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bin verunsichert - es geht mir alles zu schnell

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    bin verunsichert - es geht mir alles zu schnell

    Hallo, ich kenne seit ca. 8 Wochen meine Diagnose.


    "kleiner Herd eines mäßig differenzierten azinären Adenokarzinom der Prostata.


    Aber nun von Beginn an: ich bin jetzt 55 Jahre alt und, erkannt bei Vorsorgeuntersuchungen,
    erhöhte sich der PSA - Wert innerhalb von vier Jahren von 3,7 auf jetzt 5,7.


    Mit dem Wissen suchte ich dann einen Urologen auf, der eine Transrektale Sonographie sowie eine Tastung durchführte. Beides ohne Befund.
    Um ganz sich zu gehen, entschieden wir uns für eine Biopsie. Dabei wurden zehn Stanzen entnommen. Neun waren unauffällig,
    eine wurde weitergehend immunhistochechisch aufgearbeitet und lieferte das oben beschriebene Ergebnis.


    " Die Probe zeigt eine Positivität des Zytoplasmas mit AMACR und ein Negativität mit p63,

    passend zu einem kleinen Herd eines mäßig differenzierten azinären Adenokarzinos der Prostata"
    Gleason Score 3 + 3 = 6
    ICDO: 8140/3



    Daraufhin fuhr ich zu einer Uni-Klinik und wurde vom Chefarzt untersucht.
    Gleiches Ergebnis: Sonographie war unauffällig. Tastbefund war erst nach längerem " Suchen" und
    nur mit Kenntnis der Voruntersuchung überhaupt möglich.
    Nach einem längeren Beratungsgespräch wurde mir als Vorschlag die OP nach der Methode DaVinci empfohlen. andere Methoden seien in meinem Alter nicht empfehlenswert.
    Für die übernächste Woche habe ich bereits einen festen Termin.



    Nach dem Gespräch wurde noch ein MRT gemacht, dessen Ergebnis ich aber noch nicht kenne.

    Ich bin nun wirklich Laie auf diesem Gebiet und möchte auch Nichts unterstellen aber geht das nicht alles ein wenig zu schnell??
    Ist eine schnelle OP bei dieser Diagnose wirklich notwendig? Die größte Angst habe ich dabei vor der Inkontinenz, die ja in der Literatur beschrieben wird.

    Hat jemand von Ihnen einen Tipp wie ich mich jetzt verhalten soll. Ein paar Tage bleiben mir ja noch für eine Entscheidung

    Gruß Hans

    #2
    Hallo Hans,

    mein Rat: In jedem Fall die OP abblasen!!

    Vielleicht läuft es später auf eine OP hinaus, aber bevor Du Dich dafür entscheidest (und nicht andere das für Dich entscheiden!), solltest Du Dich unbedingt noch ausführlich über die einzelnen Behandlungsoptionen informieren.

    Wichtig wäre noch zu wissen:

    Wie groß ist Deine Prostata? Wieviel Prozent der einen positiven Stanze waren befallen? Wurde eine Prostatitis ausgeschlossen?

    Informiere Dich in Ruhe! Abgesehen davon, dass es Mist ist, wenn man PCa-positiv ist, hast Du eine Ausgangssituation, um die Dich 98% der hier im Forum Aktiven beneiden! Also lass' Dir Zeit und arbeite Dich in Ruhe in das Thema ein, z.B. durch Lesen des "Erster Rat" im Forumextrakt. Es gibt sicher keinerlei Grund, mit Gewalt noch irgendetwas in diesem Jahr übers Knie zu brechen.

    Wenn Du Fragen hast, dann stell' sie einfach hier ins Forum.

    Schorschel

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      #3
      Hallo Schorschel,

      danke für die schnelle Antwort, ich kann die Fragen nur zum Teil beantworten.

      Im Bericht steht: Prostatakarzinom im klinischen Stadium cT1C (evtl. pT2a)
      In einer Stanze links apikal, PSA 3,7 ng/ml

      Organgröße Volumen 32ml mit homogenem Echomuster.

      Hilft Dir das weiter ?

