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Brauche dringend euren Rat 2,5 Jahre nach OP

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    Brauche dringend euren Rat 2,5 Jahre nach OP

    Hallo ,vielleicht können sich einige hier noch an mich erinnern ,was mich freuen würde .Die OP liegt bei meinem Mann ja jetzt auch 2 ,5 Jahre zurück . die Inkontinenz ist verhalten noch da,ein "Tütchen" am Tag . Leider hat sich mein Mann :-(( , nach anfänglichen guten Versuchen von jeglicher Sexualität völlig zurückgezogen. Das macht mir sehr zu schaffen !! Da er nicht einmal mehr interessiert ist mich auch nur in den Arm zu nehmen oder einfach zu umarmen ,mich überhaupt nicht mehr berührt. Ich habe mein Möglichstes versucht ihm immer beizustehen und immer in jeder Beziehung auf ihn einzugehen . auf Sexualität käme es mir in keiner Weise an ,wenn es nie mehr ginge bin ich froh ,dass er lebt und jetzt als gesund angesehen werden kann ,aber ich bin verzweifelt unsere Ehe ,die mir immer als sehr gut und stabil schien ist in den Abgrund gestürzt . er macht aussagen wie " es tut ihm leid ,dass er mich nie betrogen hätte früher ect. Im Prinzip können wir nicht mal mehr zusammen reden .Ich möchte hier einfügen das ich keine häßliche Frau bin aber mittlerweile eine verzweifelte.Auch seine unbegründete Eifersucht bringt mich zur Verzweiflung . Ich kann mittlerweile keinen Schritt mehr alleine machen ,habe alle Bekannten und Freundinnen aufgegeben weil er nicht erlaubt ,das ich mich mit irgend jemandem treffe. Ich frage mich wo ich so schlimm versagt habe .Kann mir jemand einen Rat geben ?

    #2
    Hallo Caroline,

    dies ist leider alles sehr bedauerlich. Ich versuche mal zu interpretieren und zu spekulieren. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es so oder so ähnlich ist:

    Dein Mann ist 11 Jahre jünger als Du. Dass er eine jüngere und gutaussehnde Frau umsorgen und auch befriedigen konnte, machte Ihn auch jünger; in seiner inneren Vorstellung vielleicht so alt wie Du. Er hätte dich wahrscheinlich auch nie betrogen, aber körperlich wäre er dazu fähig gewesen. Dies war sein Selbstverständnis als Mann.

    Dann kommt die OP und danach ist er Impotent und Inkontinent. Wie ein wirklich alter Mann muss er Windeln tragen und zaghafte Versuche, die Sexualität wieder herzustellen, erweisen sich als kompliziert und aufwändig. Ist er doch dabei auf Medikamente und vor allem auf dich angewiesen. Dies tut Ihm unsäglich weh. Also beschließt er den Schmerzen aus dem Weg zu gehen und erklärt sich selbst zum Neutrum. Wenn er möglichst nicht an Sex denkt und dir möglichst nicht zu nahe kommt, dann wird er auch nicht daran erinnert, welch toller Hecht er mal war. Er begiebt sich ins Reich des Selbstmitleids. Er bemitleidet sich und seine Situation, trauert den verpassten Möglichkeiten nach und beobachtet dich genau, da er weiß, dass Sex vielleicht nicht alles für dich ist, aber doch ein wichtiger Moment im Leben. Und er weiß. da draußen stehen viele Männer, die die Finger nach seiner Frau lecken. Er glaubt, die einzige Möglichkeit, dich nicht zu verlieren, besteht darin, dich zu 100% zu überwachen. Doch damit provoziert er unbewusst genau das Gegenteil. Er fühlt sich alt, sehr alt, sehr viel älter als er eigentlich ist.

    Zunächst vermute ich einmal, dass auch eine Depression vorliegt, die er vielleicht gut kaschiert. Aber das wichtigste, das Ihm fehlt, sind Bilder von der Zukunft. Er sieht nur, was er verloren hat und was nie mehr kommt, aber er sieht nicht, dass das Leben Ihm wahrscheinlich noch einmal viele Jahre Leben geschenkt hat. Er sieht nicht, dass man auch ohne Erektion ein schönes Sexleben haben kann, mit Zärtlichkeit, mit Befriedigung, mit Liebe. Und selbst die fehlende Erektion kann man mit diversen Hilfsmitteln wieder herstellen, wenn es denn sein muss. Seine Hormone sind noch da und die Orgasmusfähigkeit ebenso. Eigentlich fehlt nichts außer die unproblematische, spontane Versteifung des Gliedes. Für viele Männer ist dies jedoch das Allerwichtigste.

