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PCa Mortalität im Vergleich - Zusammenhang zum PSA-Test

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    PCa Mortalität im Vergleich - Zusammenhang zum PSA-Test

    Ralph Valle, ein alter US-PCa-Aktivist, hat diese Zahlen aktuell auf der PPML-mailing-list gepostet, aus WHO-Statistiken.
    Ich finde, die sollten hier auch gezeigt und diskutiert werden !

    ++++++++++++++++++++++++++++++++++

    Why don't we hear about this? Where are you USPSTF????

    In countries in which the PSA test is more used to detect PCa, the rate of
    PCa mortality and trend are down and fewer men are dying of the disease.

    U.S.A.'s rate is 19.8 men per 100K population

    Canada's rate is 23.3

    On the other hand, where PSA use is low, the trend is flat or even increasing and more men are dying.

    Sweden's rate is 54.8 men per 100K population

    Norway's rate is 45.4

    Switzerland's rate is 34.7

    U.K.'s rate is 34.4

    The reason we do not hear is obvious. It doesn't fit their picture.

    What else is new? Just let them die.

    RalphV
    ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

    Hi Ralph,
    Could you tell us where these figures come from... I want to spread the word wider and anticipate someone asking this. Thanks,

    Cal Jones (BOB 8/00)
    +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

    The United States Preventative Services Task Force is a group of
    dedicated medical professionals and researchers who make
    recommendations to the government about best practices about
    preventive services. This is a quasi-governmental agency and has no
    force of law or enforcement but is strongly considered in the re-
    imbursement for governmental health agencies such as Veterans
    Hospitals and services, Medicare and Medicaid for the poor. Private
    insurers listen closely to the USPSTF to determine their safest
    actions. They take stands that may be unpopular for others but since
    they do not control money or services they can lead the way in making
    new standards. The do not recommend screening of men for psa. They
    also made a hotly debated recommendation about the questionable risk/
    reward for breast cancer screening for women under age 50, publicized
    a year or so ago.
    +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

    Hi Cal,

    Figures are from the World Health Organization (WHO) and can be found at:
    The United Nations agency working to promote health, keep the world safe and serve the vulnerable.


    Spread, spread and thanks to you!

    RalphV

    #2
    Ich hatte schon mal versucht auf die Differenz der Überlebensraten US vs. Deutschland (Europe) hinzuweisen. Abwehrreaktionen bzw. lauwarme Erklärungsversuche waren die Folge. Man scheint nicht bereit sich damit zu beschäftigen. Dabei zieht sich das wie ein roter-Faden durch die Publikationen:

    Bei Mamma- und Prostatakarzinom längeres Überleben in USA

    Gerade diejenigen, die an Qualität der Behandlung, nicht nur an Wirtschaftlichkeit interessiert sein wollen, sollten dies zum Anlass nehmen darüber nachzudenken. Wenn man sich die ganzen Daten näher betrachtet, fällt vor allem auf, dass die (kurzzeit) 5 Jahres Überlebensrate in USA bedeutend besser aussieht wie bei uns:

    "...The age-adjusted 5-year survival rates for ... Survival was significantly higher in the United States
    for all solid tumors, except testicular, stomach, and soft-tissue cancer, the authors report.
    The greatest differences were seen in the major cancer sites: colon and rectum
    (56.2% in Europe vs 65.5% in the United States), breast (79.0% vs 90.1%), and prostate cancer (77.5% vs 99.3%)..."


    Natürlich ist das alles nicht monokausal, das wäre zu einfach. Oft wird die aktivere Bereitschaft zur Früherkennung (wohl PSA Test gemeint) als Erklärung angeführt. Erinnern muss ich aber daran, dass gerade diese PSA Früherkennung nicht leitlinienkonform ist, also per Definition "keinen Überlebensvorteil bringt". Die bessere Überlebensrate für andere, nicht so leicht per Marker erkennbare Tumore, spricht ebenfalls dagegen. Leider findet oft keine Diskussion statt, man ist stark den "Leitlinien" verhaftet, was nicht sein darf, das nicht sein kann. Gutes Beispiel war z.B. die adjuvante/salvage RT nach RPE failure.



