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PSA 17, winziger PK, Therapie: Finasterid?

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    PSA 17, winziger PK, Therapie: Finasterid?

    Hallo zusammen!

    Bin bei der Recherche weder in diesem Forum noch beim Googlen wirklich weiter gekommen:
    Bei meiner letzten Biopsie (s. Profil) nach PSA 17 wurde in der kleinsten (1mm) von 17 Stanzen in etwa 10% ein PK gefunden - Gleason 3+3, G2. Uro ratlos - irgendwo muß der PSA doch herkommen!!! Szintigramm/Röntgen ohne Befund. Jetzt empfiehlt er mir Finasterid (Finural) zur Bekämpfung des Winzlings - die diagnostizierte "geringe chronische Prostatitis" (übrigens ohne jedes Symptom) hat er mit keinem Wort gewürdigt.
    Ich bin wenig geneigt, meine Lebensqualität (Libido, ...) auf blauen Dunst ("man muß doch was tun") und vielleicht zu Gunsten meines Ozonlochs (sprich: haarlose Stelle auf dem Kopf, die bei starker UV-Strahlung alles andere als begeistert reagiert) einzuschränken, nur damit der PSA sinkt. Bei ca. 23g bedarf meine Prostata auch keiner Schrumpfung.
    Hat hier jemand Erfahrung?

    LG

    Wolfgang

    p. s.: Werde weiterhin neben dem PSA den LSA ermitteln lassen.
    myprostate.eu

    #2
    Hallo Werner,

    vorab: Wer oder was ist LSA? Meine Laborkenntnisse sind schon etwas antik, kann mir aber nicht vorstellen, was mit LSA gemeint ist.

    Ansonsten halte ich bei Dir auch Active Surveillancee für eine mögliche Option

    Gruß Heribert

    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
    myProstate.eu
    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



    (Luciano de Crescenzo)

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      #3
      Hi, Heribert!

      LSA ist ein allgemeiner Tumormarker im Blut und damit m. E. eine sinnvolle Ergänzung zum PSA. Info dazu findest Du hier: http://www.ns-eugenik.de/labor/doc4.htm
      Leider gibt es nur ein Labor in Deutschland, das diesen Wert aus dem Blutserum ermittelt: http://www.paramedica.de/fatigue-lab...eis-liste.html

      Zu Active Surveillance: Was hat das Finasterid damit zu tun?

      Gruß Wolfgang
      myprostate.eu

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        #4
        Hallo Heribert,

        - LSA = lipidgebundene Sialinsäure (ein Tumormarker), zu finden hier;
        - Wolfgang ist mit einem PSA-Wert von 17 ng/ml kein Kandidat für die AS, dafür darf der PSA-Wert nicht höher sein als 10 ng/ml. Der erhöhte PSA-Wert kann zwar möglicherweise auf die erwähnte chronische Prostatitis zurückzuführen sein, aber vollkommen sicher ist das nicht.

        @Wolfgang: Die 5alpha-Reduktase-Hemmer (5aRHs) Finasterid und Dutasterid verursachen kaum Nebenwirkungen, diese Sorge ist also unbegründet. Ob sie in Deinem Fall allerdings indiziert wären, mag man bezweifeln. Du solltest vorrangig versuchen, Deine Prostatitis loszuwerden, entweder mit einem Antibiotikum wie
        Ciprofloxacin vier bis sechs Wochen lang oder, wenn Du eine abakterielle Prostatitis hast, die auf Antibiotika nicht anspricht, könntest Du es mit dem rezeptfreien Pollstimol versuchen, das als einziges Präparat auch gegen die abakterielle Prostatitis wirksam sein soll, wenn auch nicht immer. Erst, wenn Dein PSA-Wert verlässlich von gesundem und bösartigem Prostatagewebe herrührt und nicht auch von einer Prostatitis, taugt er zur Verlaufskontrolle Deines PCa. Gelingt es, ihn unter 10 ng/ml zu drücken, könnte die PSA-Verdoppelungszeit bestimmt und ggf. (PSA-VZ > 3 Jahre) tatsächlich an AS gedacht werden.

