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Psa Anstieg nach perkutaner Bestrahlung vor 8 Jahren

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    Psa Anstieg nach perkutaner Bestrahlung vor 8 Jahren

    Hallo zusammen .

    Mein Name ist Gerd und ich bin völlig neu hier.
    Ich habe großes Vertrauen in dieses Forum und hoffe das ich durch Euch etwas nützliches erfahren kann.
    Meine Geschichte:
    Alter 66 Jahre, vor 8 Jahre Bestrahlung nach Biobsie Psa 9,8 Gleason 4+3.
    Bestrahlung gut vertragen und bis vor einem ca 1 Jahr immer ein Psa von ca 1,2-1,45 .
    Danach innerhalb 2 Monate auf 3,54 und 2 Monate später auf 7 angestiegen.
    Urologe sieht in diesem Vorgang sofort ein Rezidiv.
    Sofortige Behandlung im Mai mit Tabletten gegen Flair up und danach 3 Monatsspritze Profact.
    3 Monate später die nächste Spritze zwischendurch Knochen Sinti ohne Befund.
    Danach Mrt, mit dem Befund eines vergrössertem Lymphknotens im Beckenraum.
    Psa Abfall nach der 2 Profact leider nur auf 1,6.
    Habe jetzt im Dezember die 3 Profact erhalten .Der Urologe überwies mich jetzt zum Strahlenzentrum wo auch meine Bestrahlung vor 8 Jahren war.
    Man soll festellen ob eine Bstrahlung des Lymphknoten möglich wäre wenn er außerhalb des vorgeschädigten Bereiches liegen würde oder ob mit mit Niedrigdosis etwas auszurichten wär.
    Habe aber erst im neuen Jahr einen Vorstellungs Termin bekommen.
    Kann mir jemand sagen ob ich mit diesem Vorgang auf dem richtigen Behandlungsweg bin oder weiß jemand was besseres.
    Hoffe auf eine Antwort und bedanke mich schon vorher.

    Liebe Grüsse an alle Gerd

    #2
    Hallo Gerd,

    wurde denn nach dem PSA-Anstieg auch das Testosteron gemessen? Wie hoch ist der Wert?
    Den aktiven Lymphknoten zu bestrahlen wird ja nichts bringen, wenn die Hormontherapie nicht mehr wirkt!

    Gruß Heribert

    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
    myProstate.eu
    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



    (Luciano de Crescenzo)

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      #3
      Hallo,
      hier wären aus meiner Sicht zwei Dinge zu fordern

      1. Kontrollbiopsie der Prostata um zu sehen, ob sich die Agressivität verändert hat (meistens sind die "harmlosen" Gleason 6 weg und Gleason 8-10 breiten sich aus)
      2. eine F18-Cholin-PET/CT um das Wahre Ausmass der Metastasierung zu beurteilen (aber leider stehen Sie unter Hormontherapie, das macht eine PET oft 'blind') - sinnvoll wäre diese Diagnostik VOR Beginn einer Therapie gewesen

      Eine Bestrahlung bringt in dieser Situation nicht wirklich weiter, aber eine Salvage-Prostaektomie mit ausgedehnter Lymphadenektomie wäre zu diskutieren

      Gruss
      fs
      ----------------------------------------------------------
      Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
      sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
      wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
      vor Ort ersetzen

      Gruss
      fs
      ----------------------------------------------------------

      Kommentar


        #4
        Hallo Gerd,
        welche Art der Bestrahlung wurde denn bei dir durchgeführt ? Und was hat man dir vor 8 Jahren konkret empfohlen und wurde dann durchgeführt.
        Meine Fragen stelle ich aufgrund der Tatsache das ich seinerzeit fast den selben Befund hatte wie du, mir aber in Dortmund, Heidelberg und Bonn gesagt wurde das eine, reine äussere Bestrahlung voraussichtlich den Tumor nicht vollständig vernichten würde. Alternative war dann OP und Brachytherapie - also äussere und innere Bestrahlung für die ich mich dann entschieden habe.
        Ich drücke dir ganz fest die Daumen, das du die Sache in den Griff bekommst. Allerdings ist jetzt bei dir eine 100% ige
        Diagnose aufgrund der Hormontherapie - für eine Weile - schwieriger geworden.
        Toi, toi , toi !

        Kommentar


          #5
          Hallo guten Morgen.

