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Behandlung von Inkontinenz nach Bestrahlung

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    Behandlung von Inkontinenz nach Bestrahlung

    Hallo, liebe Forumsbesucher,
    ich habe ein Inkontinenzproblem, das mir große Probleme bereitet. Ich möchte kurz schildern, wie es dazu gekommen ist.
    Bei einer Routineuntersuchung beim Hausarzt am 11.11.2008 ist ein erhöhter PSA-Wert (7,5 ng/ml) festgestellt worden. Vorstellung beim Urologen und erneute Kontrolle des PSA-Wertes (11,4 ng/ml). Biopsie wird durchgeführt und die pathologische Untersuchung ergab in drei Stanzen Krebszellen. Der Urologe riet mir dringend zur Totaloperation (wegen guter körperlicher Verfassung und des Alters (65 Jahre). Dabei hätte ich die beste Heilungschance.
    Ein weiterer Urologe, den ich um eine Zweitmeinung gebeten hatte, gab mir den Rat, zuerst eine einfache Hormonblockade mit Kontrolle des PSA-Wertes durchzuführen. Anschließend dann eine Brachy-Therapiemit externer 3 D-Bestrahlung (Dosis 50,4 Gy) und einer interstitielle HDR-Afterloading-Boost mit drei Fraktionen á 7,5 Gy. Ich habe mich nach intensivem Überlegen und weiteren Gesprächen für diese Therapie entschlossen. Sie sollte im Westdeutschen Prostatazentrum in Köln durchgeführt werden. Die äußere Bestrahlung (insgesamt 28 Bestrahlungen) haben mich sehr stark mitgenommen. Darm und Blase waren stark gereizt; ich hatte permanenten Durchfall und musste nachts fast stündlich Wasser lassen. Medikamente halfen nur bedingt.
    Die HDR-Afterloading habe ich deutlich besser überstanden, aber auch hier gab es wieder erhebliche Blasenprobleme. Der nächtliche Toilettengang hat sich eingespielt, so dass ich alle eineinhalb Stunden aus dem Bett muss. Die Kontrolluntersuchungen in der Nachbestrahlungszeit sind alle ohne nennenswerte Befunde, obwohl ich permanent Probleme beim Wasserlassen habe (Sehr häufiger Toilettengang, sehr geringer Strahldruck). Medikamente helfen überhaupt nicht. Eine Blasenspiegelung zeigt mind. zwei erhebliche Engstellen in der Harnröhre. Die Untersuchung der Blase konnte nicht durchgeführt werden, weil das Untersuchungsgerät nicht durch die Harnröhre geschoben werden konnte. Diese Wucherungen in der Harnröhre sind Ausfluss der Bestahlung, so der Urologe. Im September 2010 werde ich im Uni-Klinikum Essen duch Prof. Rübben operiert. Die Wucherungen werden entfernt und die Harnröhre geglättet. Prof. Rübben ist mit dem postoperativen Heilungsverlauf zufrieden, ich habe allerdings meine Zweifel. Ich habe nach der OP eine leichte Inkontinenz, Schmerzen in der Blase und im Dammbereich, starker Harndrang mit großen Schmerzen.
    Die Wundheilung geht nur sehr, sehr langsam vonstatten. Auch das ist Ausfluss der Bestahlung. Das Gewebe ist so stark geschädigt, dass deer Heilungsprozess stark verlangsamt ist. Auch nach vier Monaten ist die Wundheilung noch nicht abgeschlossen, was eine Blasenspiegeung im Jan. 2011 zeigt. Die Inkontinenz besteht weiter, obwohl mir Prof. Rübben gesagt hat, dass sich das Problem im Laufe der Zeit erledigen würde.
    Mitte Mai kommt es zu einem Harnröhrenverschluss. Die darauf folgende Blasenspiegelung zeigt, dass sich an der OP-Narbe so starke Wucherungen gebildet haben, dass es zu einem Verschluss kommen musste. Es folgt wiederum eine OP, nach der ich deutlich inkontinenter bin als vorher. Anschließend habe ich wieder große Probleme bei der Wundheilung. Erschwerend kommt hinzu, dass sich Keime im Urin finden, die eine Heilung erschweren. Die Keime erweisen sich als sehr resistent, so dass nur noch eine intravenöse Behandlung im Krankenhaus helfen kann. Während des Krankenhausaufenthaltes kommt es wieder zu einem Harnröhrenverschluss, der operativ entfernt werden muss. Die Inkontinenz wird jetzt noch größer und ich muss täglich bis zu 5 Vorlagen benutzen.
    Jetzt hat mir mein Urologe vorgeschlagen, ich sollte doch bei der nächsten Harnröhrenverstopfung nicht mehr die Verstopfung beheben lassen, sondern mir einen suprapubischen Dauerkatheder (Katheter duch die Bauchdecke) einsetzen lassen. Damit könnte ich sehr gut leben und ohne Probleme am allgemeinen Leben teilnehmen. Jetzt will er mir bei meinem nächsten Besuch den Katheter einsetzen, obwohl die Harnröhre (noch) nicht verstopft ist. Die Folge wäre, dass ich zumindest so lange, wie die Harnröhre noch offen ist, einen Beinbeutel tragen müsste.
    Jetzt meine Frage: Muss ich diese Situation als Gottgegeben annehmen? Gibt es andere Möglichkeiten, die Inkontinenz zu bekämpfen? Habe ich mit meiner Strahlenbehandlung nur Pech gehabt, da jetzt genau das eingetreten ist, was ich durch die Behandlung eigentlich vermeiden wollte? Das einzig Positive ist, dass bei den Gewebeuntersuchungen kein Krebsgewebe gefunden wurde.
    Ich würde mich über Antworten sehr freuen.
    Wolfgang

