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Therapie für meinen Vater

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    Therapie für meinen Vater

    Hallo,

    bei meinem Vater (66 Jahre) wurde Prostatakrebs festgestellt.
    Sein PSA liegt derzeit bei 5,6 und die Biopsie ergab bei 6 von 10 Stanzen einen positiven Befund. Ein Lymphknoten ist befallen.
    Der behandelnde Arzt hat als Behandlungsmöglichkeiten entweder ein operativen Eingriff oder eine Strahlentherapie vorgeschlagen, tendiert aber zu letzterem.

    Meine Frage an die Betroffenen/Ärzte in diesem Forum:
    Welche Behandlung würdet ihr als Betroffene im Anbetracht des Alters meines Vaters empfehlen (mein Vater ist eigentlich noch fit und hat bis vor drei Jahren noch regulär gearbeitet)?
    Ich habe etwas Angst, dass er seine Kontinenz verliert, da ich ihm eine Reha ersparen möchte. Mein Vater spricht, obwohl er schon sehr lange hier lebt nicht besonders gut deutsch und ich glaube, dass eine Reha daher eine sehr einsame Zeit für ihn würde.

    Ich bedanke mich bereits jetzt für eure Hilfe.

    Gruss
    Gülcan

    #2
    Hallo Gülcan,

    es wäre gut, wenn Du den kompletten pathologischen Befund hier einstellen könntest, weil auch die Details (z. B. die festgestellte Gleason-Summe) wichtig sind. "Strahlentherapie" ist nicht eindeutig, weil es eine ganze Reihe unterschiedlicher Strahlentherapien gibt. Was genau hat der Arzt vorgeschlagen?

    Ralf

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      #3
      Hallo Ralf,

      ich sehe meinen Vater erst morgen wieder, dann werde ich den kompletten Befund erfragen.

      Gruss
      Gülcan

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        #4
        Guten Morgen.

        Ich habe am Freitag mit meinem Vater gesprochen und heute morgen bei seinem Urologen angerufen:

        Der Gleasson-Score beträgt 3+3. Der Urologe hat in zur Tomotherapie nach Hambiurg überwiesen, was eine für meinen Vater eine tägliche Fahrtzeit von 1,5 Stunden bedeutet (über 5-6 Wochen). Der Arzt meinte, da bei meinem Vater die Lymphwege befallen sind, wäre diese Therapie die beste. Was ich nicht verstehe, ist die Tomotherapeie jetzt eine Strahlentherapie oder etwas völlig anderes, der Wikepedia-Eintrag ist da etwas knapp?

        Viele Grüße
        Gülcan

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          #5
          Moin Gülcan,
          a)Gleason 3+3=6 ist noch die beste unter den schlechten Nachrichten nach oben noch 3+4 4+3 4+4 4+5 5+4 5+5
          b)es handelt sich umStrahlentherapie abgeleitet von der Wirkungsweise eines Computertomographen
          c)wenn neben der Prostatakrebsdiagnose die Lymphknoten befallen sind hat sowohl die radikale Operation einschl. radikaler Lymphadenektomie (populaer Prostata und jede Menge Lymphlnoten raus) als auch die Strahlentherapie kurativen (Heilung anstrebenden) Ansatz
          d)da die Bestrahlung in Einzeltagesdosen von 1,8 bis 2,0 g erfolgt dauert das leider 5 bis 6 Wochen bis die gewuenschte Dosis an Bestrahlung erreicht wird
          e)ich wuerde eine moegliche AHB (REHA) nicht grundsaetzlich ausschliessen, wartet mal das Ergebnis nach der Bestrahlung hinsichtlich Kontinenz ab und entscheidet dann

          Alles Gute fuer Deinen Vater
          Gruss aus Tornesch
          Guenther
          SHG Prostatakrebs Pinneberg
          Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
          Serve To Lead

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            #6
            Vielen Dank!

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              #7
              Zitat von guelcan Beitrag anzeigen
              Der Gleasson-Score beträgt 3+3. Der Urologe hat in zur Tomotherapie nach Hambiurg überwiesen, was eine für meinen Vater eine tägliche Fahrtzeit von 1,5 Stunden bedeutet (über 5-6 Wochen). Der Arzt meinte, da bei meinem Vater die Lymphwege befallen sind, wäre diese Therapie die beste. Was ich nicht verstehe, ist die Tomotherapeie jetzt eine Strahlentherapie oder etwas völlig anderes, der Wikepedia-Eintrag ist da etwas knapp?
              Naja... Das kann man so oder so sehen.
              Was wäre die nächste grössere Klinik mit einer Strahlentherapie in der Nähe?
              Der Strahlentherapeut.

              Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                #8
                PSA 5,6 und Gleason 3+3 - wenn es denn stimmt. wäre ein absoluter Anfangskrebs mit einer Wahrscheinlichkeit von 0% für Lymphknotenbefall.

                Irgendwas beisst sich hier - dürfte kaum stimmen.

                Gruss Ludwig
                Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

                https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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                  #9
                  Sehe ich genauso, Ludwig.....

                  Entweder ist der befallene LK "falsch positv" oder der Gleason-Score ist fehlerhaft bestimmt; bei -6- befallenen Stanzen (von 10) sollte eigentlich eine halbwegs verlässliche Bestimmung möglich sein.

                  Ein Pet-CT (sollte dies den befallenen LK dargestellt haben) ist nur so gut, wie jener, der es auswertet; ich würde hier dringend eine zweite Meinung einholen, da dies therapeutische Konsequenzen (u. U. doch Op in kurativer Absicht) nach sich ziehen könnte.

                  Gruss

                  Spertel

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                    #10
                    Korrektur

                    Auf Grund der letzten beiden Beiträge habe ich noch einmal mit meinem Vater gesprochen:

                    Wie ich bereits am Anfang erwähnt habe spricht er leider nicht gut deutsch und hat vermutlich einiges durcheinander gebracht. Er hat den deutschen Befund, den anscheinend unzureichend verstanden hat mir am Telefon in Türkische übersetzt und dort sind ihm allem Anshein zwei Zahlendreher passier:

                    der Geasson beträgt nicht 3 + 3 sondern 3 +5 und der PSA nicht 5,6 sondern 15,6.

                    Wäre dies realistischer für die Empfehlung der Arztes, oder ist hier tatsächlich etwas unstimmig?

                    Danke im Voraus

                    Kommentar


                      #11
                      Guten Abend Guelcan

                      Nun sieht die Sache schon deutlich klarer aus; ein PSA von 15,6 ng/ml, dazu ein Gleason-Score von 3+5 deuten auf ein fortgeschrittenes Prostatakarzinom hin.

                      Ich würde auch auf Grund dieser Ausgangssituation davon ausgehen, dass der LK nicht "falsch positiv" sondern tatsächlich befallen sein dürfte. Das PET/CT dürfte also stimmen. Ob weitere durch Mikrometastasen ebenfalls metastasiert sind würde ich nicht ausschliessen.

                      Die Empfehlung des behandelnden Arztes zur Op oder Strahlentherapie erscheint aus meiner Sicht richtig; ich würde eher zur Op tendieren, obwohl eine Heilung unwahrscheinlich sein dürfte.

                      Op deshalb, weil es hier einige sehr gute 10-Jahresverläufe gibt, wo die Ausgangslage ähnlich gewesen ist, allerdings der Befall eines (oder auch mehrerer) Lymphknoten erst im Rahmen der pathologischen Begutachtung festgestellt worden ist.

                      Ich empfehle Dir hierzu den Krankheitsverlauf von Helmut2, der auch über seinen Krankheitsverlauf eine eigene Homepage erstellt hat; hier könnte man sich orientieren.
                      Ob eine primäre Strahlentherapie einen ähnlichen Verlauf gebracht hätte läßt sich schwer beurteilen.

                      Vielleicht gibt Herr Schmidt zu dieser Frage eine Stellungnahme ab; ich halte mich hier mangels eigener Erfahrung besser zurück.

                      Alles Gute

                      Spertel

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                        #12
                        Therapie für meinen Vater

                        Grüß Dich Guelcan, Lieber Spertel,
                        Zitat von spertel Beitrag anzeigen
                        Ich empfehle Dir hierzu den Krankheitsverlauf von Helmut2, der auch über seinen Krankheitsverlauf eine eigene Homepage erstellt hat; hier könnte man sich orientieren.
                        Ob eine primäre Strahlentherapie einen ähnlichen Verlauf gebracht hätte läßt sich schwer beurteilen.

                        Vielleicht gibt Herr Schmidt zu dieser Frage eine Stellungnahme ab; ich halte mich hier mangels eigener Erfahrung besser zurück.

