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Probleme nach Bestrahlung Prostataloge

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    Probleme nach Bestrahlung Prostataloge

    Hallo Forumfreunde,

    habe nach Prostata-OP und anschlißender Betsrahlung ein Problem. Näheres in meiner Geschichte zum bisherigen Verlauf.
    Wochen nach der Bestrahlung traten Aufblutungen im Stuhl auf, die zeitweise ziemlich massiv waren. Dann gab es Tage, wo es gar keine Feststellungen gab.
    Jetzt ist die Bestrahlung bereits seit 4 Monaten vorbei, und immer noch Blut im Stuhl.
    Hat Jemand damit Erfahrungen, legt es sich irgend wann, soll ja auch chronisch werden können.

    Danke für eventuelle Rückmeldungen.
    Meine Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=202

    Grüße aus dem Brandenburger Land

    oldcopman53

    #2
    Diese Probleme treten bei einem kleinen Anteil aller bestrahlten Patienten auf, können aber sowohl bald verschwinden als auch dauerhaft bleiben.
    Aufschluss darüber wir ernst die Lage ist verschafft eine Darmspiegelung mit ggf. anschliessender Behandlung. Manchmal werden Medikamente verschrieben, manchmal muss ein Äderchen an der Darmschleimhaut verödet werden.
    Ist eine Darmspiegelung nach der Bestrahlung erfolgt? Falls nein, dann bitte bald machen lassen.
    Der Strahlentherapeut.

    Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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      #3
      Hallo Daniel Schmidt,
      danke für die schnelle Antwort.
      Darmspiegelung ist in 2 Wochen vorgesehen. Werd sehen wie es weiter geht.
      Meine Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=202

      Grüße aus dem Brandenburger Land

      oldcopman53

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        #4
        Hallo Oldcopman53,

        Du hast eine aufschlußreiche PKH bei myprostate eingestellt. Bitte laß uns auch noch Deinen sicher schönen Vornamen für eine Anrede wissen.

        Dein Problem ist bis heute auch mein Problem trotz zwischenzeitlicher Besserungen geblieben. Die Mediziner nennen es schlicht Strahlenproktitis. Die bisherigen Befundberichte nach einer bildgeführten IMRT vom 26.3. bis 18.5.2007 wie folgt:

        14.8.2007 Regelrechte Stuhlgangsverhältnisse ohne Diarrhoe oder Schleimabgang. Einmalig Blutabgang bei bekannten Hämorrhoiden.

        18.12.2007 Stuhlfrequenz leicht erhöht mit gelegentlichen Blutbeimengungen.

        10.1.2008 Hämorrhoiden 1. Grades. Distale Proktitis (5 cm p. a.) Suppositorien von Faktu (akut Zäpfchen Bufexamac) + Salbe Faktu

        4.2.2008 Untersuchung im EDZ (Enddarmzentrum Mannheim). Diagnose Strahlenproktitis nach Radiatio. Rektoskopie bis 13 cm, Kontaktblutung lokalisiert supraanal bes. bei 12 Uhr SSL bei a. e Strahlenproktitis.
        Procedere: Die Blutung ist auf die lokalisierte Strahlenproktitis zurückzuführen. Auf Grund des lokalen Befundes ist zunächst die Durchführung einer Argonplasmatherapie zu empfehlen.

        29.10.2008 Beurteilung Proktitis: Nachdem die bisherige lokale Therapie nicht erfolgreich war, sollte eine lokale Therapie mit Endocort oder 5 - ALA erwogen werden. Eine operative oder interventionelle Therapie ist derzeit nicht erforderlich.

        8.12.2008 Strahlentherapeutischenachsorgekontrolle. Gelegentliche Blutbeimengungen bei Opstipation. Eine Kontrollrektoskopie hatte eine geringgradige Proktitis ergeben. Ein Versuch mit Coliform soll nun eingeleitet werden.