    #2
    Hallo Wolfgang ,
    deine Schilderungen zeigen sehr deutlich das jede Behandlung ihre Risiken hat. An deiner Stelle würde ich eine 2. und 3. Meinung einholen. Hoffentlich wurde bei den Spiegelungen nicht der Schließmuskel verletzt , beschädigt.
    M.W. hat Frau Prof. Fisch im UKE Hamburg viel Erfahrung auf diesem Gebiet , bei der ich mich an deiner Stelle vorstellen würde.
    Wünsche dir viel Erfolg!
    Gruß Skipper
    http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

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      #3
      Hallo Ottwolf,
      nach meinen langjährigen Erfahrungen mit Seeds, Harnröhrenverschlüssen und beiden Katheter-Typen würde ich Dir auf keinen Fall zu einem Bauch-Katheter raten, denn dann liegt die Harnröhre trocken und es kommt unweigerlich zu Harnröhren- und Schließmuskelproblemen, die -wie bei mir viel zu spät erkannt - zu einer TURP(+Re-TURP) mit Schlitzung des Schließmuskels und Harninkontinent (2 Vorlagen tags und nachts fast trocken) führten. Ich neige jetzt dazu, mir an der Uni-Halle ein Band um den Schließmuskel einsetzen zu lassen.
      PS.: einen Beinbeutel brauchst Du bei einem Katheter nicht zu tragen.Es geht auch mit einem Ventilverschluß
      Meine umfangreiche Geschichte kannst Du in meinem Profil nachlesen, bzw.mich per PM oder Mail kontaktieren.
      Gruß
      Hajoke
      "Mein Profil und meine Geschichte" www.myProstate.eu

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        #4
        Der Verlauf ist sicherlich eine Katastrophe. Man sieht ganz klar hier, was die Probleme der Dosiseskalation sind.
        Das Problem liegt meines Erachtens in der sehr hohen applizierten Dosis vor allem mit den hohen Einzeldosen der Brachytherapie. Das so als Denkzettel für alle Freunde der HDR-Brachytherapie. Einen solchen Verlauf (wie hier beschrieben) habe ich bei der normal dosierten (74 Gy) externen Strahlentherapie noch nie erlebt und ich habe hunderte Prostatakarzinompatienten behandelt.

        Da Sie schon während der perkutanen Bestrahlung wohl heftig reagiert hatten, scheint ihr Gewebe etwas empfindlich gegenüber Bestrahlung zu sein.

        Ich würde die Finger von der Harnröhre lassen und ihr Zeit zur Beruhigung geben. Der suprapubische Katheter ist eine gute Idee meines Erachtens.
        Haben Sie sich bezüglich einer hyperbaren Sauerstofftherapie erkundigt? Ich würde die Sache offensiv angehen und das Thema mit den betreuenden Ärzten ansprechen.
        Der Strahlentherapeut.

        Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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          #5
          @Hallo Ottowolf !
          Ich hatte 2005 die gleiche Behandlung im "WPZ"; allerdings ohne bleibende Probleme. Deine derzeitige Situation ist wirklich nicht schön.
          Der obige Hinweis von "Skipper" ist gut. Wir hatten eine erfolgreiche, schwierige OP in meiner Verwandtschaft, durch Frau Prof. Fisch.
          Warum hast Du die Blasen und Harnröhrenprobleme nicht weiter im "WPZ" behandeln lassen ?


          @"Denkzettel" von Daniel Schmidt"!?
          Zitat:
          "Der Verlauf ist sicherlich eine Katastrophe. Man sieht ganz klar hier, was die Probleme der Dosiseskalation sind.
          Das Problem liegt meines Erachtens in der sehr hohen applizierten Dosis vor allem mit den hohen Einzeldosen der Brachytherapie.
          Einen solchen Verlauf (wie hier beschrieben) habe ich bei der normal dosierten (74 Gy) externen Strahlentherapie noch nie erlebt und ich habe hunderte Prostatakarzinompatienten behandelt."
          Nach meinem Kenntnistand (und aus persönlicher Erfahrung) ist die Äußere Bestrahlung der problematischere Teil der Kombi-Bestrahlung.
          Die HDR-Brachy wird in der Regel wesentlich besser vertragen. Das bestätigen auch die
          Zitate von Ottowolf:
          "Die äußere Bestrahlung (insgesamt 28 Bestrahlungen) haben mich sehr stark mitgenommen.
          Die HDR-Afterloading habe ich deutlich besser überstanden, aber auch hier gab es wieder erhebliche Blasenprobleme."
          Die hohe Bestrahlungsdosis ist in der Brachtherapie gewollt. Bei der Äußeren Bestrahlung müssen wesentlich mehr gesunde Körperteile unnötig mitbestrahlt werden.

          Die einseitigen Vorbehalte von D.Schmidt zeigen auch seine nachstehenden
          Zitate:
          "Das so als Denkzettel für alle Freunde der HDR-Brachytherapie."
          oder
          (März 2011)"P.S. Übrigens "Freunde der Brachytherapie nicht nur bei low-risk":
          Hier sehen Sie ein typisches Beispiel, was passiert, wenn man bei GS 3+4 und PSA>10 Seeds als alleinige Behandlung anbietet."
          Immerhin hatte die kurative PK-Behandlung von "Ottowolf" nach Seinen eigenen Angaben bisher Erfolg !

          Bislang spielten für Herr Schmidt die Nebenwirkungen häufig eine untergeordnete Rolle, die Heilung stand für Ihn fast immer im Vordergrund ! Wenn ich Ihn auf die Nebenwirkungen Seiner Therapie-Empfehlungen hinwies bekam ich vergleichbare Belehrungen:
          Ein Zitat von Ihm:
          Bezüglich der Lebensqualität werde ich Herrn Bolla zitieren:
          "What's quality of life worth, if the patient is dead?"
          auch hier ein Zitat von Ihm zu Nebenwirkungen:
          "Bei einem Alter von 59 Jahren würde ich auch zu einer OP als Methode der Wahl anraten.
          Allerdings, sollten Sie und Ihr Mann sich den potentiellen Nebenwirkungen einer solchen Behandlung bewusst sein."
          Aber die Nebenwirkungen der Brachytherapien, von denen man nur äußerst selten hier im Forum liest, sind für Ihn eine "Katastrophe"!?