    Schade, dass man nicht anerkennen will, das auch in anderen System gute, manchmal bessere Leistungen erbracht werden.
    Who'll survive and who will die?
    Up to Kriegsglück to decide

    Kommentar


      #3
      Hallo Low Road,
      nun musste man fragen warum die PSA Früherkennung nicht in den Leitlinien verankert ist , wenn in anderen Ländern die Sterblichkeit geringer ist und dort ein PSA Screening etabliert ist.
      Aus den S3 Leitlinien:"Die alleinige digitale-rektale Untersuchung der Prostata ohne PSA-Bestimmung ist als Früherkennungsuntersuchung für ein Prostatakarzinom nicht ausreichend."
      Statement, LoE 2++ Gesamtabstimmung: 100 %
      Literatur: [55; 69-73]

      Was soll dein Beispiel mit der adjuvanten RT aussagen ?
      Bitte um Erklärung.
      Gruß
      Skipper
      http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

      Kommentar


        #4
        Zitat von RuStra Beitrag anzeigen

        Hi Cal,

        Figures are from the World Health Organization (WHO) and can be found at:
        The United Nations agency working to promote health, keep the world safe and serve the vulnerable.


        Spread, spread and thanks to you!

        RalphV
        So, ich hab jetzt mal die o.a. WHO-Quelle durchforstet und diese Tabelle zusammengestellt.
        Ich finde, sie ist interessant, aber wie verlässlich die Angaben sind und was dahinter steht, wer weiss das schon.

        Land
        Jahr der Statistik
        Todesfälle durch PCa auf 100.000 Einwohner (nicht Männer!)
        Südafrika
        2005
        8,5
        Mexiko
        2005
        9,4
        Brasilien
        2004
        10,5
        Israel
        2004
        12,8
        Russland
        2006
        12,9
        Japan
        2006
        15,5
        Chile
        2005
        18,8
        USA
        2005
        19,8
        Argentinien
        2005
        20
        Polen
        2006
        20
        Kanada
        2004
        23,3
        Spanien
        2005
        25,8
        Österreich
        2006
        26,9
        Italien
        2003
        27,6
        Griechenland
        2006
        27,8
        Australien
        2003
        28,7
        Deutschland
        2006
        28,7
        Neuseeland
        2004
        29,1
        Niederlande
        2006
        29,6
        Frankreich
        2005
        30,7
        Finnland
        2006
        31,6
        England
        2006
        33,9
        Schweiz
        2005
        34,7
        Island
        2006
        38
        Kuba
        2005
        40,1
        Dänemark
        2001
        42,2
        Norwegen
        2005
        45,4
        Luxemburg
        2005
        50
        Schweden
        2005
        54,8
        Zuletzt geändert von RalfDm; 12.02.2011, 11:19. Grund: Tabelle "verschönert" (nach Absprache mit RuStra)

        Kommentar


          #5
          Hallo Rusta,
          ????????????
          was sollen uns diese Zahlenreihen sagen ? Ich wiederhole mich ! ( siehe #3)
          Gruss Skipper
          http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

          Kommentar


            #6
            Zitat von skipper Beitrag anzeigen
            Hallo Rusta,
            ????????????
            was sollen uns diese Zahlenreihen sagen ? Ich wiederhole mich ! ( siehe #3)
            Gruss Skipper
            Ja, wie wärs, wenn du an der Beantwortung deiner Fragen selbst mitarbeiten würdest?!

