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    Schlafen und noch mal schlafen

    hallo zusammen ,

    mein mann hat prostatakarzinom die wirte liegen jetzt bei 200 gleason 4+5=9 mit metastasierung von kopf bis fuss,er hat sehr starke schmezen bekommt motphium einmal im monat zometa alle drei monate hormonspritze und sehr viele schmerztabletten dann bekommt er jede woche eine chemo docetaxel und nix hilft er hat weiter schmerzen kein hunger nur schlecht, auch dafür bekommt er was ,er ist nur am schlaffen was kann mann noch tun ,zweimal hat er im krankenhaus eine schmerztherapie mit gemacht ,habe angst

    #2
    Hallo Ebachstelze,
    kein Wunder dass du Angst hast bei der Situation! Wie alt ist dein Mann und seit wann hat er die Diagnose zu Prostatakrebs? Wie waren die Anfangswerte? Ich habe den gleichen Gleason Wert, bin aber wesentlich besser dran als dein Mann, habe aber auch keine Chemo machen müssen. Die Menge an Medikamenten, Chemo, etc. kann dein Mann wahrscheinlich gar nicht alle gleichzeitig verkraften. Mehr tun kann man wahrscheinlich nicht aber ev. weniger, damit er sich etwas erholen kann. Was sagen denn die behandelnden Ärzte zu seiner Prognose? Es gibt viele Fragen für dich und leider wenig Trost zu diesem Zeitpunkt. Gib nicht auf!!!! Hole Rat bei einem anderen guten Arzt. Eine Bitte an die Mítstreiter - wer kann eine Empfehlung in der Flensburger Gegend geben. Hier ist eine Familie die unsere Hilfe braucht. Ich kann nicht verstehen, dass Ebachstelze 3 mal um Hilfe geschrieben hat und keiner antwortet.
    Hans-W.
    p.s. Deinen Hilferuf solltest du als neuen Beitrag unter Erste Hilfe.. setzen, hier scheint er unter zu gehen.
    Zuletzt geändert von Hans-W.; 28.08.2006, 15:06.

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      #3
      Metastasierter PK, Appetit- u.Gewichtsverlust, Morphium

      Zitat von Hans-W.

      Eine Bitte an die Mítstreiter
      - wer kann eine Empfehlung in der Flensburger Gegend geben. Hier ist eine Familie die unsere Hilfe braucht. Ich kann nicht verstehen, dass Ebachstelze 3 mal um Hilfe geschrieben hat und keiner antwortet.
      Hans-W.
      Hallo Hans-W.,

      das Antworten fällt umso schwerer, je weiter der PK fortgeschritten ist - egal welche Gegend - von Hamburg über Itzehoe und Schleswig haben wir ja Selbsthilfegruppen - aber wir haben wenig Infrastruktur, auf die wir bei fortgeschrittenem PK zeigen können.

      Hallo Ebachstelze,
      was kann man noch tun?

      1. 10 bis 15 g EPA/DHA aus hochreinem Fischöl geben, das kann helfen im Krebs-Endstadium gegen diese Auszehrung durch den Krebs, das kann helfen gegen Schmerzen, das kann helfen gegen Metastasen - ob es das wirklich auch tut, weiss ich nicht; ich weiss nur, dass es dafür starke Hinweise gibt und dass die Einnahme von solchem Fischöl nur gut tut, auch der Appetit kann wieder kommen. Die Fischöl-Kapseln von Barry Sears, die ich meist vorrätig halte, kosten pro 120 Kapsel-Schachtel 35 Euro, man bräuchte pro Monat 5 Schachteln, also 175 Euro. Bei dieser grossen Kapsel-Anzahl (20 Kapseln pro Tag) wäre eine Flüssig-Form, die man ins Essen oder einen Kraft-Shake reinmischen kann, besser.

      2. klären, ob diese derzeitige Therapie-Kombination Chemo+Hormonblockade+Zometa+Morphium+Schmerzmittel
      weitergeführt werden soll, wenn sie sowieso nicht hilft.

      3. Tägliche Infusionen mit aufbauenden, aber auch Krebszellen zerstörenden Sachen geben: Hochdosierte Mischung von Vitamin C, Alphaliponsäure, Vitamin K3. Schöner Vorschlag, nur weiss ich keinen Arzt in Flensburg, der sowas machen könnte. Und ich habe auch noch keine Stiftung, die Dir das bezahlen würde, wenn Ihr das nicht selbst könnt.

