Liebe Mitglieder des Forums,
ich habe heute zufällig ein Video über einen Vortrag auf dem Oncotherm-Symposium vom 13. November 2011 in Köln gefunden und angeschaut. Es gab insgesamt 18 Vorträge von Ärzten und einem Rechtsanwalt, die aus Deutschland und anderen Ländern angereist waren. Die meisten Vorträge handeln über Hyperthermie, was bei einem Symposium der Firma Oncotherm auch zu erwarten ist. Es wird Hyperthermie bei verschiedenen Karzinomen und transurethrale Hyperthermie bei Prostatakrebs und BHP betrachtet.
Ein Vortrag beschäftigt sich mit der Auswertung der ERSPC Studie. Die europäische Studie, ERSPC, zur Wirksamkeit des PSA-Screenings mit 162.000 Männern wurde im Forum schon öfter diskutiert. Frau Dr. Müller, eine Ärztin mit normaler Praxis in einer kleinen Stadt mit 20.000 Einwohnern, hat über die Auswertung dieser Studie einen Vortrag gehalten, der die Zahlen sehr gut verständlich darstellt.
Jedenfalls sind wir nun schon mindestens zwei, Frau Dr. Müller und ich, die die Zahlen gleich lesen.
Ein Beispiel ist, wie ich es letztens an anderer Stelle schon festgestellt hatte, dass die Übertherapie mit ca. 75 % anzusetzen ist.
Frau Dr. Müller geht auch darauf ein, dass die Studie im PSA-Arm viele jüngere Männer einbezieht. Somit sind die Ergebnisse des PSA-Arms und des "freien" Arms nicht recht vergleichbar, weil die Männer des PSA-Arms viel früher behandelt werden, als die Männer ohne Screening. Man müsste somit bei den "PSA-Männern" 20 Jahre betrachten und bei den anderen ungefähr vergleichbare 10 Jahre.
Außerdem geht Frau Dr. Müller auf die von den Urologen dargestellten, von mir bereits mehrfach kritisierten, 20 % Vorteil ein, die nur eine relative Prozentzahl darstellen.
Frau Dr. Müller betrachtet weiterhin die Mortalität durch Biopsien und RPE und kommt zu dem Schluss, dass PSA-Screening dann nicht mal mehr den geringsten Vorteil hat.
Weiterhin geht sie auf Unterschiede in der Lebensqualität und Sterblichkeit bei behandelten und unbehandelten Männern ein. Es gibt keinen Vorteil für die RPE.
Ich bitte, den Vortrag anzuschauen und dann erst Kommentare abzugeben.
Das Video "Warum ich Prostatahyperthermie mache", von Frau Dr. Marianne Müller dauert ca. 20 Minuten und ist hier zu finden.
Beste Grüße
Wolfgang
P.S.: Wer sich noch einen Vortrag anschauen möchte, den möchte ich auf den Vortrag von Prof. Dr. Harald Sommer vom Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München hinweisen. Er beschäftigt sich mit der Unmöglichkeit, im klinischen Bereich die geforderten Studiendesigns erfüllen zu können. Er geht auch darauf ein, wer dies kann und weshalb viele der Studien am Ende bereits wieder überholt sind.
ich habe heute zufällig ein Video über einen Vortrag auf dem Oncotherm-Symposium vom 13. November 2011 in Köln gefunden und angeschaut. Es gab insgesamt 18 Vorträge von Ärzten und einem Rechtsanwalt, die aus Deutschland und anderen Ländern angereist waren. Die meisten Vorträge handeln über Hyperthermie, was bei einem Symposium der Firma Oncotherm auch zu erwarten ist. Es wird Hyperthermie bei verschiedenen Karzinomen und transurethrale Hyperthermie bei Prostatakrebs und BHP betrachtet.
Ein Vortrag beschäftigt sich mit der Auswertung der ERSPC Studie. Die europäische Studie, ERSPC, zur Wirksamkeit des PSA-Screenings mit 162.000 Männern wurde im Forum schon öfter diskutiert. Frau Dr. Müller, eine Ärztin mit normaler Praxis in einer kleinen Stadt mit 20.000 Einwohnern, hat über die Auswertung dieser Studie einen Vortrag gehalten, der die Zahlen sehr gut verständlich darstellt.
Jedenfalls sind wir nun schon mindestens zwei, Frau Dr. Müller und ich, die die Zahlen gleich lesen.
Ein Beispiel ist, wie ich es letztens an anderer Stelle schon festgestellt hatte, dass die Übertherapie mit ca. 75 % anzusetzen ist.
Frau Dr. Müller geht auch darauf ein, dass die Studie im PSA-Arm viele jüngere Männer einbezieht. Somit sind die Ergebnisse des PSA-Arms und des "freien" Arms nicht recht vergleichbar, weil die Männer des PSA-Arms viel früher behandelt werden, als die Männer ohne Screening. Man müsste somit bei den "PSA-Männern" 20 Jahre betrachten und bei den anderen ungefähr vergleichbare 10 Jahre.
Außerdem geht Frau Dr. Müller auf die von den Urologen dargestellten, von mir bereits mehrfach kritisierten, 20 % Vorteil ein, die nur eine relative Prozentzahl darstellen.
Frau Dr. Müller betrachtet weiterhin die Mortalität durch Biopsien und RPE und kommt zu dem Schluss, dass PSA-Screening dann nicht mal mehr den geringsten Vorteil hat.
Weiterhin geht sie auf Unterschiede in der Lebensqualität und Sterblichkeit bei behandelten und unbehandelten Männern ein. Es gibt keinen Vorteil für die RPE.
Ich bitte, den Vortrag anzuschauen und dann erst Kommentare abzugeben.
Das Video "Warum ich Prostatahyperthermie mache", von Frau Dr. Marianne Müller dauert ca. 20 Minuten und ist hier zu finden.
Beste Grüße
Wolfgang
P.S.: Wer sich noch einen Vortrag anschauen möchte, den möchte ich auf den Vortrag von Prof. Dr. Harald Sommer vom Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München hinweisen. Er beschäftigt sich mit der Unmöglichkeit, im klinischen Bereich die geforderten Studiendesigns erfüllen zu können. Er geht auch darauf ein, wer dies kann und weshalb viele der Studien am Ende bereits wieder überholt sind.
Kommentar