          Hier die Ausschnitte aus einer Befragung von Prof. Dr. Wolfgang Wagner von 634 Patienten (März 2008) :
          Mehr als ¾ aller befragten Patienten sind im Nachhinein mit ihrer Therapiewahl zufrieden, 16 % sind unzufrieden (Abb. 2). Die höchste Zufriedenheit zeigte sich bei Patienten, die einer Strahlentherapie zugeführt wurden, 96 % waren
          zufrieden bzw. sehr zufrieden, gefolgt von der Brachytherapie, hier waren 93 % zufrieden bzw. sehr zufrieden.
          Im Vergleich hierzu wurde die Operation von der höchsten Zahl aller Patienten (21 %) als unzufrieden bewertet, nur 79 %
          waren im Nachhinein mit dieser Methode einverstanden.
          43 % aller operierten Patienten klagten über mäßige bis starke Inkontinenz, wobei dies nur bei 12 % der bestrahlten Patienten zutraf. Nach Prostata-Seed-Therapie kam es nur bei 7 % aller Patienten zu einer höhergradigen Inkontinenz, bei der intensitätsmodulierten Radiotherapie fand sich bei 8 % der so behandelten eine mäßiggradige Inkontinenz.
          Dieses obige Zitat von D.Schmidt macht mich aufgrund dieser Befragung schon sehr nachdenklich !
          "Einen solchen Verlauf (wie hier beschrieben) habe ich bei der normal dosierten (74 Gy) externen Strahlentherapie noch nie erlebt und ich habe hunderte Prostatakarzinompatienten behandelt."
          In den letzten 1,5 Jahren habe ich mich bewusst mit Kommentierungen zu Seinen Therapie-Empfehlungen zurückgehalten.
          Aber dieser "Denkzettel" kam mir dann doch zu einseitig vor.

          Gruß
          Bernhard A.

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            #6
            Die Brachytherapie ist bei der Kombinationsbehandlung aus perkutaner Bestrahlung und HDR-Brachytherapie der toxischere Therapiebestandteil.

            Dies ist in zahlreichen Studien so bestätigt. Schwerwiegende Komplikationen wie Inkontinenz, Fistelnbildungen, etc sind bei der reinen perkutanen Strahlentherapie eine absolute Ausnahme. Bei der kombinierten HDR-Brachytherapie mit der perkutanen Bestrahlung gibt's die jedoch in bis 9% der Fälle, z.B. so wie hier beschrieben
            Pelvic EBRT interdigitated with transrectal ultrasound-guided real-time conformal HDR prostate brachytherapy boost is both a precise dose delivery system and a very effective treatment for unfavorable prostate cancer. We demonstrated an incremental beneficial effect on biochemical control and cause- …


            Ich habe in diesem Forum stets versucht mich neutral zu verhalten. Es gibt Risiken für Komplikationen und Chancen für Heilung. Das muss jedem Patienten klar sein. Der hier beschriebene Verlauf zeigt eindeutig, was mal passieren kann, wenn es mal schief läuft. Dass es mal schief läuft kann bei jeder Art der Behandlung sein, ob OP, Bestrahlung, Hormontherapie oder sogar W&W.
            Man muss jedoch auch wissen, dass bei höherer Intensität eines Verfahrens die Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen steigen kann.

            Die hohe Bestrahlungsdosis ist in der Brachtherapie gewollt. Bei der Äußeren Bestrahlung müssen wesentlich mehr gesunde Körperteile unnötig mitbestrahlt werden.
            Das ist irrelevant für die Art der beschriebenen Nebenwirkugen. Sicherlich hat die Brachytherapie den Vorteil, dass die Hufrköpfe mit Dosis nicht belastet werden. Dafür allerdings haben Sie ganz hohen Dosen an der Harnröhre und den Nerven um die Prostata. Dann kann mal was passieren, wie Sie an dem Beispiel hier gesehen haben.

            Wenn ich Ihn auf die Nebenwirkungen Seiner Therapie-Empfehlungen hinwies bekam ich vergleichbare Belehrungen:
            Ein Zitat von Ihm:
            Bezüglich der Lebensqualität werde ich Herrn Bolla zitieren:
            "What's quality of life worth, if the patient is dead?"
            Sie vergleichen hier Birnen mit Äpfeln.
            Herr Bolla hat dieses Zitat abgegeben, als er um die Frage der 3jährigen vs. 6monatigen Hormontherapie befragt wurde.
            Die 3jährige Hormontherapie bietet jedoch einen signifikanten, absoluten Überlebensvorteil bereits nach 4 Jahren.
            Die HDR-Brachytherapie bietet höchstens einen Vorteil im PSA-rezidivfreien Überleben.
            Ob der PSA nicht im Keller ist oder man tot ist, ist jedoch ein gewisser Unterschied.

            Hier die Ausschnitte aus einer Befragung von Prof. Dr. Wolfgang Wagner von 634 Patienten (März 2008) :
            Das Zitat bezieht sich auf alleinige LDR-Brachytherapie. Das ist eine super Methode, die ich selbst auch gut kenne. Nicht zu vergleichen mit Kombinationen aus perkutaner Bestrahlung und HDR-Brachytherapie. Und somit kein valides Argument in dieser Disskusion.
            Zuletzt geändert von RalfDm; 30.08.2011, 12:35. Grund: Quote-Tag korrigiert
            Der Strahlentherapeut.

            Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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              #7
              Es ist menschlich, dass das, was man jahrelang praktiziert und somit vervollkommnet, als Therapieform präferiert. Daher der dringende Rat zu einer Zweit- oder Drittmeinung. Gerne werden auch Einzelfälle hergenommen, um eigene Ansichten bestätigt zu sehen. Das ist ein wenig professionelles Vorgehen, denn objektiv sollte man sich durch Studien mit entsprechenden Fallzahlen leiten lassen, nicht durch einzelne Kasuistiken. Die Studien sollten QOL bei gleichen Dosen vergleichen. Studienergebnisse von EBRT oder HDR-BT Serien alleine sind wenig geeignet die QOL des jeweiligen Verfahrens zu zeigen.

              Was sagen denn die Studien bezüglich QOL bei EBRT vs.EBRT+HDR-BT? Direkte Vergleiche gibt ews wenig, hier mal exemplarisch:

              Eine Studie aus Kanada (2008):
              "Conclusion: In prostate cancer patients treated with EBRT alone versus combined EBRT and HDRBT, there was no significant difference in the QoL scores at one year post-treatment."

              Und eine Studie aus Würzburg (2006):
              "...scores of 3-DC boost and HDR boost patients for urinary, bowel and treatment-related symptoms were similar. Among responders, 34% of 3-DC boost patients and 86% of HDR boost patients had severe erectile problems..." Zeigt eine höhere Rate von ED nach HDR-BT, die anderen Nebenwirkungen waren vergleichbar.

              Bedingt durch die kurze Reichweite der bei der HDR-BT verwendeten Iridium Strahler, liegt die Stärke der HDR-BT in der lokalen Dosisekalationsmöglichkeit, die besonders bei hohen Dosen vorteilhaft erscheint.
              G. Kovács: "HDR-BT + EBRT scheint die Therapie der Wahl bei der dosiseskalierten (>80 Gy) Behandlung des lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinoms zu sein."



              Ist diese Dosis nicht erforderlich, könnte auch EBRT nebenwirkungsarm eingesetzt werden.
              Who'll survive and who will die?
              Up to Kriegsglück to decide

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                #8
                Hallo !

                Zitat von Herrn D.Schmidt:
                Die Brachytherapie ist bei der Kombinationsbehandlung aus perkutaner Bestrahlung und HDR-Brachytherapie der toxischere Therapiebestandteil. ...
                ... Das ist irrelevant für die Art der beschriebenen Nebenwirkugen. Sicherlich hat die Brachytherapie den Vorteil, dass die Hufrköpfe mit Dosis nicht belastet werden. Dafür allerdings haben Sie ganz hohen Dosen an der Harnröhre und den Nerven um die Prostata. Dann kann mal was passieren, wie Sie an dem Beispiel hier gesehen haben.
                Das sehe ich vollkommen anders ! Nur bei der Äußeren Bestrahlung habe ich persönlich temporäre Nebenwirkungen gespürt.
                (Für die Forumsteilnehmer - da Herr Schmidt es weiß)
                Die Plazierung, Menge und Verteilung der Bestrahlungs-Nadeln wird bei der Behandlung genau berechnet. Die Bestrahlungsintensität jeder einzelnen Nadel, kann je nach Lage in der Prostata, einzeln gesteuert werden. Da sich die sehr starke Strahlung auf sehr kurzer Distanz abbaut, kann sehr genau bis an die Nachbarorgane (auch Harnröhre und Nervenbahnen) herangestrahlt werden.
                Hier stellt sich für mich die Frage, ob man mit der 3D-Bestrahlung auch so präzise, die vor genannten Bereiche schonen kann ? Vermutlich in diesem Zusammenhang auch gar nicht darf, weil ja auch ein Sicherheitssaum, um die Prostata herum, in der Regel, mit bestrahlt werden muss ?!