    Wie ich deinem Profil entnehmen durfte, das wirklich sehr ehrlich und aufrichtig ist, hast du viel unternommen, um deinem Mann zu helfen. Daher darfst du nicht in die Falle tappen, du hättest versagt. Du hast nicht versagt, auch wenn du vom "Fach" bist. Suche nicht die Schuldigen, sondern bemühe dich um Lösungen. Und ich sehe nur eine Lösung: Psychoonkologische Beratung. Ob dein Mann mitspielt, kann allerdings nur er beantworten. Er braucht einen Plan für die Zukunft, Bilder, die ihm zeigen, wie schön das Leben noch sein kann und er braucht auch Bestätigungen als Mann. Vielleicht hilft auch das offene Gespräch mit Betroffenen, die das alles hinter sich gebracht haben und heute wieder ein erfülltes Leben führen. Solche Männer findet man z.B. in Selbsthilfegruppen. Aber dein Mann muss auch "wollen". Und das ist das Schwierigste.

    Wie schon beschrieben, ist dies so aus der Ferne alles Spekulation.

    Viel Glück
    Günter
    "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun"
    Johann Wolfgang von Goethe

    Meine Geschichte unter myProstate

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      #3
      Hallo,
      ich würde nicht die Frage stellen wo ich versagt habe. Die Situation ist anders als vor der Op und in dieser sind die "Rand"Bedingungen anderes und auf die gilt es sich einzustellen und die Rolle neu zu definieren.Das ist das was gerade abläuft. An die Rolle des Rentners allein gewöhnt man sich vermutlich schwer, an die Rolle des Impotenten noch schwerer. Insofern ist alles aus dem Geichgewicht und im Fluss, Deine Frage müssten sein kann man ein Gleichgewicht herstellen und wenn ja wie.


      Alles Gute
      Wolfgang

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        #4
        Hallo Caroline
        so bitter es ist: PK=>Tod auf Raten
        Macht´s Beste d´raus..
        Alles Gute
        dillinger

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          #5
          Hallo Caroline,

          den Beitrag von Dilinger kannst Du ignorieren. Jeder Mensch =>Tod auf Raten. Bin in einigen Dingen auch so wie Dein Mann zur Zeit ist. Aber das ist wirklich Individuell unterschiedlich.Einige Männer stecken das ganze besser weg, und die Sensiblen Typen tun sich nun mal sehr schwer mit den Folgen der Operation. Auch ich denke das meine Frau sehr unter meinem Verhalten leidet, kann mich aber auch nicht ändern.
          Immer wieder bekomme ich Depressionen aus Angst davor nie wieder ein normales Sexleben führen zu können.Selbst Viagra 100mg hilft im Moment überhaupt nicht. Und nach jeden erfolglosen Versuch nehmen die Depressionen zu.

          Psychologische Hilfe? Speziell Onkologisch? Ich weiß nich was ich dort hören soll. Das andere Männer sich damit abgefunden haben, nicht mehr zu können? Das es ander schöne Dinge im Leben gibt? Das weiß doch jeder selber. Für mich gilt.: Die Op hat unser Leben verändert. Nichts ist wie vorher. Vielleicht wird es noch mal klappen mit dem Sex. Man liest ja immer wieder im Forum das es bis zu 2 Jahren dauern kann.

          Leider sind in einer Partnerschaft immer beide von den Folgen nach solch einer Op betroffen und müssen damit klarkommen.

          Schöne Grüße vomBerglöwen und alles Gute für die Zukunft

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            #6
            Brauche dringend Euren Rat...

            Hallo Caroline,

            es gibt halt solche und solche: Leute und Menschen, wie schon K.Valentin richtig bemerkte. Sensibilität ist halt nicht jedermanns Sache, siehe mein Vor-Vor-Schreiber. Berglöwe bringt es aber auf den Punkt: Die Operation verändert das Leben, es ist nichts mehr wie vorher. Aber, wenn dann z.B. die Sonne scheint und man vor einem guten Glas Wein sitzt, schaut die Welt schon wieder anders aus!
            Also immer daran denken: Es gibt sie noch, die guten Dinge...
            Ich wünsche Ihnen und Ihrem Mann alles Gute! Und einen guten Rat gibt es immer hier im Forum.

            Volker
            Mein Beitrag zu myprostate.eu
            http://www.myprostate.eu/?req=user&id=124

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              #7
              Ganz lieben Dank für Eure Antworten ! Es macht mich glücklich ,das ihr mich nicht vergessen habt !Herzlichen Dank an diejenigen die mir auch privat geschrieben haben, an alle die mir gezeigt haben ,das ich nicht ganz alleine bin mit meinen Sorgen !!!!!!!
              Auch für den Hinweis auf den Tod auf Raten..... und gerade dieser Gedanken ist es doch eigentlich der uns alle jeden lebendigen Tag begrüßen lassen sollte. Keiner von uns ist unsterblich zur Welt gekommen,und wie sagte Luther...wenn ich wüßte,dass ich morgen sterbe würde ich heute noch ein Bäumchen pflanzen ...!! Vor dem Tod habe ich keine große Angst ,den hier denkt man ja mit Emotionen an einen emotionslosen Zustand.Aber wenn ich zusehen soll wie ein geliebter Mensch sich sein LEBEN,sein JETZT sich selbst unerträglich macht.Wie kann es sein ,das eine Sache ,die oft "als die schönste Nebensache der Welt " bezeichnet wird -die Sexualität,oder ein Schicksal das ALLE Menschen auf dieser Welt miteinander teilen -der Tod- solch einen dämonischen Einfluß bekommt? Wie kann es sein das der Tod, der irgendwann jeden von uns trifft jetzt schon das Regiment übernimmt ? Trennen uns nicht viele schöne Tage noch von ihm ,kann nicht jeder Tag noch etwas einmalig Schönes sein? Kann ein Paar das sich liebt nicht glücklich Hand in Hand auf einer Bank sitzen,zusammen lachen ,essen,ins Kino gehen ,stolz aufeinander sein,vieles ja ALLES zusammen erleben ,einschließlich Nähe sogar Sexualität ??Gibt es nicht Krankheiten und Schicksale die um so vieles graußamer sind ? Unter sich schauen... Blinde und Gelähmte bewundern die ihr Leben leben .Das alles macht mich so verzweifelt ! Könnte ich nur die Angst von meinem Mann nehmen ,denn sie ist es letztlich glaube ich die uns momentan zu einem solch verzweifeltem Leben zwingt .Deswegen bitte ich Euch : was kann eine Frau tun um ihrem Mann und somit auch sich wirklich zu helfen ??? Ich bin froh über jede Antwort !!!!! In Verbundenheit glg Caroline

