Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Da fällt beim Prostatakrebsinteressierten die Kinnlade runter.

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Da fällt beim Prostatakrebsinteressierten die Kinnlade runter.

    Liebe Forumsteilnehmer,
    neuere Erkenntnisse machen aber auch vor nichts halt. Na, wenn das mal stimmt, dürfen wir noch viel lernen. Aber das ist es ja gerade, was die Medizin, menschliche Reaktionen und Therapien so spannend machen. Das ist es aber auch, weshalb ich bei alternativen Maßnahmen so sehr skeptisch bin. In Kürze auch in deutscher Sprache.
    Grüße
    Christian


    Omega-3 acids may boost prostate cancer risk
    Heart-healthy diet may come with other risks

    Source: (AHN) Reporter: David Goodhue
    Location: Seattle, WA, United States Published: April 26, 2011 07:40 am EDT
    Topics: Health, Medical Research, Health, Disease, Health, Physical Fitness

    Study after study shows omega-3 fatty acids, like those found in fish oil, are great for the heart. But new research suggests the same may not be true for men’s prostates.

    Researchers with the Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle, WA, said that their study found that men with the highest percentage of docosahexaenoic acid – an inflammation-lowering omega-3 fatty acid commonly found in fish – have two-and-a-half times the risk of developing aggressive, high-grade prostate cancer compared to men with the lowest DHA levels.
    The researchers also found that men with the highest concentrations of trans-fatty acids, which are linked with heart disease, had a 50-percent reduction of high-grade prostate cancer.
    Neither fats were associated with the risk of low-grade prostate cancer.
    Lead researcher Theodore M. Brasky said in a statement that he and his colleagues “were stunned” by their findings,” and that they “spent a lot of time making sure the analyses were correct.”
    “Our findings turn on what we know – or rather what we think we know – about diet, inflammation and the development of prostate cancer on its head and shine a light on the complexity of studying the association between nutrition and the risk of various chronic diseases.”
    A full report on the study appears in the April 25 edition of the American Journal of Epidemiology.

    Republish Email Facebook Digg Twitter Buzz Up! Share
    Copyright © 2011 AHN - All rights reserved.Content including text, photos, videos, audio, graphics and logos may not be used for commercial purposes, reproduced, published, broadcast, rewritten for broadcast or publication or redistributed directly or indirectly in any medium without permission and license from AHN.


    Read more: http://www.allheadlinenews.com/artic...#ixzz1KdV8wh4t
    Christian (L)

    #2
    Hallo allerseits

    Zwar ist mein Schulenglisch kaum ausreichend, um hier eine vollständige Übersetzung hin zu bekommen, allerdings gibt mir dies ebenfalls zu denken.

    Andererseits erschließt sich mir nicht, weshalb gerade Länder (z. B. Japan) mit hohem Verzehr von Fisch und Fischprodukten nicht nur eine niedrige Rate an Herzinfarkten, sondern auch ein relativ geringes Auftreten von Prostatakrebserkrankungen aufweisen.
    Ebenso gibt es zahlreiche Publikationen über Studien/Untersuchungen/Hinweise, dass genau das Gegenteil nachgewiesen sein soll, nämlich das Omega-3-Fettsäuren eben den Effekt haben, das Wachstum von PK-Zellen zumindest zu verlangsamen.

    Nun soll es gegenteilige Hinweise geben ?? Müßten demnach nicht diese Länder entsprechend ihrem Verzehr an Fisch eine viel höhere Inzidenz aufweisen ?

    Oder habe ich diesen Artikel falsch übersetzt ?

    LG

    Spertel

    Kommentar


      #3
      Hallo Freunde,

      ich beschäftige/informiere mich aus guten Gründen seit über 15 Jahren mit Erkenntnissen/Studien/Berichten über mögliche Zusammenhänge PK/Nahrungsergänzung/Ernährung und kann heute nur feststellen:
      .....Wir werden die komplexen Abhängigkeiten wohl nie verstehen.....

      Spertel hat recht: die Japaner z.B. essen viel mehr Fisch und damit nehmen sie viel mehr Omega 3 Fettsäuren zu sich; sie haben aber erheblich weniger PK Betroffene als wir in den westlichen Ländern. Ist das nun unbedingt ein Widerspruch zu den Erkenntnissen aus Seattle? Nicht unbedingt!
      Nun, die Japaner esssen auch viel mehr Reis, viel mehr Curry-Gerichte (Kurkuma!), viel mehr Gemüse.
      Wer weiss, vielleicht beschleunigt Omega 3 alleine den PK Wachstum. Vielleicht wirkt aber Omega 3 plus Kurkuma genau umgekehrt auf PK und verlangsamt PK Wachstum.