            Die Zahlenreihe ist nur ne Fleissarbeit, die ich u.a. dir abgenommen habe - die Interpretation aber sollte an dem ansetzen, was a) Ralph Valle und b) LowRoad gesagt haben:

            1. Könnten die deutlichen Unterschiede in der PCa-Mortalität zwischen vergleichbaren Ländern (Südafrika kann man beispielsweise nicht nehmen, denn ein kurzer Blick auf die Lebenserwartung der Länder zeigt, dass ein Land, das eine Lebenserwartung von 80 hat, nicht mit einem Land, das eine von 50 hat, bzgl. der PCa-Mortalität vergleichbar ist) u.a. an der unterschiedlichen Nutzung des PSA-Tests liegen?

            2. Könnten die deutlichen Unterschiede in der Krebs-Überlebens-Wahrscheinlichkeit zwischen europäischen Ländern und den USA an massiven Fehlern im Gesundheitssystem liegen?

            Im übrigen wiederhole ich mich auch in dem Appell, selbst zu lesen, zu lesen, zu lesen!

            Rudolf

            Kommentar


              #7
              Zitat von skipper Beitrag anzeigen
              Hallo Low Road,
              hallo skipper,
              nachdem du mich selbst angesprochen hast und ich geantwortet habe, will ich jetzt mal versuchen, auf deine fragen an LowRoad zu antworten ...

              nun musste man fragen warum die PSA Früherkennung nicht in den Leitlinien verankert ist , wenn in anderen Ländern die Sterblichkeit geringer ist und dort ein PSA Screening etabliert ist.
              Das ist ja gerade strittig, ob die geringere Sterblichkeit mit der Etablierung des PSA Screening zusammenhängt bzw. umgekehrt.

              Aus den S3 Leitlinien:"Die alleinige digitale-rektale Untersuchung der Prostata ohne PSA-Bestimmung ist als Früherkennungsuntersuchung für ein Prostatakarzinom nicht ausreichend."
              Statement, LoE 2++ Gesamtabstimmung: 100 %
              Literatur: [55; 69-73]
              Genau, in den Leitlinien auf S.22 gibts den Abschnitt 3 "Früherkennung und Biopsie".
              Dort werden unter 3.1 "PSA und DRU in Früherkennung/Screening" 11 verschiedene Empfehlungen/statements ausgesprochen, danach werden sie ausführlich erläutert.

              Die von dir zitierte Empfehlung ist die unter 3.4 aufgeführte ist ein statement, dem sicher niemand mehr widersprechen würde, denn NUR die Tastuntersuchung ist sicher von gestern (hübsches, kleines Beispiel von mir selbst: Ich habe ja nun aufgrund von stanzbefunden heftige neuroendokrine Tumorentwicklung, gleichwohl haben gleich 2 Ärzte (mein Uro + und der Seeds-Radiologe) gesagt, wie würden nichts tasten).

              Wenn wir aber der Frage nachgehen wollen, inwieweit die immer noch nicht genügende Anwendung des PSA-Tests in Deutschland (meine Meinung, BPS-Meinung, Uro-Meinung) ursächlich sein könnte für ein vergleichsweise noch zu viel zu hohes Mortalitäts-Niveau, sollten wir dieses Empfehlungen/statements aus der Leitlinie einbeziehen:

              statement:
              3.1
              Es ist derzeit nicht eindeutig belegbar, dass die Durchführung eines PSA-gestützten Screenings und damit verbundene
              Risiken diagnostischer und therapeutischer Konsequenzen durch eine Lebensverlängerung aufgewogen werden.
              Statement, LoE 1++
              Gesamtabstimmung: 82 %
              Literatur: [54-68]

              Empfehlung Grad A:
              3.2
              Männern mit dem Wunsch nach einer Früherkennungsuntersuchung auf ein Prostatakarzinom soll die Bestimmung
              des PSA und eine digitale-rektale Untersuchung empfohlen werden.
              Empfehlungsgrad A, LoE 1+ bis 2+
              Gesamtabstimmung: 100 %
              Literatur: [55; 69-73]

              Dann noch 3.6 bis 3.11 hinzuziehen, aber die wichtigsten sind 3.1 und 3.2. Warum?