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                #8
                Liebe Caroline,
                du bringst es auf den Punkt!
                mein Vorschlag an Euch Zwei wäre:
                macht eine Reise (Kreuzfahrt etc., Riviera, Rom im September)
                das bringt Euch auf andere Gedanken
                Alles erdenklich Gute wünscht
                dillinger

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                  #9
                  Hallo Caroline,

                  wenn Du meinst es ist dies Angst, dann ist es die Angst vor der Zukunft, wenn dem so ist solltet Ihr lernen heute zu leben, zu geniesen. Sucht euch kurzfristig erreichbare Ziele. Wie wär`s den mit eine Alpenüberquerung Obertsdorf-Meran
                  möglichst ohne Führer und nicht in der Gruppe. Selber oragnisieren und durchziehen.

                  Kann ich empfehlen.


                  Gruß
                  Wolfgang

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                    #10
                    Hallo Caroline,


                    in der von Dir geschilderten Situation wird ein schöner Urlaub vermutlich nicht so viel ändern; einen Versuch ist es aber wohl wert. Ich glaube hingegen, das eine psychotherapuetische Behandlung/Beratung erforderlich ist, um mit der Lebenssituation besser zurechtzukommen. Dies kann ggffs auch Paargespräche beinhalten.
                    Folher


                    http://www.myprostate.eu/?req=user&id=245

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                      #11
                      Brauche dringend euren Rat 2,5 Jahre nach OP

                      Liebe Caroline,

                      Dein Mann und Du solltet zu einer psychoonkologische Behandlung gehen! Bei Dr. med. Pia Heußner hatte ich sehr gute Erfahrung gemacht. Sicher sind Andere genau so gut ausgebildet wie Sie, denn diese Ärzte haben zwei Spezialberufe einmal die langjährige Ausbildung und Erfahrung als Onkologen und als Psychotherapeuten!

                      Es hilft Euch noch so schönen Urlaub, wenn Ihr zu Hause seit ist das alte Dilemma wieder da!

                      Mit herzlichen Grüßen

                      Helmut

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                        #12
                        Hallo Caroline,
                        ich würde euch raten besorgt euch eine Vacuumpumpe, ich benutze Manual Erection System Preis 235,--€ von www.medintim-shop.de dort kannst du auch anrufen und wirst gut beraten.
                        Die Pumpe funktioniert ganz gut, ausreichend für GV.

                        Gruß Franz

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                          #13
                          Also in Urlaub waren wir schon ..aber man kommt ja wieder heim und die Probleme kommen mit . Aber so eine Alpenüberquerung oder in den Urwald sollte ich vielleicht doch mal ins Auge fassen .Habe meinem Mann schon damit gedroht ihn dann dort zu verkaufen ist bestimmt günstig wenn der Käufer kein Deutsch versteht . Ist natürlich Spaß -
                          ganz lieben Dank an euch alle. Es tut gut zu wissen ,das man noch eine "Herzensfamilie" hat ,bei der man sich aussprechen kann !!!
                          glg Caroline

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                            #14
                            operation

                            Hi Caroline
                            Bin selber betroffen,wurde im letzten Jahr operiert,der Urologe will mir bei der nächsten Kontrolluntersuchung eine Pumpe verordnen,soll die Krankenkasse zahlen,bin gespannt ob das funktioniert, er hat allerdings auch gesagt,es kann sehr lange dauern bis zu 5 Jahren daß die Potenz zurückkommt, die Hoffnung stirbt zuletzt,Ich wünsche dir und deinem Mann viel Glück.
                            friesenjunge48

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                              #15
                              Hallo,

                              die Pumpe wird als Hilsmittel im Gegensatz zu den Medikamenten und Spritzen von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet.

                              Allerdings werden im Zeitalter der Rabattverträge von manchen Krankenkassen nur bestimmte Pumpen bezahlt. Deshalb vorher bei der Kasse anfragen, welche Pumpen bezahlt werden.

                              Gruß

                              Hansjörg Burger

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