      4. Viel, viel Selen in Trinkampullen –Natriumselenit- zur unmittelbaren Entgiftung geben (sollte auf Rezept gemacht werden können).

      Hast Du denn Ärzte, die zu solch weitergehender Unterstützung bereit wären?
      Ansonsten schreib weiter über Deinen Mann, aber auch über Deine Verzweifelung, Du bist durch dieses Forum nicht alleine - auch wenn Hans-W. Recht hat, dass ja nicht immer viel geantwortet wird. Aber gelesen und mitgefühlt wird auf jeden Fall.

      Grüsse aus Hamburg,
      Rudolf

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        #4
        Hallo ebachstelze,

        auch ich habe Knochenmetastasen vom Kopf bis zu den Füßen, bin aber vermutlich jünger, wie Dein Mann. Habe "nur" GS 8 dafür etwas höheren PSA. Bei meinen Metastasenschmerzen (allerdings lediglich im linken Fuß) haben Schmerzmittel praktisch nicht geholfen, seit Dezember 2004 sind die Schmerzen weg und die Metastasen scheinen zu ruhen. Gegen Knochenschmerzen sollte dieser Link, evt. Hilfe bringen können: http://www.quadramet.de/scripts/pati...p?menu=3&sub=1
        Mir wurde diese Therapie zur Reduzierung der Metastasen verschrieben, diese wirkt allerdings nur gegen die Schmerzen (die ich ja zu diesem Zeitpunkt nicht mehr hatte).

        Als Stärkung, Entgiftung und Minderung von Nebenwirkungen würde ich zur Einnahme folgender Ergänzungsmittel zusätzlich zu den Medikamenten, wie Celluläre Bierhefe, Knoblauch (wenn verträglich und möglich), evt. Selen (ist auch in der Bierhefe enthalten) und Spirulina Algen raten. Dein Mann sollte versuchen sich, wenn möglich zu bewegen und kleine Mengen Nahrung zu sich nehmen.

        Ich wünsche Euch alles Gute und Erfolg bei der Therapie
        Hans
        Zuletzt geändert von Gast; 29.08.2006, 07:45.

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          #5
          hallo,

          danke euch ,

          du hast mich gefragt wie alt mein mann ist er ist gerade mal 60 geworden, die diagnose haben wir genau am 04,11,05 erfahren da waren seine psa werte auf 100, dann sind sie am anfang gantz schnell nach unten gegangen ,ab apriel steigen sie wieder ,jetzt sind sie wieder auf 200 ,viele liebe grüsse ebachstelze ,

          Kommentar


            #6
            Hallo,

            der Tipp mit dem Samarium = Quadramet sollte kurzfristig umgesetzt werden. Dazu eine maximale Androgenblockade mit frühzeitiger Taxotere-Chemotherapie.

            Gruss
            fs
            ----------------------------------------------------------
            Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
            sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
            wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
            vor Ort ersetzen

            Gruss
            fs
            ----------------------------------------------------------

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              #7
              schlafen und noch mal schlafen

              hallo zusammen ,

              morgen haben wir wieder chemo,ich weiss blos nicht wie das gehen soll ,mein mann liegt seit einer woche schon ,er marg nicht mehr ,alles was er bekommt hilft nix, er sagt mir das das alles nix mehr mit leben zu tun hat ,er will kein arzt kein krankenhaus ,er will garnichts mehr ,er kann auch keine tabletten mehr sehen ,ihn ist so übel, nur schlafen ,ich will auch nicht gegen sein will ertwas tun .,ich weiss auch nicht mehr weiter ,

              ich wünsch euch noch einen schönen tag gruss ebachstelze

              Kommentar


                #8
                die Therapie umstellen

                Zitat von ebachstelze
                hallo zusammen ,

                morgen haben wir wieder chemo,ich weiss blos nicht wie das gehen soll ,mein mann liegt seit einer woche schon ,er marg nicht mehr ,alles was er bekommt hilft nix, er sagt mir das das alles nix mehr mit leben zu tun hat ,er will kein arzt kein krankenhaus ,er will garnichts mehr ,er kann auch keine tabletten mehr sehen ,ihn ist so übel, nur schlafen ,ich will auch nicht gegen sein will ertwas tun .,ich weiss auch nicht mehr weiter ,

                ich wünsch euch noch einen schönen tag gruss ebachstelze
                Liebe ebachstelze,
                das kann so nicht weitergehen - entweder kann die therapie noch umgestellt = verbessert werden, mit spürbarer Erleichterung für Deinen Mann, oder er hat Recht, nichts hilft mehr.