      Niemand weiss das und niemand wird die hoch komplexen Zusammenhänge des Zellwachstums mit den nahezu unendlich vielen Parametern je ergründen können.

      Mein einzige Schlussfolgerung ist:
      Das, was sich "Leben" nennt und die Steuerungsmechanismen auf Zellebene sind so hoch komplex, dass einem nur ungläubige Bewunderung bleibt und die Frage, wie das so alles funktionieren kann.

      Und das stellt ein ansonsten nüchterner Ingenieur fest!!

      Grüsse
      Klaus
      -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
      Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

      Kommentar


        #4
        zitat Klaus (A)
        ..
        Das, was sich "Leben" nennt und die Steuerungsmechanismen auf Zellebene sind so hoch komplex, dass einem nur ungläubige Bewunderung bleibt und die Frage, wie das so alles funktionieren kann.
        ..

        Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin und leider auch Theologie durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
        Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor.
        (Faust zu sich selbst, Nacht)

        gruss, dillinger

        Kommentar


          #5
          Da wird doch der Fisch in der Pfanne verrückt

          Liebe Forumsteilnehmer,
          hier die Übersetzung. Ich bin mir allerdings beim letzten Satz nicht sicher, ob ich ihn richtig übersetzt habe.

          Bisher ist in noch keiner einzigen wissenschaftlichen Untersuchung ein Ergebnis gefunden worden, weshalb asiatische Männer in Asien weniger häufig vom Prostatakrebs befallen werden als in westlichen Ländern. Bei den gleichen Asiaten trifft das nicht mehr zu, wenn sie sich einige Jahre in westlichen Ländern aufhalten. Es scheint schon ein Problem der Ernährung zu sein. Nur welches oder welche Nahrungsmittel sind die Ursache(n)????????
          Grüße
          Christian

          Omega-3 Säure könnte das Prostatakrebs Risiko befördern. Die gesunde Herzdiät könnte mit anderen Risiken verknüpft sein.

          Quelle: (AHN) Reporter: David Goodhue
          Location: Seattle, WA, United States Published: April 26, 2011 07:40 am EDT
          Topics: Health, Medical Research, Health, Disease, Health, Physical Fitness

          Eine Studie nach der anderen zeigt, dass Omega-3-Fettsäure, wie es in Fischöl gefunden wird, großartigen Einfluß auf die Gesundheit des Herzens nimmt. Aber neuere wissenschaftliche Untersuchungen zeigen auf, dass das Gleiche nicht für die männliche Prostata gilt.

          Wissenschaftler am Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle, WA, behaupten, dass sie in ihren Studien herausgefunden haben, dass Männer mit dem höchsten Prozentsatz an Docosahexaenoischer Säure – eine Entzündung verringernde Omega-3-Fettsäure, wie sie üblicherweise im Fisch zu finden ist - einem zweieinhalb mal höheren Risiko ausgesetzt sind, einen aggressiven, hochgradigen Prostatakrebs zu entwickeln, verglichen mit Männern mit den niedrigsten DHA-Werten.
          Die Wissenschaftler fanden ebenfalls heraus, dass Männer mit den höchsten Konzentrationen der Trans-fettigen Säuren, die mit Herzerkrankungen in Verbindung gebracht werden, eine 50prozentige Verringerung des hochgradigen Prostatakrebses aufwiesen.

          Keines der Fette war mit einem Risiko des geringgradigen Prostatakrebses in Verbindung zu bringen. Der führende Wissenschaftler Theodore M. Brasky machte die Aussage, dass er und seine Kollegen verblüfft waren, durch das, was sie da gefunden haben und dass sie eine Menge Zeit darauf verwendet haben, sicher zu gehen, dass ihre Analysen korrekt waren.

          Das, was wir gefunden haben, stellt das, was wir wissen – oder eher das, wovon wir meinen, dass wir es wissen – über Ernährungsbeeinflussungen, Entzündungen und der Entwicklung von Prostatakrebs auf den Kopf und beleuchtet die Komplexität der Studien der Verbindungen von Ernährung und dem Risiko verschiedener chronischer Erkrankungen.
          Ein Gesamtbericht über diese Studien erscheint in der Ausgabe des American Journal of Epidemiology von 25. April 2011.

