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Fragen zur intermittierenden Hormontherapie

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    Fragen zur intermittierenden Hormontherapie

    Hallo liebe Foumteilnehmer,

    am 30.12.2009 habe ich mit der Hormontherapie begonnen - siehe auch mein Profil.
    Nachdem ich meinen Urologen überzeugt hatte, eine intermittierende Hormontherapie durchzuführen, habe ich die Hormonbehandlung ab 19.04.2011 ausgesetzt ( letzte 3Monatsspritze TRENANTONE am 19.01.2011 ).
    Jetzt 8 Monate nach der letzten Spritze ist mein Testosteronwert immer noch bei 0,1 und die bekannten Nebenwirkungen immer noch vorhanden. Ich hatte angenommen, dass das Testosteron wesentlich eher ansteigt. Was gibt es für Erfahrungen?

    Ich würde gern durch einen Uro-Onkologen (Spezialist für PCa) meine weitere Therapie festlegen lassen. Leider habe ich in der Region Süd-West-Sachsen noch keinen Gefunden. Kann mir jemand helfen?

    Meine nächsten Schwerpunkte sind
    -bei welchen PSA-Schwellenwert mit welchen Medikamenten die Hormontherapie fortsetzen ?
    -bei welchen PSA-Wert Knochenszintigraphie und eventuell PET-CT durchführen lassen ?

    Ich würde mich freuen, wenn ich von einigen Erfahrungsträgern Antworten und Ratschläge für meine weitere Therapie erhalte.

    Viele Grüße von Martin H
    http://www.myprostate.eu/?req=user&id=491

    #2
    Hallo Martin,

    das kann dauern bis die Wirkung der Spritze nachlässt. Bei mir genau 5 Monate.

    Durch die Hormontherapie werden auch die Hoden in Mitleidenschaft gezogen, deshalb Ihr noch niedriger Testosteronwert und in dessen Folge die noch vorhandenen Nebenwirkungen.

    Ein Schwellenwert für die Intermittierende gibt es nicht. Wenn der PSA-Anstieg nicht zu schnell erfolgt, würde ich möglichst lange warten. Ich habe einen Urologen in der Nachbarschaft, der empfiehlt, möglichst erst bei einem PSA-Wert von 5, besser 10 (!) wieder einzusteigen.

    Die Knochenszinitgraphie bei einem PSA-Wert > 10, das PET/CT frühestens ab 1,5 besser 2,5.

    Aber was für therapeutische Konsequenzen soll ein PET/CT bringen?

    Die weiteren Therapieschritte werden im schulmedizinischen Ansatz sein:

    1. wieder Hormontherapie solange sie greift
    2. dann irgendwann Chemotherapie mit Docetaxel
    3. wenn Chemoresistenz, dann stehen uns heute glücklicherweise neue Medikamente zur Verfügung wie Cabziataxel oder Zytiga (Abiraterone), die bereits zugelassen sind, zur Verfügung.

    Im Patientenratgeber Prostatakarzinom II können Sie über die Intermittierende und die Chemotherapie mehr nachlesen:


    Prostatakrebs II Lokal fortgeschrittenes und metastasiertes Prostatakarzinom: http://www.krebsgesellschaft.de/down...ca2_100818.pdfGruß

    Hansjörg Burger

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      #3
      Hallo Martin,
      "...Ein Schwellenwert für die Intermittierende gibt es nicht..." - stimmt, da hat Hansjörg sicher Recht. Ich empfehle gerne einen Wiedereinstieg entsprechend der PSADT (PSA Doubling-Time). Beispiel: PSADT ~ 6Monate -> Wiedereinstieg bei PSA ~ 6ng/ml. Wird während der IADT Pause eine Erhaltungstherapie mit 5ARIs (Dutasterid/Finasterid) gemacht, nimm etwa 2/3 des Wertes, also statt 6ng/ml, Wiedereinstieg bei etwa 4ng/ml (bei PSADT ~ 6Monate).

      PET/CT hat, wie Hansjörg es schreibt, keine "schulmedizinischen" Konsequenzen. In einem parallel Thread empfiehlt FS dies mit ggf. anschliessender operativer Entfernung der befallenen Lymphknoten und bezeichnet dies als "innovativ". Heisst anders ausgedrückt: "Off-Label" - hier entsteht evt. ein Kostenerstattungsproblem, beachte dies bitte!
      Who'll survive and who will die?
      Up to Kriegsglück to decide

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        #4
        Hallo Hansjörg, Lowroad und Forumteilnehmer,

        vielen Dank für die schnellen Antworten.
        Wozu eine PET-CT? Bei mir wurde erst nach Beginn der Hormontherapie eine CT und MRT durchgeführt. Die Befunde bringen keine klaren Ergebnisse. Ich möchte die Therapie-Pause nutzen, um genau feststellen zu lassen, wo meine Metastasen sich befinden. Bei eventuell auftretenden Schmerzen könnten dann die Metastasen sofort bestrahlt werden. Eventuell reicht auch eine MRT.

        Da einige Benutzer aus Sachsen sind, hoffe ich doch noch, dass mir einer hilft, einen Uro-Onkologen zu finden.

        Ich bitte um weitere Ratschläge zur Fortsetzung meiner Therapie.

