Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Brauche Euren Rat bitte!

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Brauche Euren Rat bitte!

    Hallo liebe Leute,

    ich schreibe hier, um etwas Klarheit zu erlangen, ich hoffe, dass mir jemand etwas helfen kann.

    Mein Cousin (54 Jahre) ist an Prostatakrebs letztes Jahr erkrankt und wurde daraufhin operiert. Die Prostata wurde entfernt. Nach einem Jahr hat sich sein Gesundheitszustand verschlechtert.
    Er geht regelmäßig zum Urologen und gibt Blut ab.

    Ich schreibe euch hier seine letzte Diagnose und hoffe, dass Ihr sie mir aufschlüsselnd könnt, mir also eventuell schreiben könnt, wie schlimm es um meinen Cousin geht. Danke erstmal hierfür!

    Seine letzten Laborwerte ergaben einen PSA-Wert von 4,04

    Seine Diagnose: Prostata Karzinom pT2c pN0 (0/9) pMx G3 R0 L1 V1 Gl. 5+5 (prim.)
    rad. PX -NE +LAE bds.10/2010, prim. PSA 3,15


    Ausschnitt aus dem Arztbrief:
    postop. PSA Abfall auf 0,231 11/2010,dann in der Kontrolle 1/2011 bereits Anstieg auf 1,73

    Daraufhin Einleitung einer antiandrogenen Therapie mit Bicalutamid. Hierunter zunächst PSA Abfall.

    Seit Sommer 2011 wieder steigende PSA Werte und rez. Makrohämaturien. Palpatorisch rektal lokaler Progress.
    Trotz kompletter Androgenblockade Anstieg des PSA Wertes aktuell auf 4 ng/ml.

    Aktuell rez. Makrohämaturien bei lokalem Progress und hormonrefrakterem Prostatakazinom.


    Frage: Palliative Radiatio der ehemaligen Prostataloge bei V.a. lokalen Befund als Ursache der Makrohämaturien?
    Einleitung einer Chemotherapie? Einbringung des Patienten in eine Studie?


    Kann man ungefähr sagen, dass es ihm wieder besser gehen wird oder dass er nicht mehr lange mehr zu leben hat???

    Ich danke Euch für Eure Bemühungen und lasse einen lieben Gruss da.

    #2
    Hallo Djoale!

    Dein Cuosin ist in einer palliativen Situation, d.h., dass eine Heilung wahrscheinlich nicht mehr möglich ist. Der Tumor ist mit Gleason 10 (5+5) äußerst aggressiv und hat verdammt kurze Verdoppelungszeiten.

    Er hat verschiedene Möglichkeiten, z.B. Chemotherapie oder Teilnahme an Studien. So läuft z.Zt. eine Studie mit MDV3100 in der Universitätsmedizin Mannheim (PREVAIL-Studie) und eine Immuntherapie-Studie mit Ipilimumab im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg. Beide Studien sind vor Chemotherapie. Kontakt-Adresse kann ich dir per PN durchgeben.

    Wichtig wäre jetzt noch eine Computer-Tomographie und ein Knochenszintigramm, um eine ev. Metastasierung festzustellen.

    Wie lange dein Cousin lebt, kann dir Niemand sagen. Auch mit diesem aggressiven Tumor kann man noch einige Jahre leben, wenn man auf die Therapie anspricht.

    Gute Besserung an deinen Cousin
    Günter
    "Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun"
    Johann Wolfgang von Goethe

    Meine Geschichte unter myProstate

    Kommentar


      #3
      Hallo Günter,

      herzlichen Dank dafür, dass Du mir geantwortet hast!
      Mein Cousin dankt dir auch hierfür!

      Nächste Woche geht mein Cousin zur Radiologie, dort stehen denn eine Ganzkörperskelettszintigraphie und CT Abdomen mit KM bevor. Und denn hat er noch einen Termin nächste Woche in der Charité (Nuklearmedizin), wenn ich mich nicht irre, nämlich zur interdisziplinären Sprechstunde.

      Die Studien, die Du mir geschrieben hattest, sind diese denn bundesweit oder gibt es eventuell in Berlin Studien hierfür?