          Republish Email Facebook Digg Twitter Buzz Up! Share
          Copyright © 2011 AHN - All rights reserved.Content including text, photos, videos, audio, graphics and logos may not be used for commercial purposes, reproduced, published, broadcast, rewritten for broadcast or publication or redistributed directly or indirectly in any medium without permission and license from AHN.
          Christian (L)

          Kommentar


            #6
            Hallo Christian,
            eine provozierende Studie, die Du hier vorstellst. Widerspricht es doch der gängigen Sichtweise, dass hohe Omega-3 Fettsäurewerte günstig für den Krankheitsverlauf als auch präventiv sind. Sollte das alles falsch sein? Oder fehlt uns das Verständnis wichtiger Zusammenhänge? Ich hatte die Sichtweise von Dr. Myers hier vorgestellt.

            Ein paar willkürlich ausgewählte Studien:
            1. The data supports the hypothesis that AA not only promotes CaP invasion, it also prepares the 'soil', making it more supportive for implantation and propagation of the migrating metastatic cell.
            2. Dietary intake of fish and omega-3 polyunsaturated fatty acids (omega-3 PUFAs) may decrease the risk of prostate cancer development and progression to advanced stage disease.
            3. Dietary n-3 polyunsaturated fatty acids enhance hormone ablation therapy in androgen-dependent prostate cancer.
            4. n-3 Fatty acids from fish or fish-oil supplements, but not alpha-linolenic acid, benefit cardiovascular disease outcomes in primary- and secondary-prevention studies:

            Es gibt natürlich sehr viele weitere Studien, die hohe Omega-3 Spiegel günstig erscheinen lassen, ich will das nicht weiter kommentieren, finde die Studienlage aber schon überwältigend, auch wenn es, wie immer, ein paar gegenteilige Ergebisse gibt. Man darf aber schon davon ausgehen, dass die Leute vom "Fred Hutchinson Cancer Research Center" aufrichtig arbeiten. Was ist der Grund für dieses abweichende Ergebnis? Ein Möglichkeit hat der fleissige Jim im Anschluss an die Studienvorstellung gepostet:

            Jim Waldenfels:
            Ich frage mich, ob die Omega-3 Quelle (pflanzlich oder tierisch) für das unerwartete Ergebnis von einem höheren Prostatakrebs Risiko bei erhöhtem Omega-3-Fettsäuren verbunden ist. Seit vielen Jahren hat Dr. Charles "Snuffy" Myers, mit seinem Hintergrund nicht nur als Onkologe spezialisiert auf Prostatakrebs, sondern auch als einzigartig führender Pharmakologe an der NIH, eine entschiedene Unterscheidung zwischen diesen Quellen beschrieben. Er hat darauf hingewiesen, dass Omega-3 aus Fisch gesund für uns ist, sowohl für Prostatakrebs als auch für unsere Herzen. Aber das pflanzliche Omega-3 Fettsäuren, die vom menschlichen Körper nicht gut verarbeitet werden, sogar gefährlich sind. Er hat eine Broschüre, die diese Punkte im Detail erklärt veröffentlicht ("Leinsamen: Allheilmittel oder Gift?"). Er zitiert Untersuchungen, die belegen, dass die Alpha-Linolsäure (ALA) in Leinöl, Rapsöl, und einige andere hohe ALA Quellen gefährlich für Prostatakrebs Patienten sein können.

            Was ich aus dem Artikel von "Sitemaster" und dem damit verbundenen Abstrakt und Pressemitteilung entnommen habe ist, dass die Serum Proben alle von den Teilnehmern des "Prostate Cancer Prevention Trials" stammen. Wenn ich mich recht erinnere, wurden die Ergebnisse im Jahr 2003 nach etwa 7 Jahren Nachbeobachtungszeit veröffentlicht. Das bedeutet, dass die Proben mit ziemlicher Sicherheit in der Mitte der 1990er Jahre genommen wurden. Damals, in dieser Zeit, war Leinöl eine beliebte Nahrungsergänzung, und einige Marken wurden angepriesen als die für die Prostata von Vorteil. Es ist durchaus möglich, dass einige der Männer aus der Studie Leinöl ergänzten. Wenn ja, so Dr. Myers, würde dieses Verhalten den Prostatakrebs angetrieben haben.

