Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Onkolytische Viren: Utopie oder bald klinischer Alltag?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Onkolytische Viren: Utopie oder bald klinischer Alltag?

    Die Immunologen wurden jahrzehntelang von den Hardcore-Onkologen aller Fachrichtungen ob ihrer neuen Denkansätze belächelt und verspottet. Auch wenn sich manchmal keine Häme über sie ergoß, die Immunologen wurden auf keinen Fall ernst genommen.

    Erst in den letzten Jahren begann ein Umdenken. Dogmen erschienen plötzlich nicht mehr wie in Stein gemeißelt. Und siehe, auch die härtesten Kritiker betätigen sich plötzlich als Trittbrettfahrer und versuchen noch, möglichst ohne Gesichtsverlust den fahrenden Zug zu erreichen. Das Ende der unspezifischen Tumortherapie mit Toxizität und Verlust der Lebensqualität (primär die Chemotherapie) ist schon zu sehen, zumindest zu erahnen.

    Dabei geht es nicht nur um Dendritische Zellen, Gamma-Delta-Zellen, TIL, LAK usw. Auch die Forschung mit onkolytischen Viren ist möglicherweise so weit, dass in nächster Zeit ein breiterer klinischer Einsatz zu erwarten ist.


    von Dr. rer. nat. Erich Lederer, 18.11.2011
    Krebstherapie: Die phantastischen Viren

    Das Prinzip ist schon lange bekannt, die Umsetzung dauerte mehr als ein halbes Jahrhundert. Jetzt aber steht die Krebstherapie mit Viren vor der Anwendung in der Klinik. Sie könnte vor allem denjenigen helfen, bei denen es für andere Methoden zu spät ist.

    Es ist eine niederschmetternde Diagnose, wenn der Arzt nicht nur den Primärtumor im Patienten sieht, sondern auch zahlreiche verstreute
    Metastasen. Operation und Bestrahlung helfen nur bedingt, die Chemotherapie stößt mit resistenten Zellen an ihre Grenzen.


    Impfung beeinträchtigt das Krebswachstum


    Zu den Hoffnungen auf neue Ansätze bei der Krebsbehandlung gehört der Einsatz von Viren. Viren, die nur den Tumor angreifen und normales Gewebe unbehelligt lassen. Der Wunsch nach einem solchen Krebsfresser spukt nicht nur in Köpfen von Gen-Konstrukteuren herum, sondern kommt ganz ohne menschliches Zutun in der Natur vor.

    (…)
    „Eines Tages werden Viren und andere biologische Therapien die Ansätze zur Behandlung von Krebs grundlegend verändern.“ Dass diese Prognose von John Bell vom Ottawa Hospital nicht nur der Euphorie seiner erfolgreichen Studien entspringt, zeigt ein Biotech-Deal im Januar dieses Jahres. Damals kaufte der Biotech-Riese Amgen die Entwicklungsfirma für onkolytische Viren Oncovex auf. Für eine Milliarde Dollar.

    Ich empfehle, den interessanten Artikel in toto zu konsumieren.

    Hier geht es weiter…
    http://news.doccheck.com/de/article/206716-krebstherapie-die-phantastischen-viren/?cide=dce104302

    #2
    Zitat von hans.z Beitrag anzeigen

    Ich empfehle, den interessanten Artikel in toto zu konsumieren.

    Hier geht es weiter…
    http://news.doccheck.com/de/article/206716-krebstherapie-die-phantastischen-viren/?cide=dce104302

    Hier ist der nature-abstract, vom 1.September 2011, fulltext kostet leider Geld ...

    Hier ein weiterer redaktioneller Artikel über dieses Experiment, mit Photo von John Bell ...

    Hier noch einer ...

    Ein Editorial von John Bell von Februar 2010 ...

    Ein fulltext aus 2006 ...

    Kommentar


      #3
      Lieber Rudolf,

      danke für die entsprechenden Links.

      Sensationsmeldungen haben wir ja täglich, wobei viele entweder marketinggesteuert sind oder der Sammlung von Forschungsgeldern dienlich sein sollen.

      Ich verfolge die Onko-Szene seit Jahrzehnten und habe u.a. auch andere Bereiche innerhalb der Immuntherapie hautnah miterleben dürfen. Insoweit erlaube ich mir auch, einen vorsichtigen Ausblick zu äußern.

      Eribulin, ein neues Zytostatikum aus einem Meeresschwamm, zur Behandlung von Mamma-Ca und anderen Entitäten wird eines der letzten zugelassenen Zytostatika sein. Die Aera scheint wohl abgeschlossen. Die monoklonalen Antikörper halten überwiegend nicht das, was in Zulassungsstudien versprochen wurde/wird. Ein Wechsel zu wirksameren, insbesondere kausalen Therapien ist unausweichlich, zumal sich einige Ansätze erfolgversprechend zeigen.

      Wir verstehen das Tumorgeschehen immer besser und können deshalb filigraner vorgehen. Im Interesse der Patienten.

      Viele Grüße nach HH
      hans

      Kommentar

      Lädt...
      X