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Ergebnisse sind da! aber was bedeutet das???

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    Ergebnisse sind da! aber was bedeutet das???

    Hallo Zusammen

    das ist das Ergebnis der OP: pT3a N0 Pn1 L0 Vo R1
    4+4= 8

    Kann mir das einer mal genauer erklären????

    Viele Grüße und vielen Dank

    Jasmin

    #2
    Hallo Jasmin,
    Gleason
    Aggressivität Gleason-Score
    gering 6
    mittel 7
    stark 8 bis 10
    Die T-Kategorie (cT) beschreibt den Primärtumor
    T1 Tumor nicht zu tasten und nicht sichtbar durch Bildgebung
    T1a Zufällig in entferntem Gewebe gefunden, in weniger als 5 Prozent des
    Gewebes nachweisbar
    T1b Zufällig in entferntem Gewebe gefunden, in mehr als 5 Prozent des
    Gewebes nachweisbar
    T1c Durch Stanzbiopsie bei erhöhtem PSA nachgewiesen
    T2 Tumor auf die Prostata begrenzt
    T2a Tumor nimmt weniger als die Hälfte eines Prostatalappens ein
    T2b Tumor nimmt mehr als die Hälfte eines Prostatalappens ein
    T2c Tumor in beide Prostatalappen eingewachsen
    T3 Tumor durch die Kapsel gewachsen
    T3a Tumor durchbricht ein- oder beidseitig die Kapsel
    T3b Tumor ist in die Samenblase eingewachsen
    T4 Tumor wächst in die umliegenden Organe (Blasenhals, Blasenschließmuskel,

    Enddarm, Beckenwand)
    Die N-Kategorie beschreibt, ob die Lymphknoten in der
    Nähe der Prostata befallen sind (lateinisch „nodus“ Knoten):
    N0 Lymphknoten sind frei
    N1 Lymphknoten sind befallen
    NX Lymphknotenbefall wurde nicht untersucht oder ist nicht zu beurteilen
    Die M-Kategorie beschreibt, ob Fernmetastasen
    vorhanden sind:
    M0 Keine Metastasen vorhanden
    M1 Metastasen vorhanden
    MX Metastasen sind nicht zu beurteilen

    V0= kein Hinweis auf Blutgefäßinvasion
    L0= kein Hinweis auf Lymphgefäßinvasion
    R1= Schnittränder nicht frei (Beiblatt des Pathologen beachten)

    Näheres zur weiteren Entscheidungsfindung :
    http://www.krebsgesellschaft.de/down...ca2_100818.pdf

    Gruß Matthias

    Kommentar


      #3
      Guten Abend Jasmin

      Der Tumor Deines Vaters hat die Kapsel der Prostata durchbrochen; in welchem Umfang (fokal, multifokal), einseitig oder beidseitig oder in welcher Ausdehnung ist nicht bekannt. Dies wäre aber interessant zu wissen, um die Wahrscheinlichkeit eines Rezidiv besser einschätzen zu können.

      Bei einem aPSA von ca. 18 ng/ml hätte der Befund auch schlimmer ausfallen können.

      Der Tumor ist zwar lokal fortgeschritten, muss aber nicht zwingend systemisch bzw. metastasiert sein. Die tumorfreien Lk (Anzahl ?) sind erst einmal als sehr gut zu bewerten.

      Was könnte dies konkret bedeuten :

      Es liegt eine Befundkonstellation vor, auch durch die Tatsache begründet, dass der Tumor den Schnittrand erreicht hat, die eine hohe Rezidivwahrscheinlichkeit aufweist; ebenso war der PSA-Wert vor der Op relativ hoch.

      In dieser Situation würde ich zeitnah eine Strahlentherapie anschließen, mindestens 66,6 Gy, besser 70,2 Gy, und zwar unabhängig davon, ob der PSA-Wert in den Nullbereich abfällt oder nicht.

      Sprich die Angelegenheit mit einem Strahlentherapeuten durch, möglich ist aber auch, dass dieser eine andere Sicht der Dinge hat.

      LG

      Spertel

      Kommentar


        #4
        Zitat von spertel Beitrag anzeigen
        In dieser Situation würde ich zeitnah eine Strahlentherapie anschließen, mindestens 66,6 Gy, besser 70,2 Gy, und zwar unabhängig davon, ob der PSA-Wert in den Nullbereich abfällt oder nicht.
        Ich wäre da vorsichtig. Die Datenlage bei reiner adjuvanter Radiotherapie ohne deutlichen PSA-Anstieg oder makroskopischem Rezidiv ist nicht eindeutig für eine Dosis jenseis des Bereichs 60-64Gy.
        Der Strahlentherapeut.

        Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

        Kommentar


          #5
          Bedeutet dies, dass Sie eine adjuvante Strahlentherapie zwar empfehlen, die Dosis aber auf max. 64 Gy beschränken würden ?