            Die Berichterstattung dieser Studie beschreibt, dass nicht viele Männer in der Studie Fischöl Ergänzungen einnahmen, sondern Fisch assen. Es würde mich interessieren, ob die Forscher der Studie die Quelle der Omega-3 Fettsäuren, pflanzlich oder tierisch, untersucht haben. Ich frage mich, ob das im Serum gefundene Omega-3 nach der Herkunft überhaupt zu unterscheiden ist? Weiß jemand, ob Fisch basierte Omega-3 Fettsäuren evt. schneller absorbiert und schnell metabolisiert werden, so dass sie sich in Serumproben daher weniger auffällig zeigen? Wäre das umgekehrt für pflanzliches Omega-3 möglich?

            Ich nehme etwa 3.600 Einheiten Fischöl täglich sowie Hering zum Mittagessen, und mindestens ein paar Fischessen pro Woche.

            Ich werde im Anschluss an diese Stellungnahme in PubMed nach ergänzenden Untersuchungen forschen. Bis dahin, vielen Dank für dieses Posting zum Nachdenken und zum Anregung eigener Recherche. Mich würde noch interessieren, warum diese Studie nicht öffentlich verfügbar ist, da sie durch das NCI finanziert wurde?
            Who'll survive and who will die?
            Up to Kriegsglück to decide

            Kommentar


              #7
              Hallo Mitstreiter,
              das interessante an dieser Studie dürfte die Unterscheidung zwischen Low- und High-Grade PCA's sein, die auch hier möglicherweise verschiedene Eigenschaften in der Verstoffwechselung haben.
              Man sollte das noch sehr genau unter die Lupe nehmen, ob tatsächlich solche Gemeinheiten auftreten können. Das wäre ganz schön fatal, immerhin nehmen wir im blinden Vertrauen schon seit Jahren täglich unsere 3g Lachsöl ein.
              Die bisherigen Studien, die die Wirksamkeit des Lachsöls belegen, waren vermutlich bis zum Auftreten der Krankheit ausgelegt.
              Grüße,
              Peter

              Kommentar


                #8
                Aber aber, für schreckhafte Körper- oder Seele-Reaktionen besteht kein Anlass, das Prostate Cancer Prevention Trial war keine randomisierte Studie zum Testen von Omega 3 und PK - wozu sollte die Kinnlade runterfallen, doch höchstens um die nächsten LEF-Fischöl-Kapseln aufzunehmen! Ich finden den Jim Waldenfels auch goldrichtig und auf der PPML-Liste wird das Ding auch nicht hoch gehängt. Dass DocLeibowitz schon immer was gegen Fischöl hatte, ist sein Problem. Und mein Problem ist, dass ich immer noch nicht das Ergebnis der kontrollierten Studie zu Fischöl (7g täglich) und PK von der Harvard Medical School habe, vielleicht weiss das einer?

                Kommentar


                  #9
                  In Fortsetzung des Beitrages von LowRoad, der auf Jim Waldenfels hingewiesen und dessen Beitrag auch gleich übersetzt hatte: Hier kann man die nächsten Beiträge der Diskussion weiterverfolgen, Jim W. nimmt Stellung zum Fischöl, zum Selen, zum Vitamin E, zum Granatapfel.
                  Der Jim ist seit über 11 Jahren allein mit intermittierender ADT unterwegs, hat weder OP noch Radiatio bis heute nötig gehabt - also ihm kann man schon mal zuhören!

                  Ich glaube, wir tun gut daran, die ersten Meldungen über die Daten-Auswertung des Postdoc Dr.Brasky nicht gleich als feststehende "neue Erkenntnis" zu übernehmen - das könnte dann nur heissen: PCa-Männer, Hände weg vom Fischöl! So eine Konsequenz wäre aus meiner Sicht völlig absurd.

                  Das erste minimalerweise ist: fulltext besorgen und LESEN - dann bekommt man überhaupt erstmal einen Eindruck, was die Datensammelei des PCPT und dessen späte Interpretation bzgl. Fettsäuren wert sein kann.

                  Das zweite minimalerweise wäre: die Stellungnahme von Snuffy Myers abwarten - dessen statment hat deshalb Gewicht, weil es im Kontext PCa & Fettsäuren kaum einen anderen Experten weltweit gibt, der ähnlich gut aufgestellt ist.
                  Wenn wir Glück haben, bekommen wir auch ein statement von Dr. Sears, das würde mich besonders freuen.