      Danke dir im Voraus für deine Bemühungen =)

      Lieben Gruß

      Aleks

      Kommentar


        #4
        Hallo...liebe Leute.

        Mein Cousin war heute in der Radiologie, um seinen Befund von der getätigten Knochenszintigramm abzuholen.

        Ich hab ein Bild vom Befund gemacht und würde mich sehr freuen, wenn mir jemand kurz und knapp sagen kann, was Sache ist...besten DANK im Voraus,


        lieben Gruß,

        Djoale

        [IMG][/IMG]

        Kommentar


          #5
          Hallo Djoale,

          man kann unterschiedlicher Meinung sein, ob es immer angeraten ist, Klartext zu sprechen. Da aber nicht Du betroffen bist, sondern Dein Cousin, will ich es hier tun. Wie Du es ihm weiterkommunizierst, muss ich Dir überlassen.
          Meine Erfahrung ist, dass ein niedriger PSA-Wert (hier im mittleren einstelligen Bereich) bei bestehender Skelettmetastasierung ein Hinweis auf einen höchstaggressiven Krebs ist. Ein PSA-Wert von einigen hundert bis über 1000 ng/ml wäre für Deinen Cousin viel besser, auch wenn das paradox klingen mag. Solche Krebszellen wissen aber noch, dass sie einmal Prostatazellen waren und PSA produzieren sollten und konnten. Die Krebszellen Deines Cousins wissen das nicht mehr. Sie sind vollkommen entartet ("de-differenziert"). Auch ein Gleason-Score von 5 + 5 sagt eben nicht alles aus über die Aggressivität.
          Beim heutigen Stand der Medizin entzieht sich ein Krebs, wie Dein Cousin ihn hat, jeder Behandlung.
          Mit den neuen Mitteln, dem jetzt zugelassenen Abirateron und dem noch in klinischen Studien befindlichen MDV3100 haben wir noch nicht genug Erfahrung gesammelt um sagen zu können, ob sie ein Hoffnungsschimmer wären.
          Dein Cousin braucht jetzt auf jeden Fall keinen guten, sondern einen hervorragenden Arzt. Prof. Heidenreich vom Uniklinikum in Aachen wäre so einer, der mir spontan einfällt, Prof. Huland vom UKE in Hamburg ein anderer. Auch Dr. Eichhorn in Bad Reichenhall wäre zu nennen, der unkonventionell behandelt und einiges mit off-label-use macht (d. h. Wirkstoffe einsetzt, die für ganz andere Krankheiten zugelassen sind, aber überraschenderweise auch beim Prostatakrebs Wirkung zeigen). Dr. Eichhorn behandelt aber nur auf Privatbasis. Vielleicht können andere Forumsteilnehmer noch den einen oder anderen Arzt nennen. Es wäre in diesem Zusammenhang hilfreich zu wissen, in welcher Gegend Dein Cousin wohnt.

          Ralf

          Kommentar


            #6
            Grüße dich Ralf. Danke dir, dass Du mir geantwortet hast... =( Ich weiß auch nicht...mit 54 Jahren ist man doch nicht alt und es ist nicht fair so krank zu werden, aber was ist schon fair im Leben...

            Wir wohnen in Berlin...

            CT wurde auch schon gemacht, nun wird auf den Befund abgewartet...kann sich mein Cousin "auf einen überschaubaren Zeitraum des Lebens auf Erden denn noch erfreuen dürfen" oder sollte man langsam und gewiss damit klar kommen, dass eine Heilung nicht definitiv nicht heilbar sein wird...?

            Besten Dank für deine Bemühungen,

            lieben Gruß,

            Aleks

            Kommentar


              #7
              Hallo Aleks,

              metastasierter Prostatakrebs ist nach dem heutigen Stand der Medizin nicht mehr heilbar. Wie es mit Deinem Cousin weitergeht, kann niemand vorhersagen.

              Aachen und Hamburg sind natürlich ein bisschen weit für Deinen Cousin. Aber das Helios-Klinikum in Berlin-Buch mit PD Dr. Popken wäre auch eine gute Adresse.

              Ralf

              Kommentar


                #8
                Hallo Ralf,

                besten Dank für deine Hilfe!