        4.3.2011 Im Rektum keine entzündlichen Veränderungen nachweisbar.

        Zur Info aus meiner Sicht: Die Zäpfchen hatte der Darmmuskel immer herausgedrängt. Die Salbe erreichte wohl nie richtig den in Rede stehenden Darmabschnitt. Argonplasma lehnte ich ab, weil immer wieder die Gefahr bestanden hätte, dass bei notwendigem heftigen Druck das gerade verheilte Gewebe wieder aufplatzen würde. Ich habe mich inzwischen damit abgefunden, dass auch heute früh wieder leichte Blutspuren zu erkennen waren. Alle bisherigen Untersuchungen fanden im Klinikum Mannheim in wechselnden Abteilungen sowie zuletzt in diesem Jahr im Klinikum Heidelberg und wie geschildert im EDZ statt. Die letzte Empfehlung bekam ich anläßlich des diesjährigen Patiententages in Mannheim von einem der dort anwesenden Mediziner, nämlich das Faktu-Medikament in flüssiger Form mittels Einlauf wirken zu lassen. Ich habe mich noch nicht entschieden.

        Oldcopman53, es gibt Schlimmeres als diese bei mir mittlerweile wohl chronische Proktitis. Bitte, mache Dir keine all zu großen Sorgen.

        "Immer Sonnenschein macht Wüste"
        (Aus Arabien)

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          #5
          Manchmal wird eine Kombinationtherapie mit TRENTAL® + CELEBREX® als hilfreich angesehen. Wer's etwas komplementärer will könnte "Boswellia-Serrata" Extrakte versuchen.
          Who'll survive and who will die?
          Up to Kriegsglück to decide

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            #6
            Lieber Andi,

            hab Dank für Deine Tips, die mir doch etwas zu riskant erscheinen, wobei ich mit Weihrauch, in welcher Dosierung auch immer, nun wirklich grundsätzlich überfordert bin. Trotzdem werde ich Deinen Vorschlag mal dem Strahlenexperten, bei dem die IGRT/IMRT durchgeführt wurde, unterbreiten.

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              #7
              Die Therapie der Strahlen-Proktitis scheint wohl doch eine Crux zu sein. Da wird ma sicher einiges ausprobieren.

              Therapie der radiogenen Proktitis

              Frühe Nebenwirkungen

              Die Behandlung erfolgt wie bei der radiogenen Enteritis, ergänzt um eine optionale Analgesie bei lokalen Schmerzen. Zur weiteren Therapie ist Natriumbutyrat (80 mmol/l; 80 ml als Supp./24 Stunden) das Medikament der ersten Wahl (EBM-Level II) [Vernia P 2000], zudem Einläufe mit kurzkettigen Fettsäuren über 4 Wochen (EBM-Level III) [al-Sabbagh R 1996]. Bei Therapieversagen kommen Einläufe mit Sucralfat (2 g in 20 ml Wasser als Supp./Tag) in Betracht (EBM-Level III) [Kochhar R 1990]. Die Daten zur häufig empfohlenen Therapie mit steroidalen und nicht steroidalen Antiphlogistika sind spärlich. Sulfasalazin (Azulfidine), oral und topisch, kann eine Reduktion der Proktitis erreichen, eine Hinzunahme von Mesalazin (5-ASA) oder Betamethasoneinläufen verbessert die klinische Symptomatik allerdings nicht [Jacobs H 1971] [Rauch K 1972]. Die zusätzliche Gabe von Vitamin E undVitamin C beeinflusst die chronische radiogene Proktitis positiv (EBM-Level III) [Kennedy M 2001].

              Späte Nebenwirkungen

              Die Behandlung erfolgt symptomatisch. Selten sind Transfusionen oder eine Eisensubstitution notwendig. Ein Standardvorgehen bei chronisch radiogener Proktitis existiert bisher nicht [Denton A 2002]. Durch eine fettreduzierte Diät sowie die topische Anwendung von kurzkettigen Fettsäuren mit Butyraten kann bei Patienten mit chronischer radiogener Proktitis eine Reduktion der Symptome (Blutungen) und der Ausprägung der endoskopischen Befunde erreicht werden. Jedoch muss die Therapie längerfristig durchgeführt werden, weil der Effekt ansonsten sistiert [Pinto A 1999]. Allerdings gibt es auch negative Daten zu Butyrat [Talley NA 1997].