                  Das dritte minimalerweise ist jetzt sofort schon: Nicht jammern, sondern sich auf den Hosenbosden setzen und die ganze Komplexität von Fett-Status und Krebsentwicklung entfalten! Ich möchte nur auf einen einzigen Zusammenhang hinweisen, der allein schon genügend Erklärung bieten könnte, warum man auch bei Aufnahme von viel ungesättigten Fettsäuren gesundheitlich nicht unbedingt gut liegt: Fettsäuren und antioxidativer Schutz. Wenn ich auf das Verhindern oder Durchbrechen von Lipidperoxidation, die bei ungesättigten Fettsäuren viel leichter passieren kann, nicht achte, habe ich u.U. eine höhere Belastung als wenn ich die Finger von ungesättigten FS lasse. Übrigens sind es die diversen Tocopherole u. Tocotrienole ( Vitamin E ), die in der Lage sind, die oxidativ-zerstörerischen Kettenreaktionen von Lipidperoxidationen zu durchbrechen. Und übrigens ist eine Supplementierung von Vitamin C parallel zum Vitamin E unbedingt erforderlich, um sich gegenseitig in der Redox-Kapazität zu stützen.

                  Tschüss!
                  Rudolf

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Rudolf,
                    Ich möchte nur auf einen einzigen Zusammenhang hinweisen, der allein schon genügend Erklärung bieten könnte, warum man auch bei Aufnahme von viel ungesättigten Fettsäuren gesundheitlich nicht unbedingt gut liegt: Fettsäuren und antioxidativer Schutz. Wenn ich auf das Verhindern oder Durchbrechen von Lipidperoxidation, die bei ungesättigten Fettsäuren viel leichter passieren kann, nicht achte, habe ich u.U. eine höhere Belastung als wenn ich die Finger von ungesättigten FS lasse. Übrigens sind es die diversen Tocopherole u. Tocotrienole ( Vitamin E ), die in der Lage sind, die oxidativ-zerstörerischen Kettenreaktionen von Lipidperoxidationen zu durchbrechen. Und übrigens ist eine Supplementierung von Vitamin C parallel zum Vitamin E unbedingt erforderlich, um sich gegenseitig in der Redox-Kapazität zu stützen.
                    Ich schließe daraus, dass Deine Meinung mit der undifferenzierten uralten Auffassung konform geht, nur Redoxentwicklungen sind positiv. Stimmt nur nicht, weil Antioxidantien auch zur Gesundheit dringend benötigt werden. Nur das "Zu viel" ist nicht gut. Was ist zu viel?

                    Außerdem bitte ich Dich nicht anzunehmen, dass alles was ich hier an Studien so zum Besten gebe, von Dr. Leibowitz kommt. Der obige Artikel hat mit Dr. Leibowitz nichts zu tun. Ich bin nicht Dr. Leibowitz, auch wenn ich sehr viel von ihm halte. Das aber nur deswegen, weil er einer der ganz wenigen professionellen internistischen Onkologen/Hämatologen nahezu weltweit ist, der sich ausschliesslich auf Therapien zum Prostatakrebs konzentriert hat aber die gesamte Breite möglichen Zellverhaltens von Krebszellen auf diese Art des Krebses in Bezug setzt. Er ist weder ein Wunderheiler noch allwissend aber ein verdammt guter Therapeut.
                    Nach Abschluss der geringdosierten Chemotherapie nach Leibowitz geht es mir hervorragend gut (PSA immer noch 0,02 ng/ml), obwohl die gesamte Dreifachtherapie (Three Prong Approach) noch nicht ganz abgeschlossen ist. Aber jetzt werde ich erst mal die Endphase meines Umzuges mit Maria nach Fürstenfeldbruck abschließen (noch 3 Wochen). Dann gibt es noch mehr Infos zu meiner Situation.
                    Grüße
                    Christian
                    Christian (L)

                    Kommentar


                      #11
                      In Fortsetzung des Beitrages von RuStra möchte ich noch auf ein paar Studien hinweisen. Ich beschränke mich hier mal auf PubMed/NCBI um der Sache eine gewisse Seriosität zu verleihen. Ebenso sollten die Studien nicht uralt sein, d.h. ab dem Jahr 2000 gemacht worden sein. Wenn man bedenkt, welche Schwierigkeiten alleine schon der "Prostate Cancer Prevention Trial (PCPT)" hatte eine Vorbeugung von Prostatakrebs zu belegen, ist verständlich, dass das bei dem eher harmlosen Fischöl nicht leichter fällt. Andere Ursachen sowie Lebensumstände dominieren möglicherweise. So kommt es leicht zu widersprüchlichen Ergebnissen.