                        habe ich noch mehr Daten von mir liegen!

                        Alles Gute

                        Spertel
                        Danke für deine Empfehlung meiner Website siehe unten. Unter http://www.myprostate.eu/?req=user&id=108 habe ich noch mehr Daten vorliegen.

                        Ja, ich bin bestrahlt worden aber 6 1/2 Jahre nach meiner Prostatektomie aber ob sie kurz nach der OP geholfen hätte bei einem pT3b mag ich bezweifeln!

                        Lieber Guelcan, wenn dein Vater ein GS 8 und PSA von 15,6 ng/ml hat, dann sollte Er sich operieren lassen und danach eine RT = Radiotherapie!

                        Alles Gute und viel Glück
                        Helmut



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                          #13
                          Zitat von Helmut.2 Beitrag anzeigen

                          Lieber Guelcan, wenn dein Vater ein GS 8 und PSA von 15,6 ng/ml hat, dann sollte Er sich operieren lassen und danach eine RT = Radiotherapie!

                          Alles Gute und viel Glück
                          Helmut
                          Und ich würde als erstes etwas gegen die wahrscheinlich systemische Erkrankung in Form einer Hormonblockade tun - nach einem halben Jahr bestrahlen - und die Hormonblockade noch anderthalbes Jahr fortsetzen.

                          Gruss Ludwig
                          Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

                          https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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                            #14
                            Therapievergleich radikale Prostatektomie versus externe Bestrahlung bei Hochrisikopatienten

                            Eine ganz aktuell erschienene Studie kommt zu folgendem Ergebnis:



                            Prostatakrebsspezifisches Überleben nach 10 Jahren:
                            Radikale Prostatektomie (RP) 92 %
                            Externe Bestrahlung plus Hormonblockade (EBRT + ADT) 92 %
                            Externe Bestrahlung alleine (EBRT) 88%

                            Beim Gesamtüberleben nach 10 Jahren ergab sich allerdings ein Vorteil für die RP gegenüber EBRT+ADT, vermutlich wegen der mit der ADT verbundenen Komorbidität. Die Ursache für die etwas höhere Gesamtsterblichkeit im EBRT+ADT Ast bedarf aber nach Ansicht der Autoren noch weiterer Untersuchung.

                            Hochrisikopatienten im Sinne dieser Studie: PSA größer gleich 20; Gleasonscore zwischen 8 und 10, oder klinische Tumorklassifikation größer gleich T3.

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                              #15
                              Hallo Gülcan!

                              vielleicht kann ich dir mit meinen eigenen Erfahrungen etwas helfen.

                              Bei mir wurde Anfang 2009 gleiche Diagnostik gestellt, Gleason 4+5. Die Diagnose Krebs bedeutete einen absoluten Tiefschlag für mich. der Krebs hatte sich schon auf die umliegenden Lymphknoten ausgedenht. Die Diagnose war wie bei jedem, also auch wie bei deinem Vater, ein absoluter Schock. Gerade wenn man Mitte 50 ist, wie ich damals, fragt man sich: wars das? Ich sollte in wenigen Monaten das erste mal Opa werden.

                              Ich war eigentlich nie bei einer Voruntersuchung aber im Rahmen eines Routineeingriffes haben sie bei einer Voruntersuchung festgestellt, dass bei meiner Prostata etwas nicht stimmt. Nach der eigentlichen OP wurde gleich eine Biopsie der Prostata durchgeführt: Prostatakrebs und drei Lymphknoten befallen, Gleason 4 + 5.

                              Die Ärzte in Leonberg schickten mich darauf hin in eine Strahlentherapiepraxis zu Dr. Volk in Böblingen. Sie empfahlen mir wie bei deinem Vater die Tomtherapie und meinte gerade wenn die Lymphnknoten befallen sind, wäre diese optimal.
                              Die Tomotherapie ist eine Kombination von CT und herkömmlichen Strahlentherapiegerät und ermöglicht eine genauere Behandlung durch eine rotierende Bestrahlung (zumindest hat es mir Dr. Volk in Böblingen damals so erklärt). Ich wurde an 39 Terminen zu bestrahlt.

                              Mittlerweile habe ich konsequent einen PSA von unter 1 und Lymphknoten sind frei (laut Aussage meines Urologen).

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