      Gruß Hans

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        #4
        Hallo Hans ,
        Schorschel hat recht wenn er zur Information und Ruhe rät. Du hast höchstwahrscheinlich die Zeit alles in Ruhe zu bedenken und dich über alle Optionen ( OP, Bestrahlung, AS) zu informieren. Wenn du nach Kenntnis aller Möglichkeiten mit deren Chancen und Risiken zu einer Entscheidung kommst , nur dann stehst du hinter deiner getroffenen Entscheidung was deren Erfolgsaussichten erhöht.
        Niemand kann dir mit 100% Gewissheit sagen , ob bei der Biopsie die wesentlichen Stellen getroffen wurden . Es gibt Fälle mit PSA 5,7 und einem Mini-Carcinom mit geringer Aggressivität und Fälle bei denen mit PSA 5,7 schon die Kapsel durchbrochen war. Ich möchte dich damit nicht weiter verunsichern , sondern nur sagen , niemand kann mit letzter Gewissheit eine Aussage über dein genaues Stadium treffen. Du solltest dich gut informieren und mehrere Spezialisten aufsuchen zur Beratung. Was kommt beim MRT heraus....
        Dann in aller Ruhe eine Entscheidung treffen. Du bist betroffen und trägst alle Risiken , die jede Therapie/Nichttherapie begleiten.
        Wünsche dir viel Glück und die richtigen Spezialisten,
        Gruß Skipper
        http://www.myprostate.eu/?req=user&id=244

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          #5
          Hallo Hans,
          kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen. Nichts überstürzen und VERNÜNFTIG beraten lassen. Hol dir auf jeden Fall noch eine zweite Meinung bei einem Prostatakarzinomzentrum wo dir Strahlentherapeuten und Operateure Ihre Sicht schildern oder bei einem zweiten erfahrenen Operateur. Das die davinci operation die vernünftigste bzw. empfehlenswerteste Option sein soll in deinem Alter, halte ich nämlich für eine zumindest sehr zu hinterfragende Aussage. Da spricht dann doch eher der Kaufmann als der Urologe..
          Du hast bei deiner Ausgangsituation alle sich bietenden Möglichkeiten diesen Krebs zu bekämpfen und auch zu besiegen, also mach dich vernünftig schlau und lass da vorher keinen an dir rumschnippeln.
          Gruss
          Rembert

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            #6
            Statistik

            Hallo Hans,
            BITTE, sage diesen "überstürzten " Termin sofort ab.
            Meine Vorschreiber haben es schon geschrieben, werde erstmal mit dieser Situation klar, hol dir andere Meinungen / Aussagen.
            Wenn O.P. notwendig, kannst du immer noch einen Termin festlegen.
            Es liest sich ja so, als ob da einer abgesprungen, und somit dieser Termin belegt werden muß.
            Hans, mach dich schlau, und dann geht es weiter.
            Gruß
            Reinhard
            Daten und Berichte unter: www.myprostate.eu/?req=user&id=84&page=report

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              #7
              Hallo Hans,
              kann mich Schorschel und den anderen Schreibern nur anschließen.
              Was fast immer ein schlechter Rat ist, wenn ein Arzt zu großer Eile drängt. Natürlich empfiehlt er die Therapie welche er selbst dann durchführt.
              Lass Dich nicht drängen und bedenke, ein informierter Patient hat meistens bessere Karten. Diese Zeit zur Information solltest Du Dir nehmen!
              Alles Gute und herzl. Gruß wünscht , Carlos

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                #8
                Zitat von Hansxxx Beitrag anzeigen
                ..In einer Stanze links apikal, PSA 3,7 ng/ml...
                Du hast geschrieben, das PSA stünde jetzt bei 5,7. Im Bericht steht 3,7?

                Es wäre interessant zu wissen, wieviel Prozent der Stanze positiv waren, weil man daraus die Größe dieses Herdes erkennt (auch wenn dieser Herd nicht der einzige sein muss, weil jede Biopsie nur eine Stichprobe der gesamten Prostata darstellt).

                Warte jetzt am besten mal die MRT-Ergebnisse ab (bringt einen oft nicht weiter!) und frage bei der Gelegenheit den Arzt nach dem kompletten Pathologie-Bericht.

                Schorschel

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                  #9
                  Hallo Hans,
                  es sich sicher gut sich umfassend zu Informieren und sich dazu etwas Zeit zunehmen. Aber ist klar, dass ein Karzinom vorliegt wenn auch mit geringer Agressivität und kelinem Herd. Ich glaube dennoch ,dass dies behandelt werden muß, ich halte auch eine OP für die richtig Wahl, vorallem dürfte bei diesem PSA-Wert eine nervschonende OP möglich sein.

