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Diagnose Prostatakrebs und weiter ?

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    Diagnose Prostatakrebs und weiter ?

    Hallo,
    wie vermutlich viele hier habe ich ein Problem. Ich bin 44 Jahre alt und familiär vorbelastet. Im Januar fing es mit einem großen Blutbild mit erstmaliger PSA-Bestimmung an. Die Blutwerte waren alle in Ordnung, bis auf den PSA-Wert, der lag bei 15,1. Darauf wurde ich zum Urologen überwiesen, der Tastbefund und Ultraschalluntersuchung machte, aber nichts auffälliges feststellen konnte. Er vermutete eine Entzündung und verschrieb mir Tavanic 500mg, 10 Tage je 1 Tablette. Danach wurde erneut gemessen. Der Wert war inzwischen bei 19,2 angekommen. Das war im März. Danach wurde zur Ursachenermittlung eine Biopsie angeordnet. In zwei von 12 Stanzen wurden Krebszellen nachgewiesen. Nach gründlichem Studium aller Therapieformen entschied ich mich für die Seed-Implantation. Nach Rücksprache mit den Ärzten, die das durchführen sollten, erfuhr ich das das nur bis zu einem PSA-Wert von 12 durchgeführt wird. Auf anraten einer Strahlentherapeutin ließ ich dann ein PET-CT machen, wobei sich herrausstellte, das einige Lymphknoten deutlich größer als normal sind. darufhin wurden diese operativ entfernt und histologisch untersucht. Dieser Befund war für mich positiv, in den Lymphknoten wurde kein Krebs nachgewiesen. Vor der OP wurde wieder der PSA-Wert bestimmt.
    Dieser lag inzwischen bei 24. Das war am 30.Mai. Auf anraten der Ärzte führte ich nun eine zweite ebenfalls 10-tägige Tavanic 500 -Kur durch. Der Wert vor Beginn der Kur wurde am 15.06. mit 29,1 gemessen. Der Wert nach Kur wurde am Samstag gemessen, das Ergebnis habe ich aber noch nicht.

    Im Vorfeld dieses Ergebnisses wurde mir aber vom Urologen und von der Strahlentherapeutin zu einer Knochenzsintigraphie geraten, wofür ich mir am Montag einen Termin holen werde.
    Vielleicht noch ein paar Fakten der bisherigen Untersuchungen.
    - Gleason Score aus 04/11 6 (3+3)
    - Prostata-Volumen 18ccm Ende 05/11

    Da mein Urologe wohl nicht an einen schnellen Rückgang des PSA-Wertes glaubt (und ich beim bisherigen Verlauf eigentlich auch nicht) riet er mir zur äußeren Bestrahlung mit begleitender oder vorheriger Hormonbehandlung.
    Meine Frage an die Spezialisten hier im Forum, ist das der richtige Weg in einem solchen Fall oder sollte man noch andere Möglichkeiten in Erwägung ziehen.
    Vor einer Totalentfernung habe ich auf Grund der möglichen, in meinen Augen möglichen erheblichen Nebenwirkungen (Inkontinenz und Impotenz) ehrlichweise gesagt extrem viel Bammel, so das für mich diese Therapieform nur als letzter Weg in Frage kommt.
    Ansonsten habe ich bisher keine darauf hindeutenden Probleme gehabt.

    Ich würde mich über hoffentlich qualifizierte Antworten freuen. Danke im voraus.

    #2
    Hallo Meaw66,
    zuerst zu den Fakten:
    1. von Januar bis 15.06. ist dein PSA Wert von 15,1 auf 29,1 gestiegen
    2. der Normalwert liegt für einen Mann deines Alters unter 2,5
    3. 10 Tage Antibiotika haben nicht zu einer Senkung des PSA geführt , sondern dieser ist erheblich gestiegen
    4. eine Biopsie hat in 2 von 12 Stanzen PC ergeben ( 04/11 ) ???? mit Gleason 3+3
    5. der relativ geringe Befund der Biopsie spiegelt nicht die Höhe des PSA Wertes wider, zumal die Prostata mit 18 ccm klein ist.

    Vor Therapiewahl solltest du versuchen zu erkunden was den hohen PSA-Wert verursacht!!
    Prostatitis oder PC , das sollte sehr bald geschehen.