                Aber nach dem, was Du an Einzelheiten mitgeteilt hast, sieht es so aus, dass die Therapie umgestellt werden kann:

                1. die Chemo. welche macht er? ist es taxotere? meinen die ärzte, dass es wirkt oder meinen sie, dass sie das nicht wissen? und wie federn sie die nebenwirkungen ab? oder glauben sie, das hat gar keine nebenwirkungen?

                Urologe fs hat Samarium vorgeschlagen.
                Ich habe einen Artikel des Onkologen Dr.Sartor vorhin ins Forum gestellt, da kannst du über Samarium was lesen. Er schreibt:

                "
                Ich habe Radioisotope in einem Insights Artikel (Vol. 8, Nr. 2, May, 2005) behandelt, deshalb werde ich hierüber nicht ins Detail gehen. Es genügt zu sagen, das dies interessante Mittel sind, die eine breitere Anwendung und mehr klinische Studien verdienten. Ihr Einsatz in Kombination mit Chemotherape ist von besonderem Interesse. Samarium-153 EDTMP (Quadramet) ist das Mittel, von dem ich meine, dass es das beste Verhältnis von Effektivität zu Nebenwirkungen hat (15). Es ist eine vorzügliche zielgerichtete Therapie.
                "

                2. die Hormonblockade. Wenn es stimmt, dass Dein Mann nur die Monotherapie (Spritze alle drei Monate) bekommt: warum bekommt er nicht Anti-Androgene, als Pillen, Casodex oder Flutamid?

                3. die Übelkeit - was wird direkt dagegen getan?

                4. die Schmerztherapie - ist die Morphiumdosis schon so hoch, dass er deshalb ständig schläft? Das kenne ich aber nur von Situationen, wenn bereits vom Patienten entschieden ist, dass er sich zurückziehen und sterben will - dieser Punkt ist aber bei Deinem Mann nicht erreicht - ausserdem spricht das Verhalten der Ärzte, die Therapie fortsetzen zu wollen, dagegen?

                5. INFUSIONEN : Das Samarium würde wie Taxotere infundiert. Aber man kann in die Insufionsbottel noch viele viele weitere Sachen, eindeutig als "gut" zu bezeichnen, reintun - vielleicht an an den anderen Tagen:
                Fischöl als Infusionslösung - Natriumselenit zur Entgiftung und Abfederung der Chemo-Nebenwirkungen - Vitamin C - Alphaliponsäure - Vitamin K3.

                Dieser Arzt hier

                PD Dr. Axel R. Heller Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie Fetscherstrasse 74
                01309 Dresden Email: axel.heller@mailbox.tu-dresden.de Tel.: 0351 458 2785
                ist Ansprechpartner für eine Studie mit 255 Krankenhauspatienten, denen infundiertes Fischöl gut getan hat.

                Ich bin heute nachmittag hier, kannst mich anrufen,wenn du magst: 040 692 13 8 31 - Ich wünsche Dir Kraft - Grüsse aus Hamburg, Rudolf

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                  #9
                  Hallo ebachstelze,

                  mir persönlich erscheint der Ansatz von Johanna Budwig sehr vielversprechend zu sein, aber ich kenne noch niemanden, der damit Erfahrung hat, ob es denn auch wirklich hält, was es verspricht.

