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Cancer Recurrence after RT - Rezidiv nach Bestrahlung - Dr.Myers

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    Cancer Recurrence after RT - Rezidiv nach Bestrahlung - Dr.Myers

    Nun gibts die Diskussion des Rezidivs nach Bestrahlung!

    Man kann sich das online anschauen
    oder
    links oben "Share" zweimal anklicken, dann kann mans runterladen und ganz in Ruhe offline anschauen
    oder
    warten, bis (wieder) ein fleissiges Heinzelmännchen (oder mehrere) die Übersetzung liefert und dann nur noch über die Übersetzung nachgrübeln ...

    #2
    Recurrence After RT - Rezidiv nach Strahlentherapie - Dr. Myers

    This week Dr. Snuffy Myers talks about prostate cancer that recurs after radiation therapy.


    Also, das heutige Video ist aufgrund des Bedarfs von mehreren Patienten entstanden, die sich fragen, was tun wenn nach Strahlentherapie ein Rezidiv erkennbar ist. Beispielsweise ein Patient mit alleiniger Brachytherapie und ein anderer mit IMRT [Intensity-modulated radiotherapy] der Prostata.

    Wir wollen nun diese beiden unterschiedlichen Situationen betrachten, da hier einige wichtige Punkte gezeigt werden können. Brachytherapie bedeutet radioaktive Seeds in die Prostata eingebracht. Seeds werden deshalb gewählt, weil ihre radioaktive Strahlung nur eine kleine Reichweite hat. Das ist der Vorteil dabei, denn es bedeutet die Strahlung wirkt in der Prostata, belastet aber das umgebende Gewebe nicht. Das ist die Theorie bei dieser Vorgehensweise. Behandlung des Krebses mit minimaler Belastung des normalen Gewebes. Es funktioniert meist recht gut.

    Normalerweise wird das nur bei Prostatakrebs angewendet, welcher nicht sehr aggressiv ist. Also zwischen [Gleason] 6 und 7a. Der Nachteil dieser Methode ist, da die Strahlung in Abhängigkeit der Entfernung von den Seeds stark abfällt, wenn dann zwischen den Seeds eine Lücke entsteht, wird ein Teil des Gewebes ungenügend bestrahlt! Das passiert ziemlich oft, denn der Krebs den wir sehen, das ist nur ein kleiner Teil des Bildes. Allzuoft sehe ich Rezidive in der Prostata [Lokalrezidiv] bei Patienten die eine alleinige Seed Behandlung hatten. Und eine Bildgebung zeigt dann meist, dass die Seeds durch eine wachsende Tumormasse verschoben sind. Das ist das Hauptproblem.

    Ich bin sicher etwas voreingenommen, da Patienten erst zu mir kommen, wenn etwas schiefgegangen ist, aber ich muss sagen, die Rückfallrate nach alleiniger Seeds Behandlung ist für mich unakzeptabel [hoch]. Deswegen empfehle ich es momentan nicht mehr.

    Rezidivpatienten die eine alleinige Seeds Therapie hatten, bei denen ist es wahrscheinlich, dass es sich um ein Lokalrezidiv handelt. In dieser Situation kann Cryo Therapie das Rezidiv zerstören. Es gibt zwei unterschiedliche Optionen für Cryo-Therapie.

    1. Einfrieren der ganzen Prostatedrüse, das geht über die Prostata hinaus, und es ist wahrscheinlich, dass damit der Krebs innerhalb der Prostate ausgeschaltet werden kann. Das Problem ist, dass es zu Erektiler-Dysfunktion bei fast allen führt. Das ist der Preis der bezahlt werden muss.

    2. Weiterhin gibt es ein gezieltes Einfrieren nur von betroffenen Stellen, kontrolliert durch kühlende und erwärmende Einsätze. In den Händen eines erfahrenen Therapeuten, kann es zum Erhalt der Erektionsfähigkeit kommen. Dazu muss das Rezidiv natürlich von den neurovaskulären Nervenbündeln, die zum Penis laufen entfernt sein.

    Wenn ein Brachytherapierter Mann zu mir kommt, schau ich erst mal, ob es sich um ein Lokalrezidiv handelt, und welche Therapie angebracht sein wird.

    Es gibt natürlich auch Lokalrezidive bei externen Strahlentherapie, wenn die Strahlendosis zu gering gewählt wurde. Wir wissen inzwischen, dass Krebs in der Prostata erst mit Dosen oberhalb von 75Gy ausgeschaltet werden kann. Mit der IMRT Technik ist es heute möglich bis 80 [Gy] und darüber hinaus zu gehen. Bei Patienten mit dieser Dosis sind Lokalrezidive ein sehr ungewöhnliches Ereignis. Patienten die zu uns kommen, und mit externer Strahlentherapie mit einer Dosis unter 70Gy behandelt wurden, bei denen ist ein Lokalrezidiv wahrscheinlich. Cryo Therapie ist dann eine vernünftige Vorgehensweise.