        Ralf

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          #5
          Finasterid macht in diesem Zusammenhang keinen Sinn. Entweder eine "richtige" Therapie oder gar keine.
          Der Strahlentherapeut.

          Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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            #6
            Hallo,

            das mit dem Finasterid stimmt mich auch skeptisch.

            Für AS kommt Werner auf Grund des hohen PSA-Wertes nicht mehr in Frage.

            Neulich habe ich in einem Vortrag über den EAU in Wien gehört, dass in einer Studie Betroffene, die auf Grund Ihrer Daten aus der Erstbiopsie für eine AS-Strategie in Frage kamen, mit einer Rebiopsie abgesichert wurden. 30% der Kandidaten fielen auf Grund der schlechteren Werte bei der Rebiopsie aus der AS raus. Die 30% entsprechen auch den Daten des Understagings nach einer OP.

            Für ganz Vorsichtige wäre dies vielleicht eine Möglichkeit, sich weiter abzusichern, bevor sie sich zu einer oder keiner Therapie entscheiden.

            Gruß

            Hansjör Burger.

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              #7
              Hallo, zusammen!

              Vielen Dank für Eure Antworten.

              Zunächst zu meinem PSA: Obwohl die Vorbedingungen zur Blutentnahme für die PSA-Bestimmung in beiden Fällen gleich war (ich bin jeweils mit dem Rad [nicht nur] zur Blutabnahme gefahren und habe mich auch sonst vorher nicht zurückgehalten), gab's beim Uro Ende Februar 17 (bei LSA 21 = unauffällig) und im Krankenhaus im April 12 (entsprechend dem Wert beim Hausarzt im November). Insofern sehe ich die 17 als Ausreißer an, zumal der LSA unverdächtig ist. Leider steht nirgendwo, nach welchem der drei gängigen Verfahren der PSA jeweils bestimmt wurde.

              Zur Prostatis: Ich habe keines der üblichen Symptome und vermute, daß sie durchs Radfahren verursacht wird - ich mache alle Wege mit dem Rad soweit es möglich ist - ungefedert und seit einem halben Jahr nicht mehr mit einem Gel-, sondern einem harten Brooks-Ledersattel. Mit dem "Ausbruch" der Ruhephase meiner Altersteilzeit wird sich meine Jahreskilometerleistung von ca. 6.000 km (keine Rennen oder Radtouristikfahrten) noch deutlich erhöhen.

              Zu Biopsie: Meine Erstbiopsie war ca. Nov. 2009 - ohne Befund, bei PSA 8.

              Zum Finasterid: Gehört ja weder zu AS noch zu WW. Wenn auch die Nebenwirkungen geringer sein könnten, als befürchtet - welche Wirkung soll es dann haben? Wie gesagt, meine Prostata (23g) bedarf keiner Schrumpfung. Hofft der Uro vielleicht auf Hemmung der weiteren Ausbreitung auf Grund der Testosteron-Blockade? Ich werde es jedenfalls (erstmal) nicht nehmen und tendiere sehr zu AS bzw. WW, was bis zu einer Änderung der Situation auf's Gleiche herausläuft.

              Nochmals Dank für Eure sehr überwiegend hilfreichen Antworten.

              LG

              Wolfgang

              p. s. @Ralf: Ich denke, das Antibiotikum kann ich mir sparen. Ich hatte jedenfalls den Uro gebeten, mit dem PSA und LSA auch den CRP (Marker vor allem für bakterielle Entzündungen) zu bestimmen. Ich habe das Ergebnis zwar nicht gesehen, aber - soweit ich das verstanden habe - war der ok, was bei einer leichten und nicht bakteriellen Prostatitis verständlich wäre.
              myprostate.eu

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                #8
                Es gibt ein paar Berichte darüber, dass unter länger andauernden Finasterid-Einnahme aus niedrigen Gleason-Scote-Tumoren aggressivere ProstataCas werden können. Ich glaube persönlich nicht dran und denke eher, dass einfach die aggressiveren Anteile eher zum Vorschein kommen, als das Finasterid diese produziert, jedoch ist das ein Punkt, den man bedenken sollte.
                Der Strahlentherapeut.

                Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                  #9
                  @ Strahlentherapeut: Es erscheint logisch, daß mit dem Schrumpfen der Prostata durch Finasterid die Trefferquote für einen PCa (und natürlich auch für einen aggressiveren) bei einer Biopsie steigt.
                  myprostate.eu

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                    #10
                    So, war eben bei der Uro am Ring. Ergebnis des (privat liquidierten) Beratungsgesprächs:
                    - Finasterid besser nicht, da dadurch nur der PSA künstlich gedrückt wird.
                    - Zunächst müssen Fremdeinflüsse auf den PSA ausgeschlossen werden: 14 Tage Antibiotika, und am besten 4 Wochen (!) kein Radfahren, damit der Einfluß des
                    Sattels auf die Prostatitis (nicht nur auf den PSA - der ist nach ca. 3 Tagen wieder verschwunden) und damit evt. deren Einfluß auf den PSA eliminiert werden kann
                    - Wenn der PSA dann unter 10 (die 17 hält er auch für einen Ausreißer) geht, wäre ich prädestiniert für die Brachy. Allerdings wollte er sich nicht mit dem Gedanken
                    anfreunden, nur den lokalisierten Ca in der Spitze mit Seeds zu spicken: "dazu liegen vielleicht in 5-10 Jahren Erfahrungen vor". Allenfalls eine hier höhere
                    Dosis/Dichte der Seeds an der kritischen Stelle könne er sich vorstellen. OP sei wegen der Nähe der Prostata-Spitze (hier liegt "der Hase im Pfeffer") zum
                    Schließmuskel kritisch.
                    - Die Relevanz des LSA für die PCa-Erkennung (auch als Ergänzung zu in meinem Fall unsicheren PSA) schloß er rigoros aus, obwohl er noch nicht einmal wußte, was
                    dieser Wert überhaupt aussagt. (Lasse ich mal unkommentiert).
                    Weiter bin ich jetzt nicht wirklich, nur um ca. einen "Hunni" ärmer - den hätte ich vielleicht besser in ANNA investiert.

                    Schönes WE

                    Wolfgang
                    myprostate.eu

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                      #11
                      Hallo Wolfgang

                      Lese mal

                      Reduktion von Streuungen der PSA-Werte

                      Gruss
                      Pierrot
                      Pierrots Profil und Erfahrungen findest Du hier: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=8

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                        #12
                        @ Pierrot: Vielen Dank für den Tip, etwas ähnliches aus der Schweiz habe ich in einem anderen Thema bereits aufgezeigt. Allerdings 1 Woche kein Radfahren - das trifft mich sehr hart! Bisher sind mir in dem Zusammenhang nur 3 Tage bekannt!

                        cu

                        Wolfgang
                        myprostate.eu

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                          #13
                          Bei der PSA-Kontrolle im letzten November war der PSA mit 16,9 unverändert, TRUS ohne jeden Befund: Puuh!

                          Dafür vor einer Woche PSA 21,7. Dazu der Uro: die PSA-Anstiegs-Pause im Sommer letzten Jahres lag wohl am Finasterid - das ich gar nicht genommen habe. Uro: bei Ihrer Prostata-Größe (hat weiter zugenommen) ist das aber dringend angezeigt, auch wenn ich noch keine Symptome habe - die kommen bestimmt. "Seien Sie froh über die BPH, sonst hätten Sie jetzt einen schönen PCa. Werde also brav 3 Monate Finasterid schlucken (hoffentlich ohne die bekannten Nebenwirkungen) und dann - schaun mer mal!
                          myprostate.eu

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