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Cyberknife - OP ohne Skalpell

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    Cyberknife - OP ohne Skalpell

    Die Methode des Cyberknife ist so neu nicht mehr. Inzwischen gibt es wohl Cyberknife-Zentren in München, Soest, Güstrow und Berlin. Hamburg und Köln sollen folgen. In der heutigen Beilage der WAMS mit dem Titel "Gesund" wurde wieder einmal berichtet. Eine Verlinkung, die sich mit dieser Therapie beschäftigt, ist mir nur hier gelungen. Ergänzend dies.

    "Früher war selbst die Zukunft besser"
    (Karl Valentin)

    #2
    CyberKnife SBRT - 7 yr results for low/intermediate risk

    Eine aktuelle Veröffentlichung über die Behandlung von Niedrig- und Mittelrisikoerkrankungen möchte ich hier kurz vorstellen. Alan Katz & Josephine Kang (Flushing Radiation Oncology Services) haben 477 Patienten bis 8 Jahre nachverfolgt.

    Die Behandlung mit dem Cyberknife System erfolgte dabei an 5 aufeinanderfolgen Tagen mit jeweils 7Gy Fraktionierung, also einer Gesamtdosis von 35Gy. Wegen des bei Prostatakrebs günstigen α/β Verhältnis ergibt sich eine zur üblichen EBRT vergleichbare biologische Effektivdosis (BED). Dieser Effekt wird u.a. auch bei der HDR Brachy Therapie ausgenutzt.

    324 Patienten mit Niedrigrisikoerkrankung, d.h. PSA<10ng/ml und Gleason = 6, standen 153 Patienten mit mittlerem Risiko, d.h. PSA 10..20ng/ml und/oder Gleason=7, gegenüber. Das mittlere Risiko wurde dann noch in ein eher günstiges Statium, d.h. PSA: 10..20ng/ml und Gleason=6 oder PSA: <10ng/ml und Gleason=7, sowie ein ungünstiges Stadium, d.h. PSA: 10..20ng/ml und Gleason 7, eingeteilt.

    Ergebnisse:
    Das Biochemische-Rezidivfreie-Überleben (bDFS) nach 7 Jahren war 95.9% für die Niedrigrisikogruppe und 89.3% für die Mittelrisikogruppe. Nur 0.9% bzw. 2.6% lokales Therapieversagen konnte festgestellt werden, alle anderen Rezidive waren nicht lokal begründet (Lymphknoten, Knochen, …).



    Eine kritische Anmerkung möchte ich aber noch machen. Betrachtet man die Mittelrisikoerkrankungen entsprechend der oben gemachten Unterteilung in eher günstig oder eher ungünstig, so fällt die Wirksamkeit der Therapie bei “eher ungünstig“ doch stark ab. Die eher günstigen Mittelrisikoerkrankungen haben mit 93,% bDFS ein fast mit der Niedrigrisikoerkrankung vergleichbaren Wert, wogegen die eher ungünstigen Mittelrisikoerkrankungen ein bDFS von 79.3% haben. Hier muß man dann doch feststellen, dass die Therapieform wirklich nur etwas für sichere Niedrigrisikoerkrankungen ist, ansonsten würde ich eher nach wirksameren Alternativen Ausschau halten.

    Nebenwirkungen:
    Es wurde von keinen akuten grade 3-4 gastrointestinal (GI) oder genitourinary (GU) Events berichtet. Späte Behandlungsbedürftige GU Nebenwirkungen traten bei 1.7% der Patienten auf, die mit einer experimentell etwas höheren Dosis (36.25Gy) behandelt wurden, weshalb man davon wieder abgekommen ist.
    Über Inkontinenz wurde nichts berichtet, ist aber bei Strahlentherapie sowieso ein eher ungewöhnliches Ereignis.

    Fazit:
    Eine schnelle (5 Tage) und wirksame Therapieform mit wenig Nebenwirkungen für Niedrigrisikoerkrankungen. Dabei ist natürlich immer fraglich, ob diese Männer nicht auch mit AS zurechtgekommen wären?
    Who'll survive and who will die?
    Up to Kriegsglück to decide

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      #3
      Zitat von LowRoad Beitrag anzeigen
      Fazit:
      Eine schnelle (5 Tage) und wirksame Therapieform mit wenig Nebenwirkungen für Niedrigrisikoerkrankungen. Dabei ist natürlich immer fraglich, ob diese Männer nicht auch mit AS zurechtgekommen wären?
      Liebster Andi,

      merci für Deine Mühe, und für die kurze aber prägnante Uebersetzung.

