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Prostate Cancer and Obesity: A Deadly Combination

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    Prostate Cancer and Obesity: A Deadly Combination

    Prostate Cancer and Obesity: A Deadly Combination / Prostatakrebs und Fettleibigkeit - eine tödliche Kombination



    Zhihong Gong & Kollegen vom Hutchinson Cancer Research Center haben mein Interesse für den Zusammenhang von BMI zum Krankheitsverlauf geweckt. Sind hier komplementäre Ansätze möglich? HorstK hat schon 2007 einmal einen interessanten Artikel eingestellt: "Übergewicht verschlechtert Prognose". In diesem Zusammenhang ist mir Dr. Arnon Krongrad aufgefallen, der in seinem "myprostatedoc" blog einige sehr interessante Themen als ausgewiesener Spezialist unserer Erkrankung vorträgt. Aktuell rückt mal wieder die Bedeutung von Ernährung und allgemeine Gesundheitsthemen in den Fokus, so das ich Euch ein Beitrag von Dr.Krongrad zu Übergewicht und PCA Progress jetzt gerne vorstellen möchte.

    Arnon Krongrad:
    Nachdem bei Patienten Prostatakrebs diagnostiziert wurde, haben wir oft eine lange Diskussion über die Behandlungsmöglichkeiten und die Prognose der Krankheit. Viele Patienten haben eine starke innere Einstellung, und drücken den Wunsch aus, den Krebs in jeder möglichen Art und Weise zu bekämpfen. Stets höre ich eine immer wiederkehrende Frage bei diesen Patienten: "Doc, was kann ich tun, um meine Chancen gegen dieses Ding zu erhöhen" Wenn sie übergewichtig oder fettleibig sind, antworte ich sehr nachdrücklich: "Gewicht abbauen!"

    Adipositas/Fettleibigkeit ist zu einem viel zu weite verbreitetem Phänomen weltweit geworden. In den Vereinigten Staaten gelten ungefähr 50% der Männer als übergewichtig und 30% der Männer gelten als Fettleibig. Fettleibigkeit ist in der Regel durch eine Berechnung des Body Mass Index (BMI), das Gewicht in Kilogramm durch quadrierte Körpergröße in Quadratmetern geteilt (kg/m²), bestimmt. Übergewichtige Männer werden als solche mit einem BMI über 25 eingestuft, während adipose Männern ein BMI größer als 30kg/m² haben. Das Übergewicht ist eine ungeheure Belastung für den allgemeinen Gesundheitsstatus, indem es zu Herzkrankheiten, Diabetes und Bluthochdruck führen kann.
    ...
    Während wir alle wissen, dass Adipositas ein Hauptrisikofaktor für Herzerkrankungen und einige andere Erkrankungen ist, bleibt die Frage offen, was das mit Prostatakrebs zu tun hat? Nun haben Studien gezeigt, dass Männer, die übergewichtig sind, ein bis zu 40-80% höheres Risiko haben an Krebs zu erkranken wie die Männer, die ein normales Gewicht haben. Einer der Krebsarten, die im Rahmen der Fettleibigkeit stark im Fokus steht, ist Prostatakrebs. Zwar gibt es keinen endgültigen Beweis dafür, wie Adipositas Prostatakrebs beeinflusst, aber es wurden zahlreiche Theorien dazu beschrieben.

    Zuerst haben Studien postuliert, dass Fettleibigkeit Prostatakrebs durch die Auswirkungen auf die Sexualhormone im Körper beeinflusst. Fett wandelt im Körper zirkulierenden Testosteron in Östrogen um. Während Testosteron im Grunde die "Nahrung" von Prostatakrebs ist, haben Studien gezeigt, dass wegen Prostatakrebs operierte Männer ein erhöhtes Risiko für fortgeschrittenen Krebs haben, wenn ihre Testosteron Werte niedrig sind. Darüber hinaus haben andere Studien gezeigt, dass niedrige Testosteronwerte im Blut tatsächlich mit einem kleinen, aber signifikanten Anstieg des Risikos von Prostatakrebs korrelieren. All diese Daten scheinen auf die Tatsache hinweisen, dass durch eine Senkung des Testosteronspiegels im Blut, aufgrund von überschüssigem Körperfett, diese Männer ein leicht höheres Risiko von aggressivem Prostatakrebs haben.

    Eine weitere Theorie beschreibt, wie Fett und Fettleibigkeit, durch den "Insulin like Growth Factor-1" (IGF-1), Auswirkungen auf den Prostatakrebs hat. Bei übergewichtigen Männern sind hohe IGF-1 in der Regel im Blutkreislauf vorhanden. Laboruntersuchungen haben gezeigt, dass Prostatakrebszellen in Umgebungen mit höheren IGF-1 Werten, schneller wachsen. Darüber hinaus haben klinische Studien eine signifikante Korrelation zwischen IGF-1 und dem Erkrankungsrisiko für Prostatakrebs gezeigt.

