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Ein erstaunliches Phänomen

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    Ein erstaunliches Phänomen

    Hallo,

    ein betroffener Freund mit einem fortgeschrittenen Prostatakrebs wurde erfolgreich jahrelang nach OP und Bestrahlung mit einer intermittierenden Hormontherapie behandelt. Dann wurde er Kastrationsresistent oder wie man früher sagte Hormonrefraktär.

    Als Folgebehandlung wurde eine Chemotherapie mit Taxol eingeleitet, die ebenso wie die Hormontherapie ursprünglich gut anschlug bis er auch Chemoresistent wurde.

    Zu diesem Zeitpunkt wurde das EAP-Programm für Abiraterone eröffnet und mein Freund bemühte sich, in das Programm zu gelangen. Er wurde abgewiesen, weil sein Testosteronwert nicht im Kastrationsbereich lag, was ein unbedingtes Einschlusskriterium für das EAP-Programm war. (Grund: Er hatte während der Chemotheraie keine LHRH-Analoga mehr gespritzt.)

    Allein mit dem Ziel seinen Testosteronwert auf Kastrationsniveau zu drücken, also ohne Absicht beim Progress des Prostatakrebses etwas zu bewirken, wurden ihm wieder Enantone gesprizt. Sein PSA-Wert war zu diesem Zeitpunkt auf 1.328 (!) gestiegen.

    Und nun das erstaunliche Phäomen:

    14 Tage nach der Spritze stieg sein PSA-Wert auf 1.800 um 5 Wochen nach der Spritze auf 1.187 zu fallen.


    Mein Freund entschied sich, obwohl sein Testosteronwert zwischenzeitlich auf Kastrationsniveau gefallen war, mit der Einnahme von Abiraterone zu warten und ersteinmal die Wirkung der Hormonspritzen auszureizen.

    Er hat jetzt die 5. Spritze erhalten, jedesmal der gleiche Effekt, kurzfristig steigt das PSA an, um dann entscheidend zu fallen.

    Gestern, am 3.8.11 betrug sein PSA-Wert "nur" noch 969,6.

    Seine nicht unbekannte Onkologin war davon auch überrascht und sagte sinngemäß "So etwas habe sie noch nie erlebt und sie habe aus de, dem Verlauf gelernt".

    Gruß

    Hansjörg Burger

    PS: Mein Freund wurde 1995 operiert und schlägt sich also nun schon 16 Jahre erfolgreich mit seinem Prostatakrebs herum. Sein Befund war scheußlich, ein T4 d.h. die Nachbarorgane waren befallen, bei ihm war der Prostatakrebs bereits in die Blase eingewachsen.

    #2
    Hallo Hansjörg,

    das freut mich ungemein für ihn, nachdem er bei unserem letzten Treffen recht verzweifelt wirkte. Richte ihm ganz liebe Grüße von mir und meiner Frau aus.

    Liebe Güße
    Günter
    "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun"
    Johann Wolfgang von Goethe

    Meine Geschichte unter myProstate

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      #3
      Hallo alle Miteinander,

      14 Tage nach der Spritze stieg sein PSA-Wert auf 1.800 um 5 Wochen nach der Spritze auf 1.187 zu fallen.
      Es ist kein so großes Phänomen, wenn man weiß, dass durch Abiraterone zunächst der PSA ansteigt um dann zu fallen.
      Inwieweit synergetische Effekte durch das LH-RH + Nachwirkung Abiraterone zu einer RE-Differenzierung führen können ist doch dabei die spannenste Frage, nicht nur von Abi sondern auch von MDV3100.

      Da Stroma und Basalzellen der Prostata hypersensitiv gegenüber Androgene geworden sind und im Fachjargon nun als kastrationsresistent angesehen werden, gilt es doch letztlich nun, den Schalter zu finden um Androgensensitivität wieder herbeizuführen.

      Das ist doch gerade der Punkt, der Phase III Studien und Medikamentenentwicklungen.
      Ist und wird das eintreten, könnte man wieder mit der ADT - mit allen Varianten - beginnen. Wie lange und mit welchem Erfolg bleibt spannend zu verfolgen.

      Für alle HB'ler jedoch ein weiterer, zeitlicher Aufschub.

      Freundliche Grüsse
      Hans-J.
      Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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        #4
        Hallo Hans-J.,

        da hast du etwas falsch verstanden. Unser Freund hat bisher noch gar kein Abiraterone erhalten. Enantone sollte die Vorbereitung des EAP sein und hat dann wieder gewirkt, obwohl es vor Jahresfrist nicht mehr wirkte.

        Liebe Grüße
        Günter
        "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun"
        Johann Wolfgang von Goethe

        Meine Geschichte unter myProstate

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          #5
          Lieber Günther,

          danke für den Hinweis:
          da hast du etwas falsch verstanden. Unser Freund hat bisher noch gar kein Abiraterone erhalten. Enantone sollte die Vorbereitung des EAP sein und hat dann wieder gewirkt, obwohl es vor Jahresfrist nicht mehr wirkte.
          Da habe ich in der Tat nicht ganz genau hingesehen.
          In jedem Fall ein erfreuliches Ergebnis mit Hoffnung für euren Freund und auch ein Beispiel wie Redifferenzierung möglich ist, wenn auch die biochemischen Zusammenhänge nicht immer erkennbar sind.

          Weiterhin viel Glück dem Betroffenen.
          Hans-J.
          Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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            #6
            Hallo Hans.J,

            entweder habe ich mich nicht klar ausgedrückt oder Du hast meinen Beitrag nicht richtig gelesen:

            Mein Freund hat bis jetzt noch kein Abiraterone genommen, der PSA-Anstieg und der PSA-Abfall wurde alleine durch Enantone bewirkt.

            Gruß

            Hansjörg

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              #7
              Zitat von BurgerH Beitrag anzeigen
              Hallo Hans.J,

              entweder habe ich mich nicht klar ausgedrückt oder Du hast meinen Beitrag nicht richtig gelesen:

              Mein Freund hat bis jetzt noch kein Abiraterone genommen, der PSA-Anstieg und der PSA-Abfall wurde alleine durch Enantone bewirkt.

              Gruß

              Hansjörg
              Eventuell handelt es sich hier um einen kurzzeitigen erhöhten Tumorzellzerfall durch die Sprtze (hormonsenstive Tumorzellen), so dass der PSA rasant durch das freigesetzte PSA anstieg, um dann wieder abzufallen.
              Dieses Phänomen beobachtet man auch manchmal bei Hodentumoren mit hohen AFP- & beta-HCG- Werten unter Chemotherapie.
              Der Strahlentherapeut.

              Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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