Rhenium wurde hier im Forum schon ansatzweise erwähnt.
Kontakt:
Prof. Dr. Hans-Jürgen Biersack
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin
Tel. 0228/28715181
E-Mail: hans-juergen.biersack@ukb.uni-bonn.de
Prostatakrebs: Schmerzmittel verlängert Überleben
München (netdoktor.de) - Fängt Prostatakrebs an, Tochtergschwülste (Metastasen) in den Knochen zu bilden, verschlechtern sich die Überlebenschancen der Patienten dramatisch. Ihnen könnte künftig ein neuer Therapieansatz des Universitätsklinikums Bonn helfen: Die Wissenschaftler entdeckten, dass ein ursprünglich zur Schmerzbehandlung entwickelter Wirkstoff hemmend auf den Tumor wirkt. Mithilfe dieses Rhenium-Präparats lässt sich die Lebenszeit der Krebspatienten um mehr als ein Jahr verlängern.
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München (netdoktor.de) - Fängt Prostatakrebs an, Tochtergschwülste (Metastasen) in den Knochen zu bilden, verschlechtern sich die Überlebenschancen der Patienten dramatisch. Ihnen könnte künftig ein neuer Therapieansatz des Universitätsklinikums Bonn helfen: Die Wissenschaftler entdeckten, dass ein ursprünglich zur Schmerzbehandlung entwickelter Wirkstoff hemmend auf den Tumor wirkt. Mithilfe dieses Rhenium-Präparats lässt sich die Lebenszeit der Krebspatienten um mehr als ein Jahr verlängern.
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Lebensverlängernd und schmerzlindernd
"Die Überlebenszeit der Patienten konnte bei einer Therapie um etwa 4,5 Monate gesteigert werden, bei zwei um rund 10 Monate und bei drei und mehr Therapien sogar um bis zu 15,6 Monate", sagt Prof. Biersack. "Zudem konnte mit dem Präparat bei rund 90 Prozent der Patienten zumindest temporär eine Schmerzlinderung erreicht werden."
Das radioaktive Präparat reichert sich im stoffwechselaktiven Randbereich des normalen Knochens rund um die Metastase herum an. "Es erfolgt daher eine Bestrahlung, die aus unmittelbarer Nachbarschaft auf die Metastase wirkt", so Biersack. Er und seine Kollegen glauben, dass im Laufe mehrerer Behandlungen zwiebelschalenartig jeweils die oberste Schicht der bösartigen Geschwulst inaktiviert wird. "Für diese Art der Behandlung eignen sich alle Patienten mit Metastasen, die einen vermehrten Knochenstoffwechsel aufweisen", sagt der Experte. "Damit in erster Linie also mit Prostatakarzinom."
Die Wissenschaftler wollen nun prüfen, ob die Rheniumtherapie eventuell in Kombination mit anderen Präparaten bereits früher eingesetzt werden kann, um die Lebensspanne der Patienten noch weiter zu verlängern. (mf)
Quelle: Biersack, H.-J. et al.: "Palliation and Survival After Repeated 188Re-HEDP Therapy of Hormone-Refractory Bone Metastases of Prostate Cancer: A Retrospective Analysis", Journal of Nuclear Medicine, doi:10.2967/jnumed.111.093674.
"Die Überlebenszeit der Patienten konnte bei einer Therapie um etwa 4,5 Monate gesteigert werden, bei zwei um rund 10 Monate und bei drei und mehr Therapien sogar um bis zu 15,6 Monate", sagt Prof. Biersack. "Zudem konnte mit dem Präparat bei rund 90 Prozent der Patienten zumindest temporär eine Schmerzlinderung erreicht werden."
Das radioaktive Präparat reichert sich im stoffwechselaktiven Randbereich des normalen Knochens rund um die Metastase herum an. "Es erfolgt daher eine Bestrahlung, die aus unmittelbarer Nachbarschaft auf die Metastase wirkt", so Biersack. Er und seine Kollegen glauben, dass im Laufe mehrerer Behandlungen zwiebelschalenartig jeweils die oberste Schicht der bösartigen Geschwulst inaktiviert wird. "Für diese Art der Behandlung eignen sich alle Patienten mit Metastasen, die einen vermehrten Knochenstoffwechsel aufweisen", sagt der Experte. "Damit in erster Linie also mit Prostatakarzinom."
Die Wissenschaftler wollen nun prüfen, ob die Rheniumtherapie eventuell in Kombination mit anderen Präparaten bereits früher eingesetzt werden kann, um die Lebensspanne der Patienten noch weiter zu verlängern. (mf)
Quelle: Biersack, H.-J. et al.: "Palliation and Survival After Repeated 188Re-HEDP Therapy of Hormone-Refractory Bone Metastases of Prostate Cancer: A Retrospective Analysis", Journal of Nuclear Medicine, doi:10.2967/jnumed.111.093674.
Prof. Dr. Hans-Jürgen Biersack
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin
Tel. 0228/28715181
E-Mail: hans-juergen.biersack@ukb.uni-bonn.de
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