              Weil das die konsensuale Tendenz der an der Formulierung der Leitlinien beteiligten Personen zeigt: Wenn Männer selbst Früherkennung machen lassen wollen, soll ihnen die PSA-Bestimmung empfohlen werden, auch wenn die evidenzbasierte Studienlage den ultimativen Lebensverlängerungsbeweis noch nicht geliefert hat. Die unter 3.1 angeführte Literatur habe ich unten reinkopiert, dass mann sehen kann, von wann die Papiere sind (sind immerhin 3 Papiere aus 2009 dabei).


              Was soll dein Beispiel mit der adjuvanten RT aussagen ?
              Bitte um Erklärung.
              Gruß
              Skipper
              Ich nehme an, er wollte sagen, wer gleich nach OP ne ergänzende Bestrahlung bekommt, hat ein längeres Metastasen-freies Überleben.
              Die angezeigte Graphik stammt aus dem Link auf Vortrag, das ist Folie 32, die sich wiederum bezieht auf Thompson IM et al. J Urol 181; 956, 2009, eine Untersuchung, die im fulltext verfügbar ist (also schon wieder: lesen_lesen_lesen!).

              Was sagt die Leitlinie zur adjuvanten RT nach OP?
              Da gibts dieses:

              Unter 6.2.1 "Therapie des PSA-Rezidivs und der PSA-Persistenz nach radikaler Prostatektomie"

              Empfehlung Grad B (also nicht "soll", sondern "sollte"):
              6.9
              Die perkutane Salvagestrahlentherapie (SRT) (mind. 66 Gy) sollte als Therapieoption nach radikaler Prostatektomie bei
              PSA-Anstieg aus dem Nullbereich in der Kategorie pN0/Nx angeboten werden.
              Empfehlungsgrad B, LoE 2-3
              Gesamtabstimmung: 89 %
              Literatur: [513], LoE 2-3, [514], LoE 2-3; [515], LoE 2-3

              An dieser Stelle müsste man die genauen Kriterien der Studie von Ian Thompson et al. mit den Kriterien der Leitlinie vergleichen, um evtl. einen Unterschied finden zu können, der rechtfertigen würde, hier den Finger zu erheben.

              Wie auch immer, es gilt das Hofstadtersche Grundgesetz: Es ist immer alles komplizierter als man denkt, selbst wenn man das Hofstadterssche Grundgesetz berücksichtigt.

              Grüsse,
              Rudolf

              +++++++++++++++++++++++++++++
              Literatur 54 - 68 aus der Leitlinie:

              54. Ilic D, O'Connor D, Green S, Wilt T. Screening for prostate cancer. Cochrane
              Database Syst Rev 2006;(3):CD004720.

              55. Harris R, Lohr KN, Beck R, Fink K, Godley P, Bunton AJ. Screening for
              prostate cancer. Rockville: AHRQ; 2002.

              56. Agalliu I, Weiss NS, Lin DW, Stanford JL. Prostate cancer mortality in relation
              to screening by prostate-specific antigen testing and digital rectal examination: a
              population-based study in middle-aged men. Cancer Causes Control
              2007;18(9):931-7.

              57. Concato J, Wells CK, Horwitz RI, Penson D, Fincke G, Berlowitz DR, Froehlich
              G, Blake D, Vickers MA, Gehr GA, Raheb NH, Sullivan G, Peduzzi P. The
              effectiveness of screening for prostate cancer: a nested case-control study. Arch
              Intern Med 2006;166(1):38-43.

              58. Horninger W, Berger A, Pelzer A, Klocker H, Oberaigner W, Schonitzer D,
              Severi G, Robertson C, Boyle P, Bartsch G. Screening for prostate cancer:
              updated experience from the Tyrol study. Can J Urol 2005;12 Suppl 1:7-13.

