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Strahlentherapie - Protontherapie

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    Strahlentherapie - Protontherapie

    Guten Morgen,

    hat jemand mehr Informationen über die Protontherapie, die alternativ zur Strahlentherapie angewandt werden kann? Angeblich soll sie weniger Nebenwirkungen haben.

    Grüße

    Sun :-)

    #2
    Zitat von Sunflower_06
    Angeblich soll sie weniger Nebenwirkungen haben.
    Hallo Sunflower,

    so ist es. Uns liegen aber nur sehr wenige Erfahrungsberichte vor, und zwar von Patienten, die diese Behandlung in Loma Linda (Kalifornien) gemacht haben. Kosten ~30.000,- bis 40.000,- USD, die von keiner Kasse erstattet werden. Das Rinecker Proton Therapy Center http://www.rptc.de/ in München wollte schon vor Jahr und Tag in Betrieb gehen. Der Eröffnungstermin wird immer wieder verschoben. Etwas mehr Information bei KISP im Forumextrakt - Therapien - Protonenbestrahlung und - Th-Erfahrungen - Protonenbestrahlung.

    Ralf

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      #3
      Hallo Sun,

      von Prof. Dr. Otmar Wiestler, dem Vorstand des DKFZ in Heidelberg, habe ich kürzlich einem Vortrag gehört, dass es noch keine gesichterten Erkenntnisse oder Studien über die Wirkungsweise der Protonentherapie gibt.

      Seriöse und geprüfte Informationen darüber erhälst du über die Protonentherapie bestimmt vom KID, dem Krebsinformationsdienst des DKFZ unter KID-Telefon: Montag - Freitag, 8-20 Uhr, 06221 - 41 01 21.

      Gruß

      Hansjörg Burger
      SHG Prostatakrebs Rhein-Neckar

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        #4
        Hallo Sunflower!
        Auch die intensitätsmodulierte Strahlentherapie ((IMRT ) ist eine hocheffektive, äußerst NW-arme Therapie. Einen ausführlichen Bericht darüber findest Du bei KISP / Texte / Nr. 33.
        Gruß
        Helmut

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          #5
          Protonentherapie

          Hallo Sunflower

          Am Paul-Scherrer-Institut in Würenlingen (Schweiz) wird seit Jahren mit Protonentherapie praktisch gearbeitet und es liegen auch Erfahrungsberichte vor.

          http://p-therapie.web.psi.ch/index.html

          Allerdings werden neuerdings keine PK-Bestrahlungen mehr durchgeführt, da das Institut durch andere Aufgaben (Behandlung von Kindern, jungen Menschen etc.) voll ausgelastet ist. Man ist auch bemüht, die Protonenanlage auszubauen, doch scheinen die erforderlichen Mittel noch nicht beeinander zu sein.

          Gruss

          Jürg
          Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
          http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

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            #6
            Zitat von RalfDm
            Hallo Sunflower,

            Uns liegen aber nur sehr wenige Erfahrungsberichte vor, und zwar von Patienten, die diese Behandlung in Loma Linda (Kalifornien) gemacht haben. Kosten ~30.000,- bis 40.000,- USD, die von keiner Kasse erstattet werden.
            Ralf
            hallo,
            erfahrungsberichte: in loma linda wurden bis 2005 insgesamt 10.520 patienten mit der protonen radiation therapie behandelt, davon
            8.667 pk - fälle. es gibt eine langzeitstudie über die wirksamkeit.
            kostenerstattung: ich kenne zwei deutsche patienten (je einmal privat und
            über eine bkk versichert), die alle kosten - nach kampf - erstattet bekommen haben.
            bei interesse an loma linda bitte eine e-mail an mich.
            freddy

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              #7
              Hallo Sunflower,

              die Protonentherapie ist eine sehr effektive und nebenwirkungsarme Therapie. Am Loma Linda University Medical Center (LLUMC) in Kalifornien wird diese Form der Strahlentherapie zur Behandlung von Tumoren seit 16 Jahren eingesetzt. In dieser Zeit wurden dort inzwischen 9000 PCa-Patienten behandelt. Die aktuellen 10-Jahres-Ergebnisse wurden in dem renommierten International Journal Radiation Oncology Vol. 59, No.2, pp 348-352, 2004 veröffentlicht (Download Link siehe unten). Neben dem LLUMC in Kalifornien kann auch das Massachusetts Medical Hospital in Boston auf eine langjährige Protonen-Erfahrung zurückblicken. Am HMI in Berlin wurden zwischen 1998 und 2004 über 700 Augentumore mit großem Erfolg mit Protonen bestrahlt. Eine Bestrahlung der Prostata ist aufgrund der zu geringen Beschleunigerleistung dort allerdings nicht möglich.
              In vielen Ländern und auf nahezu allen Kontinenten werden derzeit Anlagen zur Protonenbestrahlung errichtet und/oder geplant.
              Die Aussage, dass keine gesicherten Ergebnisse zur Protonentherapie vorliegen ist so nicht richtig. Richtig ist vielmehr, dass diese Therapie bereits seit 2001 von der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) als Heilverfahren zugelassen ist, somit auch von den Krankenkassen vergütet werden muß. Auch in der Schweiz ist die Vergütung einer Protonentherapie durch die Krankenkassen durch die Krankenpflege-Leistungsverordnung v. 9.7.2001 geregelt.
              Leider wird auch in dem neuen, vom BPS gemeinsam mit AstraZeneca erstellten Hörbuch „Diagnose Prostatakrebs“ die Protonentherapie als noch in den Kinderschuhen befindlich eingestuft und deren Wirksamkeit mit untauglichen Argumenten in Frage gestellt. Da diese CD-ROM an alle Urologen in Deutschland verteilt werden wird, ist damit zu rechnen, dass uns PK-Patienten diese besonders effektive und nebenwirkungsarme Therapie zukünftig häufig vorenthalten werden wird. Auch dann, wenn demnächst die Protonen- und auch Schwerionentherapie in Deutschland verfügbar sein wird.
              Wie oben bereits ausgeführt, hat das LLUMC in Kalifornien die umfangreichste Erfahrung bei der Behandlung von Prostatakrebs mittels Protonenstrahlen.
              Falls Du Angehöriger einer PKV sein solltest, hast Du gute Aussichten eine solche Therapie in den USA finanziert zu bekommen. Als gesetzlich Versicherter sind die Chancen schon deutlich geringer.
              Eine wirklich gute Alternative zur Protonentherapie ist jedoch, die an einzelnen Zentren erhältliche IMRT, die Dir Helmut(i) schon empfohlen hat.
              Üblicherweise wird jedoch eine 3D-konformale Bestrahlung mit einer für die Heilung meist unzureichenden Dosisleistung von 66 Gy angeboten. Die Nebenwirkungen sind dabei meist deutlich ausgeprägter als bei einer Protonenbestrahlung mit 80 Gy und das wohlgemerkt bei deutlich erhöhtem Rezidivrisiko. Das ist kein Hokuspokus sondern Physik und seit über 50 Jahren bekannt. Details zur Protonentherapie sind auch im BPS-Magazin 1/2006 beschrieben.


              Nachstehend ein paar Links zum Thema Protonentherapie (teilweise in englisch):
              http://www.llu.edu/proton/
              http://neurosurgery.mgh.harvard.edu/...am/Default.htm
              http://www.rptc.de/deutsch/protonent...infuehrung.htm
              http://www.uni-heidelberg.de/presse/.../2607pati.html

              Download der o.g. 10-Jahres-Studie des LLUMC:
              http://www.jkpix.com/TenYearStudy/Te...ar%20Study.pdf

              Gruß

              Fritz

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