Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Darmprobleme nach Strahlentherapie???

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Darmprobleme nach Strahlentherapie???

    Liebe Kollegen!

    Erneut suche ich einen Rat für meinen Bruder, dessen Erkrankung von Anfang an einen ungünstigen Verlauf hatte. (Wiederholte negative Biopsien, späte Diagnose bei TURP, Prostatektomie, Strahlentherapie nach Rezidiv, nach Beendigung PSA 1.3 bei laufender HB).

    Die RT (normale 3D) war im Oktober 10 beendet. Nach einiger Zeit traten Probleme im Verdauungstrakt auf: Heftigste Blähungen, die sich explosionsartig entladen, wobei Schleim und Blut austritt.Diese Symptome wurden zunächst als Nebenwirkung der RT eingeordnet und medikamentös behandelt. Nachdem der Zustand bis heute unverändert fortbesteht,entstanden Bedenken hinsichtlich einer eigenständigen Erkrankung und es sollte eine Darmspiegelung gemacht werden. Der Internist lehnte diese ab, weil bei einem entzündeten Darm das Risiko von Verletzungen deutlich erhöht sei. Es wurde ihm empfohlen, eine CT machen zu lassen, die keinen Befund erbrachte. Schließlich landete er bei einem Proktologen, der eine Endoskopie des Enddarms durchführte und die Symptome als Strahlenschäden einordnete und seine Diagnose dahingehend ergänzte, dass dies bis zu zwei Jahre dauern kann, der Patient sich aber hinsichtlich einer sonstigen Darmerkrankung keine Sorge zu machen brauche.

    Ich selbst habe mit meiner Strahlentherapie (allerdings IMRT) beste Erfahrungen gemacht und kann nicht nachvollziehen, dass diese Aussage überzeugend sein kann. Weder erscheint es mir glaubhaft, dass eine Schleimhautreizung des Darms zwei Jahre zum Abheilen benötigen soll noch wäre ich mit dem Ausschluss einer anderen Ursache zufrieden.

    Wer hat entsprechende Erfahrungen bzw. Informationen? Vielleicht mag sich auch Daniel Schmidt dazu äußern.

    Eine Farce am Rand: Im Befund des Radiologen stand: Prostata und Samenbläschen unauffällig, und dies nach einer erfolgten Prostatektomie!!!

    Danke für hilfreiche Hinweise
    Helmut

    #2
    Hallo Helmut,
    wenn der Proktologe das gesamte Sigma einsehen konnte, müsste er eine Strahlenproktitis eindeutig beurteilen können. Was natürlich eine Blutungsquelle im Kolon nicht ausschließt. Das sicher zu ermitteln geht letztlich nur mit einer hohen Koloskopie

    Wegen der erheblichen Darmmotorik kann man evtl. mit einer sehr schonenden Kapselendoskopie mehr erfahren. Lies bitte hier... Das Verfahren ist für die Beurteilung des Kolon kaum geeignet, wie die Seite des Link erklärt.

    Durch bestimmte rektal zu applizierende Medikamente kann die Strahlenproktitis aber erheblich gemildert werden. Ggf. könnte auch über eine Argon-Plasma Koagulation nachgedacht werden. Siehe dazu hier...

    Als letzten Hinweis würde ich die regelmäßige Einnahme von indischen Flohsamenschalen z.B. von AURICA nicht unterschätzen. Ich selbst nehme das Zeug täglich, weil es sowohl harte Stühle als auch zu weiche Stühle sehr gut reguliert.

    Gruß Heribert

    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
    myProstate.eu
    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



    (Luciano de Crescenzo)

    Kommentar


      #3
      Hallo Heribert!

      Danke für Deine rasche Antwort. Leider ist offensichtlich beim ersten Link - der mich sehr interessieren würde - ein Fehler aufgetreten, der er führt zu dem von mir erstellten Beitrag!
      Lässt sich dies reparieren?
      Danke
      Helmut

      Kommentar


        #4
        Darmnebenwirkungen nach Radiotherapie sind oft vorhanden und hängen meistens von der applizierten Dosis (und weniger von der Technik, z.B. IMRT vs. 3D) ab.
        Schwere Nebenwirkungen, wie hier beschrieben, sind bei etwa 3% aller Patienten zu finden und werden mit verschiedenen Behandlungen angegangen. Sie brauchen lange Zeit (Jahre) bis sie abheilen, wenn sie das überhaupt tun.

        Ich denke, dass Ihr Bruder sicherlich einen Experten (Gastroenterologen) mit Erfahrung bei der Betreuung solcher Patienten bräuchte. Dazu würde ich an Ihrer Stelle bei der Strahlentherapiepraxis/abteilung fragen, wo Ihr Bruder behandelt wurde. Neben medikamentösen Ansätzen mit Einläufen, Salben, etc. sind auch lokale endoskopische Verfahren möglich zur Linderung/Besserung der Beschwerden.
        Der Strahlentherapeut.

        Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

        Kommentar


          #5
          Hallo Helmut
          Zitat von helmut (i) Beitrag anzeigen
          Lässt sich dies reparieren?
          Entschuldige, da habe ich offensichtlich die falsche Seite verlinkt. Über Kapselendoskopie wäre aber auch Google sehr ergiebig gewesen. Hier der richtige Link
          Daniel Schmidt hat Dir ja schon sehr wichtige Infos gegeben. Wobei es entscheidend ist, dass Dein Bruder an einen wirklichen Experten gerät. Es ist also sinnvoll zu wissen, welche Region infrage kommt.

          Gruß Heribert

          Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
          myProstate.eu
          Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
          Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



          (Luciano de Crescenzo)

          Kommentar

          Lädt...
          X