    Besorge dir das Buch: " Ein Ratgeber zum Prostatakrebs " von Dr.Strum . Ein wirklich empfehlenswertes Buch!
    Gehe zu Spezialisten ihres Gebietes , und höre dir mehrere Meinungen an.
    Ich habe mich in ähnlicher Situation , allerdings mit deutlich kleinerem PSA-Wert für eine OP entschieden, da für mich die Chancen dieses kurativen Ansatzes größer waren als die Risiken.
    ( Jeder gewichtet dies individuell)
    Warum habe ich die OP gewählt: ( mehr im Profil)
    1. kurativer Ansatz mit Chance auf Heilung
    2.genaue histologische Aufarbeitung des entnommenen Gewebes - du weist genau mit wem/was du es zu tun hast
    3.keine Strahlenbelastung/ Hormonbelastung ( Darm/Blase .....)
    4. Nachbestrahlung / Hormonbehandlung bei Bedarf noch möglich
    5. einfache Nachkontrollen : PSA sollte nahe 0,00 bleiben
    Wünsche dir viel Glück!!
    Grüße
    Skipper
    http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

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      #3
      Hallo Meaw66,
      Ich kann skipper nur voll beipflichten, wobei ich noch folgendes hinzufügen möchte:
      Sollte nach einer Bestrahlung ein Rezidiv auftreten, wäre eine nachfolgende OP wegen des "verbrannten" Gewebes nur sehr schwierig und mit wesentlich mehr Komplikationen verbunden. Umgekehrt kann man jederzeit nachbestrahlen.

      liebe Grüße
      Siegfried

      Kommentar


        #4
        Zitat von skipper Beitrag anzeigen
        Besorge dir das Buch: " Ein Ratgeber zum Prostatakrebs " von Dr.Strum . Ein wirklich empfehlenswertes Buch!
        Der Link zum Buch von Dr. Strum:


        Denk an Dein Alter - Meaw66!

        Horst

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          #5
          Hallo Meaw66 !

          Dieser schnelle PSA-Anstieg ist ungewöhnlich. Vermutlich eine Mischung aus PK und einer schwer zu behandelnden Entzündung.

          Um eine "Radikale" Behandlung kommst Du in Deiner Situation kaum herum. Solltest Du Dich für eine OP entscheiden, mußt Du damit rechnen, daß bei überwiegend PK verursachten PSA-Wert, eine zusätzliche Bestrahlung notwendig wird. (mit steigendenden Risiko an Nebenwirkungen) Es gibt gute Adressen für OP (Hamburg, Starnberg, Gronau .... ).

          Bei einer Bestrahlungs-Behandlung ist in Deiner Situation vermutlich eine Kombinierte Bestrahlung aus Brachy (beide Arten sind denkbar) und Äußerer Bestrahlung erforderlich. Bei Deinem hohen (?) PSA-Wert ist eine begleitende Hormonbehandlung angebracht. Spezialisten für Kombi-Bestrahlungen gibt es in Hamburg, Kiel,Berlin und Köln .. .
          Letztere Behandlung habe ich gewählt.
          Das Thema Inkontinenz ist bei dieser Therapie nahezu ausgeschlossen. Impotenz ist wesentlich seltener.

          Gruß
          Bernhard A.

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            #6
            auch von mir ein Hallo,
            wir beide können uns ja Altersmässig die Hand reichen und da ich letztes Jahr eine Operation habe durchführen lassen, kann ich dir aus eigener Erfahrung hinsichtlich der Erektionsfähigkeit und der Inkontinenz die Angst nehmen.
            Durch die neuen Op-Techniken sollte dich diese Panik jedenfalls nicht von einer evtl. Operation abhalten. Bestrahlung ist auch mittelfristig nicht ungefährlich.
            Ich kann die nur raten bei der PSA Entwicklung nichts auf die lange Bank zu schieben.
            Deine PSA-Höhe steht eigentlich in keiner Realation zu deinem Gleason-Score.
            Eine zweite Meinung in einem Prostatakarzinomzentrum bzw. einer der so zahlreichen "guten " Adressen würde ich mir schnellstmöglich einholen und dann auch handeln.
            Habe mich hier durch gute und zahlreiche Ratschläge beraten lassen und dabei auch viel mehr Infos erhalten, als durch meine Ärzte.
            Sofern du dich für eine OP entscheiden solltest und noch Fragen hast gebe ich dir gerne Auskunft über meine Erfahrungen.
            Gerade aufgrund des PSA Wertes solltest du aber unbedingt Aufklärung betreiben und dich dann zu einem Weg entscheiden der die grösste Aussicht auf Heilung verspricht. In erster Linie solltest du dabei an dein Alter denken und nicht an eventuelle Nebenwirkungen die auch stark abhängig sind vom Alter des Patienten und der Erfahrung des behandelnden Arztes. Du wirst mit 44 da doch einiges besser wegstecken.
            Gruss Rembert

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              #7
              Hallo Meaw66,
              Manchmal schlägt das Schicksal unbarmherzig zu, so auch bei mir geschehen: Diagnose mit 46 Jahren. Nachzulesen auf meiner Homepage.