              59. Perron L, Moore L, Bairati I, Bernard PM, Meyer F. PSA screening and
              prostate cancer mortality. CMAJ 2002;166(5):586-91.

              60. Shaw PA, Etzioni R, Zeliadt SB, Mariotto A, Karnofski K, Penson DF, Weiss
              NS, Feuer EJ. An ecologic study of prostate-specific antigen screening and
              prostate cancer mortality in nine geographic areas of the United States. Am J
              Epidemiol 2004;160(11):1059-69.

              61. Weinmann S, Richert-Boe KE, Van Den Eeden SK, Enger SM, Rybicki BA,
              Shapiro JA, Weiss NS. Screening by prostate-specific antigen and digital rectal
              examination in relation to prostate cancer mortality: a case-control study.
              Epidemiology 2005;16(3):367-76.

              62. Andriole GL, Crawford ED, Grubb RL,3rd, Buys SS, Chia D, Church TR, Fouad
              MN, Gelmann EP, Kvale PA, Reding DJ, Weissfeld JL, Yokochi LA, O'Brien B,
              Clapp JD, Rathmell JM, Riley TL, Hayes RB, Kramer BS, Izmirlian G, Miller AB,
              Pinsky PF, Prorok PC, Gohagan JK, Berg CD, PLCO Project Team. Mortality
              results from a randomized prostate-cancer screening trial. N Engl J Med
              2009;360(13):1310-9.

              63. Schröder FH, Hugosson J, Roobol MJ, Tammela TL, Ciatto S, Nelen V,
              Kwiatkowski M, Lujan M, Lilja H, Zappa M, Denis LJ, Recker F, Berenguer A,
              Maattanen L, Bangma CH, Aus G, Villers A, Rebillard X, van der Kwast T,
              Blijenberg BG, Moss SM, de Koning HJ, Auvinen A, ERSPC Investigators.
              Screening and prostate-cancer mortality in a randomized European study. N
              Engl J Med 2009;360(13):1320-8.

              64. NHS Cancer Screening Programmes. Prostate Cancer Risk Management.
              2009 [cited: 2009 Juni 22]. Available from:


              65. U.S. Preventive Services Task Force. Screening for prostate cancer: U.S.
              Preventive Services Task Force recommendation statement. Ann Intern Med
              2008;149(3):185-91.

              66. Heidenreich A, Aus G, Abbou CC, Bolla M, Joniau S, Matveev V, Schmid HP,
              Zattoni F, European Association of Urology. EAU guidelines on prostate cancer.
              Arnhem: EAU; 2007.

              67. Dutch Urological Association. Prostate Cancer. Nation-wide guideline. Version
              1.0. Maastricht: Dutch Urological Association; 2007.
              68. New Zealand Guidelines Group. Prostate Cancer Screening in New Zealand.
              Wellington: National Advisory Committee on Health and Disability National
              Health Committee; 2004.

              Kommentar


                #8
                Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen

                Ich hatte schon mal versucht auf die Differenz der Überlebensraten US vs. Deutschland (Europe) hinzuweisen.

                ...

                Wenn man sich die ganzen Daten näher betrachtet, fällt vor allem auf, dass die (kurzzeit) 5 Jahres Überlebensrate in USA bedeutend besser aussieht wie bei uns:

                [I]"...The age-adjusted 5-year survival rates for ... Survival was significantly higher in the United States
                for all solid tumors, except testicular, stomach, and soft-tissue cancer, the authors report.
                Ich möchte gern diesen o.a. Link von LowRoad aufgreifen, also der Artikel in Medscape von August 2007, und zwar, weil dieser redaktionelle Artikel (im Gegensatz zu dem Journalonko-Artikel) auf Quellen zeigen, die im fulltext verfügbar sind, in der also JEDERMANN (und JEDEFRAU) nachlesen kann!
                Egal, ob er oder sie Englisch kann - wenn man/frau es (noch) nicht kann: Diese Sprache, erst recht, wenn man "nur" medizinische Papiere LESEN und VERSTEHEN will, ist auch noch im angeblich fortgeschrittenen Lebensalter ERLERNBAR!!
                Das konkret angesprochene Papier aus Lancet Oncology von Septb.2007 ist zwar auch nicht im fulltext da, aber das Projekt selbst hat andere Veröffentlichungen hervorgebracht:

