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Operation oder Bestrahlung

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    Operation oder Bestrahlung

    Guten Morgen,

    ich bin durch Zifall auf dieses Forum gestoßen und hoffe hier ein wenig Hilfe zu bekommen. Vielen Dank schon mal im Vorfeld dafür!!

    Bei meinem Vater, 71 Jahre alt, wurde letzte Woche Prostatakrebs diagnostiziert. Die Befunde habe ich gestern gesehen. Er hat einen PSA von 5,3 und einen Gleason-Score von 3+4. Diverse andere Untersuchungen haben gezeigt, dass der Tumor wohl bisher nur lokal begrenzt ist.
    Sein Arzt hat ihm jetzt die Wahl zwischen OP und Bestrahlung gelassen. Bei einer OP würde er zur Da-Vinci-Methode raten.
    Bestrahlung mit Protonen hält er auch für eine gute Sache.
    Welche Möglichkeiten der Entscheidungsfindung gibt es denn noch? Als Laie ohne klaren Rat des Arztes ist das ganz schön schwer....

    LG,
    Fred

    #2
    Hallo Fred

    Dein Vater ist in einer recht komfortablen Situation, da die von Dir geschilderte Ausgangssituation in der Tat für einen lokal begrenzten Tumor spricht.

    Beide Optionen erscheinen gleichwertig, allerdings ist Dein Vater mit 71 Jahren nicht mehr der Jüngste. Ich würde in diesem Alter die Risiken einer OP nicht eingehen wollen, und eine OP hat ohne Frage Risiken, zumal eine OP nicht unbedingt notwendig erscheint.

    Ich würde mich diesem Fall wahrscheinlich für eine IMRT-Strahlentherapie entscheiden; allerdings ohne eine begleitende Hormontherapie.
    Diesen Pfeil im Köcher würde ich mir für die "worsed Cased - Situation" aufheben, die, wenn überhaupt, erst in vielen Jahren zum Einsatz kommen könnte.

    In den Archiven befindet sich zu dieser Therapieoption ein sehr interessanter Bericht eines unserer Forummitglieder, Helmut(i).

    Vielleicht kann dies ja hier jemand verlinken, meine PC-Kenntnisse reichen hierfür nicht aus.

    Gruss

    Spertel

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      #3
      Nachtrag, ich hab´s doch selber geschafft...........




      Vielen Dank, premme, für die Hilfe und Gruss nach Spandau......

      Reinhard

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        #4
        Danke schon mal!

        Allerdings bevorzugt mein Vater wohl eine OP. Er hat keine "Lust" so oft ins Krankenhaus zu fahren, um sich betrahlen zu lassen....
        Wie viele Sitzungen über welchen Zeitraum sind da denn ungefähr nötig?

        LG,
        Fred

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          #5
          Die Erklärung Deines Herrn Vater hat schon was;))) und daran sieht man auch, wie unterschiedlich die Sichtweise doch sein kann.

          Auch die Op ist natürlich in seinem Fall eine sehr gute Option. Zur Bestrahlung wären ca. 40 Sitzungen erforderlich, also 40 x An- und Abfahrt. Das wären, berücksichtigt man nur die Therapiepausen an Samstagen und Sonntagen, glatte -8 Wochen.

          Da kann einem die Sichtweise Deines Vaters durchaus verständlich erscheinen.......

          Alles Gute

          Spertel

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            #6
            Hallo Fred. Ausser der Operation und Bestrahlung gibt es auch noch andere Optionen, die allerdings bei den niedergelassenen Urologen nicht so bekannt sind. Aus eigenem Anlass habe ich mich in den vergangenen Monaten sehr intensiv mit den Voraussetzungen, dem Verfahren und den Erfolgsaussichten der HIFU beschaeftigt und bin zu der Ueberzeugung gekommen, dass hier eine ernsthafte Konkurrenz zur OP/Bestrahlung entstehen wird. Namhafte Kliniken, so die Charité in Berlin und die Universitaetsklinik in Halle praktizieren und propagieren die HIFU. Die Charité in Berlin hat auch gute Informationsbroschueren verfasst und versendet diese auf Anforderung. Die HIFU hat auch den Vorteil, dass sie insbesondere fuer aeltere Patienten geeignet ist, da sie wenig belastet.
            Die DaVinci-Methode wird mit viel Hype angeboten, aber sie ist auch nur so gut wie die dieses Verfahren praktizierenden Aerzte Erfahrung und Routine haben. Ich sehe, insbes. bei Kassenpatienten, die Gefahr, an einen Arzt zu geraten, der sich mit dieser Methode noch in der Phase des Lernens befindet.
            Eine weitere Option waere auch der Versuch, den Krebs nur konservativ zu behandeln, doch setzt dies die Informiertheit und Bereitschaft des Patienten und weitergehende Diagnostik voraus.
            Immerhin sieht es so aus, dass der Vater fuer die Entscheidungsfindung noch hinreichend Zeit hat.
            Gruss und alles Gute, Reinardo

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              #7
              Aufgrund des niedrigen PSA-Wertes, könnte man (trotz Gleason Score 3+4=7) auch die Option von Seeds evaluieren, falls die Stanzen nicht ausgedehnt betroffen waren.
              Der Strahlentherapeut.

              Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                #8
                Danke Euch allen!

                Seeds hatte der Urologe auch erwähnt, man müsste das zwei mal machen?!?
                Kann man damit in den Urlaub fahren? Der ist schon gebucht und er freut sich sehr darauf, wäre Anfang August 2 Wochen.

                LG,
                Fred

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                  #9
                  Seeds macht man nur einmal.

                  Die Techniker KK bezahlt bei manchen Einrichtungen sogar die ambulante Behandlung.
                  Man muss das je nach Krankenkasse immer erst genau erfragen.
                  Ich bin an einem Mittwoch mit dem PKW 250 km angereist - Hotelübernachtung 60€ im Doppelzimmer - nächsten Tag Implantation durch den Damm unter Narkose - Hotelübernachtung 60€ - anschliessend Heimfahrt und Frau zum Wochenendeinkauf vom Dienst abgeholt.

                  Die unangenehmen Begleiterscheinungen wie plötzlicher schmerzhafter Harndrang und nachts bis zu 2x raus hatten nach 4 Wochen das Maximum und waren erst 3 Monate nach OP wieder vollständig abgeklungen.
                  Hinweis: bei ambulanter Behandlung empfiehlt es sich zu zweit zu reisen.
                  Falls man nach dem Aufwachen ins Hotel zu Fuß geht, ist es ganz angenehm wenn man sich bei jemand unterhaken kann. Ein "Butler" für die 2. Nacht ist auch von Vorteil.

                  Ein Bekannter - knapp 70 - hat das - ebenfalls allein - mit 750 km PKW-Fahrt auf einen Ritt - vor paar Tagen erst gemacht.

                  Allerdings hat er ein besseres Auto als ich

                  Gruss Ludwig
                  Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

                  https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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                    #10
                    Hallo Fred,
                    der Vorschlag des Strahlentherapeuthen Daniel Schmidt und auch von Ludwig ist recht plausibel. Auch ich selbst habe im Alter von 71 Jahren die LDR-Brachytherapie mit seeds gewählt und damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Inzwischen habe ich meinen 80. Geburtstag gefeiert und erfreue mich bester Gesundheit. Probleme mit dem Prostatakrebs habe ich keine und mein PSA-Wert liegt seit Jahren konstant bei 0,02 . Im Vergleich zu einer Operation ist diese Therapie erheblich weniger belastend. Auch bei mir wurde diese Ambulant durchgeführt. Allerdings empfehle ich dafür einen Arzt, welcher dafür ein absoluter Experte ist. Ich wünsche Euch eine gute Entscheidung und viel Glück. Herzl. Grüße, Carlos

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                      #11
                      Hallo zusammen,

                      also, habe gerade mit einer befreundeten Ärztin gesprochen. Sie macht gerade ihren Facharzt in der Onkologie.
                      Sie meinte, dass sie bei der Sachlage zu einer OP raten würde und zwar schnellstmöglich, wegen der Aggressivität des Tumors. Alternativ kämen noch die Seeds infrage.
                      Empfohlen wurde mir die Uni Mainz. Die operieren auch mit dem DaVinice Roboter.

                      LG,
                      Fred

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                        #12
                        Vielleicht ist diese Einschränkung etwas unbeachtet verhallt:

                        Zitat von Daniel Schmidt Beitrag anzeigen
                        ..... falls die Stanzen nicht ausgedehnt betroffen waren.
                        Nochmal hier angeknüpft: um eine halbwegs optimale Therapie zu empfehlen braucht man noch die Ausdehnung des Tumors innerhalb der Prostata, mit anderen Worten, wieviele Stanzen von wieviel entnommenen waren betroffen.
                        Noch besser wäre es, wenn im Befund auch stünde, wie gross der Krebsanteil jeder einzelnen befallenen Stanze war.

                        Gruss Ludwig
                        Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

                        https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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                          #13
                          Hallo Ludwig,

                          hab ich grade mal nachgeschaut. Insgesamt 12 Stanzen.
                          Stanze 1+7: 40%
                          Stanze 2+8+9: 80%
                          Stanze 3+12: 20%
                          Grading G3

                          LG,
                          Fred

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                            #14
                            Dann fallen die Seeds schon flach.
                            Bei dem ausgedehnten Befall und dem niedrigen PSA würde ich einen höheren Gleason-Score vermuten, denn höhere Gleasons geben meist weniger PSA pro Kubikzentimeter Prostatakrebs ab.
                            Wenn das alles noch organbegrenzt ist, hätte man schon gewaltiges "Schwein" gehabt.

                            Gruss Ludwig
                            Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

                            https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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                              #15
                              Ohje, also doch lieber operieren?
                              Was haltet Ihr von der DaVinci-Methode? Die wird in der Uni Heidelberg praktiziert. Habe bisher nur positives über die Urologie dort gehört.

                              LG,
                              Fred

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