              Ich bin nicht der von dir angesprochene Spezialist, kann aber aus nun über 4 Jahren Erfahrung sprechen. Heute bin ich überzeugt den richtigen Weg gewählt zu haben, zumal dieser bisher erfolgreich war.

              Ich freue mich für dich über den günstigen Gleason der dir Hoffnung auf Heilung verspricht.
              Des weiteren wurde beim Tastbefund nichts festgestellt. Auch das deutet auf ein Organbegrenztes geschehen hin.
              Nur zwei von 12 Stanzen sind befallen, auch das kann positiv gedeutet werden.
              Für dich kommt meines Erachtens nur die OP in Betracht.
              Sicher ist das Risiko der Impotenz gegeben, aber das Leben ist wichtiger.
              In deinem Alter habe ich über Inkontinenz nach OP noch nichts gelesen. Je älter je höher ist dafür wohl das Risiko.
              Mir wurde aufgrund des recht hohen PSA eine OP mit gründlicher Lymphknoten Entfernung empfohlen, da das Risiko der Metastasierung in diese doch recht hoch ist.
              Meine Empfehlung aus Erfahrung: Wähle die OP. Je nachdem, was dabei herauskommt, muss danach noch bestrahlt werden. Andersrum wird’s schwierig.

              Ich wünsche dir alles Gute.
              Joachim

              PS. schreib deine Diagnose in das Profil dann bleibt es für neue Antworten Übersichtlich
              Weitere Info und Aktualisierungen auf meiner Homepage
              http://prostata.lima-city.de/
              oder auf:
              http://www.myprostate.eu/?req=user&id=53

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                #8
                Hi Maew66

                Auch ich habe mit 44 Bekanntschaft mit dieser Angelegenheit gemacht und würde mich den Empfehlungen von Joscho und Rembert anschließen.
                Auch Bernhard hat eine sehr gute Therapieform gewählt, die ich auch in Erwägung ziehen würde, wenn ich 15-20 Jahre älter wäre.
                Du hast wahrscheinlich noch mindestens 30 Jahre vor Dir; da macht es aus meiner Sicht Sinn, sich mit einer eventuell erforderlichen Strahlentherapie, die nicht unbedingt nötig werden muss, ein weiteren Pfeil im Köcher zu behalten.

                Ich vermute, dass der größte Teil Deines PSA-Wertes nicht krebsbedingt ist. Wenn nur -2- von -12- Stanzen bei einer Prostatagröße von 18 ml positiv sind suggeriert dies eine recht günstige Ausgangsposition.

                Meine Empfehlung daher :

                Eine offene, retropubische PE mit ausgedehnter Lymphadenektomie (Da-Vinci nur dann, wenn auch hier eine LK-Ektomie durchgeführt werden kann).

                Schau mal bei Dammerl ins Profil, ich glaube, ich würde mich heute auch dort operieren lassen.

                Inkontinenz und Schmerzen waren eigentlich nie zu beklagen; zu behaupten, dass die Potenz nach allerdings postoperativ erfolgter Strahlentherapie nicht gelitten hat wäre allerdings Selbstbetrug.

                Mach´s beste draus und handle zeitnah......

                LG

                Spertel

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                  #9
                  Zitat von spertel Beitrag anzeigen
                  Hi Maew66

                  Meine Empfehlung daher :

                  Eine offene, retropubische PE mit ausgedehnter Lymphadenektomie (Da-Vinci nur dann, wenn auch hier eine LK-Ektomie durchgeführt werden kann).

                  Schau mal bei Dammerl ins Profil, ich glaube, ich würde mich heute auch dort operieren lassen.

                  Inkontinenz und Schmerzen waren eigentlich nie zu beklagen; zu behaupten, dass die Potenz nach allerdings postoperativ erfolgter Strahlentherapie nicht gelitten hat wäre allerdings Selbstbetrug.