                Ich werde in den nächsten Tagen die Helios-Klinik mit meinem Cousin aufsuchen...weiß Du mit welchen Nebenwirkungen er zu rechnen hat...wird er körperlich abbauen?!

                Meinen Cousin habe ich gesagt, wie der Stand der heutigen Medizin im Bezug auf sein Krankheitsbild ist und er hat sich damit langsam abgefunden...jedenfalls ist es ihm nahezu egal, er ist enttäuscht, dass die Ärzte "Fehlentscheidungen" getroffen hatten....wie z.B. dass sein Urologe gesagt haben soll, dass man ihn gleich nach der Bestrahlung hätte bestrahlen sollen, um einfach vorzubeugen.

                Nun ja...eine andere Frage hätte ich dennoch...nämlich, kann sich mein Cousin in Serbien behandeln lassen...also wie sehen das die Krankenkassen?! Hast Du damit Erfahrung oder sonst wer hier im Forum?

                Was ist es denn für ein Leben...ohne Zukunft, ohne zu wissen zu können, wie es im Endeffekt ausgehen wird...

                Mir wurden meine Eltern vor knapp 3 Jahren genommen, da war ich 21 Jahre alt...ich musste den ganzen Mist miterleben, wie Krankenhausaufenthalte, OPs...Pflegedienste, mitpflegen, MDK, Pflegestufen, das ganze hin und her, der Stress....einfach zum k*****...naja...und wenn es meinen Cousin ereilen würde, wüsste ich ehrlich geschrieben, nicht weiter...

                Ich habe das Gefühl, solange man "jung und gesund" ist, dass geholfen wird, zwecks nutzen der Arbeitskraft ...wenn man krank wird und man der Ansicht wird, dass eine Heilung ausgeschlossen ist, man langsam, aber gewiss fallen gelassen wird...also, ich hab es jedenfalls bei meinen Eltern miterleben dürfen...

                Danke für Eure Mithilfe

                Kommentar


                  #9
                  Ich hätte noch eine Frage....mein Cousin ist derzeit nicht mehr arbeitstätig, also krank geschrieben. Wie schaut es mit der Wiederaufnahme der Arbeit aus?
                  Oder besteht die Möglichkeit, dass er vorzeitig die Rente beantragen kann...die Überlegung war auch, dass beim Versorgungsamt eine Schwerbeschädigung beantragt wird...

                  vllt hat ja jemand von Euch Erfahrung und weiß bescheid....besten lieben Dank


                  Mfg

                  Aleks

                  Kommentar


                    #10
                    Brauche Eueren Rat bitte!

                    Hallo Djoale,

                    Zitat von Djoale Beitrag anzeigen
                    Ich hätte noch eine Frage....mein Cousin ist derzeit nicht mehr arbeitstätig, also krank geschrieben. Wie schaut es mit der Wiederaufnahme der Arbeit aus?
                    Oder besteht die Möglichkeit, dass er vorzeitig die Rente beantragen kann...die Überlegung war auch, dass beim Versorgungsamt eine Schwerbeschädigung beantragt wird...
                    So wie es aussieht ist dieser Tumor ein sehr gefährlicher!
                    Seine Diagnose: Prostata Karzinom pT2c pN0 (0/9) pMx G3 R0 L1 V1 Gl. 5+5 (prim.) rad. PX -NE +LAE bds.10/2010, prim. PSA 3,15
                    Bevor ihr einen Rentenantrag stellt solltet Ihr unbedingt einen Schwerbehinterten Antrag stellen. Dieser Antrag kann man auf jeder Gemeinde und in den Städten sowieso stellen und da sind die Versorgungsämter zuständig!

                    Erst wenn der Schweregrad festgestellt wurde, dann einen Rentenantrag stellen!
                    Zu überlegen wäre ob man zuvor bei der VdK Mitglied werden soll um beide Anträge in Reihenfolge über die VdK gehen läßt!

                    Übrigens: Nach dem er einen Schwerbehinterten Antrag eingereicht hat und, dann muß er diesen bei seinem Arbeitgeber anzeigen. Sollte Er z. B. 80 - 100 % in seinem Ausweiß stehen, ist Er damit erst mal geschütz und kann nicht soleicht entlassen werden!

                    Alles Gute
                    Helmut

                    Kommentar

                    Lädt...
                    X