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Ernährung für Fortgeschrittene

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    Ernährung für Fortgeschrittene

    Eine wichtige Studie untersuchte die Sterblichkeitsrate (OMR) und die krankheitsspezifische Sterblichkeitsrate (PCSMR) von 19.639 Prostatakrebspatienten im Alter von 66 bis 74 Jahren nach 10 Jahren Beobachtungszeit. Eingeteilt wurden diese Patienten in zwei Gruppen, Gleason <=7 und Gleason >=8. Eine weitere Unterteilung erfolgte durch zusätzliche Gesundheitsrisiken, wie Bluthochdruck, Übergewicht, ect. entsprechend des "Charlson co-morbidity index": 0=gut, 1=so so, >=2=schlecht.

    Charlson Index012
    OMRGL <=728%50%83%
    PCSMRGJ <=75%2%5%
    OMRGL >=855%52%64%
    PCSMRGJ >=825%20%14%


    Mark Scholz kommentierte dies so (Seite 21): Diese Zusammenfassung zeigt deutlich, dass auch mit Hochrisiko-Erkrankung, Tod durch andere Ursachen häufiger als der Tod durch Prostatakrebs ist [Alter der Patienten 66..74]. Überleben ist eng mit einer guten allgemeinen Gesundheitspraktiken wie Ernährung, Bewegung, Kontrolle des Blutdrucks und des Cholesterins Managements verbunden.

    Hier wird deutlich, dass man sich nicht nur auf die Primärtherapie beschränken darf. Allgemeine Gesundheitsthemen sind jetzt besonders wichtig. Doc Myers geht neben der Behandlung des Prostatakrebses auch alle erreichbaren Gesundprobleme an. Man berichtet, dass er sehr ungehalten reagiert, wenn Patienten Ernährungsrichtlinien, Übergewicht, ect. nicht aktiv in die Therapie miteinbeziehen - richtig!

    In diesem Zusammenhang ein interessanter Video Blog von ihm, Omega-3/6 betreffend:

    "Is Turkey Bacon Dangerous?" Ist Truthahnschinken gefährlich?

    So, lassen Sie uns ein Stück weiter in die Omega-6 - Omega-3 Problematik eingehen und ein paar Fallstricke besprechen. Als Hintergrundinformation: Omega-3 Fettsäuren sind wichtig für das Gehirn, das Herz, der allgemeiner Gesundheit und anscheinend auch für den Krankheitsverlauf bei Prostatakrebs. Stammt von Fischen - hauptsächlich, und anderen Meereslebewesen. Wirklich sehr wichtig für die Gesundheit.

    Omega-6 Fettsäuren stammen z.B. von Mais und unterstützen Endzündungsprozesse und in Laborexperimenten konnte man Krebswachstum damit stimulieren. Hoher Omega-6 Fettsäurespiegel war mit schlechter Prognose assoziiert. Als wir noch Jäger und Sammler waren prägte dies unser Verhalten. Omega-6 Fettsäuren waren im Verhältnis zu Omega-3 Fettsäuren in der Nahrung weniger vorhanden. Das Omega-6 zu Omega-3 Verhältnis war 1:1, 2:2 oder 3:1 ... Mais hat 45:1! Daher ist die amerikanische Ernährungsweise sehr hoch an Omega-6 Fettsäuren, weil Mais unser hauptsächliches Futtermittel ist. Omega-3 Fettsäuren sind sehr wenig vorhanden.

    Das kann man an Blut und Milch von stillenden Müttern nachweisen. Amerikanische Mütter haben eines der schlechtesten Verhältnisse [Omega-3/Omega6] in der Welt! Japanerinnen sind bei den Besten. Das beeinflusst natürlich die Kindliche Gesundheit in Amerika.

    Ich hatte da schon mal drauf hingewiesen, Stephen Strum hat mir gezeigt, wie man an der Mayo Klinik sein Fettsäureprofil bestimmen lassen kann. Er arbeitet auch mit LEF zusammen, und sie bieten auch einen solchen Test an. Mit all diesem Wissen bin ich doch immer wieder überrascht, wie schwer es ist, den Omega-6 Werte in vernünftige Bereiche zu bekommen. Was ich entdeckt habe ist, dass Mais bei uns hier in Amerika ein Hauptbestandteil der Nahrung ist. Ein paar offensichtliche Sachen wie Popcorn, Maiskolben oder Maisöl, darauf können meine Patienten recht leicht verzichten. Ich sehe aber oft Patienten, die meinen alles richtig zu machen, und haben irre hohe Omega-6 Werte. Also mal ein Beispiel: Hühnchen und Truthahn, die lieben Mais, und Mais ist billig. Das meiste kommerziell erhältliche Geflügel wurde mit einer Maisbasierten Mast gefüttert. Das Fett bei diesem Geflügel basiert demzufolge auf Maisöl.