                  Schau selbst:
                  http://www.krebstherapien.de/html/budwig.html

                  Alles gute für deinen Mann
                  Anastasia

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                    #10
                    Palliative Hilfe durch "Dronabinol"

                    Zitat von ebachstelze
                    hallo zusammen ,

                    mein mann hat prostatakarzinom die wirte liegen jetzt bei 200 gleason 4+5=9 mit metastasierung von kopf bis fuss,er hat sehr starke schmezen bekommt motphium einmal im monat zometa alle drei monate hormonspritze und sehr viele schmerztabletten dann bekommt er jede woche eine chemo docetaxel und nix hilft er hat weiter schmerzen kein hunger nur schlecht, auch dafür bekommt er was ,er ist nur am schlaffen was kann mann noch tun ,zweimal hat er im krankenhaus eine schmerztherapie mit gemacht ,habe angst
                    Hallo liebe Ebachstelze,

                    was du über den Zustands deines Mannes berichtest hört sich gar nicht gut an und ich verstehe gut, dass du hier Hilfe und Unterstützung suchst, denn ganz alleine und hilflos dieser bedrückenden Situation ausgeliefert zu sein, ist kaum zu ertragen.
                    Da du davon schreibst, dass dein Mann kaum noch Appetit hat, unter Schmerzen leidet - trotz des Morphiums -, dass er viel schläft, antriebslos, ängstlich ist und kaum noch Lebensmut und Hoffnung verspürt, sollte an eine zusätzliche Therapie mit Dronabinol THC gedacht werden.
                    Dieses Medikament aus der Cannabispflanze hat nichts mit der Droge, die du unter dem Namen Haschisch sicher kennst, zu tun. Vor Jahrhunderten wurde der Auszug aus der Pflanze in der Medizin verwendet und erfuhr inzwischen weltweit eine Art von Wiederauferstehung, wenn es um therapeutische Verwendungszwecke geht. Seine Vorteile sind besonders die der Appetitanregung, der Stimmungsaufhellung, der Angstreduzierung und, gerade in Kombination mit Morphium, eine verbesserte Schmerzreduktion bei Schwerkranken; dazu zählen u.a. Krebspatienten und chronisch Schmerzkranke, die z.B. unter MS leiden. Es wirkt zudem antiemetisch.
                    Die Verschreibung ist nur über einen Arzt möglich, der bereit ist ein Betäubungsmittelrezept zur individuellen Verordnung auszustellen und den Einsatz von Dronabinol THC für den Einzelfall zu begründen.
                    Meiner Meinung nach wäre das der wichtigste und im Augenblick erfolgversprechendste Schritt in der palliativen Akutbehandlung deines Mannes. Daher würde ich empfehlen die Links anzusehen und schnellstens Kontakt mit den diversen Anlaufadressen, die darunter zu finden sind, aufzunehmen, um auf diese Weise Kontakt zu einem hilfsbereiten Arzt herzustellen. Vielleicht wird man dir von Seiten einer der aufgezählten Organisationen einen Arzt in eurer unmittelbaren Umgebung nennen.

                    Alles Gute wünscht dir und deinem Mann,

                    Carola-Elke





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                    Das ZDF widmete im November 2005 dem Cannabis als Heilpflanze einen eigenen Themenzweig:


                    Hier ein kleines Video aus der ZDF-Mediathek, in dem die Vorteile der Dronabinoltherapie anschaulich dargestellt werden:
                    Zuletzt geändert von Carola-Elke; 30.08.2006, 18:00.
                    Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.“ (Max Frisch)

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Freunde,

                      ich glaube eine Schmerztherapie direkt in die Knochenmetastasen ist effektiver und hat geringere Nebenwirkungen. Vermutlich wird ein Joint leichter zu bekommen sein, als die von Carola-Elke vorgeschlagene Medikation.

                      Die Radionuklid-Therapie wird ambulant vorgenommen, zuvor muss durch eine Skelettszintigrafie die Knochenmetastasen nachgewiesen werden, welche die Knochensubstanz aufbauen. Nur dann ist die Therapie wirksam. Während einer Chemo wird die Therapie nicht möglich sein, aufgrund der vermutlich nicht ausreichenden weißen Blutkörperchen und -plättchen und einer herabgesetzten Nierenfunktion. Das Radionuklid wird in eine Armvene gespritzt und somit die Substanz schnell in die Knochenmetastasen eingebaut.

                      Die Ernährungsempfehlung nach Budwig sind unbedingt einzuhalten bei einem so geschwächten Körper und weitfortgeschrittenen PK.

