ich muss wohl ein weiteres Kapitel in meiner Geschichte angehen. Ein Problem ist, dass ich wohl einen Prostata-Krebs habe, der schon bei sehr gering nachweisbaren PSA-Werten wächst.
Werte siehe Profil (Gleason 5+4, PSA zurzeit 0,3).
Nach der radikalen Prostata-Ektomie 2006 habe ich ohne weitere Behandlung fast 5 Jahre lang ohne jegliche Einschränkung erlebt. Nachdem der PSA-Wert im März 2011 wieder schnell anstieg (Okt.10 0,1; März11 0,3; April110,5; Mai11 0,8 wurde vor 5 Wochen eine LymphknotenEktomie (alle untersuchten Lymphknoten waren befallen – bei PSA 0,8) vorgenommen.
Nach anfänglichem Abfall ist der PSA-Wert auf (Juli 11) 0,2 ist er wieder gestiegen (Juli)11 0,3. Ich werde nun wohl angesichts der Aggressivität des Tumors schnell mit einerHormonbehandlung starten müssen.
Meine Überlegungen nach dem ausführlichen Studium der Forum-Beiträge sind folgende:
Noch ist die Tumorlast relativ gering und ich fühle mich gut. Daher überlege ich, dass ich eine aggressive Therapie starten könnte in der Hoffnung, den Krebs noch einmal deutlich zu schwächen. Eine einfache ADT dürfte nach meinen Überlegungen bei diesem Gleason-Score nicht lange helfen.
Im Forum wird über die DHB (kontrovers) viel diskutiert. Die Argumentation der DHB ist schlüssig für mich – zumal ich noch die Aussage meines Urologen höre, der sagte, dass die Krebszellen auch bei sehr niedrigenTestosteronwerten sich noch vorkommende Testosteron-Moleküle "angeln".
Wie ich verstanden habe, wird durch die DHB alles Testosteron aus dem Kreislauf genommen incl. des DHT. Die genaue Durchführung der DHB ist mir aber noch nicht klar.
Fragen:
1.) Gibt es Marker, die anzeigen,
a) Anteil hormonunabhängige Krebszellen? b) ob Hormontherapie sinnvoll ist?
2.) Welche vorbeugenden Maßnahmen gegen die Nebenwirkungen kann ich einleiten?
3.) Welche Laborwerte sollten genommen werden?
Was ich noch gelesen habe, ist, dass auch eine geringdosierte Chemo bei einer derartigen Prostata Krebskonstellation wie bei mir als sinnvoll angesehen wird, da bei Gleason Score 5+4 bereits mit „hormonunabhängigen“ Krebszellen zu rechnen ist.
Zusätzlich kann ich mir vorstellen, dass bei einem Prostatakrebs doch eigentlich ähnliche Bedingungen (bezogen auf eine Chemo) wie bei Brustkrebs vorliegen sollten. Und bei Brustkrebspatienten wird – so habe ich erfahren – bei dem Auffinden von Krebszellen in den Wächterlymphknoten soforteine Chemo durchgeführt. Warum nicht bei Prostatapatienten?
Dazu habe ich noch einige Fragen – vielleicht hat hier jemand Erfahrungen gesammelt:
1.) Wenn man eine derartige Chemo machen will, soll diese gleich mit Start der DHB begonnen werden?
2.) Wie sieht diese Zusatzbehandlung (Dosierung derMedikamente und Dauer) aus? Gibt es Erfahrungen bei Patienten, die meiner Situation ähneln?
3.) Ich hatte erfahren, dass es z.B. in Heidelberg bei Brustkrebs Marker gibt, die zur Entscheidung ob eine Chemo-Behandlungsinnvoll ist, herangezogen werden.
Gibt es solche auch für den Prostatakrebs? Im Forum wird geschrieben, dass ein sinnvoller Test bei einem Prostatafall erfolgt ist. Was wurde getestet?
4.) Kann diese Zusatzbehandlung ein Urologe veranlassen oder muss ich hierfür einen Onkologen finden, der das mitmacht?
Allgemein: gibt es erprobte Behandlungspläne für beideBehandlungen (DHB / DHB mit Chemo?)
Es ist schon ein kompliziertes Umfeld – vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.
Viele Grüße
Ulf-Wilhelm
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