          Gruss

          Spertel

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            #6
            Die EU Leitlinie schlägt folgendes vor:

            "...16.5.1.1 Dose, target volume, toxicity
            The three randomised trials on adjuvant radiation therapy all used dosages less than 66 Gy, which is currently the most frequently used dose for adjuvant and salvage radiation. However, it is important to note that, as with dose escalation studies in primary radiation for PCa, an increased dose in the salvage setting may improve the biochemical response without worsening local toxicity (63,64). Dosages up to 70 Gy showed better biochemical recurrence-free rates at higher doses....Even higher doses may be considered, particularly when using improved imaging techniques, such as fiducial markers...
            "
            Who'll survive and who will die?
            Up to Kriegsglück to decide

            Kommentar


              #7
              Guten Abend,

              erst Mal Danke für die Antworten. Sie haben 6 Lymphknoten entfernt davon waren 0 Metastasiert (heißt das so?) So wie ich die Aussagen des Arztes leider nur über Papa weitergegeben verstanden hab, sind wohl winzige Mikrozellen unterhalb der Blase messbar gewesen??? Ich verstehe nicht wie das Messbar ist während der OP. Naja ich glaube Abwarten ist die schlechteste Methode. den PSA kann man ja erst in drei Monaten messen... nächste Woche gehts zur Kur, wenn er wieder da ist, sind erst c.a. gute 5 Wochen nach der Op rum...

              Morgen um 10 haben wir den Gesprächstermin in der Strahlenklinik, werde euch berichten und würde mich freuen wenn Herr Schmidt mitlesen würde...

              Gute Nacht und viele Grüße
              Jasmin

              PS: Ich glaube das war Gestern und Heute alles zuviel. Papa hat sich heute abend Erbrochen und hat Angst ins Bett zu machen und schläft kaum mehr. Das ist die erste Nacht zu Hause...

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                #8
                Zitat von strasjcj Beitrag anzeigen
                Ich verstehe nicht wie das Messbar ist während der OP. Naja ich glaube Abwarten ist die schlechteste Methode.
                und hat Angst ins Bett zu machen und schläft kaum mehr..
                Hallo Jasmin,

                das hat der Pathologe vermutlich nach der OP, als der die herausgenommene Prostata untersucht hat, festgestellt.

                Beruhige mal Deinen Vater. Nachts ist ein Stressinkontinenter meist kontinent. Die Inkontinenz ist meist tagsüber. In meiner AHBhaben sie mir sofort empfohlen, nachts keine Windeln mehr zu tragen, weil da erfahrungsgemäß nichts passiert. Wenn ihm seine Angst trotzdem nicht zu nehmen ist, dann sollte er sich halt auch nachts windeln oder ins Bett eine Inkontinenz-Unterlage legen, die über ein Sanitätshaus zu bekommen ist.

                Gruß

                Hansjörg Burger
                Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

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                  #9
                  Stil

                  Zitat von strasjcj Beitrag anzeigen
                  Hallo Zusammen

                  das ist das Ergebnis der OP: pT3a N0 Pn1 L0 Vo R1
                  4+4= 8

                  Kann mir das einer mal genauer erklären????

                  Viele Grüße und vielen Dank

                  Jasmin

                  Hallo Mattse,

                  BITTE lies die Beiträge ab Nr. 2 genau durch, so sehen gehaltvolle, aussagekräftige Beiträge in diesem Forum aus.
                  Der Stil macht es.

                  premme
                  Daten und Berichte unter: www.myprostate.eu/?req=user&id=84&page=report

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                    #10
                    Zitat von spertel Beitrag anzeigen
                    Bedeutet dies, dass Sie eine adjuvante Strahlentherapie zwar empfehlen, die Dosis aber auf max. 64 Gy beschränken würden ?
                    In der Regel bleibe ich bei 64-66 Gy.
                    Evidenz für höhere Effektivität bei höheren Dosen fehlt. Es gibt keine randomisierte Studien, sondern nur retrospektive Serien. Und bei vielen dieser retrospektiven Serien fehlt eine gute Untersuchung des Patienten vor der Bestrahlung, d.h. viele Patienten haben die Behandlung bei hohen PSA-Werten um 1 ng/ml begonnen und hatten eventuell schon ein makroskopisches Lokalrezidiv.
                    Es ist eine europäische Studie geplant, die diese Fragestellung im Falles eines PSA-Rezidives klären wird, sie wird aktuell in der Schweiz aktiviert und mehrere deutsche Zentren sollen da auch mitmachen. Man muss allerdings davon ausgehen, dass wir die Antwort darauf erst in 10 Jahren haben werden.