                      Kommentar


                        #12
                        Zitat von HansiB
                        Hallo Freunde,

                        ich glaube eine Schmerztherapie direkt in die Knochenmetastasen ist effektiver und hat geringere Nebenwirkungen. Vermutlich wird ein Joint leichter zu bekommen sein, als die von Carola-Elke vorgeschlagene Medikation.
                        Hallo Hans,

                        den "Joint" kannst du getrost vergessen - das ist wirklich genau die Schiene, auf die man die Medikation mit Dronabinol THC nicht bringen sollte.

                        Wenn Ebachstelze am 29.08. schreibt:
                        "hallo zusammen ,
                        morgen haben wir wieder chemo,ich weiss blos nicht wie das gehen soll ,mein mann liegt seit einer woche schon ,er marg nicht mehr ,alles was er bekommt hilft nix, er sagt mir das das alles nix mehr mit leben zu tun hat ,er will kein arzt kein krankenhaus ,er will garnichts mehr ,er kann auch keine tabletten mehr sehen ,ihn ist so übel, nur schlafen ,ich will auch nicht gegen sein will ertwas tun .,ich weiss auch nicht mehr weiter...",


                        dann klingt das für mich nicht gerade so, als stünden hier alleine Schmerzen im Mittelpunkt der Beschwerden, und als wäre ihr Mann noch in irgend einer Weise belastbar - er scheint seine physischen und psychischen Grenzen erreicht zu haben.
                        Die Übelkeit, die Appetitlosigkeit und die Müdigkeit sind für mich keine guten Voraussetzungen ihren Mann durch zusätzliche Therapien zu schwächen. Klar, die Schmerzbekämpfung sollte an erster Stelle stehen, doch auch in dieser Situation wäre Dronabinol einen Versuch wert. Die Radionuklid-Therapie schliesst ja das andere nicht aus, oder?

                        Viele Grüsse,

                        Carola-Elke
                        Zuletzt geändert von Carola-Elke; 31.08.2006, 22:26.
                        Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.“ (Max Frisch)

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                          #13
                          Ergänzung zur legalen Nutzung von Dronabinol



                          In Deutschland ist die Verwendung von Cannabis als Medizin oder zu Genusszwecken verboten. Seit 1983 kann Nabilon, ein synthetischer THC-Abkömmling, verschrieben werden.
                          Seit 1998 kann der Cannabiswirkstoff Dronabinol (THC) durch Ärzte verschrieben werden.

                          Zur medizinischen Verwendung von Dronabinol (THC)
                          Dronabinol ist der internationale Freiname für das pharmakologisch wirksamste Delta-9-Tetrahydrocannabinol, der pharmakologisch wirksamste Bestandteil der Hanfpflanze. Es ist in Deutschland auf einem Betäubungsmittelrezept rezeptierfähig.


                          Dronabinol-Präparate
                          Das weltweit bisher einzige Dronabinol-Fertigpräparat ist das in den USA hergestellte und dort zugelassene Marinol. Es wird geliefert als weiche runde Gelatinekapsel, die 2,5 mg, 5 mg oder 10 mg synthetisch hergestelltes Dronabinol, gelöst in Sesamöl, enthält.
                          Die Firmen THC Pharm aus Frankfurt und Delta 9 Pharma aus Neumarkt stellen Dronabinol aus Faserhanf her. Telefon: 069-65302222 (THC Pharm), 09181-231350 (Delta 9 Pharma). Das Dronabinol dieser Firmen kann von Apotheken zur Herstellung von Arzneimitteln (Kapseln oder Tropfen) erworben werden. Apotheker verwenden dazu die offiziellen Rezepturvorschriften des DAC (Deutscher Arzneimittelkodex), eine Institution der deutschen Apothekerverbände.


                          Indikationen für Dronabinol
                          Die therapeutische Verwendung von Marinol ist in den USA auf zwei Indikationen beschränkt:

                          Appetitlosigkeit bei Gewichtsverlust von Aids-Patienten sowie Übelkeit und Erbrechen bei Krebschemotherapie.

                          Das deutsche Gesetz sieht eine derartige Beschränkung nicht vor.

                          Dronabinol kann bei jedem Krankheitszustand rezeptiert werden, bei der sich der behandelnde Arzt einen Behandlungserfolg verspricht.


