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Weiter zu hoher CGA-Wert

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    Weiter zu hoher CGA-Wert

    Hallo liebe Mitbetroffene,
    leider hat eine neuerliche Messung meines CGA-Wertes wieder ein unbefriedigendes Ergebnis gebracht: Obwohl ich 14 Wochen lang im Rahmen meiner IADT auch kein Avodart mehr nahm, sank das CGA nur von 117 auf 112 ng/ml. Also muss ich davon ausgehen, dass ich keine NE-like-Zellen habe, sondern solche, die von Anfang an mein ständiger Begleiter und dadurch nicht rückführbar sind. Ein deprimierender Gedanke, zumal mein PSA in den letzten sechs Wochen auch um 0,064 auf nunmehr 0,146 ng/ml gestiegen ist und mein Urologe mir nun 150 mg Bicalutamid verordnete, weil mein PSA-Wert angesichts der besonderen Biologie meines Krebses so schlecht einzuschätzen sei. Das könnte aber hinsichtlich meiner NE-Zellen kontraproduktiv sein.
    Ein Versuch, bei den Radioonkologen der Uni-Klinik Kiel eine HDR-Brachy-Salvage-Therapie bei Rezidiv nach IMRT zu bekommen, war nicht möglich, weil das Rezidiv auf Grund des niedrigen PSA-Wertes schwer lokalisierbar sei und man nicht "blind" bestrahlen könne.
    Was würdet Ihr an meiner Stelle tun, um aus dieser schwierigen Situation herauszukommen?
    Bernd

    #2
    Hallo Bernd,
    Prof. Bonkhoff hatte eine geringfügige CGA-positive Differenzierung anhand der Stanzbiopsien festgestellt. Da ist ein gewisser Zufallsfaktor drin, möglicherweise war es tatsächlich mehr.
    Hast Du einen CGA-Wert vor der IMRT bestimmen lassen? Das wäre recht interessant.
    Auch diese frühe NE-Differenzierung ist "like"-neuroendokrin, die sich schon im Verlauf des PCA-Wachstums gebildet hat. Bei einem Gleason von 4+5 dürfte das nichts außergewöhnliches sein.
    In Deinem Profil nennst Du CGA-Werte von 180 aus der Zeit der HB. Also hast Du doch einen ganz beachtlichen Rückgang des CGA`s über den ganzen Zeitraum. Die Obergrenze des normalen CGA liegt bei 95 - 100, also kann man bei Dir eigentlich nur von einem leicht erhöhten Wert reden (über den mancher froh wäre). Die Werte können auch von Messung zu Messung ganz schön schwanken.
    Ich will das aber auch jetzt nicht herunterspielen, zumal Dein NSE-Wert auch deutlich erhöht ist. Also alles weiter im Auge behalten.
    Wenn Du mein Profil durchliest, siehst Du, daß ich ein Leidensgenosse mit etwas höheren Werten bin. Allerdings hatte bei mir die IMRT eine deutlich CGA-reduzierende Wirkung. Obwohl das ein umstrittenes Thema ist, scheint es tatsächlich so zu sein, daß die Bestrahlung auf die "like"-NE-Zellen wirkt! Dieser Meinung war übrigens auch Prof. Lohr aus Mannheim.

    Mit Deinem PSA ist es im Moment noch zu früh für eine Diagnostik. Du kannst höchstens nach der groben Regel: Schneller Anstieg = Metastase, langsamer Anstieg = lokales Rezidiv, eine gewisse Prognose ableiten. Bei Dir dürfte also eher letzteres zutreffen.
    Deine letzter PSA-Anstieg wird durch das Absetzen von Avodart hervorgerufen sein. Avodart maskiert den PSA um etwa die Hälfte, was dann einen Anstieg nach dem Absetzten bewirkt.

    Bei Anzeichen einer Hormon-Unabhängigkeit stellt man die Einnahme des Antiandrogens, d.h. Bicalutamid ab, weil es den entarteten Zellen als Nahrung dienen kann (Aufnahme über die Rezeptoren). Avodart wird aber beibehalten, weil es durch die DHT-Unterdrückung auch noch auf das entartete PCA wirkt.

    Viele Grüße,
    Peter

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      #3
      Hallo Peter,
      danke für Deine prompte Antwort. Ich habe meinen ersten CGA-Wert kurz nach der Diagnose (zehn Tage nach Beginn der ADT) bestimmen lassen (30.04.'07);er betrug damals 165 ng/ml, während der IMRT(Beginn 08.08.'07) dann 273 und unmittelbar nach der IMRT(01.10.'07) sogar 292 ng/ml (während der Bestrahlung erhielt ich Trenantone), erst danach (auch unter Trenantone) sank der Wert über 255 auf 175 ng/ml. Nachdem ich Anfang April '08 mit dem Intermittieren begann (meist mit Finasterid, später mit Avodart) schwankten die CGA-Werte-149, 158,163,132, 98, 88 (mein niedrigster Wert), 108,131,117 auf nun 112ng/ml (ohne Avodart). Ich bin der Meinung, dass auch die 5-alpha-Reduktasehemmer nicht ganz schuldlos an den höheren Werten waren (was Dr. Eichhorn bei einem Telefonat heftigst abstritt.
      Übermorgen erhalte ich an unserer Magdeburger Uni eine Somatostatin-Szintigraphie und eine Spect/CT. Ich werde über das Ergebnis berichten, mache mir jedoch wenig Illusionen bezüglich einer konkreten Aussage.
      Dir nochmals herzlichen Dank.
      Viele Grüße
      Bernd D.