                    Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                    Die EU Leitlinie schlägt folgendes vor:
                    Das ist keine EU-Richtlinie, sondern was in einer Tagung von Urologen besprochen wurde.
                    Dieses Paper hat keinesfalls die gleiche Wertigkeit, wie eine S3-Leitlinie.
                    Der Strahlentherapeut.

                    Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                      #11
                      Zitat von Daniel Schmidt Beitrag anzeigen
                      Das ist keine EU-Richtlinie, sondern was in einer Tagung von Urologen besprochen wurde. Dieses Paper hat keinesfalls die gleiche Wertigkeit, wie eine S3-Leitlinie.
                      Der Titel lautet: Guidelines on Prostate Cancer
                      Verfasser sind kompetente Spezialisten: A. Heidenreich (chairman), M. Bolla, S. Joniau, M.D. Mason, V. Matveev, N. Mottet, H-P. Schmid, T.H. van der Kwast, T. Wiegel, F. Zattoni

                      Auf 164 Seiten wird hier ganz evidenzbasiert eine Richtlinie erarbeitet. Vielleicht lesen Sie sich das mal durch, die Welt bewegt sich weiter!
                      Who'll survive and who will die?
                      Up to Kriegsglück to decide

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                        #12
                        Hallo,

                        kommen gerade vom Termin in der Strahlenklinik (Dortmund) wir hatten ein fast zweistündiges Beratungsgespräch, der Strahlentherapeut hat sich viel Zeit genommen und ist auf alles eingegangen und hat sein Vorgehen und Nebenwirkungen gut erklärt, so dass wir eigentlich Zuversichtig sind das die Kompetent sind und wissen was sie tun... im April gehts los.

                        Es sind harte Röntgenstrahlen aus vier Richtungen bei 66,6 gy im Linearbeschleuniger mit vorher gesetzten Punkten a 37 Sitzungen...

                        Ein neuer Abschnitt, ich hoffe er packt das alles und die Zellen haben keine Chance. Tips für die Bestrahlung nehme ich gerne entgegen, besonders von Herrn Schmidt und natürlich auch von schon Bestrahlten.

                        Viele Grüße
                        Jasmin

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                          #13
                          Hallo Jasmin,
                          liebe Grüße an den Papa und Euch alles erdenklich Gute und viel Erfolg.
                          Gruß
                          Matthias

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                            #14
                            Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                            Der Titel lautet: Guidelines on Prostate Cancer
                            Verfasser sind kompetente Spezialisten: A. Heidenreich (chairman), M. Bolla, S. Joniau, M.D. Mason, V. Matveev, N. Mottet, H-P. Schmid, T.H. van der Kwast, T. Wiegel, F. Zattoni

                            Auf 164 Seiten wird hier ganz evidenzbasiert eine Richtlinie erarbeitet. Vielleicht lesen Sie sich das mal durch, die Welt bewegt sich weiter!
                            1. Der Absatz auf dem Sie sich beziehen beschreiebt die Dosierung beim "biochemischen Rezidiv" nicht bei der "adjuvanten" Behandlung.
                            Adjuvante Behandlung bedeutet PSA sehr niedrig, ohne ansteigende Tendenz und Bestrahlung "sicherheitshalber".

                            2. Harte Evidenz für eine Dosiseskalation jenseits der 64-66 Gy gibt es keine. Die Autoren schreiben Ihre Meinung.
                            Ich zitiete:
                            "However, it is important to note that, as withdose escalation studies in primary radiation for PCa, an increased dose in the salvage setting may improve the biochemical response without worsening local toxicity (63,64). Dosages up to 70 Gy showed better biochemical recurrence-free rates at higher doses, with 66.8 Gy radiation found to be the dose required for 50% biochemical recurrence-free survival (TCD50). Even higher doses may be considered, particularly when using improved imaging techniques, such as fiducial markers (65)."
                            Wenn in einer Richtlinie Wärter wie "may", "up to", "may be considered" auftauchen, dann können Sie davon ausgehen, dass die Evidenz fehlt. Die ganzen Quellen auf den sich diese "Empfehlungen" stützen sind retrospektive Arbeiten. Keine prospektive Studie, keine Randomisierung.
                            Daher ist das alles mit sehr viel Vorsicht zu geniessen.

                            Lesen Sie bitte auch was die Experten letztendlich EMPFEHLEN, auf Seite 129, und lassen Sie sich nicht vom blabla des Textes verirren:
                            Local recurrences are best treated by salvage radiation therapy with 64-66 Gy at a PSA serum level
                            < 0.5 ng/mL
                            Der Strahlentherapeut.

                            Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                              #15
                              Hallo Herr Schmidt,

                              und was bedeutet das jetzt im Fall meines Vaters??? Ist die Strahlenhöhe mit 66,6 gy also nicht "gefährlicher" als mit 64 gy?

                              Viele Grüße und einen schönen Abend

                              Jasmin

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