                          Dosierung
                          Unterschiedliche Indikationen verlangen unterschiedliche Dosierungen zur Erzielung eines befriedigenden Effekts.
                          Die interindividuelle Ansprechbarkeit ist groß. Daher ist zur Erzielung eines optimalen therapeutischen Effektes die Ermittlung der besten individuellen Dosierung wichtig. Wenn möglich sollte zur Vermeidung unerwünschter Nebenwirkungen (hier sind vor allem die psychischen Wirkungen und die Wirkungen auf das Herzkreislaufsystem zu nennen) eine einschleichende Dosierung erfolgen.
                          Begonnen werden kann beispielsweise mit 2 x 2,5 mg, 1 x 5 mg oder 2 x 5 mg THC pro Tag.


                          Verschreibung
                          Jeder Arzt kann in Deutschland Dronabinol auf einem Betäubungsmittelrezept verschreiben.
                          Die Verordnungshöchstmenge für Dronabinol beträgt 500 mg Dronabinol in 30 Tagen.
                          Auf dem Betäubungsmittelrezept kann beispielsweise stehen:
                          "Ölige Dronabinoltropfen 2,5 %, 10 ml (entsprechend 250 mg Dronabinol), (Dosierung einschleichend beginnend mit 2 x 3 Tropfen (2 x 2,5 mg)"
                          "100 Kapseln à 5 mg Dronabinol (entsprechend 500 mg Dronabinol), (2 x 1 Kapsel tgl.)"

                          Delta 9 Pharma und THC Pharm: Beide Firmen liefern den Apothekern keine Fertigarzneimittel, sondern reines Dronabinol, das in kleinen Mengen zu 250 mg, 500 mg oder 1000 mg abgepackt ist.

                          Vielleicht fragen Sie Ihren Apotheker, ob er Dronabinol von diesen Firmen beziehen möchte, um entsprechende Rezepturen herzustellen.

                          Marinol: Grundsätzlich kann jede Apotheke eine Erlaubnis zur Einfuhr von Marinol beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte beantragen.
                          Apotheken können sich auch an einen der Importeure wendet, die bereits eine Importerlaubnis haben. Dazu zählen:
                          - Chilla Pharma GmbH, Eduard-Pestel-Strasse 14, 49080 Osnabrück, Tel. 0541-7709720.
                          - Pharimex GmbH, Mercatorstrasse 11, 49080 Osnabrück, Tel. 0541-770890.
                          - Bremer Arzneimittel Kontor, Gregor Schiffer e.K., Containerstrasse 13, 28197 Bremen, Tel. 0421-9490481.


                          Herstellung von Dronabinol-Kapseln und -Lösungen
                          Es gibt Anweisungen zur Herstellung Medikamenten auf Dronabinol-Basis durch Apotheker. Solche Anweisungen finden sich beispielsweise in einem Artikel der Pharmazeutischen Zeitung.


                          Kosten und Kostenübernahme
                          Ein Milligramm Marinol kostet je nach Packungsgröße etwa 3-5 Euro.
                          Das ist etwa 50mal teurer als das THC in natürlichen Cannabisprodukten wie Marihuana oder Haschisch.
                          Der Apothekenabgabepreis für 60 Kapseln zu 2,5 mg (= 150 mg) beträgt bei Bezug über Chilla Pharma 534 Euro. 25 Kapseln zu 5 mg (= 125 mg) kosten 450 Euro, und 60 Kapseln zu 10 mg (= 600 mg) kosten 1681 Euro.
                          Dronabinol von THC Pharm bzw. Delta 9 Pharma kostet weniger als ein Drittel des Preises von Marinol. 500 mg Dronabinol kosten dem Apotheker 210 Euro und dem Patienten etwa 465 Euro.

                          Kostenübernahme:
                          Die gesetzlichen Krankenkassen sind nicht zur Kostenübernahme verpflichtet.

                          Viele Krankenkassen übernehmen jedoch die Kosten.


                          Sie oder Ihr Arzt sollten vor der Verschreibung Kontakt mit Ihrer Krankenkasse aufnehmen und fragen, ob sie bereit ist, die Kosten für Dronabinol zu übernehmen.