          Wollte mich wieder mal melden wie es bei mir weiterging.
          Der Strahlenarzt der auch zugleich Onkologe ist hat eine Bestrahlung bei einem unsicheren MRT Bild nicht für gut gefunden.Er empfahl mir bei der AOK eine PET-Cholin 11 Untersuchung zu erwirken welche ich mit 3 Tage langer Überzeugungsarbeit tatsächlich genehmigt bekam, ein Dankeschön nochmals an den Leiter dieser Zweigstelle.
          Die Untersuchung fand in der Uniklinik in Ulm statt , hatte einen Termin innerhalb 6 Tage bekommen.Meinem Onkologen wurde gesagt das diese Methode auch bei laufender HB funktioniert obwohl im Forum diese Untersuchung während HB als nicht sicher gewertet wird.Meine 3 Profact Spritze geht im Februar zu Ende.
          Das Ergebniss der Untersuchung sah so aus:
          2 Lympfknoten links und rechts 2,5 cm, 2 kleine im Becken Raum 1 kleiner Knoten Nähe Blase aber nicht an Wand anliegen sind befallen.Nun kommt das komisch ,in der Prostata selbst wurde nichts mehr gefunden das Ding ist frei so die Antwort eines Professors.
          Nun stehe ich da und weiß eigentlich nicht wie es weitergehen soll. Mein Onkologe versprach mir sich mit meinen 2 Urologen zusammen zu setzen und über meine weitere Behandlung zu beraten.Im übrigen wurde bei mir noch kein einziges mal derTestosteron Wert ermittelt,ich finde das wäre doch auch wichtig oder? Mein jetziger PSA liegt bei 2,59 unter der letzten Profactspritze.Vielleicht könnte man auch die Hormon Therapie ändern? hab ich auch schon gehört. Also wenn jemand wieder etwas weiß wäre ich sehr dankbar über jeden Tipp.

          Vielen Dank im voraus einen schönen Tag an alle

          Gerd

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            #6
            Zitat valuga:
            in der Prostata selbst wurde nichts mehr gefunden das Ding ist frei so die Antwort eines Professors.

            ZitatUrologe fs:
            (aber leider stehen Sie unter Hormontherapie, das macht eine PET oft 'blind') - sinnvoll wäre diese Diagnostik VOR Beginn einer Therapie gewesen



            q.e.d. – ist man geneigt zu sagen.

            Kühle aber sonnige - heize mit Sonnenkollektoren - Grüße aus Unterfranken

            GeorgS
            Bei www.myProstate.eu ist meine Geschichte hier einsehbar.

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              #7
              Hallo Gerd,

              Du könntest Dich mit einem erfahrenen Chirurgen beraten, ob evtl. eine ausgedehnte pelvine Lymphadenektomie bei Dir möglich und sinnvoll ist. Dabei werden etwa 20-30 Lymphknoten herausgenommen, natürlich nur, wenn die, die in Ulm gefunden wurden, ebenfalls entfernbar sind, und wenn die Region durch die Bestrahlung nicht allzu geschädigt ist. Ein Spezialist auf diesem Gebiet ist z.B. Prof. Axel Heidenreich, der Chef der Urologie an der Uniklinik in Aachen. Auch von versierten Zentren, die mit der daVinci-Methode arbeiten, kann das gemacht werden. Weniger anzuraten wäre eine laparoskopische OP, da mit den Geräten nicht alle Lymphknoten erreicht werden.

              Gruß,
              Andreas

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                #8
                Zitat von valuga Beitrag anzeigen
                2 Lymphknoten links und rechts 2,5 cm, 2 kleine im Becken Raum 1 kleiner Knoten Nähe Blase aber nicht an Wand anliegen sind befallen.
                Zitat von Andreas S. Beitrag anzeigen
                Du könntest Dich mit einem erfahrenen Chirurgen beraten, ob evtl. eine ausgedehnte pelvine Lymphadenektomie bei Dir möglich und sinnvoll ist. Dabei werden etwa 20-30 Lymphknoten herausgenommen, natürlich nur, wenn die, die in Ulm gefunden wurden, ebenfalls entfernbar sind, und wenn die Region durch die Bestrahlung nicht allzu geschädigt ist.
                Auch von versierten Zentren, die mit der daVinci-Methode arbeiten, kann das gemacht werden. Weniger anzuraten wäre eine laparoskopische OP, da mit den Geräten nicht alle Lymphknoten erreicht werden.
                Lieber Gerd,
                vor 2 Jahren ist eine gute Untersuchung aus Mailand (Prof. Montorsi) erschienen. Darin wurde untersucht, bei wem eine Entfernung betroffener Lymphknoten was hilft.
                Fazit: Eine Lymphknotenchirurgie brachte nur was, wenn nur ein Herd bestand. In allen Fällen mit Herden an mehreren Stellen kam es sehr schnell zum biochemischen Rezidiv.
                Wenn nur ein Befund vorlag, fiel das PSA in gut 2/3 in den Null-Bereich, allerdings stieg es bei der Hälfte davon nach einem Jahr wieder an (d.h. nur 1/3 haben nach 1 Jahr noch keine Hormone).