    Zwischenzeitlich sehen wir aber auch immer mehr Patienten, die mit IMRT und >75Gy, manchmal >80Gy behandelt wurden. Wenn sich da ein biochemisches Rezidiv zeigt, ist die Wahrscheinlichkeit eines Lokalrezidivs dramatisch kleiner. Der sehr aggressiv arbeitende Strahlentherapeut Michael Dattoli meint, dass das extrem ungewöhnlich wäre einen Patienten mit einem Lokalrezidiv zu sehen. Die Frage die sich stellt ist, wo ist das Rezidiv zu finden. Dazu schaue ich mir weitere Einzelheiten der durchgeführten Strahlentherapie an. Wenn jemand zu mir kommt, der eine externe Strahlentherapie der Prostata oder Seeds + Strahlentherapie der Prostata hatte, und das war alles was getan wurde, sind die Rezidive in den allermeisten Fällen in den Becken-Lymphknoten zu finden. Meisten entlang der Arterien in der Leistengegend, manchmal auch im Bauchraum an der Aortenbifurkation [Gabelung] oder paraaortal [ich bin mir hier in dem Verständnis der medizinischen Fachbegriffe nicht sicher, deshalb noch ein Bild von Myers, welches er zu diesem Sachverhalt einmal präsentiert hat].



    Woher wissen wir das? Wir haben Patienten in die Niederlande zum COMBIDEX Scan geschickt [z.Z. nicht möglich, da Kontrastmittelzulassung erloschen], grosse Patientengruppen gingen dahin. Neuerdings schicken wir Patienten zu Stephen Bravo der das USPIO Verfahren zur Erkennung befallener Lymphknoten anbietet. Ich war erschrocken als ich gesehen habe,
    wie lokal begrenzt die Lymphknotenmetastasen im Becken oder im unteren Bauchraum sassen. Fälle wo die Metastasen ausserhalb dieses Bereiches waren, korrelieren mit hohem Gleason Grad und kurzer PSA Verdopplungszeit.

    Also in diesen Fällen [vermuteter Becken-Lymphknotenbefall] bevorzugen wir eine Bildgebung durchzuführen und schicken die Patienten dann zur erneuten Strahlentherapie, wo die befallenen Stellen behandelt werden. In speziellen Fällen ergänzen wir das mit zusätzlicher Hormontherapie.

    Manchmal ist das Rezidiv auch anderswo, oder die Becken-Lymphknoten wurden schon bestrahlt, dann schauen wir uns die PSAVZ an. Genauso wie unter active surveillance (AS). Wenn wir die PSA Entwicklung hemmen können, durch eine Therapie ohne Nebenwirkungen, setzen wir das bevorzugt ein. Das ist die erste Massnahme, wir empfehlen: Avodart oder Proscar,
    versichern sie sich, dass ihr Vit-D Level im oberen Bereich liegt, Granatapfel Kapseln, Resveratrol und Curcuma. Der gleiche Mix, den wir für AS empfehlen.

    Wir handeln aggressiver, wenn die Krankheit aggressiver wird. Leukine, Celebrex und allerlei andere Dinge, die in Studien eine Beeinflussung der PSAVZ gezeigt haben. Wenn das alles nicht reicht, wird intermittierende Hormontherapie eingesetzt. 12 Monate 3-fache Blockade, dann Unterbrechung der Hormontherapie. Jetzt versuchen wir alles die PSAVZ zu bremsen, damit wir eine längere Pause zwischen den Hormontherapien hinbekommen. Ja länger ein Patient ausserhalb der Hormontherapie ist, um so glücklicher wird er sein, und umso geringer ist das Herz- Kreislaufrisiko und es verlängert die Zeit bis sich Kastrationsresistens bildet.

    Das ist die Kunst der Behandlung eines Rezidivs, Detailverständnis für den klinischen Kontext der Erkrankung. Erkennen wo sich der Krebs befindet oder wahrscheinlich befindet. Ich hoffe, das dies hilfreich war - passt auf euch auf!
    Who'll survive and who will die?
    Up to Kriegsglück to decide

    Kommentar


      #3
      Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
      Recurrence After RT - Rezidiv nach Strahlentherapie - Dr. Myers
      Superfidibolius!!
      Gestern kam das Video, heute schon hier auf deutsch - das hast du gut gemacht !!!
      Und ganz ohne Beauftragung des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages !!!!

      Wenn man mal die Einschätzung von Dattoli & Myers übernimmt, dass es beim PCa schon 75 Gy und mehr sein sollten, und auch berücksichtigt, dass er bei alleiniger Seeds-Behandlung vorsichtig geworden ist, hätten wir hier ein Konzept für die PCa-Behandlung, solange es sich um eine weitgehend organbegrenzte Erkrankung handelt: Seeds bei den Anfangs-Diagnosen, externe Bestrahlung über 75 Gy ansonsten oder alternativ die Kombi-Bestrahlung, Seeds plus externer Zusatzbestrahlung.
      Die Spezis hier unter uns wussten das natürlich schon länger.

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        #4
        Die Spezis hier unter uns wussten das natürlich schon länger.
        womit Du natürlich Recht hast. Ich habe mich mit 82 Gy bestrahlen lassen und parallel dazu Hormontherapie, sogar DHB, durchgeführt und dies schon 2007.

        Gruß Knut.

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          #5
          Hallo LowRoad,

          auch mein Danke für die Arbeit.
          Gibt wirklich wieder einiges, was man noch nicht wußte und aus einer anderen Sichtweise betrachtet, wieder neue Erkenntnisse ergibt.

          Freundliche Grüsse
          Hans-J.
          Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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