                      Eine Studie, auf die mich GUNTERMAN hingewiesen hat:
                      RESULTS: ... indicated as risk factors for prostate cancer high intake of fruit, processed meat, fish (most frequently canned) and butter. High intake of chicken, potato and rice exhibited a protective effect.

                      Dosenfisch, also wohl Tunfisch gemeint, würde die PCA Entwicklung begünstigen. Jedoch kann man hier auch nicht trennen, wie viel Einfluss der Fisch und wie viel Einfluss die anderen genannten Nahrungsmittel hatten. Auch ist nicht klar, ab die PUFAs aus dem Fisch den Einfluss ausüben, oder andere Stoffe des Dosenfisches, den ich wegen der Schadstoffe (z.B. Quecksilber) sowieso nicht empfehlen würde.

                      Eine Studie der Duke University aus 2011:
                      Abstract: Experimental studies suggest omega-3 (n-3) polyunsaturated fatty acids (PUFA) suppress and n-6 PUFA promote prostate tumor carcinogenesis.

                      Hier wurden die Ernährungsgewohnheiten speziell auf Omega-3/6 Verhältnis hin untersucht, und es konnte eine Hemmung der PCA Entwicklung bei den Teilnehmern gefunden werden, die ein hohes Omega3/6 Verhältnis hatten. Eine ähnlich angelegte Studie aus Frankreich kommt zu einer eher schwächeren Aussage:

                      CONCLUSIONS: Long-chain n -3 PUFA from fish are possible promising nutrients for the dietary prevention of PCa, but to-date with little epidemiological support.

                      Abschliessend noch eine Studie der Harvard School of Public Health aus 2008:



                      Multivariate-adjusted 1 cumulative prostate cancer mortality rates by a) fish and b) seafood n-3 fatty acid intake among DRE or clinically detected prostate cancer cases.

                      Beachtliche 22 Jahre Nachbeobachtungszeit zeigen einen eindeutigen Vorteil für die Omega-3 Spiegel, verursacht durch Fischkonsum, auf. Möglicherweise liegt auch die Erklärung darin, dass Omega-3 bzw. Fischkonsum zwar kaum vorbeugend wirkt, aber eine Erkrankung dann positiv beeinflussen kann. Ähnlich wie bei sportlicher Aktivität. Eine neuere Studie der McGill University aus Kanada kommt zu diesem Ergebnis:

                      CONCLUSION: Our analyses provide no strong evidence of a protective association of fish consumption with prostate cancer incidence but showed a significant 63% reduction in prostate cancer-specific mortality.


                      Vorstellen möchte ich Euch noch Dr. Barken. Er hält jede Woche einen etwa ein stündigen kleinen online Vortrag, zu dem man direkt per mail oder Telefon Fragen stellen kann. Manchmal sprechen auch geladene Gäste und man kann schon sagen, interessante Leute. Letztes Jahr z.B.: Michal Donovan, Mark Scholz, Arnon Krongrad, Dr. Vogelzang, Dr. Chodak, Dr Zelefsky, ...

                      Man kann ihn auch ganz persöhnlich in sein Therapiekonzept einbinden. Dazu schreibt man ihm seine Fragen und er beantwortet sie in einer etwa ein stündigen Privatkonferenz. Dazu wird dann aber eine "Spende" an die PC-REF erwartet.

                      Morgen steht unter Punkt 3 die Besprechung der von Christian vorgestellten Studie an:

                      3. Prevention and Lifestyle Segment:
                      Serum Phospholipid Fatty Acids and Prostate Cancer Risk: Results From the Prostate Cancer Prevention Trial- American Journal of Epidemiology Advance Access published April 24, 2011

                      Wir dürfen gespannt sein, was Dr. Barken zu sagen hat.
                      Who'll survive and who will die?
                      Up to Kriegsglück to decide

                      Kommentar


                        #12
                        Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                        Dosenfisch, also wohl Tunfisch gemeint, würde die PCA Entwicklung begünstigen. Jedoch kann man hier auch nicht trennen, wie viel Einfluss der Fisch und wie viel Einfluss die anderen genannten Nahrungsmittel hatten. Auch ist nicht klar, ab die PUFAs aus dem Fisch den Einfluss ausüben, oder andere Stoffe des Dosenfisches, den ich wegen der Schadstoffe (z.B. Quecksilber) sowieso nicht empfehlen würde.
                        Tuna ist nicht nur der Fisch mit der höchsten Schwermetallbelastung, sondern hat auch den höchsten Gehalt an Arachidonsäure. AA ist nicht nur verantwortlich für Entzündungsprozesse im Körper. Sie stimuliert auch das Wachstum und das Überleben von Krebszellen. Man sollte also den Spiegel von AA möglichst niedrig halten.