      Seit längerer Zeit beschäftige ich mich als Low-Risk Patient mit der Cyberknife-Methode, als lokale Therapie, alternativ zu den bisherigen klass. Strahlentherapien (IMRT / IGRT) etc., solange dies bei mir noch möglich ist.

      Eine Entscheidung scheiterte bei mir immer wieder an dieser, und von Dir erwähnten Frage, " ob Männer nicht auch mit AS zurechtgekommen wären."

      Genau darin liegt die Crux, wissenschaftlich beantwortet werden kann sie ohne hin nicht. Es bleibt also weiter wie gehabt, bis eine Bauchentscheidung von mir getroffen wird. Auf den bis dato veröffentlichen klin. Vergleichsstudien etc. hinsichtlich lokale Therapien bei Low-Risk Tumoren "Ja versus Nein", überzeugte mich keine um von meiner AS-Strategie zur Zeit abzuweichen.
      Andererseits liegt das Hauptproblem bei AS für Low Risk Tumoren in der Altersklasse, d.h. bei "jüngeren Patien" < 70 Jahre im Vergleich zu der Gesamtüberlebenszeit.
      So auch bei mir (62 J.)
      Low Risk Tumore, oder diploide Tumore nach Tribukait, können, viele tun es, mit der Zeit "verkrebsen.", zu einem höheren Grading mutieren, zunächst langsam aber dann hurtig.
      Tribukait und auch Prof. A, Böcking weissen explizit darauf hin. Zu welcher Gruppe der Patient letztendlich gehört ist diagnostisch im Voraus nicht abzumachen.
      Regelmässige med. Kontrollen sind von Nöten, um "rechtzeitg" lokal-therapeutisch intervenieren zu können.

      In 10 Jahren weiss ich mehr.

      Gruss Helmut

      Kommentar


        #4
        Ich überblicke bisher "nur" 16 CyberKnife-Patienten in den letzten 2 Jahren.

        Tendenziell sehe ich aus meiner "Bauchstatistik" heraus aber die deutlich geringere
        Belastung (Zeit/Nebenwirkungen), bei bisher (toi, toi, toi) sehr guten PSA-Verläufen.
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        Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
        sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
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        Gruss
        fs
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          #5
          Hallo

          wäre denn CyberKnife auch eine Option bei einer Rezidiv - Bestrahlung ?
          Gibt es da Erfahrungen ?

          Viele Grüsse
          Eduard

          Mein Profil und meine Geschichte auf www.myProstate.eu

          Kommentar


            #6
            zur Bestrahlung der Prostataloge nach OP ist CyberKnife nicht geeignet.
            Aber z.B. nach Hifu oder IRE/Nanoknife schon.
            Auch denkbar ist, wenn die Erstbestrahlung "nur" mit sehr niedrigen
            Gray bestrahlt wurden (66-72 Gy), die Prostata "aufzusättigen".
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            fs
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              #7
              Hallo,

              und wie sehen die Erfahrungen aus bei der CyberKnife-Bestrahlung von Lymphknotenmetastasen ? Einschränkung bei der Größe der Metastase ?

              Die herkömmliche Strahlentherapie (lt. Prostata-Center Offenbach) " führt aber auch zu starken Vernarbungen und Gewebebrüchigkeit, die weitere Behandlungen erschwert". Dies ist auch meine Erfahrung, leider.

              Ist CyberKnife eine gute Alternative ?

              Gruß Werner

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                #8
                CyberKnife geht immer nur, wenn ein Goldmarker in den Herd gelegt werden kann.
                Dieses ist aber bei LK-Metastasen oft unmöglich, weil man nicht rankommt.
                Gelegentlich, wenn so ein isolierter Knotenm im Ultraschall sichtbar, hinter der
                Blase lag, dann ging es doch.
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                Gruss
                fs
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