                Die Quelle ist das EUROCARE Projekt, aus dem heraus eine Reihe von Veröffentlichungen hervorgegangen sind.
                Man kommt da auf einfache Weise ran:

                Suchbegriffe ins PubMed eingeben:

                Verdecchia A cancer
                Dann rechts auf "Free Full Text" klicken und
                dann empfehlen sich diese beiden Papiere:

                Survival for cancer patients in Europe

                Patient survival for all cancers combined as indicator of cancer control in Europe

                Viel Spass beim Lesen
                + schönes Wochenende,
                Rudolf

                Kommentar


                  #9
                  Danke, Ralf!

                  Ich habe mal die Lebenserwartung der Männer berücksichtigt, dann ergibt sich:

                  Wenn man die Lebenserwartung der Männer berücksichtigt, fallen Länder, die eine sehr niedrige Pca-Mortalität haben, raus: Südafrika, Russland, Brasilien

                  Wenn man mal eine Minimal-Lebenserwartung von 75 Jahren für Männer ansetzt, fallen weitere Länder raus: Polen, Argentinien, Mexiko

                  Wenn man dann die verbliebenden Länder hinsichtlich ihrer Pca-Mortalität vergleicht, ist zu fragen, was den Unterschied von z.B. den ersten 5 Ländern und den letzten 5 Ländern ausmacht

                  Als Tabelle habe ich im Moment nur ein excel-Format ...

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                    #10
                    Hallo Rudolf,
                    danke für deine Hinweise. Wie du richtig schreibst gilt: wer lesen kann ist im Vorteil.
                    "Since the introduction of PSA testing, prostate cancer incidence [23] and survival have increased remarkably in most western countries [6]. Incidence
                    and survival are further increased by incidental di- agnosis during examinations for benign prostate dis- ease [24]. In contrast to survival, mortality for pros- tate cancer is decreasing only slightly [25]. It remains unclear what proportion of prostate cancers diag- nosed in preclinical phase are destined to became symptomatic [26]. High survival for this cancer may partially reflect inflated incidence, without real ben- efit to patients. The remarkable between-country differences in prostate cancer survival are mostly related to the different diffusion of early diagnosis practices." aus Survival for cancer patients in Europe
                    Gruß Skipper
                    http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

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                      #11
                      Ich nehme an, er wollte sagen, wer gleich nach OP ne ergänzende Bestrahlung bekommt, hat ein längeres Metastasen-freies Überleben.
                      Die angezeigte Graphik stammt aus dem Link auf Vortrag, das ist Folie 32, die sich wiederum bezieht auf Thompson IM et al. J Urol 181; 956, 2009, eine Untersuchung, die im fulltext verfügbar ist (also schon wieder: lesen_lesen_lesen!).

                      Was sagt die Leitlinie zur adjuvanten RT nach OP?
                      Da gibts dieses:

                      Unter 6.2.1 "Therapie des PSA-Rezidivs und der PSA-Persistenz nach radikaler Prostatektomie"

                      Empfehlung Grad B (also nicht "soll", sondern "sollte"):
                      6.9
                      Die Thompson Studie hebt aber "nur" auf T3N0M0 ab insoweit wuerde ich nicht generell hier einen Vergleich mit dem globalen Thema adjuvante Bestrahlung für alle bringt längeres metastasenfreies Überleben sehen wollen.
                      Nevertheless wie eben meistens beim PCa die individuelle Ausrichtung wird entscheiden, siehe derzeitige Diskussion IMRT bei spätestens 0,2 Redzidiv (zunehmende Expertenmeinung noch keine Evidenzstudien) versus bei 0,5 aktuelle Leitlinie
                      Gruss aus Tornesch
                      Guenther
                      SHG Prostatakrebs Pinneberg
                      Dies ist die Ansicht eines Betroffenen und keine fachärztliche Auskunft
                      Serve To Lead

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                        #12
                        Zitat von RuStra Beitrag anzeigen

                        Als Tabelle habe ich im Moment nur ein excel-Format ...