                        JürgenS

                        Kommentar


                          #13
                          Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
                          ...Wir dürfen gespannt sein, was Dr. Barken zu sagen hat.
                          Ich hoffe, Ihr habt Euch das alle brav angehört? Wenn nicht, hier eine Zusammenfassung:
                          Er stellt die Studie und die Ergebnisse vor. Erklärt, dass man Omega-3 bzw. das Omega-3 zu Omega-6 Verhältnis bisher als bedeutend für die allgemeine Gesundheit als auch gut für die Prostata ansah. Zeigt sich dann ebenfalls erstaunt, über das Ergebnis.

                          Er beschreibt das Studiendesign und die damit verbundenen Verzerrungen der Ergebnisse. So konnte die Studie zwar eine etwa 25% Senkung der Prostatakrebsdiagnose herbeiführen, aber der Gleasongrad stieg bei den Diagnostizierten an. Die eigentliche Frage, was bedeutet das für den Krankheitsverlauf - das Gesamtüberleben, wurde nicht beantwortet. So gesehen sind diese Interpretationen mit Vorsicht zu sehen.

                          Als Beispiel berichtete er dann noch von einer Studie, an dem er in seiner aktiven Zeit teilnahm. Man untersuchte die Wirkung von Genistein (Soja) auf den Prostatakrebs. Dazu wurden 3 Gruppen gebildet. Die erste erhielt ein Placebo, die zwei anderen Gruppen Genistein in unterschiedlicher Form. Nur eine Genistein Gruppe zeigte krankheitsspezifische Vorteile. Die Serummarker in allen Gruppen waren aber praktisch identisch.

                          (Infos zu Genistein)
                          Who'll survive and who will die?
                          Up to Kriegsglück to decide

                          Kommentar


                            #14
                            Zitat von RuStra Beitrag anzeigen
                            ...die Stellungnahme von Snuffy Myers abwarten - dessen statment hat deshalb Gewicht, weil es im Kontext PCa & Fettsäuren kaum einen anderen Experten weltweit gibt, der ähnlich gut aufgestellt ist....
                            bitte sehr:

                            Fish Oil & Aggressive PCa
                            Sprechen wir über Fisch und Fischöl. Veranlasst wurde dies durch eine Studie die durch alle Medien ging. Sie beschreibt, dass ein erhöhter Konsum von Fisch oder Fischöl im Zusammenhang mit aggressivem Prostatakrebs stehen könnte, und das gesättigte Fettsäuren evt. von Nutzen wären.

                            Manchmal fragen die Leute, ob sie ihre Gewohnheiten aufgrund solcher Studien ändern sollten, das hatten wir ja alles schon. Aber, klinische Studien sind nicht alle gleichwertig. Diese Studie ist eine Beobachtungsstudie grosser evölkerungspopulationen. Man schaut sich Leute an, die ganz normal leben, und sucht einen Zusammenhang z.B. zwischen nachteiligen Ereignissen wie Krebsentwicklung und Lebensumständen. Das ist das Problem, da ein Zusammenhang nicht Ursächlichkeit bedeutet. Nur weil zwei Sachen gleichzeitig passieren, bedeutet nicht, dass sie in Abhängigkeit stehen. Man könnte das auch andersrum auslegen: Prostatakrebs verursacht Fischverzehr. Wir wissen es nicht. Diese Art von Studien sind nicht geeignet Therapien für Patienten zu leiten. Keinerlei klinische Therapien dürfen auf Beobachtungsstudien basieren. Sie sind nur dazu geeignet Hypothesen aufzustellen, die dann in Vergleichsstudien untersucht werden sollten. Ich denke damit liege ich schon richtig, da gibt es wenig Widerspruch.