                          In Fällen, in denen eine schwere Erkrankung vorliegt, andere Therapien versagen und aufgrund der bestehenden wissenschaftlichen Datenlage "die begründete Aussicht besteht, dass mit dem betreffenden Präparat ein Behandlungserfolg (kurativ oder palliativ) zu erzielen ist", sind die Krankenkassen nach einem Grundsatzurteil des Bundessozialgerichts vom 19. März 2002 zur Übernahme der Kosten verpflichtet.
                          Zuletzt geändert von Carola-Elke; 01.09.2006, 19:57.
                          Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.“ (Max Frisch)

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                            #14
                            Das mit dem Joint war eher spassig gemeint, ich wollte nur auf die Problematik der Suchtmedikamente hinweisen.

                            Zitat von Carola-Elke
                            ...dann klingt das für mich nicht gerade so, als stünden hier alleine Schmerzen im Mittelpunkt der Beschwerden...
                            Da hast Du natürlich Recht. Die Schmerzen werden das kleinere Problem sein. Meine Metastasen-Ischias-Schmerzen waren so stark, dass ich nicht liegen konnte und schon gar nicht schlafen konnte, sie verschwanden, wahrscheinlich durch die Einnahme diverser Globuli vom Heilpraktiker.

                            Kommentar


                              #15
                              "Suchtpotential"

                              Zitat von HansiB
                              ... , ich wollte nur auf die Problematik der Suchtmedikamente hinweisen.
                              ....

                              Meine Metastasen-Ischias-Schmerzen waren so stark, dass ich nicht liegen konnte und schon gar nicht schlafen konnte, sie verschwanden, wahrscheinlich durch die Einnahme diverser Globuli vom Heilpraktiker.
                              Hallo Hans,

                              den Zusammenhang zum "Suchtmedikament" im Vergleich zwischen Cannabis als Medikament und Morphin sehe ich entgegengesetzt zu dem von dir vermuteten: Bei Cannabis kennt man keine körperliche, eher eine psychische Abhängigkeit, beim Morphin ist die körperliche Abhängigkeit wesentlich ausgeprägter und hohe Dosierungen können sich lebensbedrohlich auswirken. Man sollte da etwas differenzierter sein, denn Morphin besitzt wie alle Opiate ein sehr hohes Suchtpotential und wird trotzdem medizinisch ohne allzu große Bedenken verordnet. Die Nebenwirkungen sind für den Patienten oft zu Anfang der Therapie, bis sich der Körper dran gewöhnt, nicht gerade angenehm und oft muss man deswegen zusätzlich weitere Medikamente einnehmen.
                              Cannabis als Droge zählt zu den sog. "weichen Drogen" - Opiate, wie Heroin, Morhium zu den "harten Drogen".

                              Ich bin weiß Gott keine Verfechterin, die zu irgendeinem "Drogenkonsum" animieren möchte, doch hier scheinen Ärzte in Deutschland und vielen Teilen Europas noch sehr von Vorurteilen gegenüber dem THC geprägt zu sein. Ähnlich wie du, denn über die Morphinmedikation hast du dich gegenüber Ebachstelze nicht echauffiert.

                              Selbst in dem WHO Stufenschema zur Schmerztherapie wird die Wirkung des Dronabinols THC als Begleitmedikation positiv erwähnt: http://www.krebsinformation.de/ksid/...t_Cannabinoide

                              Man sollte die medizinische Verwendung des Cannabis THC nicht mit dem gesellschaftlich vielfältigen Missbrauch, der politisch unter illegalen Gesichtspunkten zur Diskussion steht, vermischen. Die Mehrzahl der Bevölkerung ist offensichtlich nicht ausreichend über den medizinischen Nutzen des Cannabis THC informiert.
                              Es könnte durchaus das finanzielle Desinteresse der Pharmaindustrie eine Rolle dabei spielen, dass die selbstverständlichere Durchsetzung einer "humaneren Begleittherapie" von Schwerstkranken mit Dronabinol bislang so schwer zu realisieren ist.


                              Sei froh, dass auch du einen alternativen Weg durch deinen Heilpraktiker aufgezeigt bekamst, um die schlimmern Schmerzen in den Griff zu bekommen. Das finde ich sehr positiv; man sollte öfter erst mal sanftere Methoden ausprobieren und die stärkeren für später aufheben, falls sie nötig werden sollten.

                              Viele Grüsse,

                              Carola-Elke
                              Zuletzt geändert von Carola-Elke; 01.09.2006, 19:45.
                              Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren hauen.“ (Max Frisch)

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