                        Ich habe sie vorläufig hier abgelegt.

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                          #13
                          Guten Abend Rudolf,
                          will mich mal etwas am Thema PSA zur Früherkennung als Grund der unterschiedlichen Überlebensraten abarbeiten. Und ja, ich lese schon ein ganze Menge an Kram, der so über meinen (virtuellen) Schreibtisch läuft. Mir geht es bei der Darstellung der Überlebensraten US vs. EC hauptsächlich um die High-Risk Fälle. Diese speisen im weitestgehendem Umfang die Sterblichkeitsraten in den ersten 5 Jahren. Oft wird beschrieben, dass gerade der PSA Test zur Früherkennung das Risikoprofil drückt, ist auch richtig:



                          Wenn man sich die nächste Folie anschaut, sieht man woher sich die immer noch verbleibenden Hochrisikofälle speisen: Gleason 8 bis 10! Da ist mit PSA Test nicht so viel auszurichten, leider. Diese Gruppe wird es immer und in relativ konstanter Zahl geben. Hier wäre eine individualisierte Therapie erforderlich.

                          "...Research energy should be shifted to focus on further stratifying the high-risk group and assessing which patients might achieve better long-term control with multimodal therapy. To accomplish this, we will need to move beyond simply PSA, stage, and grade and look to molecular markers and gene expression signatures...."

                          Abgesehen davon, wäre mit oder ohne PSA Früherkennung der Unterschied nach 5 Jahren unerheblich.



                          Eine Facette dieser Individualisierung wäre z.B. die Vorverlegung der RT hin zu einer adjuvanten statt salvage Therapie bei High-Risk Patieten. Low-Risk Patienten, da kann ich Guenther beruhigen, kommen dafür nicht in Betracht!
                          Who'll survive and who will die?
                          Up to Kriegsglück to decide

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                            #14
                            Hallo Low Road ,
                            hier etwas Interessantes für deinen virtuell Schreibtisch:

                            Gruß Skipper
                            http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

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                              #15
                              Guten Abend Skipper,
                              danke für den Link. So oder so ähnlich gibt es mehrere Studien:

                              Follow-up periodCumulative BCR following surgeryProstate cancer mortality among those with a BCR after surgeryCumulative BCR following radiationProstate cancer mortality among those with a BCR after radiation
                              5-year34%3%35%11%
                              10-year37%11%46%20%
                              15-year37%21%48%42%


                              Earlier this year we reported on a paper by Zelefsky et al. suggesting lower levels of prostate cancer-specific morbidity and mortality after surgery than after radiation therapy. Now there’s…


                              Kommt sogar auf einen 2,46 fachen Vorteil der RPE vs. RT als Ersttherapie. Das erklärt vielleicht auch die nach wie vor hohen Operationsraten in USA, die sich mit Strahlentherapie so in etwa die Waage halten.

                              Widersprechen tut sich das aber mit 'Rudolfs bunten Kreisen', oder vielleicht auch nicht, denn EBRT schneidet hier im Vergleich zur Operation nicht so dolle ab. Erst der mit Brachytherapie erfolgte Boost macht die RT auch im High-Risk Bereich sinnvoll?! Aber das wird gerade in der UKE Zusammenfassung bestritten. Weiterhin wird heute meist eine parallel laufende ADT bei Strahlentherapie verordnet.

                              Es bleibt leider unübersichtlich.
                              Who'll survive and who will die?
                              Up to Kriegsglück to decide

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