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hoch dosierte Vitamin- und Mineralstoffpräparate
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Zitat von Mattse Beitrag anzeigen
der blaue Ratgeber schreibt auf S.71:
Auch hier sind hochdosierte Präparate besonders kritisch zu sehen, denn es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass sie das Auftreten von Krebserkrankungen sogar begünstigen.
Solche Beobachtungen gab es zum Beispiel für Lungenkrebs bei Rauchern, die Beta-Karotin einnahmen, für Prostatakrebs bei Männern, die Multivitamintabletten einnahmen ...
Bloss: Was steckt dahinter und stimmt das?
Es gibt in dem blauen Ratgeber am Ende auch eine Literatur-Übersicht. Das findet sich nur eine einzige Quelle mit "prostate cancer", das ist die Studie des Leitzmann-Teams (ein bekannter Ernährungsforscher) aus 2007. Diese Studie ist im fulltext zu bekommen und zwar auch schon seit 2007. Insofern kann man alles nachlesen und mit dem, was in der Krebshilfe-Broschüre steht, vergleichen.
Wir hatten diese Debatte hier im Forum bereits damals.
Ich hatte damals ebenfalls auf den Text der Studie hingewiesen mit dem Appell, dort nachzulesen.
Was meinst du, machst du mit?
Grüsse aus HH,
Rudolf
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Zitat von RuStra Beitrag anzeigendort nachzulesen.
Was meinst du, machst du mit?
Grüsse aus HH,
Rudolf
ich habe nachgelesen.
hier ein Auszug:
Ergebnisse (aus Übersetzung) Es wurde kein Zusammenhang zwischen Krebs beobachtet Multivitamin Nutzung und Gefahr des lokalisierten Prostata also der Entstehung). Allerdings fanden wir ein erhöhtes Risiko für fortgeschrittenen Prostatakrebs. Berichterstattung übermäßigen Einsatz von Multivitaminen (mehr als sieben Mal pro Woche), wenn sie mit nie Anwender verglichen. Die Inzidenz (Anzahl der Neuerkrankungen/Rezidiv)) pro 100000 Personen-Jahre für Fortgeschrittene und tödlichen Prostatakrebs für diejenigen, die ein Multivitamin mehr als sieben Mal pro Woche teilnahmen, waren 143,8 und 18,9, verglichen mit 113,4 und 11,4 in nie Anwender. Die positiven Assoziationen mit übermäßigem Gebrauch wurden Multivitamin stärksten bei Männern mit einer Familiengeschichte von Prostatakrebs oder die einzelnen Mikronährstoffen ergänzt, darunter Selen, β-Carotin, Zink oder nahm.
Das unterstützt die Aussage des Blauen Ratgebers. Auch dort spricht man für eine erhöhte Gefahr bei fortgeschrittenem PCA. Bedenklich stimmt mich auch die Aussage zu Diabetes Typ2.
Gruß
Matthias
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Zitat von Mattse Beitrag anzeigenHallo Rudolf,
ich habe nachgelesen.
hier ein Auszug:
Ergebnisse (aus Übersetzung) Es wurde kein Zusammenhang zwischen Krebs beobachtet Multivitamin Nutzung und Gefahr des lokalisierten Prostata also der Entstehung). Allerdings fanden wir ein erhöhtes Risiko für fortgeschrittenen Prostatakrebs. Berichterstattung übermäßigen Einsatz von Multivitaminen (mehr als sieben Mal pro Woche), wenn sie mit nie Anwender verglichen. Die Inzidenz (Anzahl der Neuerkrankungen/Rezidiv)) pro 100000 Personen-Jahre für Fortgeschrittene und tödlichen Prostatakrebs für diejenigen, die ein Multivitamin mehr als sieben Mal pro Woche teilnahmen, waren 143,8 und 18,9, verglichen mit 113,4 und 11,4 in nie Anwender. Die positiven Assoziationen mit übermäßigem Gebrauch wurden Multivitamin stärksten bei Männern mit einer Familiengeschichte von Prostatakrebs oder die einzelnen Mikronährstoffen ergänzt, darunter Selen, β-Carotin, Zink oder nahm.
Die ersten beiden Sätze sind entscheidend:
1. Es wurde kein Zusammenhang zum Risiko des lokalisieren PCa gefunden.
2. Allerdings wurde was gefunden beim Risiko für fortgeschrittenen PCa.
Was aber wurde gefunden?
In der "Conclusion" darunter liest es sich so:
These results suggest that regular multivitamin use is not associated with the risk of early or localized prostate cancer. The possibility that men taking high levels of multivitamins along with other supplements have increased risk of advanced and fatal prostate cancers is of concern and merits further evaluation.
Die Möglichkeit, dass Männer, die hohe Dosen von Multivitaminen zusammen mit anderen Supplementen nehmen, ein erhöhtes Risiko für fortgeschrittenen und gefährlichen PCa haben, ist beunruhigend und muss weiter untersucht werden.
Das unterstützt die Aussage des Blauen Ratgebers. Auch dort spricht man für eine erhöhte Gefahr bei fortgeschrittenem PCA.