                Weiteres Zitat von Herrn D.Schmidt:
                Das Zitat bezieht sich auf alleinige LDR-Brachytherapie. Das ist eine super Methode, die ich selbst auch gut kenne. Nicht zu vergleichen mit Kombinationen aus perkutaner Bestrahlung und HDR-Brachytherapie. Und somit kein valides Argument in dieser Disskusion.
                In der Befragung von Prof. Dr. Wolfgang Wagner gab es zwar keine Bestrahlungs-Kombi-Therapie, aber auch bei der Mono-LDR-Brachy, die über einen längeren Zeitraum, in Ihrer Intensität noch höher wie die HDR ist, muß von den Ärzten ein sehr präziser Verteilungsplan der Seeds berechnet werden. Wie bei der HDR können gute Therapeuten auch mit dieser Methode (LDR), trotz der hohen Strahlung, die oben genannten Bereiche sehr gut schonen und trotzdem eine hohe Wirkung erreichen.
                Bei beiden Brachy Bestrahlungen ist die präzise Verteilung für die Reduzierung der Nebenwirkung von hoher Bedeutung.

                Ich will es nicht ausschließen, daß in einzelnen Fällen auch die Brachybestrahlung, bleibende Nebenwirkungen hinterlassen kann.
                Aber genau so wenig kann man behaupten, dass in diesem vorliegenden Fall die Äußere 3D-Bestrahlung, ohne Nebenwirkungen geblieben ist.

                Gruß
                Bernhard A.

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                  #9
                  Ich will es nicht ausschließen, daß in einzelnen Fällen auch die Brachybestrahlung, bleibende Nebenwirkungen hinterlassen kann.
                  Aber genau so wenig kann man behaupten, dass in diesem vorliegenden Fall die Äußere 3D-Bestrahlung, ohne Nebenwirkungen geblieben ist.
                  Die beschriebenen Nebenwirkungen sind in der beschriebenen Intensität bei einer reinen perkutanen Strahlentherapie mit einer Dosis um die 74 Gy praktisch ausgeschlossen.
                  Das kann und darf ich durch meine langjährige Erfahrung so behaupten.

                  Kausal liegt der Grund eindeutig für mich in der HDR-Brachytherapie. Ist diese deswegen eine schlechte Behandlung? Nein.
                  Sie birgt allerdings auch ihre Risiken.
                  Der Strahlentherapeut.

                  Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Bernhard A.,

                    ich habe mir den Bericht von OttoWolf durchgelesen und ich muss Hrn. Daniel Schmidt schon recht geben, wenn er bezüglich des Verlaufs der Brachytherapie von einer "Katastrophe" spricht. Auch wenn die Nebenwirkungen der Brachytherapie äußerst selten sind, sind sie für den betroffenen Patienten eine Katastrophe, egal ob sie äußerst selten oder recht häufig sind.
                    Zur Befragung von Prof. Dr. Wolfgang Wagner über die Zufriedenheit der Patienten mit ihrer Therapiewahl möchte ich noch folgendes hinzufügen:
                    Es mag schon stimmen, dass die Zufriedenheit der Patienten, die operiert worden sind im Vergleich zu den bestrahlten Patienten relativ gering ausfällt. Nur der größte Nachteil einer Bestrahlung, egal ob perkutan oder Brachy, ist wohl der, dass Wunden bei einer nachfolgenden OP nur mehr sehr schwer heilen, wie man es im Falle von OttoWolf deutlich sieht. Nur die Freunde der Bestrahlungstherapie wollen das offenbar nicht wahrhaben.

                    Das ist jedenfalls meine Meinung!

                    Liebe Grüße
                    Siegfried

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo !

                      @An Ottowolf !
                      Hier ein Zitat von D.Schmidt zur Ursachen Deiner Probleme:
                      "Kausal liegt der Grund eindeutig für mich in der HDR-Brachytherapie."
                      Kannst Du etwas zu der vermeintlichen Ursache sagen ? Was haben die im WPZ gesagt ?

                      @An Siegfried51
                      Lese doch auch mal Deine eigenen Themen durch, bevor Du über die "Therapie-Katastrophen" Anderer Forumsteilmer sprichtst !
                      Weißt Du überhaupt, wie viele Patienten mit OP-Therapie im Laufe Ihrer "PK-Karriere" noch zu "Freunden der Bestrahlung" werden ? Dann sind die Nebenwirkungen jedoch höher, wie bei einer 1.Therapie !

                      Man kann eben alles von zwei Seiten sehen !


                      Gruß
                      Bernhard A.

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