    Betrachtet man beispielsweise das weisse Fleisch von Truthahn, das hat nur etwa 5% Fett. Wenn sie das weisse Fleisch nehmen, die Haut ablösen, dann haben sie recht wenig Omega-6 darin enthalten. Das dunkle Fleisch vom Truthahn hat bis zu 50% Fett, Grundlage für Schinken, und stammt alles aus dem Maisfutter. Wenn die Patienten zu mir sagen, nein ich esse das dunkle Truthahnfleisch nicht aber ich liebe Truthahnschinken, dann sage ich: Ja, und woher stammt der Schinken? Aus dem dunklen Fleisch des Truthahn mit Gewürzen usw. Ich glaube nicht, dass es einen sicheren Ersatz für den Schinken gibt. Das ist ein Beispiel wie sich die Omega-6 Fettsäuren in unser Essen einschleichen.

    Dann gibt es auch noch ein paar Überraschungen: Pinienkerne sind reich an Omega-6 Fettsäuren. Traubenkernöl, wird als gesundes- und leichtes Öl vermarktet. Gaaanz viel Omega-6 Fettsäuren! Ich habe Patienten, die mir sagen: ja wir achten genau darauf, nehmen nur Traubenkernöl... Oh je, Traubenkernöl!? Oh mein Gott - was haben wir nur gemacht?!

    Wenn ihr PSA ansteigend ist und wir ein Programm zur Verlangsamung ausarbeiten, eine Sache, die sie beachten sollten, ist das Omega-6 / Omega-3 Verhältnis der Nahrung. Lassen sie sich die Fettsäurewerte bestimmen damit Sie ein Sinn dafür bekommen. [in DE z.B. hier: Fettsäure-Profil] Und wenn die Omega-6 Werte hoch sind, müssen sie vorsichtig alle Nahrung überdenken in Bezug auf die Fütterungsweise.

    In einem früheren Video habe ich ihnen etwas zu Milchprodukten erzählt. Es gibt da einen riesigen Unterschied, ob die Tiere natürlich ernährt werden, oder grossteils durch Mais gefüttert werden. Die Milch, der Käse, der Eiscreme, der Joghurt usw. von Kühen, die mit viel Mais gefüttert wurden, lässt die Omega-6 Werte erheblich ansteigen!

    Meine Frau, sie sei gesegnet, zieht neuerdings ein paar Hühner auf. Sie hat ein "Forschungsprojekt" gestartet, um gesunde Hühnereier zu bekommen. Dazu arbeitet sie mit einer lokalen Mühle zusammen, um ein Hühnerfutter herzustellen, das nur 10% Mais enthält. Mit ein bisschen Vorsicht können wir so vielleicht ein Ei mit einem Eigelb bekommen, welches nicht so viel Omega-6 Fettsäuren enthält. Sie wird das zur Analyse einschicken. Das ist ihr Forschungsprojekt, ja so macht sie das.

    Es wäre möglich die Landwirtschaft zu ändern, das würde viele unserer Probleme lösen. Mit den momentan verfügbaren Lebensmitteln ist das enttäuschend. Das wäre alles viel problemloser, wenn die landwirtschaftliche Vorgehensweise sich ändern würde. Meiner Meinung nach ist das das grösste Problem - die Abhängigkeit vom Mais. Da bin ich auch nicht der erste, der das als Problem beschrieben hat.

    Egal - geniessen sie ihren Truthahn - passt auf euch auf!
    Who'll survive and who will die?
    Up to Kriegsglück to decide

    #2
    Welch eine Arbeit; vielen Dank dafür.

    Da kann man nur hoffen, dass der Mais schnellstmöglich in E10 Sprit - wo er dann auch nicht gekauft wird - oder in eine Biogasanlage rein wandert.
    meine PK-Historie: http://de.myprostate.eu/?req=user&id=254

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