                  Mach´s beste draus und handle zeitnah......

                  LG

                  Spertel
                  recht hat er, der spertel.
                  Auch ich glaube das nur ein geringer Teil des doch erheblichen PSA vom PK verursacht wird. Genau weiß man das aber erst hinterher.
                  Deshalb ist eine ausgezeichnete Lymhknoten Entfernung wichtig. Dabei hat jede Klinik ihre eigene philosophie. Starnberg eher mehr. Das UKE hält diese für weniger wichtig, und in Kiel kommt dabei eine sentinell OP zur Anwendung. http://www.laekh.de/upload/Hess._Aer...2007_07_06.pdf

                  Zu lange würde ich mit meiner Entscheidung auch nicht mehr zögern.

                  Gruß JoScho
                  Weitere Info und Aktualisierungen auf meiner Homepage
                  http://prostata.lima-city.de/
                  oder auf:
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                    #10
                    Hallo alle zusammen, erst einmal vielen Dank für die schnellen Antworten. Ich werde mir am Montag einen Termin für die Knochenszinti holen und dann nach dem Ergebnis weiterentscheiden. Dann muß ich mich natürlich noch mit euren zahlreichen Tipps befassen und viel lesen. Ich hoffe, das ich mir danach über den weiteren Behandlungsweg im klaren sein werde.
                    LG Meaw66

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                      #11
                      Hallo Meaw66,
                      dein Zinti wird mit großer Wahrscheinlichkeit negativ ausfallen. Alles andere wäre sehr unwahrscheinlich und ein großes Desaster. Verschwende nicht zu viel Zeit mit Diagnostik du hast eh keine andere Wahl als zu handeln. Der PK wurde ja schon durch Biopsie bestätigt.
                      Das Leben ist wie es ist aber es geht weiter.
                      Joachim

                      Ps. ich seh es Positiv, im Fall "Kachelmann" hätte ich die Richter auf meiner Seite.
                      Weitere Info und Aktualisierungen auf meiner Homepage
                      http://prostata.lima-city.de/
                      oder auf:
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                        #12
                        @JoScho, da hast du natürlich recht, aber das mögliche Desaster würde ich dann doch gerne noch ausschalten. Fakt ist, nachdem ich hier viel im Forum gelesen habe, ich habe nicht mehr so große Angst vor einer OP, im Moment erscheint mir die sogar am vielversprechendsten. Eine Frage, wovon hängt das ab, wann man den Katheter los wird ? (Ich las von 6 Tagen bis 14 Tagen)

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                          #13
                          Hallo Meaw66,
                          den Katheter wirst du los , wenn die neue Verbindung Blase- Harnröhre , die sogenannte Anastomose ,dicht d.h.gut angewachsen ist, meist nach 6-14 Tagen.
                          Diese Anastomose ist nötig ,da die Prostata entfernt wurde und die Verbindung Harnröhre-Blase somit auch.
                          Gruß
                          Skipper
                          http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

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                            #14
                            Komische Konstellation.
                            Ein pT2a/b-Tumor mit einen Gleason Score von 6 und einen PSA von über 20?
                            Das macht irgendwie keinen Sinn. Und die Lymphknoten sind auch sauber.

                            Im Prinzip würde ich in dieser Situation eine OP vorschlagen. Sie sind jung und haben damit eine Chance geheilt zu werden. Wobei mir der hohe PSA-Wert trotzdem komisch vorkommt.
                            Der Strahlentherapeut.

                            Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                              #15
                              Hallo Herr D. Schmidt !

                              Von Ihnen ein Zitat!
                              Im Prinzip würde ich in dieser Situation eine OP vorschlagen. Sie sind jung und haben damit eine Chance geheilt zu werden. Wobei mir der hohe PSA-Wert trotzdem komisch vorkommt.
                              Nimmt man mal an, der "PSA-Wert 20" käme nur vom PK, wird der Operateur vermutlich feststellen, daß die Nervenbündel schon einseitig oder beidseitg befallen sind. Dann ist es warscheinlich, daß die Bestrahlung folgen muß. Wie hoch ist dann die Wahrscheinlichkeit der ED ? Er ist erst erst 44 Jahre !!! Auch die Inkontinenzgefahr nimmt bei solch einer Konstellation zu ?!
                              Das unangenehme an der Situation ist, daß der Betroffenen während der OP nicht mehr mit entscheiden kann !

                              Gruß
                              Bernhard A.

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