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Nach Bestrahlung garantiert Impotent ??

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    Nach Bestrahlung garantiert Impotent ??

    Hallo,

    ich versuche mich gerade auf die Bestrahlung vorzubereiten !! Meine Urologin sagte mir das ich nach der Bestrahlung garantiert impotent werden würde !! Das müsse so sein um, eine erfolgreiche Bestrahlung zu garantieren. Wie sind Eure Erfahrungen. Mit 46 Jahren ist Impotenz schon ein heftiges Problem.

    Gruß Beerbaum

    #2
    Hallo Beerbaum,

    das ist Unsinn. Die Bestrahlung macht im allgemeinen nicht impotent. Höchstens gibt es als Langzeitfolge Schwierigkeiten bei der Erektion. Da aber im Gegensatz zur OP die Erektionsnerven bei der Bestrahlung erhalten bleiben, ist mit den PDE-5-Inhibitoren (Viagra, Cialis oder Levitra) wieder eine Erektion (meist problemlos) herzustellen.

    Impotenz: Das Wort mag ich nicht, weil die Orgasmusfähigkeit auch bei geschädigten Nerven erhalten bleibt, weil die Orgasmusnerven nicht an der Prostata vorbeiaufen.

    Ein alter Freund von mir hat sich wegen eines schweren Herzfehlers vor 5 Jahren nicht operieren lassen, sonder die Bestrahlung als Primärtherapie gewählt. Er hat keinerlei Einschränkungen im Hinblick auf die Sexualität.

    Der Patientenratgeber Prostatkarzinom I spricht davon, dass 25 - 60 Männer zwei bis drei Jahre nach der OP keine Erekton mehr bekommen können.

    Hier kannst Du das auf Seite 43 selbst nachlesen:



    Prostatakrebs I Lokal begrenztes Prostatakarzinom:



    Gruß

    Hansjörg Burger
    Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.






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      #3
      Hallo,

      laut dem Chefarzt des Klinikums Konstanz bleiben die " Erektionsnerven" auf keinen Fall bei einer Bestrahlung erhalten. In seinen Augen wäre die Bestrahlung dann nicht erfolgreich verlaufen. Die Nerven sind spätestens nach drei Jahren laut seiner aussage hinüber und dann würde auch kein Viagra mehr helfen. Sagte er mir heute bei einer Audienz.

      Gruß Beerbaum

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        #4
        Hallo Beerbaum,

        auch wenns der Chefarzt sagt, ist es nach wie vor Unsinn. Der Eintritt der ED längerfristig nach einer Bestrahlung ist eventuell möglich, aber nicht garantiert.

        Wenn er Dich mit diesem Argument mehr zur OP drängen will, nach einer OP ist selbst bei einer Nervschonenden OP die Wahrscheinlichkeit der ED bedeutend höher als nach einer Bestrahlung!

        Gruß

        Hansjörg Burger

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          #5
          Hallo Herr Burger,

          operiert wurde ich bereits vor zwei Jahren mit 44 Jahren . Jetzt mit dem dritten PSA Anstieg ist ein Rezidiv gegeben und ich soll mich bestrahlen lassen. PSA aktuell 0,078. Mit 46 macht man sich ( vielleicht) über die Folgen etwas mehr Gedanken.

          Gruß Beerbaum

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            #6
            Hallo Beerbaum,

            in Deinem Fall wäre nach Bestrahlung der Prostataloge, die Wahrscheinlichkeit einer erektilen Impotenz tatsächlich sehr hoch. Allerdings zeigen die PSA-Werte "noch nicht" auf ein lokales Rezidiv. Der PSA-Ausschlag in und hinter der zweiten Kommastelle, sollte Dich nicht unter Stress setzen. Noch besteht tratsächlich eine kleine Chance, dass sich der Wert dort wo er steht einpendelt. Der letzte Wert spricht dafür, und alle Sorgen könnten sich wieder in Luft auflösen.

            Dazu wünsche ich Dir viel Glück
            Heribert

            Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
            myProstate.eu
            Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
            Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



            (Luciano de Crescenzo)

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              #7
              Hallo Beerbaum,

              jetzt wird der Sachververhalt etwas komplizierter. Von einem Mitgenossen im Forum wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass es sich bei Dir um eine Rezdiv-Bestrahlung handle. Ich hatte mir nicht Dein Profil angesehen. Bei der Rezidiv-Bestrahlugn ist Möglichkeit einer Nervschädigung tatsächlich höher als bei einer Primärbestrahlung, aber auch nicht 100%.

              Ich muss Heribert Recht geben, nach den S3-Leitlinien hast Du noch gar kein Rezidiv. Denn dort wird das Rezidiv mit 0,2 ng/ml bestätigt durch zwei Folgemessungen definiert.

              So früh bei einem PSA-Wert von 0,07 würde ich noch nicht an eine Bestrahlung denken. Allerdings, wenn sich das Rezidiv bestätigen sollte, würde ich an Deiner Stelle ab 0,2 mich um eine Bestrahlung kümmern, die Leitlinien sagen < 0,5. Zumal unser PSA-Papst in Deutschland, Prof. Semjonow meint, dass man den PSA unter 0,1 gar nicht korrekt messen könne.

              Natürlich ist es bitte rmit 46 am PK zu erkranken und die Folgen der Therapien, insbesondere auf sexuellem Gebiet ertragen zu müssen.

              Aber überlege einmal: Die Bestrahlung ist Deine einzige Chance, den Prostatakrebs noch endgültig zu heilen. Alle anderen Therapien sind nur palliativ.

              Nehmen wir mal an, Du machst keine Bestrahlung aus Angst vor der erektilen Dysfunktion. Und nehmen wir an, der PSA-Wert steigt wirklich weiter an, dann wird die nächste Therapie eine Hormonblockade* sein. Und wenn Du diese mit Spritzen machst, wirst Du chemsich kastriert und die Libido ist total futsch, damit auch die Erektionsfähgikeit und die Orgasmusfähigkeit.

              Bei einer Erektionsnervenschädigung durch die Bestrahlung bleibt immerhin noch die Orgasmusfähigkeit erhalten. Und eine Psychologin in der AHB sagte einmal zu mir "Schauen Sie auf das, was noch geht, und nicht auf das, was nicht mehr geht!.

              Die Orgasmusfähigkeit bleibt sowohl nach der OP wie auch der Bestrahlung dadurch erhalten, weil die Orgasmusnerven einen anderen Verlauf haben als die Erektionsnerven. Sie laufen von der Penisspitze über den Beckenboden, und der wird weder bei der OP noch bei der Bestrahlung tangiert.

              Gruß

              Hansjörg Burger

              * Wenn Hormonblockade, dann würde ich zuerst mit Antiandrogenen (Bicalutamid) beginnen, weil das Testosteren im Körper des Mannes erhalten bleibt und damit auch die Erektions- und Orgasmusfähigkeit. Auch sind die Nebenwirkungen lange nicht so stark wie bei einer chemischen Kastration per Spritze.

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