Auch hier sind hochdosierte Präparate besonders kritisch zu sehen, denn es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass sie das Auftreten von Krebserkrankungen sogar begünstigen.
Solche Beobachtungen gab es zum Beispiel für Lungenkrebs bei Rauchern, die Beta-Karotin einnahmen, für Prostatakrebs bei Männern, die Multivitamintabletten einnahmen ...
Wenn man weiter schauen will, was hat das Leitzmann-Team damals gefunden hat, ist vor allem zu klären, was in dem dort verwandten Fragebogen mit "Multivitamin" gemeint war. Einzelne Supplemente kann man diskutieren ( wie z.B. auf S.4 angegeben: Calcium, Zinc, Vitamin E, Vitamin A, Beta-Carotene, Vitamin C, Iron, Selenium, Folate), aber Multivitamine wohl kaum. Zumal davon auszugehen ist, dass da auch fast jeder was anderes genommen hat.
Bedenklich stimmt mich auch die Aussage zu Diabetes Typ2.
Gruß
Matthias
Ein Blick in die Studie, die in dem Blauen Ratgeber hierzu angegeben ist:
Stranges S, 2007, Effects of Long-Term Selenium Supplementation on the Incidence of Type 2 Diabetes A Randomized Trial,
eine Studie, die auch im fulltext verfügbar ist,
zeigt, dass da 4 Jahre lang täglich 200 mikrogramm Selen gegeben wurde.
Grüsse,
Rudolf
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Hallo Rudolf.
was genau wird eigentlich als hochdosiert definiert? Die herkömmlichen ALDI-SCHLECKER-LIDL-Präparate sind da ja wohl nicht mit gemeint. Entsprechend der gestellten Anforderungen muss es sich um auf den jeweiligen Patienten zugeschnittene Ergänzung aus Apotheken handeln.
Bei den Schwankungen der Normwerte kann es keine Allgemeinrezeptur sein.
Spezimen
Klientel
Norm
Serum
Kinder
1-4 Monate
18-64 µg/l
5-12 Monate
32-101 µg/l
Kleinkinder
58-116 µg/l
Schulkinder
69-121 µg/l
Erwachsene
74-139 µg/l
Urin
5-30 µg/l
Die Dosis macht das Gift: Bei 200mikrgramm ist das ja ca.1,5-fache des Normwertes. Bei Anwendungsdauer von 4 Jahren finde ich das bedenklich.
aus WWW.WIKIPEDIA.DE(Suchbegriff SELEN):
"Im Rahmen der neuerlichen Auswertung von Daten einer Studie kam Saverio Stranges von der Universität in Buffalo [17] zu dem Ergebnis, dass von den 600 Patienten, die Selen einnahmen (tägl. 200 µg) nach fast acht Jahren etwa zehn Prozent an Typ 2 Diabetes erkrankt waren. Bei der Placebo-Kontrollgruppe waren es lediglich sechs Prozent. Bis dato wurde noch keine potentielle Ursache für das erhöhte Diabetes-Risiko gefunden. Hohe Selenkonzentrationen im Blut korrelieren mit dem Risiko, an Diabetes zu erkranken.[18] Somit kommt auch die Pharmainformation vom Februar 2008 zum Schluss: „Eine kritische Haltung gegenüber wenig belegten Konzepten, hinter denen natürlich ein großes finanzielles Interesse steht, hat sich wieder einmal bestätigt."[19] Die Studienlage ist diesbezüglich jedoch nicht eindeutig. So werden der Studie von Stranges et. al. methodische Fehler unterstellt, etwa das Fehlen einer vorherigen Familienamnese, die eine erhöhte familiäre Prävalenz von Diabetes mellitus innerhalb der Selengruppe hätte ausschließen müssen, sowie die Tatsache, dass die untersuchten Probanden Personen waren, die in hohem Maße Sonnenstrahlung und Chemikalien ausgesetzt waren, weswegen sich die Ergebnisse schlecht auf "durchschnittliche" Probanden übertragen ließen. Zudem liege das Diabetes-Risiko sowohl in der Placebo- als auch in der Selengruppe unter dem amerikanischen Durchschnittswert[20]. Andere Studien legen weiterhin einen hemmenden Effekt von Selen auf die Entwicklung von Diabetes mellitus nahe, darunter eine jüngst veröffentlichte von Tasnime Akbaraly (Universität Montpellier) durchgeführte Untersuchung an 1162 Männern und Frauen."
"Darum kann Selen eine wichtige Rolle beim Schutz der Zellmembranen vor oxidativer Zerstörung spielen (Radikalfänger)."
"In einer kritischen Bewertung der Pharmainformation vom Juni 2005
wird festgestellt, dass die bislang verfügbaren Studien keine Hinweise für einen Nutzen einer zusätzlichen Gabe von Selen in irgendeinem Zusammenhang erbringen konnten. Zwar scheint eine positive Beeinflussung verschiedener Krebsarten möglich, andererseits die Begünstigung anderer Karzinome nicht unwahrscheinlich.
Ich bevorzuge da doch lieber Zinkpräparate in Verbindung mit hochdosiertem Vitamin C.
Gruß
Matthias
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