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Wirbelfraktur durch Prostatacarcinom?

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    Wirbelfraktur durch Prostatacarcinom?

    Hallo, vor etwa sechs Wochen habe ich eine Kompressionsfraktur des 1. Lendenwirbels erlitten. Der Anlass war eigentlich eher nichtig. Bei dem Versuch ein Klapprad schwungvoll aus dem Kofferraum zu heben, blieb der Lenker unglücklich am Kofferraumdeckel hängen, was einen heftigen Schlag im Kreuz verursachte. Ein Messung der Knochendichte ergab, dass weder Osteoporose noch Osteopenie vorliegt. Der Orthopäde ist deshalb etwas ratlos. Einen Schlag der beschriebenen Art sollte seiner Meinung nach ein gesunder Wirbel aushalten. Er vermutet deshalb, dass der Knochen durch mein Prostatacarcinom geschädigt sein könnte. Ein Scintigramm habe ich bisher noch nicht machen lassen, da mein PSA-Wert mit 2,6 ng/ml (nach Prostatektomie vor etwa 10 Jahren) noch relativ gering ist und es immer heißt, da sieht man noch nichts. Gibt es Erfahrungen, ob unter solchen Bedingungen schon Knochenschäden auftreten?

    Gruß Peter

    #2
    Theoretisch ist das möglich.

    Was für Bilder sind gemacht worden? CT, MRT?
    Ist eine Skelettszintigraphie gemacht worden?
    Der Strahlentherapeut.

    Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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      #3
      Vielen Dank für die Anwort. Es ist neben einer Röntgenaufnahme auch ein MRT gemacht worden. Zweck dieser Aufnahme war, zu unterscheiden, ob es sich um eine frische oder eine alte Fraktur handelt. Ich habe auch ein Szintigramm in die Diskussion gebracht. Der Orthopäde meinte aber, eine frische Fraktur würde das Szintigramm verfälschen.

      Gruß Peter

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        #4
        1. Die MRT kann auch dazwischen differenzieren, ob es sich um eine Metastase mit Fraktur oder eine "einfache" Fraktur handelt. Oft ist dies jedoch schwierig.

        2. Die Skelettszintigraphie ist durch die Fraktur sicherlich vor Ort verfälscht. Mir ging's aber darum zu sehen, ob irgendwo anders auch was ist. Eine einzelne Knochenmetastase, die so gross wurde, dass daraus eine Fraktur entstand und dabei immer noch die einzige betroffene Stelle bleibt, ist unwahrscheinlicher als wenn es mehrere Metastasen schon gäbe.

        Meine persönliche Meinung ist, dass es vermutlich keine Metastase war. Wenn man es genau wissen will, muss man eigentlich operieren.
        Der Strahlentherapeut.

        Alle Angaben sind nur Empfehlungen und basieren auf die verfügbaren Informationen. Sie ersetzen keinesfalls eine persönliche Beratung und Betreuung durch den behandelnden Arzt. Keine Arzthaftung.

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          #5
          Ich möchte noch meinen Krankheitsverlauf weiter schildern. Anfang Dezember waren aus nichtigem Anlass zwei weitere Lendenwirbel eingebrochen. In der ersten Januarwoche habe ich meinen Tintenstrahldrucker (Gewicht 6,5 kg) in ein anderes Zimmer getragen, was bei einem schon beschädigten Wirbel einen zusätzliche Sinterungsbruch verursachte. Den Ärzten ist die Ursache noch nicht ganz klar. Ein Szintigramm lieferte keinen Hinweis auf Knochenmetastasen. Möglicherwiese ist die Ursache eine monoklonale Gammopathie, an der ich zusätzlich leide.

          Wie dem auch sei, mein Urologe drängt auf eine Hormontherapie. Mein PSA-Wert liegt zur Zeit bei 3,8 ng/ml. Nun bewirkt ein Hormonentzug bekanntermaßen eine Osteoporose, so dass die Stabilität meiner Knochen zusätzlich gefährdet wäre. Wie sieht es mit einer Therapie mit Antiandrogenen aus, die ja die Testosteronbildung nicht blockieren. Ist da auch mit Osteoporose zu rechnen?

          Vielen Dank für Hinweise und Informationen.
          Gruß Peter

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            #6
            Hallo Peter,

            angesichts dieser ungeklärten Symptomatik eine Hormontherapie (= Androgenentzugstherapie) vorzuschlagen ist schon fast kriminell. Eine alleinige Antiandrogentherapie wäre machbar, aber ich sehe bei einem PSA-Wert von 2,6 ng/ml (im letzten November) die Notwendigkeit nicht. Wie ist denn die PSA-Verdoppelungszeit? Weitere Fragen:

            - Wie war zum Zeitpunkt der Diagnose Dein Gleason-Score?
            - Wurden jemals die Blutmarker CGA, CGT, NSE und die Alkalische Phosphatase AP gemessen?

            Es gibt besonders aggressive Krebsklone (GG5), die kaum noch PSA ausschütten, aber heftig Metastasen bilden. Sie machen sich durch erhöhte Werte der drei genannten Blutmarker bemerkbar, unerwünschtes Geschehnis in den Knochen durch eine erhöhte AP.

            Ralf

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              #7
              Hallo Ralf,

              vielen Dank für deinen Beitrag. Meine Verdopplungzeit beträgt moderate 16 Monate (mit einem Internetprogramm für die letzten 7 Jahre berechnet). Der Gleason-Score betrug 7. Alkalische Phosphatase wurde im Februar und Dezember letzten Jahres gemessen. Die Werte betrugen 63 bzw. 118 U/l. Daten für die anderen genannten Blutwerte habe ich in meinen Unterlagen nicht gefunden.

              Ich lese aus deinem Beitrag, dass der Beginn einer Hormonblockade in meinem jetzigenn Zustand nicht sinnvoll ist. Worin bestehen denn die Risiken? Irgendwann muss ich doch mit einer solchen Therapie beginnen.

              Grüße

              Peter

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                #8
                Hallo Peter,

                ich denke, Du und Deine Ärzte solltet Euch jetzt mehr um Deine Knochen kümmern als um den PSA-Wert.

                Korrektur: CGT in meinem vorigen Beitrag muss CEA heißen.
                • CEA = carcinoembryonales Antigen (ein onkofetales Tumorantigen, das bei aggressiven und häufig hormon-unabhängigen Karzinomen vorkommt)
                • CGA = Chromogranin A (ein Krebsmarker, der bei hormonunabhängigen Karzinomen vorkommt, die dazu tendieren, in die Lymphknoten, die Leber und die Lunge zu metastasieren)
                • NSE = neuronspezifische Enolase (ein Enzym, das bei aggressiveren Krebsformen nachzuweisen ist)

                Ralf
                Zuletzt geändert von RalfDm; 15.01.2012, 16:56. Grund: Korrektur / Ergänzungen

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