                            Eine andere Geschichte ist Fisch und Prostatakrebs - eine sehr alte Geschichte, ich bin sicher sie haben schon alle davon gehört. Schauen wir nach anderen vergleichbaren Beobachtungsstudien Fisch/öl betreffend. Eine meiner bevorzugten Beobachtungsstudien ist die "physicians health study", da sie von der "harvard school public health" durchgeführt wurde. Sie untersuchten angestellte Männer während ihres gesamten Lebens und sammelten währenddessen Daten. Sie haben sehr viel Untersuchungen betreffend Prostatakrebs durchgeführt und veröffentlicht. Nach etwa 10 Jahren Beobachtungszeit mit 40.000 Männern, wurde der Fischkonsum bewertet. Sie fanden heraus, dass Fischverzehr das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken nicht beeinflusst. Aber, je mehr Fisch pro Woche verzehrt wurde, umso geringer war das Risiko von metastasiertem Prostatakrebs. Das Risiko war davon abhängig wie viel Fisch die Woche gegessen wurde, der positive Effekt steigerte sich bei bis zu 5 Mahlzeiten. Sie schauten sich auch Fischöl an, das sich auch vorteilhaft zeigte, aber nicht in dem Masse wie Fisch selbst. Erinnert mich an eine Diskussion, die ich mit meinen Kollegen geführt hatte, als ich noch im Labor arbeitete: was könnte im Fisch vorteilhaftes enthalten sein, was sich in Fischöl nicht befindet?

                            So, hier haben sie also eine ähnliche Beobachtungsstudie, die zu völlig anderen Ergebnissen kommt! Welche nehmen wir jetzt als Grundlage? Meine eigene Meinung dazu ist stark von meiner Labor-Arbeit beeinflusst, da ich lange Zeit als Laboratoriumsarzt gearbeitet habe. Die Sache mit dem Fischöl ist, dass es Omega-3 Fettsäuren enthält, im Gegensatz zu Omega-6 Fettsäuren. Die Omega-3 Fettsäuren blockieren den schädlichen Effekt der Omega-6 Fettsäuren. Das ist eine ganz wichtige Sache. Schaut man sich die Umwandlung der Omega-6 Fettsäuren und Prostatakrebs an, zuletzt waren es über 100 Publikationen, die gezeigt haben, dass diese Metaboliten das Wachstum und die Streuung von Prostatakrebs begünstigen. Gleichzeitig hat sich gezeigt, dass Stoffe die diese Umwandlung blockieren von Vorteil sind.

                            Mal ein Beispiel: CELEBREX
                            unterdrückt die OMEGA-6 Umwandlung in Stoffe die Prostatakrebswachstum und Aussaht begünstigen. Wir haben Phase-II Studien, die zeigen, dass CELEBREX die Prostatakrebsentwicklung verlangsamt, möglicherweise durch diese Wirkung. Wir haben wirklich eine riesige Menge von Laborstudien, die alle zeigen, dass Omega-3 gut und Omega-6 schlecht für Prostatakrebspatienten ist. Die allermeisten Beobachtungsstudien zeigen ebenfalls Vorteile für den Fisch- bzw. Fischölkonsum, aber da gibt es jetzt diesen einen Ausreisser. Wieso erreicht diese eine kontroverse Studie so viel Aufmerksamkeit, ohne das es zur Gegenüberstellung mit anderen Beobachtungsstudien kommt? Für mich unverständlich!

                            Wir brauchen auch jetzt keine weiteren Beobachtungsstudien mehr, was wir brauchen sind klinische Vergleichsstudien, die die Frage, ob es nützt oder schadet endgültig klären. Weitere Beobachtungsstudien wären für mich unverständlich, reine Zeitverschwendung! Warum wir jedes Jahr neue Ergebnisse von Beobachtungsstudien bekommen, aber keine der grossen Organisationen sich an eine Vergleichsstudie macht, verstehe ich nicht, da Fischöl so extrem wichtig für die Herz- Kreislaufgesundheit ist.

                            Egal, das ist meine Sicht der Dinge. Ich habe diese Studie dadurch gewürdigt, indem ich einen Dose Ölsardinen zum Essen aufgemacht habe. Das ist sie wohl wert...
                            Who'll survive and who will die?
                            Up to Kriegsglück to decide

                            Kommentar


                              #15
                              Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen


                              Egal, das ist meine Sicht der Dinge. Ich habe diese Studie dadurch gewürdigt, indem ich einen Dose Ölsardinen zum Essen aufgemacht habe. Das ist sie wohl wert...
                              Toll !

                              danke für die Übersetzung !!

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X