                Ich bin urologischer Operateur; Ich operiere aber aus o.g. Grund nur isolierte PET/CT-Befunde bei PSA-Anstieg nach RPX und RTX, d.h. wenn nur ein Punkt leuchtet.

                Das Erreichen aller geplant zu erzielender Lymphknoten hängt nicht von der verwendeten Methode, sondern von der Erfahrung des Operateurs ab.

                Das Risiko einer Lymphadenektomie steigt in jedem Fall mit der Ausdehnung der OP. Daran ändert auch der Roboter nichts. Im Gegensatz zu den beiden anderen Methoden fehlt die taktile Kontrolle, was gerade bei verhärteten Lymphknoten eine wichtige intraoperative Zusatzinfo ist (gilt für offen und konventionell laparoskopisch).

                In deinem Fall würde ich von der OP wegen des ungünstigen Verhältnisses aus geringer Erfolgsrate und höherem OP-Risiko abraten.
                Wahrscheinlich wurde damals nur die Prostata bestrahlt. Trotzdem wäre wohl die lokale Dosis im kleinen Becken bei einer erneuten Bestrahlung zumindest bei dem blasennahen LK jetzt zu hoch; Dazu müsste unser BPS-Strahlentherapeut, Herr Schmidt mal was sagen.

                Normalerweise wäre Bicalutamid 150 Mono (Tabletten, vorher Brustdrüsen bestrahlen lassen) oder eine intermittierende LHRH-Analoga-Therapie (Spritze) jetzt das richtige, auffällig ist allerdings in der Tat, dass selbst die volle Hormonunterdrückung das PSA nicht auf Null gebracht hat. Das schränkt diese Möglichkeiten auf Dauer ein.

                Grüße

                Martin Schostak

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                  #9
                  Guten Morgen allerseits.

                  Zuerst mal vielen Dank für Ihre ausführliche und kompetente Antwort.

                  Bin morgen früh erstmal im Krankenhaus Urologie vorstellig.Da ich nicht locker gelassen habe bekam ich jetzt mit Hilfe meines Onkologen den ich zum Glück auch privat kenne einen Termin.

                  Anwesend werden sein Onkologe, Strahlenspetzialist und 2 Urologen.Man versprach mir eine umfassende Therapie für mich zu finden.
                  Ihr Rat kam daher für mich genau richtig.Somit gehe ich also nicht so unwissend dort hin.
                  Auf die Anwort von mir das der Psa Wert nach 8 Monaten Profact immer noch 2,6 ist bekam ich zur Antwort das ist doch gut,bei manchen Männern geht er eben nicht auf null.
                  Wie gesagt mein Testosteron wurde nie gemessen.
                  Nun ich gehe jetzt mal dorthin und melde mich wenn ich darf wieder zurück.
                  Vielen Dank nochmals.
                  Liebe Grüsse aus dem Allgaü Gerd

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                    #10
                    Hallo Gerd,

                    Du erfüllst m.E. die Einschlußkriterien zur PREVAIL-Studie mit MDV3100. Die Studie hat zwar einen Placebo-Arm, aber das Risiko könnte sich lohnen. Das Dir nächstgelegene Studienzentrum wäre wohl Ulm. Ein Einschlußkriterium ist, 4 Wochen vor Aufnahme in die Studie kein Bicalutamid eingenommen zu haben. Außerdem wird u.a. nur aufgenommen, wer unter Hormonblockade einen PSA-Anstieg zu verzeichnen hat. Hier ein Link dazu:


                    @ Martin Schostak:
                    Danke für die Aufklärung zur Lymphadenektomie (Prof. Montorsi), ich finde es großartig, wie Sie sich hier ins Forum einbringen! (Komisch, bei Professoren sagt man immer gleich SIE. Nimm es als Ausdruck meiner Hochachtung.)

                    Beste Grüße,
                    Andreas

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