich an einer Uni-Urologie behandeln lassen, ihre Ärzte auf XL 184 ansprechen und um eine Studie nachfragen – vielleicht kriegen wir dann auch schon 2011 eine große Phase-III-Zulassungsstudie nach Deutschland. In den USA ist so eine Studie zum kastrationsrefraktären Prostatakrebs für's neue Jahr angekündigt! Da die Daten noch ganz neu sind, wird bei uns in Deutschland kaum ein Arzt dieses Studenmedikament kennen. Deshalb sollten wir unsere Ärzte darauf aufmerksam machen.
    Auch der BPS-Vorstand oder BPS-Gesundheitsausschuß könnte hier tätig werden.
    Das ist doch ein großartiger Lichtblick für's neue Jahr!


    Josef
    SHG für fortgeschrittenen PCa


    #2
    hallo Josef,

    ich glaube, daß das Medikament Alpharadin für die Knochenmetastasen schneller auf dem Markt ist. Hier laufen bereits seit einiger Zeit die Phase-III-Studien.

    Jürgen + Waltraud

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      #3
      Knochenmetastasen sind eine häufig auftretende Komplikation bei fortgeschrittenem Prostatakrebs. Etwa 80% der an PCA Verstorbenen haben zumindest mikroskopische Läsionen in den Knochen. Während des Wachstums dieser Metastasen verursachen sie erhebliche Schmerzen, die oft nur schwer therapierbar sind. Daher ist es nicht verwunderlich, dass versucht wird neue Ansätze zu finden, dieses Krankheitsbild zu therapieren. Ich zweifel jedoch daran, dass es ein einzelnes
      Medikament, bzw. eine einzelne Therapieform geben wird, die sich als "magic bullet" erweisen wird.
      Die Signalwege, Botenstoffe der Knochenmetastasen sind komplex:



      Seit Jahren wird versucht den Kreislauf aus Knochenabbau, Freisetzung von Wachstumsfaktoren, Metastasenwachstum und Osteoblasten-Aktivierung zu unterbrechen. Bisphosphonate, ursprünglich aus der Wachmittelforschung stammend, um Kalk zu binden, zeigen hier Wirkung. Sie besetzen die Knochenoberfläche und lassen die Osteoklasten absterben. Kein Knochenabbau -> keine Wachstumsfaktoren usw. Leider nur ein indirekter Weg der Hemmung der Metastasen mit einigen Nebenwirkungen, wie Nierenbelastung und Kiefernekrose (ONJ) bei Langzeittherapie. Besonders diese ONJ, die bei etwa 2-6% der Langzeitanwender auftritt ist schwer zu behandeln. Absetzen des Bisphosphonates hilft meist nicht. Ein etwas verbesserter Ansatz ist Denosumab. Dieser RANK/RANKL/OPG Signalweghemmer ist zwar auch nur von inderekter Wirkung, belastet aber die Nieren nicht so stark, und kann bei ONJ ggf. abgesetzt werden.
      Who'll survive and who will die?
      Up to Kriegsglück to decide

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        #4
        Zukünftige Therapieformen


        Wie man sieht, sind die Signalwege/Botenstoffe des Knochenstoffwechsels bei Metastasierung komplex. Verschiedene Ansätze werden erprobt um hier einzugreifen:
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          #5


          Dasatibib - SRC Kinase Hemmer
          Atrasentan - ET1 Hemmer
          XL184 - MET Hemmer
          doxycycline - MMP Hemmer
          usw. usw.

          Langfristiges Ziel muss es sein, den Knochenumbau aktiv zu belassen, ohne das davon das Metastasenwachstum stimuliert wird. Bis dahin müssen wir uns mit verfügbaren Substanzen bzw. komplementären Ansätzen wie Vit-D, Omega-3, ect. über Wasser halten. Hoffentlich noch lange, das wünsche ich allen Betroffenen!
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