                  Welche OP-Methode offen über den Bauch oder den Damm; oder laporskopsich mit ,oder ohne Computerunterstützung hängt im wesentlichen auch vom Können des Operateurs ab. Und den gilt es zu finden.

                  Für mich habe ich die OP über den Damm ausgeschlossen. Zur offenen über den Bauch und zur Laproskopie ( geschlossen durch die Bauchdecke 9) habe ich dann verschiedene Gespräche geführt. Die Computer gestützte Laproskopie ( DaVini) gab es noch kaum.

                  Von der Diagnose bis zur Op waren es dann ca. 8 Wochen.



                  Gruß
                  Wolfgang

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                    #10
                    Hallo Hans,

                    lies mal mein Profil, dort findest Du meine Werte. Die Gründe, warum ich mich für eine OP entschieden habe, waren folgende:
                    1. Ich wollte meinen Untermieter los werden und zwar gänzlich.
                    2. Die OP bietet die größtmögliche Chance auf vollständige Heilung (das war der Hauptgrund)
                    3. Nach einer OP ist eine Bestrahlung jederzeit möglich, falls ein Rezidiv auftritt. Umgekehrt ist das nur sehr schwierig, weil mit großen Komplikationen verbunden.

                    Es stimmt, wenn, wenn Schorschel sagt, Du hast eine Ausgangssituation, um die Dich 98 % hier im Forum beneiden. Du solltest Dich über alle möglichen Therapien sowie über die möglichen Nebenwirkungen gründlich informieren und dann diejenige Therapie wählen, zu deren Nebenwirkungen Du dann auch stehen kannst. Ich hatte zwar die Nebenwirkung der Anastomosenstriktur, was mich zugegebenermaßen mehr belastet hat als das PCa, aber trotzdem bin ich heute froh, die OP gewählt zu haben, weil mir noch alle anderen Optionen offen stehen, was umgekehrt nicht so wäre. Du brauchst nichts übers Knie zu brechen, nur solltest Du bedenken, dass Du in Deiner günstigen Ausgangssituation wahrscheinlich von einer OP am meisten profitieren würdest, weil die große Chance besteht, danach für immer Ruhe zu haben. Das Risiko der Inkontinenz besteht sicherlich, aber die wird meistens wieder durch Beckenbodentraining behoben.
                    Dies ist meine persönliche Meinung und keine Aufforderung zu einer OP!

                    Liebe Grüße
                    Siegfried

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                      #11
                      Hallo Hans,
                      meine Vorredner haben schon alles gesagt/ geschrieben, NICHTs überstürzen, mindestens 3 Ärzte der versch. Fraktionen befragen, Methoden gegeneinander abwägen und in Ruhe entscheiden.
                      ich selbst habs jetzt so beinahe 3 Jahre hinter mir und fühle mich beinahe wie vorher, allerdings im Kopf bleibts!
                      Gruss Sigi

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                        #12
                        Hallo Schorschel, skipper, rember, premme, carlos, wowinke, Siegfried51 und SAGI00,

                        vielen Dank für Eure Antworten. Ihr glaubt nicht wie oft ich in den letzten Tagen Eure Anmerkungen durchgelesen habe.
                        Im Prinzip vertretet Ihr alle die gleiche Meinung: a) Behandeln ja, jedoch b) Ruhe bewahren und c) mehrere Meinungen einholen.
                        Und genau das tue ich jetzt. Heute früh habe ich den OP - Termin erst einmal abgesagt. Zuvor hatte ich mir eine Woche Urlaub genommen und in den letzten Tagen mehrere Spezialisten aufgesucht. In der nächsten Woche habe ich noch einen Termin mit einem Radiologen auf dessen Anraten ich jetzt noch ein Cholin PET/CT machen werde. Im Moment spricht alles doch für eine OP in der nächsten Zeit. Aber es ist genau wie Ihr gesagt habt; man muss sich nach allen Seiten informieren dann wird die Sache auch im Kopf klarer und man steht letztlich auch hinter der dann getroffenen Entscheidung. Nochmals vielen Dank an Euch alle und auch Dank für das nette Telefonat ins Allgäu, das mir auch weitere Klarheit gebracht hat.
                        Gruß Hans
                        PS. Ich werde berichten wie es weiter gegangen ist

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