Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Palliativ oder gleich Hospiz?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Palliativ oder gleich Hospiz?

    Mein Vater (83 Jahre alt) hat fortgeschrittenen Prostatakrebs mit Metastasen überall! (Trotz jährlicher Vorsorgeuntersuchung). Jetzt ist es soweit, dass sein PSA bei 450 liegt, nach Zometa , Pamorelin, Bestrahlung der Meastasen etc.. Nun Morphium Pflaster, seitdem kann er nicht mehr essen und bricht alles wieder aus. Zur Zeit liegt er im Krankenhaus und man versucht mit Medikamentengabe vor dem Essen, dass er es drin behält. Auch ziemlich erfolglos. er ist 1,80 m groß und wiegt nur noch 60 kg. Er war immerschon schlank mit 76 kg, aber jetzt ist es ur noch traurig. Er soll jetzt entweder in die Kurzzeitpflege, Palliativ-Station oder Hospiz. Meine Mutter (83) schafft es nicht mehr, auch mit meiner Hilfe nicht. Daher bleibt eingentlich nur Palliativ oder Hospiz. Könnte mir vielleicht jemand den Unterschied erklären? Er hat zur Zeit aufgrund seiner Medikamente keine Schmerzen (zumindest sagt er das), aber er wird imm schwächer. Die Beine fallen zusammen und er ist im Krankenhaus nachts auch schon zusammengeknickt, weil er allein zur Toilette wollte. Kann man etwas anders machen als Morphium-Pflaster? Ich nehme nämlich fast an, dass es alles von dem Morphium kommt. Ich kann mt den vielen Bezeichnungen ier im Diskussionsforum nicht viel anfangen, daher habe ich einfach frei weg von der Leber geschrieben. Wenn ich ier in der falschen Abteilung bin, Admin bitte verschieben.
    Danke, dass ich mir das mal von der Seele schreiben konnte. Gruss Ursula

    #2
    Hallo Ursula,

    Du hast Deinen Kummer schon an der richtigen Stelle beschrieben. Wenn ich selbst Dir auch keinen medizinischen Ratschlag für die von Dir geschilderte Situation zu geben in der Lage bin, so wirst Du nach dem Anklicken dieses Links zumindest etwas zu Palliativ bzw. Hospiz erfahren.

    Kommentar


      #3
      Hallo Harald, Danke auch für den Link. Morgen sind Gespräche mit dem Sozialbereuer, Onkologe und Palliativ-Mediziner. Schauen wir mal, wie es ausgeht. Melde mich wieder. Erstmal DANKE Ursula

      Kommentar


        #4
        Die Palliativstation ist dazu gedacht als Übergangslösung den Patienten zu versorgen, damit er:
        a) nach Hause gehen kann
        b) ins Hospiz gehen kann
        Das ist eine "normale" Krankenstation mit Ärzten, Pflegern, usw. Es werde Medikamente ganz normal aufgeschrieben, Infusionen angehängt, usw. Viele Patienten sind nach einem Aufenthalt wieder fit und können nach Hause mit ambulanter Pflege gehen, um dort letztendlich zu versterben.
        Wenn der Zustand nicht besser wird, dann werden die Patienten ins Hospiz verlegt.
        In einem Hospiz behandelt man auch Patienten, allerdings werden dort keine lebensverlängernden Massnahmen ergriffen. Die Patienten bekommen Schmerzmittel und weitere Medikamente, die das Leben angenehmer machen. Tritt jedoch eine Infektion ein, wird man im Hospiz in der Regel nicht intensiv behandeln. Es ist dann einfach eben so.
        Hospize sehen weniger wie Krankenhäuser aus. Es gibt Psychologen, Seelsorger, die Verwandten können dort auch schlafen, das Pflegepersonal trägt oft nicht mal weisse Kleider. Man fühlt sich eben schöner dort als auf einer normalen Krankenstation.

        Wenn ich mir das Ganze so durchlese, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Ihr Vater eher aufs Hospiz sollte. Die Ehefrau kann einfach ihn zu Hause nicht versorgen und das ist auch verständlich. Was meint denn Ihr Vater? Möchte er wieder nach Hause, traut er sich das zu?
        Der Strahlentherapeut.

        Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

        Kommentar


          #5
          hallo Daniel, Danke für die Info. Mein Vater (genauer mein Stiefvater) war heute klarer, man hat das Morphiumpflaster von 50 auf 25 reduziert, so daß er fast aufgekratzt wirkte. Nach einem langen Gespräch mit dem Palliativ-Arzt will man nun versuchen, die Ursache für das Brechen zu finden. Magenspiegelung war ohne Befund. Jetzt soll er stabilisiert werden und evtl. Sonografie etc. er wird jetzt wohl noch eine Woche im Krankenhaus bleiben und kommt dann auf die Palliativ-Station in der Nähe, so daß meine Mutter ihn täglich besuchen kann. Er selbst ist Meister im Verdrängen und meint, nach einer Reha könne er wieder nach Hause. Ab und zu gestattet er sich, seine Krankheit einzugestehen und dann weiß er selbst, dass er im Krankenhaus besser aufgehoben ist als zu Hause, obwohl er natürlich gern nach Hause würde. Da Muttern aber wirklich bald "auf dem Zahnfleisch" geht, sie ist immerhin auch 84 Jahre alt, er in Paschamanier sie scheucht und sie allen schon aufgrund ihrer Statur (klein und zierlich) ihn nicht halten kann, falls er zusammenklappt, ist es wirklich nicht darstellbar, zumal er eine Pflegehilfe nicht zulassen würde. Naja, gefreut hat mich aber, dass er wieder etwas klarer ist. Der Palliativ-Arzt hat mit der Entscheidung, das Morphium zu halbieren, m. E. einen guten Ansatz geschaffen. Gruss Ursula