              Der topische Einsatz von Sucralfat kann für die primäre Behandlung chronischer hämorrhagischer Blutungen empfohlen werden [Kochhar R 1999]. Auch nach Versagen einer Steroidtherapie sind Sucralfateinläufe in der Lage, die rektalen Blutungen effektiv zu reduzieren [Gul YA 2002]. Auch eine Kombination aus Metronidazol, oralem Mesalazin und Betamethasoneinläufen kann versucht werden (EBM-Level III) [Cavcic J 2000]. Mesalazin allein zeigt keine Wirkung [Baum CA 1989]. Die rektale Applikation von Hydrokortison scheinteiner Therapie mit Betamethason überlegen zu sein. Leichte bis mäßiggradige Blutungen können mittels Nd:YAG-Laser-Therapie [Barbatzas C 1996], Argon-Beamer-Koagulation [Fantin AC 1999] [Taieb S 2001] [Venkatesh KS 2002], Formalinlösung und Silbernitrat 10% [Biswal BM 1995] sowie Natriumpentosanpolysulfat [Grigsby PW 1990] behandelt werden. Eine hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) ist versuchsweise möglich [Woo TC 1997]. Die Ultima Ratio stellt auch hier die chirurgische Intervention dar.
              (...)


              Vielleicht wäre dies noch eine Möglichkeit:

              HBO bei Bestrahlungsfolgen: Strahlenproktitis / Strahlenzystitis

              http://www.hbo-freiburg.de/aerzte-se...rahlungsfolgen

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                #8
                Hallo Andi, hallo Hans,

                die mir empfohlene Vorgehensweise hatte ich dem Radiologen zur Stellungnahme übermittelt. Hier seine Antwort:

                Nun zur Proktitis:
                Wenn tatsächlich nur Blutspuren beigemengt sind und der Patient ansonsten beschwerdefrei ist, dann muss man nicht therapieren, solange die Blutmenge nicht bedenklich wird und der Hb absinkt. Gegen „alleinige“ Blutungen ist dann die Lasertherapie am geeignetsten, um die kleinen Gefäße zu veröden. Die anderen Medikationsformen kommen vor allem bei Reizungen und Schmerzen zum Einsatz.

                Ich habe nun vorerst entschieden, nichts weiter zu unternehmen. Die Blutbeimengungen treten ohnehin etwas verstärkt nur dann auf, wenn zum Entleeren heftiger gepresst werden muss. Der Hb-Wert war bei den halbjährlichen Messungen immer im Referenzbereich.

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                  #9
                  Meine Herren...

                  Erstmal die Ergebnisse der Rektosigmoidoskopie abwarten und dann schauen wir mal weiter. HBO ist nur bei schweren Gewebeschäden sinnvoll, je weniger Therapie notwendig desto besser. Ich würde sagen, dass ca. 70% meiner Patienten mit Strahlenproktitis und Blutabgang ohne weitere Behandlung innerhalb von Monaten wieder keine Beschwerden haben. Bei weiteren 20% reicht ein vorübergehende Medikamentengabe aus, damit das Problem komplett behoben wird. Nur die kleine Minderheit von 10% braucht eine dauerhalfte Medikamentenbehandlung oder eine Intervention.
                  Der Strahlentherapeut.

                  Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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                    #10
                    Hallo,
                    Zitat von oldcopman53 Beitrag anzeigen
                    Darmspiegelung ist in 2 Wochen vorgesehen. Werd sehen wie es weiter geht.
                    Bei mir hat die Darmspiegelung keinen Nachweis einer Strahlenproktitis gebracht. Erst nachdem ich zum Proktologen ging, dieser hat es festgestellt und gleichzeitig auch Hämorrhoiden.

                    Gruß
                    Otto
                    mein Profil
                    http://www.myprostate.eu/?req=user&id=183

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                      #11
                      Hallo aus Brandenburg,

                      ich danke Euch für die Hinweise zu meinem Problem.
                      Werde jetzt die Darmspiegelung abwarten und dann Euro Hinweise bedenken.
                      Lesen sicher wieder voneinander.
                      Meine Geschichte: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=202

                      Grüße aus dem Brandenburger Land

                      oldcopman53

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