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    Klinikapotheken

    Hallo Forum!

    Mit Überraschung lese ich in einer Tageszeitung, dass die Krankenhausapotheke des Klinikums Nürnberg ("eine der größten Krankenhausapotheken in Europa") den Bedarf an Medikamenten selbst produziert.

    3 Apotheker und 40 weitere Mitarbeiter produzieren für die etwa 100000 Patienten im Nord- und im Südklinikum pro Jahr pharmazeutische Produkte im Wert von rund drei Millionen Euro.

    Da werden einmal wirkstoffgleiche Medikamente (Generika) hergestellt, die das Klinikum sonst teurer über den Großhandel beziehen müsste.

    Speziell im Nordklinikum hat sich die Apotheke auf Zytostatika (Krebsmittel) spezialisiert, die individuell für die Chemotherapie des einzelnen Patienten entstehen

    Aus abrechnungstechnischen Gründen müssen die Patienten während des Klinikaufenthalts immer mit krankenhauseigenen Medikamenten versorgt werden.

    Hier der Originaltext: Klinikapotheke

    Ist dies übliche Praxis?
    Falls ja, kann damit eine optimale Versorgung der Patienten gewährleistet werden?

    Eure Meinung würde mich interessieren.
    Grüße Helmut











    #2
    Hallo Helmut,

    Zitat von Helmut(i)
    Ist dies übliche Praxis? Falls ja, kann damit eine optimale Versorgung der Patienten gewährleistet werden?
    bitte lies hier: http://www.umm.de/649.0.html

    Gruß Harald.

    "Du bringst nichts mit in diese Welt. Du nimmst nichts mit hinaus. Darum lass eine Spur in diesem Leben"
    (Verfasser unbekannt)

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      #3
      Hallo Helmut und Interessierte,

      die Apotheken der Großkliniken erzeugen schon immer für den Eigenbedarf ArzneiMittel-Spezialitäten nach dem Deutschen Arzneibuch. Sie sind also in der Lage fast alle Formen von AM selbst herzustellen. Was aber viel wichtiger ist, die Krankenhaus-Apotheken kaufen bei der Pharmaindustrie zentral ein. Das bewirkt, das Pharmaunternehmen diesen Apotheken neueste Mittel zur Verfügung stellen, und das zu Preisen, die als Markteinführungspreise zu bezeichnen sind. So werden dann oft den Patienten AM-Empfehlungen an den Hausarzt mitgegeben, die er seinem Patienten überhaupt nicht verordnen darf/kann; der Patient aber auf dieses Mittel besteht und damit in Konflickt mit seinem Hausarzt gerät.
      Ich halte solche Verträge für äußerst bedenklich, weil damit eine weitere Aufblähung der AM-Vielfalt entsteht und die Kostenschraube sich weiter dreht, was mit nichts zu begründen ist.

      Anders sieht das bei den Bundeswehrkrankenhaus-Apotheken aus, wie hier... nachzulesen ist. Hier werden außer Einzelrezepturen ausnahmslos und im industrieellen Stiel günstge Generika produziert, auch um die pharmakologische Ausbildung zu fördern.

      Deine Befürchtung, lieber Helmut, daraus können sich Nachteile in der Akutversorgung der Krankenhauspatienten ergeben, ist unbegründet. Die Nachteile entstehen nur dann, wenn in der Regelversorgung die AM des Krankenhauses nicht vorgesehen sind.

      Das Thema wurde schon in einigen Magazinsendungen aufgegriffen.

      Gruß Heribert

      Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
      myProstate.eu
      Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
      Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



      (Luciano de Crescenzo)

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        #4
        Hallo Helmut,

        der Artikel ist leider etwas irreführend bzw. in wenigen Punkten falsch.

        Mit Überraschung lese ich in einer Tageszeitung, dass die Krankenhausapotheke des Klinikums Nürnberg ("eine der größten Krankenhausapotheken in Europa") den Bedarf an Medikamenten selbst produziert.


        Aus dem Artikel

        13 Apotheker und 40 andere Mitarbeiter produzieren für die etwa 100000 Patienten im Nord- und im Südklinikum pro Jahr pharmazeutische Produkte im Wert von rund drei Millionen Euro.


        Der Umsatz einer großen Klinikapotheke liegt wesentlich über den angegebenen drei Millionen Euro. Die Produktion bezieht sich hauptsächlich auf topische Arzneimittel und Infusionslösungen.

        Da werden einmal wirkstoffgleiche Medikamente (Generika) hergestellt, die das Klinikum sonst teurer über den Großhandel beziehen müsste. Speziell im Nordklinikum hat sich die Apotheke auf Zytostatika (Krebsmittel) spezialisiert, die individuell für die Chemotherapie des einzelnen Patienten entstehen.


        Klinikapotheken beziehen i.d.R. Arzneimittel nicht über den Großhandel, sondern direkt beim Hersteller.
        Zytostatika werden da nicht hergestellt, sondern für die Patienten individuell zubereitet. Eigentlich das, was früher durch das Pflegepersonal auf den Stationen bewerkstelligt wurde.

        Aus abrechnungstechnischen Gründen müssen die Patienten während des Klinikaufenthalts immer mit krankenhauseigenen Medikamenten versorgt werden.


        Während des Klinikaufenthaltes werden Patienten medikamentös vom Krankenhaus versorgt, da die Kosten in der Fallpauschale enthalten sind. Es dürfen also während der Zeit keine Medikamente verschrieben werden.

        Das alles ist gängige Praxis. Die Versorgung ist i.d.R. gewährleistet. Mitunter werden Patienten gebeten, das eine oder andere Medikament von daheim mitzubringen, wenn die Klinikapotheke diese nicht vorrätig hat. Dieses Procedere ist aber eigentlich nicht zulässig.

        Viele Grüße
        hans

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          #5
          Hallo Harald und Heribert!

          Ich nehme Eure Erklärungen gerne zur Kenntnis, um meine bisherige Vorstellung von der Bedeutung und Kapazität der Klinik - Apotheken zu revidieren.

          Aber der Artikel lässt ja darauf schließen, dass alle Medikamente, welche für die stationäre Behandlung der Patienten benötigt werden, im Haus hergestellt werden und dies kann ich mir z.B. für Zytostatika einfach nicht vorstellen.

          Außerdem: Genießen nicht gerade die neuesten Medikamente einem langjährigen Patentschutz?

          Noch immer leicht zweifelnd
          Helmut

          Nachtrag:
          Ich habe diese Zeilen geschrieben, bevor ich den Beitrag von Hans.z. entdeckt habe!

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