          Kommentar


            #6
            Hallo ursula,
            hallo alle Miteinander,

            zuerst einmal erscheinen die Worte von Herrn Schmidt - sehr hart - aber sie sind realistisch. Klärend folgende Darstellung.

            Die Palliativstation ist dazu gedacht als Übergangslösung den Patienten zu versorgen, damit er:
            a) nach Hause gehen kann
            b) ins Hospiz gehen kann
            Das ist eine "normale" Krankenstation mit Ärzten, Pflegern, usw. Es werde Medikamente ganz normal aufgeschrieben, Infusionen angehängt, usw. Viele Patienten sind nach einem Aufenthalt wieder fit und können nach Hause mit ambulanter Pflege gehen, um dort letztendlich zu versterben.
            Um jedoch von Morphin wegzukommen - oder in Dosen - die besser verträglich sind, würde ich den Palliativ - Arzt auf die Behandlung mit Samarium 153 ansprechen.
            Diese Behandlung stellt für 3-4 Monate eine sehr hohe Schmerzlastsenkung sicher, entsprechend können andere belastende Medikamente eingespart werden. Entsprechend sind die NW. geringer.

            Viel Glück deinem Vater.
            Hans-J.
            Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

            Kommentar


              #7
              Hallo Ursula,

              zu Samarium bitte hier lesen. Alles Gute für Deinen Stiefvater.

              Kommentar


                #8
                Hallo Hans-J
                Danke für deinen Rat. Das MorphiumPflaster ist von 50 auf 25 reduziert worden, mit dem Brechen ist es jetzt weniger geworden. Die Situation hat sich wesentlich gebessert, er ist wacher und hat wieder Appetit. Übermorgen darf er probeweise wieder nach Hause. Jetzt soll der Palliativ-Ring zuhause helfen, schauen wir mal, ob es klappt. Mittlerweile ist er auch etwas einsichtiger geworden, so daß er einen Rollator benutzen will. Meine Mutter hat zwar Angst davor, wenn er zu Hause ist, aber wir wollen es versuchen. Gruss Ursula

                Kommentar


                  #9
                  Ich wollte mich nocheinmal melden. Charly ist am 16. März würdevoll und in Ruhe gestorben. Ich kann das Hospiz in Münster wirklich nur empfehlen. Es war eine friedvolle letzte Zeit von knapp 3 Wochen. Er wollte zum Schluß auch nicht mehr kämpfen. In der Zeit konnt er auch noch seinen Frieden schließen mit fast allen, mit denen er doch noch etwas aufzuarbeiten hatte. Beerdigt wurde er im Ruheforst unter einer schönen Eiche.

                  Meine Mutter hat danach einen Schlaganfall gehabt, sie hatte sich die Jahre nur um ihn gekümmert und sich auch körperlich vernachlässigt. Aber: es geht jetzt wieder bergauf!

                  Paßt alle gut auf Euch auf; ich danke nocheinmal für die viele Hilfe hier im Forum. Ich wünsche allen viel Mut und Zuversicht. DANKE

                  Kommentar


                    #10
                    Liebe Ursula,

                    Dir und Deiner Mutter gilt mein aufrichtiges Beileid. Ich wünsche Euch, dass es Euch gelingt, mit dem Verlust des Vaters und des so liebevoll umsorgten Ehemannes eines Tages fertig zu werden.

                    Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird.
                    (Lucius Annaeus Seneca)

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Ursula,

                      auch ich möchte Dir und Deiner Mutter mein Beileid ausdrücken, Dir aber auch für Deinen Bericht danken. Er liest sich tröstlich für alle Betroffenen und deren Angehörigen, die das unvermeidliche Ende auf sich zukommen sehen. Ich habe Deine Beiträge und einige der Antworten dazu in den Forumextrakt übernommen. Die dortige Seite "Wenn es auf das Ende zugeht" hat sich in der letzten Zeit zu der am dritthäufigsten aufgerufenen Seite überhaupt entwickelt, mit aktuell 1245 Aufrufen im April. Das zeigt uns, dass dieses Thema viele Menschen beschäftigt, auch wenn im Forum nur wenig dazu geschrieben wird. Umso wichtiger sind für uns alle Berichte wie der Deine.

                      Danke dafür, und Dir und Deiner Mutter alles Gute!

                      Ralf

                      Kommentar

                      Lädt...
                      X