    Während diese Theorien alle sehr interessant sind, zeigen sie uns nicht wirklich die wahren Auswirkungen der Fettleibigkeit auf Prostatakrebs. Zahlreiche klinische Studien haben die Rolle der Adipositas bei klinischem Prostatakrebs untersucht. Die Beweise, dass Fettleibigkeit mit der Entwicklung von Prostatakrebs in Verbindung steht, sind widersprüchlich. Während einige Studien einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und ein erhöhtes Risiko von Prostatakrebs gefunden haben, haben andere keine Abhängigkeit darstellen können. Wieder andere Studien haben auch noch eine inverse Beziehung nachgewiesen, was bedeutet, dass Fettleibigkeit mit einem niedrigeren Risiko an Prostatakrebs zu erkranken korreliert.

    Sobald Prostatakrebs jedoch diagnostiziert wurde, gibt es keine Kontroverse hinsichtlich der Auswirkungen von Fettleibigkeit. Mehrere Studien haben gezeigt, dass übergewichtige Männer scheinbar aggressiveren Prostatakrebs in Form von höheren Gleason-Graden haben. Ausserdem wurde bei Operationen zur Behandlung von Prostatakrebs eine höherer Anteil von positiven Schnitträndern bei adipösen Männern gefunden.
    ....
    Viele Studien haben diese höhere Rate der positiven Schnittränder der Tatsache zugeordnet, dass die Erreichbarkeit der Organe bei einem übergewichtigen Menschen für den Chirurgen eine technisch anspruchsvollere Aufgabe darstellt. Als Ergebnis können mehr Blutungen auftreten, wodurch die Visualisierung komplizierter und positive Schnittränder eher auftreten können. Angesichts dieser Theorie haben einige argumentiert, dass Roboter-Chirurgie, die Visualisierung verbessert und Blutungen minimiert. Dies sollte zu weniger positiven Schnitträndern bei adipösen Männern führen. Doch zumindest eine große Studie, die Patienten in Gruppen: offene versus laparoskopische Chirurgie eingeteilt hat, konnte eine höhere Rate der positiven Schnittränder bei übergewichtigen Menschen zeigen, unabhängig auf welche Art die Operation durchgeführt wurde.

    Es wurde nachgewiesen, dass Fettleibigkeit vielleicht ihre größte Auswirkung auf Prostatakrebs Rezidive nach Operation hat. Die meisten Studien stimmen darin überein, dass es bei übergewichtigen Männern wesentlich häufiger zu einem PSA-Rezidiv nach Prostatektomie kommt, verglichen mit normal gewichtigen Männern. Eine große Studie zeigte, dass mäßig bis stark übergewichtige Männer 2,5-3 mal häufiger ein PSA-Rezidiv haben im Vergleich zu ihren nicht-adipösen Kollegen. Dieser Befund ist umso erstaunlicher, da es andere Faktoren die das Wiederauftreten eines Tumors wie den präoperativer PSA Wert, den Gleason-Score, das Stadium, positive Schnittränder und den Lymphknotenstatus miteinrechnet.

    Eine interessante Studie von Johns Hopkins welche in diesem Jahr veröffentlicht wurde, bewertet die Auswirkungen der Gewichtszunahme auf Männer die sich einer operativen Prostatakrebs Therapie unterzogen hatten. Die Studie ergab, dass Männer, die etwa 5 Pfund (2,2 kg um genau zu sein) während einer Zeit ab 5 Jahren vor bis 1 Jahr nach der Operation zugenommen hatten, die Wahrscheinlichkeit eines PSA-Rezidiv nach Operation doppelt so hoch war, verglichen mit den Männer die ein gleichbleibendes Gewicht hatten. Es überrascht auch nicht, das diese Auswirkungen auf die Rezidivsituation nach Operation, ist Fettleibigkeit auch einheitlich mit einem erhöhten Risiko von krankheitsspezifischer
    Sterblichkeit assoziiert.

    Ich denke, die Botschaft die ich Ihnen mitgeben möchte ist ziemlich offensichtlich. Wenn Sie Prostatakrebs haben, ist wahrscheinlich der wichtigste proaktive Faktor, was Sie tun können (abgesehen von medizinischer Behandlung), halten Sie Ihr Gewicht unter Kontrolle! Finden Sie heraus, wie hoch Ihr BMI ist, und wenn Sie in die adipösen Kategorie fallen, bauen Sie Gewicht ab! Studien haben gezeigt, dass sportliche Übungen Männern mit Prostatakrebs helfen können. Eine gesunde, fettarme Ernährung hat auch erhebliche Vorteile unter Beweis gestellt.