        Viele Grüße von Martin H
        http://www.myprostate.eu/?req=user&id=491

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          #5
          Uro-Onkologen Sachsen

          Hallo Martin H,

          hier die ersten zwei:

          Dr. med. Jörg Raßler
          Facharzt für Urologie
          Tel.: (0341) 3959-7500




          Prof. Dr. med. Jens-Uwe Stolzenburg
          Urologische Klinik Uni-Klinikum Leipzig




          Gruß
          hans

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            #6
            Ergänzung Uro-Onkologen Sachsen

            Hallo Martin H,

            die niedergelassenen Urologen in Sachsen kenne ich nicht so gut.

            Wenn es also ein niedergelassener Urologe in Heimatnähe sein soll, würde ich trotzdem in Leipzig anrufen. Sowohl Herr Raßler als auch Herr Stolzenburg können entsprechende Kollegen benennen. Sie sind auch kein Westimport und viele Jahre (Jahrzehnte) an der Uni Leipzig.

            Ein Anruf kostet nicht viel und schadet nicht.

            Gruß
            hans

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              #7
              Hallo Martin. Wenn Du Dich in Privataudienz an Professor Stolzenburg wendest, mag dies vielleicht anders sein, aber mit der Urologie der Universitaetsklinik Leiipzig habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Das Ambiente - Schnelle Aufnahme, Verpflegung und Betreuung - waren super. Auch die Organisation der Arbeitsablaeufe und die veroeffentlichte betriebswirtschaftliche Ergebnisrechnung haben mich beeindruckt. Eine individuelle, ergebnisoffene Beratung hat jedoch nicht stattgefunden, die Operation mit Vollnarkose und Intensivstation hat mich sehr belastet und das Ergebnis der Laser-TUR-P war gleich 0. Meine Beschwerden danach waren schlimmer als vorher. Meine Bitte um Zusendung der Kopie des OP-Protokolls wurde gar nicht beantwortet.
              In Deinem Fall halte ich die Hinweise von Lowroad fuer zutreffend und uebereinstimmend mit den Ratschlaegen fuehrender Onkologen, und die hierfuer notwendigen Medikamente kannst Du Dir von jedem Urologen verschreiben lassen.
              Ein Knochenszintigramm habe ich alle 2 Jahre machen lassen. Die Strahlenbelastung ist recht hoch. Ein CT habe ich bisher nicht machen lassen, da die mir entstehenden Kosten zu hoch waeren und ich mir ueber therapeutische Konsequenzen nicht klar waere. Der Off-Label Vorschlag der Bestrahlung oder Entfernung von Lympfknoten wuerde m-E. dem Immunsystem mehr schaden als nutzen.
              Wichtiger als der Zeitpunkt der Wiederaufnahme der Hormontherapie scheint mir die Sorge um die Schaeden, welche die Hormontherapie, gleich wie man sie gestaltet, generell im Skelett anrichtet, insbes. bei laengerer Therapie. Ein guter Uro/Onkologe, den Du suchst, sollte hierauf auch eine Antwort haben.
              Gruss, Reinardo

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                #8
                Die Wirkung jeder LHRH-Spritze hält immer ca. doppelt so lange an, wie dauf steht.
                je länger das gemacht wird, desto länger dauerd die Erholung des Regelkreises und der Hoden selbst.
                Leider ist eine derartig lange Unterdrückung des Testosteron überhaupt keine Seltenheit.Nach etwa 10 Jahren Spritzentherapie kann sich definitiv nichts mehr erholen.
                Wie schon von anderen geschrieben, gibt es eigentlich keinen Schwellenwert, wann man wieder anfangen muss.Wichtig ist aber die PSA-Anstiegsgeschwindigkeit. Dauert das ewig (mehrere jahre) ist es ein gutes Zeichen und man kann durchaus etwas länger mit dem Wiedereinstieg warten, Geht es hingegen schnell und das PSA verdoppelt sich in weniger als einem Jahr oder sogar in weniger als drei Monaten, sollte man sofort wieder die Spritze nehmen.
                Solange das Testosteron nicht steigt, wird sehr wahrscheinlich auch das PSA niedrig bleiben
                Gerne kann ich sie mal persönlich beraten. Details in meinem Profil.

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                  #9
                  Hallo liebe Forumteilnehmer,

                  vielen Dank für die Antworten von hans.z, Reinardo und M.Schostak.
                  Inzwischen war ich wegen Miktionsbeschwerden zur TUR-P. Die OP verlief komplikationslos und war erfolgreich.
                  Mein Testosteronwert ist auf den bescheidenen Wert von 0,74 angestiegen. Entsprechend langsam ist auch der PSA-Wert auf 0,78 gestiegen. (letzte 3Monatsspritze TRENANTONE am 19.01.2011 !)
                  Ich werde bei einem PSA-Wert > 5 eine Knochenszintigraphie durchführen lassen und danach die Hormontherapie fotrsetzen.
                  Meine Fragen:
                  -muß ich mir auf Grund des niedrigen Testosteron-Anstieges Gedanken machen? ( mir geht es zur Zeit gut )
                  -ist die Bestimmung von weiteren Markern bei mir sinnvoll?
                  -mit welchen Medikamenten sollte die Harmontherapie fortgesetzt werden? Anstelle TRENANTONE eventuell Eligard oder eine 2-fache oder 3-fache Hormonblockade ?

                  Ich würde mich freuen, wenn ich wieder von einigen Erfahrungsträgern Antworten und Ratschläge erhalten würde.

                  Bei Herrn Prof. Schostak bedanke ich mich für das Angebot zur persönlichen Beratung. Abhängig vom weiteren Verlauf meines PC werde ich mich bei Ihnen in Magdeburg anmelden.

                  Viele Grüße von Martin H
                  http://www.myprostate.eu/?req=user&id=491

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