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        #4
        Hallo Bernd,
        bei mir war der CGA-Wert im Rahmen der HB3 auf ca. 350 angestiegen. Nach der IMRT habe ich nicht gleich messen lassen, aber er war nach gut 1/4 Jahr dann wie auch bei Dir in den Normberich abgesunken.
        Mir war die Sache anfangs auch mulmig, aber über einen Zeitraum von 5 Jahren war mein größter Wert ca. 130, also auch nicht wirklich stark erhöht. (Allerdings CEA unauffällig). Ich lasse ca. alle halbe Jahre mal nachmessen, aber solange der Wert nicht weiter ausufert, sehe ich die Sache relativ gelassen. Das CGA kann übrigens beträchtliche Werte erreichen. Über das CGA hat übrigens auch Dr. Leibowitz schon einiges geschrieben.
        Hast Du mal abgeklärt, ob bei Dir auch noch eine andere Möglichkeit für den relativ hohen Grundwert an CGA vorliegen könnte (Leber, Nieren ....)?

        Ich denke, daß Du Dr. FE glauben darfst. Proscar oder Avodart hat ganz andere Wikungsweisen wie ein Antiandrogen. Also wenn, dann Bicalutamid absetzen. Aber bei Dir lag weder ein primär androgenunhabhängiger PK vor, noch dürfte der jetzige Wiederanstieg darauf hindeuten, sondern eher auf ein Rezidiv. Daher drücke ich Dir auch erst mal die Daumen für Deine neue PET-CT.
        Oder ist das schon das ganz neue PET-MRT?

        Grüße, Peter

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          #5
          Hallo Bernd,
          erhöhte CGA kann Folge der Niereninsuffizienz sein (s. hierzu http://www.ladr.de/pdf/themenhefte/TH_Tumormarker.pdf). Lass daher zuerst Dein Kreatinin und Harnstoff bestimmen. Liegen diese Werte nicht im Normbereich, dann versuch auszuschliessen, ob dafür andere Gründe ursächlich sind. NE-Tumoren sind bei Pca extrem selten (vgl. meine Kritik an Bonkhoffs Thesen zuzletzt im Tread "Strahlenresistenz ...").
          Samy

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            #6
            Hallo Samy,
            ich danke Dir für Deinen Hinweis in Sachen CGA. Obwohl mein Wert mit letztlich 112 ng/ml über dem Referenzbereich liegt und ich mit einem weiteren Anstieg rechne, nachdem ich neuerdings Bicalutamid wegen meines erhöhten PSA-Wertes zu nehmen gezwungen bin, sehe ich die Situation entspannter. Mein Kreatinin-Wert (0,90 mg/dl) ist jedoch in Ordnung. Also von den Nieren scheint es nicht zu kommen.
            Übrigens ließ ich kürzlich an der hiesigen Magdeburger Uni eine Somatostatin-Rezeptor-Szintigraphie machen. Jedoch wurden keine NE-Differenzierung in der Prostata und auch kein NE-Tumor in anderen Organen festgestellt.
            Ein Besuch in der Martini-Klinik bei OA. Dr. Steuber (als Kassenleistung) brachte auch keine neuen Erkenntnisse. Also, ich werde abwarten, aber wachsam sein.
            Ich wünsche Dir und Deiner Familie frohe Ostertage.
            Viele Grüße
            Bernd D.

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              #7
              Hallo Bernd,
              ich verfolge schon seit Jahren die Entwicklung meiner Markerwerte CGA, NSE und CEA.
              Nach meinen Erfahrungen ist nicht die absolute Höhe der CGA-Werte, sondern deren
              Entwicklung wichtig. Im nachfolgenden Link habe ich versucht, Therapieereignisse mit
              der CGA-Entwicklung in Verbindung zu bringen:



              Meine aktuellen, bzw. weitere Daten sind in „myprostate.eu“ unter „WernerS“ gespeichert. Nach Ostern lasse ich neue Werte ermitteln. Ich hoffe, dass ich dann auch mehr Erkenntnisse zu meiner derzeitigen Therapie mit Hochdosis Vitamin D3 (7.000 i.E. je Tag) bekomme. Wichtig: Meine CGA-Werte werden nach dem ELISA-Verfahren bestimmt. Der Referenzwert ist <18 U/l.

              Gruß
              WernerS

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