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Aus Sorge um Spanien (1)

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    Aus Sorge um Spanien (1)

    Hier der Text:
    Hallo:-

    Die Spanier und wir Residenten, die wir uns fuer Spanien als unsere Wunsch- und Wahlheimat entschieden haben, wir machen uns Sorgen ueber die Zukunft unseres Landes. Gestern standen wieder zwei junge Spanier vor meiner Tuer und fragten nach Arbeit. Ich habe keine Arbeit zu vergeben. Was mich auch bedrueckt, das sind die schlechten Erfahrungen, die ich mit spanischen Handwerkern gemacht habe. Ich meine damit die Maengel in der spanischen Berufsausbildung.

    Die jugendliche Arbeitslosigkeit ist doppelt so hoch wie die durchschnittliche; ueber 40% gegenueber mehr als 20% im Durchschnitt. In einigen Provinzen ist sie besonders hoch , 60% in der Enclave Ceuta. Und das sind alles lern- und arbeitswillige junge Spanier, viele aus christlichem Elternhaus, bescheiden in ihren Anspruechen und an Ordnung gewoehnt, durchaus nicht Kinder einer 0-Bock-Generation.

    Verdoppelt hat sich die Arbeitslosigkeit auf jetzt 5 Millionen waehrend der Regierungszeit Zapateros, des Regierungschefs der PSOE, der spanischen Sozialisten. Seiner Wirtschaftspolitik wird die Schuld an dem Desaster gegeben.

    Aber das absolute Votum gegen die sozialistische Partei Spaniens hat nicht nur wirtschaftliche Gruende.. Zu gross ist das Unbehagen in der spanischen Gesellschaft angewachsen ueber die Gesellschaftspolitik Zapateros, die ueberkommene spanische Traditionen missachtete und mit radikalem Feminismus, Erleichterung von Abtreibung, Empfaengnisverhuetung (rezeptfreier Verkauf der Pille danach) und schnellen Ehescheidungen die Werte umkrempeln und aus Spanien eine “moderne” Gesellschaft zu formen trachtete. In einem Kommentar in EPOCA, (27.11.2011), der Wochenbeilage von La Gacetta schreibt Oscar Elia “Uno de los peores legados que deja el PSOE es un nefasto pesimismo acerca de las posibilidades de España. Para Zapatero el concepto de nacion española es reaccionario y retrogrado. Y las tradiciones, costumbres y valores nacionales, un impedimento y un lastre que harian impossible que España esté entre las grandes naciones europeas del siglo XXL.” (Eine der schlimmsten Hinterlassenschaften der spanischen sozialisischen Partei ist ein unheilvoller Pessimismus ueber Spaniens Zukunftschancen. Fuer Zapatero . . ist die spanische Gesellschafr reaktionaer und rueckstaendig. Und ihre Traditionen, Sitten und nationalen Werte ein Hinderniss und eine Belastung, die es Spanien unmoeglich machen, in Europa zu den grossen Nationen des 21. Jahrhunderts zu gehoeren.)
    Hinzu kamen noch einige grosse Korruptionsskandale, eine hemmungslose, verschwenderische Bautaetigkeit, leichtfertige Vergabe von Hypothekendarlehen an junge Paare, die sich hoch verschuldeten, nach Verlust ihrer Arbeitsplaetze die Hypotheken nicht mehr bedienen konnten und, spanischen Gepflogenheiten entsprechend, ins Elternhaus zurueckkehren mussten.
    Oscar Elia erhofft sich nun vom neuen Ministerpraesidenten Rajoy eine Antwort auf alle diese Probleme sowie die Staerkung des Selbstbewustseins der Spanier und eine Wiederbelebung des spanischen Patriotismus.



    An Rajoy richten sich also hohe Erwartungen,

    Leider muss man aber erkennen, dass Reformen und Einsparungen zum Zwecke der Schuldenbegrenzung und Massnahmen zur Beseitigung der Arbeislosigkeit als Ziele sich widersprechen. Man kann mit dem Instrumentarium der freien Marktwirtschaft und des internationalen Freihandels eines dieser beiden Uebel nicht bekaempfen ohne das andere Uebel zu vergroessern. Und zu den in dieser Situation notwendigen planwirtschaftlichen Massnahmen wird die Regierung Rajoy sich nicht durchringen koennen bzw. wird man das gar nicht erwaegen, weil unsere makrooekonomische Lehre das nicht vorsieht, die internationale Erwartungshaltung dies nicht zulaesst und zu starke Partikularinteressen dem entgegenstehen.
    Schwache oder im Umbruch befindliche Volkswirtschaften muessen gegen internationalen Freihandel und Globalisierung sich aber abschirmen. Denn, wenn keine Vollbeschaeftigung gegeben ist, wie in Spanien, fuehrt internationaler Freihandel zur Freisetzung inlaendischer Arbeitskraefte, die nicht, wie die klassische Lehre es vorgibt, in produktiveren und international konkurrenzfaehigeren Arbeitsbereichen neue Arbeit finden, sondern diese Leute werden und bleiben arbeitslos.
    Als ein Beispiel fuer eine der Situation nicht angemessene Wirtschaftspolitik nenne ich die hier an der Costa massenhaft sich etablierenden China-Laeden, die ein buntes Mix billiger aber leider oft auch qualitative minderwertiger Waren anbieten, welche ebenso gut in spanischen mittelstaendischen Betrieben hergestellt werden koennten. Hinzu kommt, dass in diesen Laeden nur chinesisches Personal beschaeftigt wird. Allein in unserem kleinen Ort Moraira, einem ehemaligen Fischerdorf, zaehle ich 7 solcher Laeden, von denen 2 Discountergroesse haben.
    In den ALDI- und Liddle-Laeden hingegen spricht das Personal spanisch, und es werden in der Mehrzahl in Spanien erzeugte Lebensmittel und Waren angeboten.

    Gestern las ich in La Gaceta (6.12.2011), dass die Landesregierung der Balearen die bisher an private Abtreibungskliniken gezahlten Zuschuesse in Hoehe von 540.000 Euro gestrichen hat und dieses Geld kuenftig schwangeren Frauen zukommen lassen will. Heute lese ich, dass der kuenftige Ministerpraesident Rajoy die von Merkel/Sarkozy geplanten Schritte zur Stabilisierung des Euro vorbehaltlos billigt und die verfassungsrechtlichen Schritte zur Schuldenbegrenzung unverzueglich einleiten wird. In spanischen Medien sind einige Analysten aber der Meinung, dass Spanien noch vor Weihnachten gezwungen sein koennte, um Hilfen aus dem europaeischen Rettungsschirm zu ersuchen..



    Wer ist Mariano Rajoy? Was koennen wir von ihm erwarten? Was koennen wir von ihm nicht erwarten?

    Reinardo




    #2
    Wer ist Mariano Rajoy? Was koennen wir von ihm erwarten? Was koennen wir von ihm nicht erwarten?

    Rajoy ist Galicier, denen man nachsagt, dass sie fleißig sind. Andersherum ist er Politiker und da meine ich, die sind alle Käuflich, egal ob sie aus Süd- , Mittel- oder Nordeuropa stammen. Ach, die Anderen nicht Europäischen Staaten will ich da auch noch einbeziehen. Das große Problem auf der ganzen Welt, sind die Mächtigen Konzerne die unsere Welt regieren.

    Liebe Grüße
    Anja

    PS
    Mein Mann ist Galicier!

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