    Selbst wenn alle diese Daten falsch wären, und Sie nicht durch Gewichtsreduktion aus Sicht der Prostatakrebs-Entwicklung profitieren, gibt es überwältigende Beweise dafür, dass Sie aus der Sicht Ihres Herz-Kreislaufsystems profitieren werden. In diesem Sinne möchte ich ein weiteres Studienergebnis mitteilen. Im "Prostate Cancer Prevention Trial" wurden gut 18.000 Männer über 7 Jahre beobachtet, um die Auswirkungen von Finasterid auf Prostatakrebs zu untersuchen. Während der Studie starben insgesamt 10 Menschen an Prostatakrebs. Im gleichen Zeitraum starben 1123 Menschen an anderen Ursachen, von denen die meisten mit Herzkrankheiten verbunden waren. Ist das nicht Grund genug, um ein wenig Gewicht zu verlieren?
    -------------------------------------------------------------------------- soweit Dr.Krongrad --------------------------------

    Strom und Kollegen vom MDACC untersuchten in einer Studie, die 2008 veröffentlicht wurde, das progressionsfreie Intervall von Hochrisikopatienten in Abhängigkeit ihrer Essgewohnheiten und ihres BMIs.
    Fragestellung war: Hat Fettleibigkeit bzw. Aufnahme von grossen Mengen gesättigter Fette einen Einfluss auf die Progression dieser Krankheit.
    Als Ergebnis kann man wohl sagen, dass die Fettleibigkeit, definiert als BMI>30kg/m² der entscheidende Faktor ist. Erhöhte Aufnahme von gesättigten Fetten ist ebenfalls signifikant, aber nicht in dem Masse.


    Aufnahme gesättigter Fette (niedrig/low gegenüber hoch/high)
    LSF = niedrige Aufnahme gesättigter Fette
    HSF = hohe Aufnahme gesättigter Fette
    Fettleibigkeit (Obese) = BMI > 30kg/m² - gegenüber Non-obese = BMI < 30kg/m².
    Mittlere progressionsfreie Zeit in Monaten in Anhängigkeit der Fettaufnahme und der Fettleibigkeit.

    Eine wichtige Rolle spielt auch das Cholesterin, speziell das LDL, bei der Rezidivrate, welches oft mit Übergewichtigkeit in Verbindung steht. Dr. Banez & Kollegen untersuchten 471 Männer die mit radikaler Prostatektomie in den Jahren 1998 bis 2007 behandelt wurden. Lipid Serumwerte und Vorbehandlung mit Statinen war für alle Patienten bekannt. Es wurde eine mehrdimensionale Analyse entsprechend der unterschiedlichen Prostatakrebs Eigenschaften bzw. der Statin Vorbehandlung durchgeführt. Die Forscher fanden, dass hoher Cholesterin Spiegel und hohe Werte von LDL ein erhöhtes Risiko für ein biochemisches Rezidiv waren. HDL war nicht mit erhöhten Rezidivrisiko verbunden. Männer im höchsten Viertel der Cholesterinwerte (>=217 mg/dL) hatten ein 2,5-fach erhöhtes Rezidiv Risiko verglichen mit Männern im untersten Viertel der Cholesterinwerte (<167 mg/dL), hazard ratio of 2.49, 95% CI 1.28 to 4.86, P=0.007!

    Soweit die Fakten, so wie ich sie sehe, wishing the best to all the crew in this boat.
    Who'll survive and who will die?
    Up to Kriegsglück to decide

    #2
    Fehlernährung als Zeitbombe

    Zitat von Madeleine Bierlein
    Heidelberg. Dass starkes Übergewicht krank machen kann, ist keine überraschende Erkenntnis. Und dass immer mehr Menschen - vor allem in den Industrienationen - zu viele Pfunde auf die Waage bringen, auch nicht. Unterschätzt wurde laut Deutschem Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg allerdings lange Zeit der Zusammenhang zwischen ungesunder Ernährung und Krebs.
    Bitte, hier weiterlesen.

    Natürlich ist das alles nichts wirklich Neues, aber es sollte einem schon wieder einmal unter die Nase resp. Augen gehalten werden.

    "Wer das Leben nicht schätzt, der verdient es nicht"
    (Leonardo da Vinci)

    Gruß Harald

    Kommentar


      #3
      Zitat von Harald_1933 Beitrag anzeigen
      Fehlernährung als Zeitbombe
      Ach ja, das ist so eine Sache mit Prostatakrebs und Gewicht:

      Hatte ich vor der RPE immer Mühe, mein Gewicht bei 85kg (BMI* 25.7) zu halten,
      sprang es danach innert weniger als einem Jahr auf 100kg (BMI 30.2),
      zufolge der AHT.
      Während der darauf folgenden AHT-Intermission war es überhaupt
      kein Problem, das Gewicht wenigstens auf 90kg (BMI 27.2) zu senken,
      doch seit Wiederaufnahme der AHT, gewarnt durch die Entwicklung der ersten Periode, bereitet es mir stets grösste Mühe, maximal bei 92 kg (BMI 27.8) zu bleiben.

      So, jetzt nehm ich die Schneeschuhe und geh auf einen Hügel.
      Let the good times roll!

      Konrad / Hvielemi

      *BMI 25 - 29.9 = Übergewichtig, BMI >30 = zu fett
      Meine Beiträge schreibe ich als CRPCa-betroffener Laie.

      [1] Mein PSA-Verlauf graphisch auf myprostate.eu
      [2] Meine PK-Historie auf Myprostate.eu
      [3] PSA-Verlaufsanalyse 2003-2013 nach Glättli (Was ist PSA-Alert?)
      [4] PSMA-PET/CT vom 04.07.2012: Paraaortale Lymphmetastase
      [5] PSMA-PET von 08.2016 vor PSMA-RLT, danach 03.2017, sowie 05.2017

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